mav 01.2024
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SPECIAL Vollhartmetall-Werkzeuge<br />
Herstellung negativer Rippen im Kunststoffformenbau<br />
Werkzeugbauer wagt den<br />
Schritt Richtung Rippenfräsen<br />
Senkerodieren oder Fräsen? Vor dieser Frage stand die Firma Siebenwurst,<br />
als sie ein Spritzgießwerkzeug zur Herstellung eines Batterieträgerkastens<br />
für elektrisch angetriebene Nutzfahrzeuge benötigte.<br />
Die Schwierigkeit: Auf einer rund 4 m 2 großen Formplatte<br />
musste eine bis zu 56 mm tiefe Rippenstruktur aufwendig hergestellt<br />
werden. Der Werkzeugbauer entschied sich für das Fräsen –<br />
und sparte mit Unterstützung von Moldino Zeit und viel Geld.<br />
■■■■■■ Die Herstellung negativer Rippen<br />
gehört im Kunststoffformenbau zum<br />
Tagesgeschäft. Doch nach wie vor werden<br />
diese meist in bewährter Weise senkerodiert,<br />
obwohl die Kosten gegenüber dem Fräsen<br />
höher sind. Denn viele scheuen das Risiko.<br />
Bei der Christian Karl Siebenwurst GmbH<br />
in Dietfurt an der Altmühl hat man den<br />
Schritt in Richtung Rippenfräsen vor einiger<br />
Zeit gewagt und nicht bereut. Das oberpfälzische<br />
Hightech-Unternehmen ist nicht nur<br />
auf den Werkzeugbau spezialisiert, sondern<br />
hat sich auch als Entwicklungspartner,<br />
Leichtbauspezialist und Full-Service-Komplettanbieter<br />
einen Namen gemacht.<br />
„Obwohl wir noch zweigleisig fahren,<br />
gewinnt das Rippenfräsen bei uns zunehmend<br />
an Bedeutung. Zahlreiche Rippenfelder<br />
auf einer 2200 mm x 1900 mm großen<br />
Formplatte verteilt – das war schon eine<br />
kleine Herausforderung“, blickt Xaver<br />
Ferstl, Leiter des Toolmanagements bei<br />
Siebenwurst zurück. „Hinzu kam, dass wir<br />
hierbei zum großen Teil Nuttiefen von<br />
56 mm fräsen mussten, was eine Aus -<br />
kraglänge von über 14 x D bedeutete.“<br />
Was er anspricht ist die großformatige<br />
Formplatte des Spritzgießwerkzeugs zur<br />
Herstellung eines Batterieträgerkastens für<br />
elektrisch angetriebene Nutzfahrzeuge. Ein<br />
Batteriegehäuse, das im Rahmen des Forschungscampus-Projekts<br />
‚HyFiVe‘ unter<br />
Federführung des Open Hybrid LabFactory<br />
e. V. in Wolfsburg – mit Fördermitteln vom<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
(BMBF) – entwickelt wird. Siebenwurst<br />
ist als einer von 15 Projektpartnern<br />
aus dem Industrie- und Hochschulbereich<br />
an der werkzeugbaulichen Umsetzung von<br />
HyFiVe maßgeblich beteiligt.<br />
Modulares Batterieträgergehäuses in<br />
Kunststoff-Metall-Hybridbauweise<br />
Eines der Projektziele ist die Entwicklung eines<br />
modular skalierbaren Batterieträgergehäuses<br />
in Kunststoff-Metall-Hybridbauweise.<br />
Und zwar als Leichtbaukonstruktion für<br />
Die Christian Karl Siebenwurst Modellund<br />
Formenbau fokussiert in erster Linie<br />
den Automotive-Bereich. Schwerpunkt ist<br />
die Konstruktion und Fertigung von komplexen<br />
Spritzgusswerkzeugen. Bild: Siebenwurst<br />
40 Februar 2024