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Holsteiner KlöönSNACK - Ausgabe Rendsburg / Mittelholstein - März 2024

Das Magazin für Rendsburg und Region Mittelholstein - Aktuelle, lokale Berichterstattung von Menschen aus der Region für die Region

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Unser ABC<br />

BAUEN & WOHNEN<br />

EU-Mehrwegquoten:<br />

Mehr Kunststoff, Transportkilometer und höhere Kosten<br />

400 Millionen Kilometer zusätzliches Verkehrsaufkommen – diese immens lange Strecke von umgerechnet 10.000 Erdumrundungen<br />

käme 2040 allein auf deutsche Straßen zu, sollte eine aktuell auf EU-Ebene beratene Verordnung, wie von der Europäischen<br />

Kommission vorgeschlagen, in Kraft treten.<br />

Unter anderem zu diesem Ergebnis<br />

ist die Gesellschaft für<br />

Verpackungsmarktforschung<br />

(GVM) in einer neuen Studie<br />

gelangt. Darin wurde auf Basis<br />

des Kommissionsentwurfs untersucht,<br />

welche Folgen die<br />

Einführung von Mehrwegquoten<br />

für E-Commerce-Verpackungen<br />

und Transportverpackungen<br />

für Elektrogroßgeräte<br />

hätte.<br />

Foto: akz-o<br />

Doppelte<br />

Verpackungsbehälter<br />

Zusätzlich zum erhöhten Transportaufkommen<br />

würde die Verordnung<br />

laut GVM ab 2040 allein<br />

in Deutschland zu elf Prozent<br />

mehr Kunststoffverbrauch<br />

und bis zu 400 Prozent höheren<br />

Kosten bei Verpackungsmaterial<br />

führen. Negative<br />

Auswirkungen<br />

könnte<br />

es außerdem an<br />

den EU-Grenzen<br />

geben,<br />

warnt Dr. Steffen<br />

P. Würth,<br />

Vorsitzender<br />

des Verbandes<br />

der Wellpappen-Industrie<br />

(VDW): „Es ist<br />

durchaus möglich, dass Haushaltsgroßgeräte<br />

an der EU-Grenze<br />

dann künftig millionenfach<br />

in Mehrwegbehälter umgepackt<br />

werden müssten. In diesen Fällen<br />

würden also pro Produkt<br />

zwei Transportverpackungen<br />

genutzt – das ist eindeutig das<br />

Gegenteil von Effizienz und<br />

Umweltschutz.“<br />

Widerspruch zu<br />

Nachhaltigkeitszielen<br />

Diese drohenden Folgen stehen<br />

nach Ansicht der Wellpappenindustrie<br />

im Widerspruch zu<br />

den Nachhaltigkeitszielen, die<br />

sich die EU im Rahmen des<br />

Green Deal gesetzt hat. Gleiches<br />

gelte für einen neuen Vorschlag,<br />

den der Umweltausschuss<br />

des Europäischen Parlaments<br />

kürzlich in die Beratungen<br />

eingebracht hat: Mehrweg<br />

von geplanten Vorgaben zur Minimierung<br />

des Leerraums in<br />

Verpackungen auszunehmen.<br />

In diesen Verpackungen dürfte<br />

damit künftig unbegrenzt viel<br />

„Luft“ transportiert werden.<br />

Laut VDW ein besonders kritischer<br />

Punkt, da Mehrwegsysteme<br />

auf wenige Standardformate<br />

angewiesen sind. Wellpappe<br />

hingegen lasse sich beliebig flexibel<br />

auf Ware anpassen.<br />

Verpackungen im Sinne der<br />

Umwelt- und Ressourcenschonung<br />

in den Blick zu nehmen,<br />

sei richtig, meint der Verband,<br />

der den EU-Ansatz zur Verpackungsminimierung<br />

und Verhinderung<br />

von Overpackaging<br />

unterstützt. Dies gelinge aber<br />

nicht über starre Quoten. Entscheidend<br />

sei die Betrachtung<br />

des konkreten Anwendungsfalls.<br />

Studien hätten hier gezeigt,<br />

dass Wellpappe in solchen<br />

Vergleichen durchaus als<br />

nachhaltigere Lösung abschneiden<br />

könne.<br />

(akz-o)<br />

T RANSPORTBETRIEBE<br />

<br />

<br />

50 | KlöönSnack

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