8 Vorwort Beg<strong>in</strong>n an hatte die Mission <strong>in</strong> <strong>Taiwan</strong> e<strong>in</strong> diakonisches Profil. Doch es fehlte die Diakoniewissenschaft, um über die spirituelle und theologische Dimension <strong>der</strong> diakonischen Arbeit zu reflektieren. Während <strong>der</strong> fünf Jahre, die ich mit Unterbrechungen an me<strong>in</strong>er Promotion arbeiten durfte, habe ich viel gelernt, wie wir <strong>in</strong> <strong>der</strong> taiwanischen Diakonie auf den demographischen Wandel reagieren können. Dieser Wandel ist e<strong>in</strong>egroßeHerausfor<strong>der</strong>ung für die Kirche. Da braucht es e<strong>in</strong>e qualifizierte Reflexion, wie die Kirche darauf antworten kann. Gerade <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit <strong>der</strong> Kirchen mit dem staatlichen Programm für die Langzeitpflege alter Menschen braucht ese<strong>in</strong> differenziertes Nachdenken über das christliche Profil <strong>der</strong> diakonischen Arbeit. Während me<strong>in</strong>er Promotionsarbeit habe ich Professor Johannes Eurich und Professor Andreas Kruse nach <strong>Taiwan</strong> e<strong>in</strong>geladen, um die Erkenntnisse <strong>der</strong> deutschen Diakoniewissenschaft darzulegen. Das hat mich angespornt, trotz me<strong>in</strong>er 50 Jahre <strong>in</strong>tensiv an me<strong>in</strong>er Promotion zu arbeiten. Dankbar b<strong>in</strong> ich für me<strong>in</strong>en Mann, <strong>der</strong> mich ermutigt hat, die Promotion zu wagen, und für me<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong>, diedafür großes Verständnis zeigten, dass ihre Mutter sich nochmals <strong>in</strong>tensiv dem Studium widmet. Me<strong>in</strong>e Familie gab mir immer den nötigen Rückhalt, nicht aufzugeben, wenn es manchmal schwierig wurde, trotz <strong>der</strong> familiären Verpflichtungen und trotz <strong>der</strong> Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirche Zeit für die Promotion zu f<strong>in</strong>den. Während me<strong>in</strong>er Arbeit, auf die ich mich dann vor allem <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Zeit <strong>in</strong> Heidelberg ganz konzentrieren konnte, hat mich me<strong>in</strong> Doktorvater Johannes Eurich immer verständnisvoll begleitet und mit se<strong>in</strong>en Ideen angeregt. So möchte ich ihm für die gute Begleitung danken. Danken möchte ich auch Professor Theissen,<strong>der</strong> mir immer wie<strong>der</strong> kreativeAnregungen gab, und P. Anselm Grün, <strong>der</strong> mir half, me<strong>in</strong>en deutschen Text zu korrigieren, und <strong>der</strong> mir durch die Zusammenarbeit <strong>in</strong> den Kursen spirituelle Anregungen aus <strong>der</strong> Benediktsregel gab. Und danken möchte ich <strong>der</strong> Evangelischen Verlagsanstalt <strong>in</strong> Leipzig, die me<strong>in</strong>e Doktorarbeit <strong>in</strong> ihre Reihe aufgenommen hat. So schaue ich voller Dankbarkeit auf alle, die mich bei me<strong>in</strong>er Promotion unterstützt und mir den Rückenfrei gehalten haben. Manche haben mich gefragt, ob es s<strong>in</strong>nvoll sei, mit 50 Jahren noch zu promovieren. Doch me<strong>in</strong> Ziel war es immer, Brücken zu bauen zwischen Deutschland und <strong>Taiwan</strong>, kulturelle und spirituelle Brücken, aber vor allem Brücken im Bereich <strong>der</strong> Diakonie und <strong>der</strong> sozialraumorientiertenAltenpolitik. Me<strong>in</strong>e Leidenschaftist es, alte Menschen zu ermutigen, ihr Leben selbst zu bestimmen, ihren eigenen Stärken zu trauen und an den Reichtum des Alters zu glauben. Denn ich b<strong>in</strong> überzeugt, dass die Sorge für die alten Menschen und das Interesse an dem, was sie uns zu sagen haben von ihrer reichen Lebenserfahrung her, wichtig ist für die Humanisierung <strong>der</strong> Gesellschaft. Die Reife e<strong>in</strong>er Gesellschaft zeigt sich daran, wie sie mit alten und jungen Generationen umgeht. Mir wurde bei me<strong>in</strong>er Arbeit mit alten Menschen immer deutlicher bewusst, dass alte Menschen gerade e<strong>in</strong>e gesunde Spirituali-
tät brauchen, um ihr Alter gut und <strong>in</strong> Würde leben zu können. Und e<strong>in</strong>e zukunftsfähige Altenpolitik soll e<strong>in</strong>e vollständige Rahmenbed<strong>in</strong>gung dafür schaffen. Dr. <strong>Hs<strong>in</strong></strong>-<strong>Ju</strong> <strong>Wu</strong> Vorwort 9