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Insights Qurterly - Issue N° 7

Issue N° 7

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I<br />

INSIGHTS QUARTERLY<br />

BY HOTEL BAYERISCHER HOF<br />

N<br />

S<br />

I<br />

G<br />

H<br />

T<br />

ISSUE <strong>N°</strong>7<br />

POESIE<br />

S<br />

1


2 3


E ditorial<br />

Dear readers,<br />

When the days get longer and nature awakens from hibernation,<br />

life suddenly feels light and carefree again. And it<br />

is precisely this hopeful mood that inspired many famous<br />

poets such as Johann Wolfgang von Goethe and Rainer<br />

Maria Rilke to write their lyrical works. As World Poetry<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

Day on 21 March appropriately coincides with the meteorological<br />

start of spring, our current issue is not just about<br />

wenn die Tage länger werden und die Natur aus dem Winterschlaf<br />

erwacht, fühlt sich das Leben plötzlich wieder leicht brilliant words, captivating stories and people who put<br />

the most beautiful time of the year, but above all about<br />

und unbeschwert an. Und es ist genau diese hoffnungsvolle their clever thoughts on paper and on stage.<br />

Grundstimmung, die viele berühmte Dichter wie Johann<br />

Wolfgang von Goethe und Rainer Maria Rilke zu ihren lyrischen<br />

Werken inspirierte. Weil der Welttag der Poesie am<br />

21.3. passenderweise auf den meteorologischen Frühlingsbeginn<br />

fällt, dreht sich unsere aktuelle Ausgabe nicht nur<br />

um die schönste Zeit des Jahres, sondern vor allem um brillante<br />

Worte, mitreißende Geschichten und Menschen, die<br />

ihre klugen Gedanken zu Papier und auf die Bühne bringen.<br />

Seit seiner Gründung im Jahr 1841 ist der Bayerische Hof eines<br />

der kulturellen Epizentren Münchens. Hier fanden große<br />

Literatinnen und Literaten wie Franz Kafka, Erich Kästner,<br />

Isabell Allende und T.C. Boyle Inspiration, Austausch<br />

und einen Rückzugsort. Auch Ernest Hemingway hielt sich<br />

bei seinen Besuchen in Deutschland häufiger am Promenadeplatz<br />

auf. Dem berühmten Schriftsteller verdankt die Welt<br />

nicht nur den Roman „Der alte Mann und das Meer“, für den<br />

er einen Nobelpreis bekam, sondern auch den legendären<br />

Hemingway Daiquiri. An der falk’s Bar gehen wir der Frage<br />

nach, wie der Rum-Cocktail auf Kuba seinen Weg ins Glas<br />

fand und wie viele davon sein Namensgeber in einer Nacht<br />

trinken konnte, ohne die Fassung zu verlieren. Um Contenance<br />

geht es übrigens auch in unserem Gastgespräch mit<br />

dem Komiker und Podcaster Oliver Polak. Von ihm erfahren<br />

wir, warum Humor das beste Heilmittel gegen Kummer ist,<br />

was für ihn Menschsein bedeutet und welche Geschichten<br />

er mit dem Bayerischen Hof verbindet.<br />

Weil sich Poesie aber nicht nur auf Worte beschränkt, sondern<br />

sich überall dort finden lässt, wo Schönes entsteht,<br />

sprechen wir mit Victoire de Taillac, Co-Founderin von<br />

„Officine Universelle Buly 1803“, über kunstvoll gestaltete<br />

Beauty-Produkte und die Magie der Düfte. Außerdem<br />

besuchen wir den Küchenchef Anton Gschwendtner im<br />

Sternerestaurant Atelier im Erdgeschoss unseres Hauses<br />

und lassen uns von ihm erklären, wie seine kulinarischen<br />

Kreationen entstehen. Was viele nämlich überraschen wird:<br />

Genau wie eine gute Geschichte, beginnt auch ein Haute-<br />

Cuisine-Gericht auf einem leeren Blatt Papier.<br />

Natürlich haben wir in dieser Ausgabe neben unseren Empfehlungen<br />

rund um die Themen Mode, Kunst, Beauty und<br />

Reisen auch wieder eine Auswahl spannender Veranstaltungen<br />

für Sie zusammengestellt, die nach den dunklen<br />

Wintermonaten endlich Lust machen, das Haus zu verlassen.<br />

Und wenn Ihnen noch Inspiration für die passende<br />

Kleidung fehlt, dann werden Sie vielleicht bei unserer Modestrecke<br />

fündig.<br />

Since its foundation in 1841, the Bayerischer Hof has been<br />

one of Munich’s cultural epicentres. Great writers such as<br />

Franz Kafka, Erich Kästner, Isabell Allende and T.C. Boyle<br />

found inspiration, exchange and a place of retreat here.<br />

Ernest Hemingway also frequently stayed at Promenadeplatz<br />

during his visits to Germany. The world owes the famous<br />

writer not only the novel “The Old Man and the Sea”,<br />

for which he received a Nobel Prize, but also the legendary<br />

Hemingway Daiquiri. At falk’s Bar, we explore the question<br />

of how the rum cocktail found its way into the glass<br />

in Cuba and how many of them its namesake could drink<br />

in one night without losing his composure. Our guest interview<br />

with comedian and podcaster Oliver Polak is also<br />

about composure. He tells us why humour is the best cure<br />

for sorrow, what being human means to him and what stories<br />

he associates with the Bayerischer Hof.<br />

Because poetry is not just limited to words, but can be<br />

found wherever beauty is created, we talk to Victoire de<br />

Taillac, co-founder of “Officine Universelle Buly 1803”,<br />

about artfully designed beauty products and the magic of<br />

fragrances. We also visit chef Anton Gschwendtner in the<br />

Michelin-starred restaurant Atelier on the ground floor of<br />

our hotel and let him explain how his culinary creations<br />

are made. Something that will surprise many: Just like a<br />

good story, a haute cuisine dish begins on a blank sheet<br />

of paper.<br />

Of course, in addition to our recommendations on fashion,<br />

art, beauty and travel, we have also put together a selection<br />

of exciting events for you in this issue that will finally<br />

make you want to leave the house after the dark winter<br />

months. And if you’re still looking for inspiration for the<br />

right clothes, you might find<br />

what you’re looking for in our<br />

fashion section.<br />

Ihre / Yours<br />

Innegrit Volkhardt<br />

FOTO ALESSANDRA SCHELLNEGGER<br />

Der rein elektrische Audi SQ8 Sportback e-tron* mit bis zu<br />

370 kW Leistung und 973 Nm Drehmoment. Vorsprung fühlen.<br />

Future is an attitude<br />

a<br />

Performance, die einen<br />

bleibenden Eindruck hinterlässt.<br />

Mehr unter audi.de<br />

* Stromverbrauch (kombiniert) in kWh/100 km: 28,2–25,3; CO₂-Emissionen (kombiniert)<br />

in g/km: 0. Für das Fahrzeug liegen nur Verbrauchs- und Emissionswerte nach WLTP und<br />

nicht nach NEFZ vor.<br />

Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen<br />

CO₂-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem „Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch,<br />

die CO₂-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen“ entnommen werden,<br />

der an allen Verkaufsstellen und bei der DAT Deutsche Automobil Treuhand GmbH, Hellmuth-<br />

Hirth-Str. 1, D-73760 Ostfildern oder unter https://www.dat.de/leitfaden/Leitfaden CO2.pdf<br />

unentgeltlich erhältlich ist.<br />

4 5


INSIGHTS QUARTERLY<br />

BY HOTEL BAYERISCHER HOF<br />

ISSUE <strong>N°</strong>7<br />

C O N T E N T<br />

06<br />

EDITORIAL<br />

08<br />

HERE & NOW<br />

Kulturelle Highlights auf einen Blick<br />

Cultural highlights at a glance<br />

12<br />

HAUSPOST<br />

Geschichten aus dem Hotel<br />

Tales from the hotel<br />

16<br />

GASTGESPRÄCH<br />

Komiker Oliver Polak über Humor,<br />

Herz und Hotelleben<br />

Comedian Oliver Polak on humour,<br />

heart and hotel life<br />

20<br />

CHEERS!<br />

Die Geschichte des „Hemingway Daiquiri“<br />

The history of the “Hemingway Daiquiri”<br />

Kleid von<br />

GAUGE,<br />

Pumps<br />

JIMMY<br />

CHOO,<br />

beides via<br />

Breuninger<br />

Schmuck<br />

FOPE<br />

Polaroids<br />

fotogafiert mit<br />

Leica SOFORT<br />

22<br />

44<br />

PARTY<br />

Menschen und Events im<br />

Bayerischen Hof<br />

People and events at the<br />

Bayerische Hof<br />

46<br />

FLASHBACK<br />

Ein Foto und seine<br />

Geschichte<br />

30<br />

A picture and its story<br />

22<br />

GENUSS<br />

Die poetischen Kreationen von Atelier-<br />

Küchenchef Anton Gschwendtner<br />

The poetic creations of Atelier chef Anton<br />

Gschwendtner<br />

24<br />

FASHION<br />

Mit traumhaften Looks in den Frühling<br />

Into spring with fantastic looks<br />

32<br />

LIEBLINGE<br />

Lifestyle und Kultur: unsere Favoriten<br />

Our top lifestyle, culture and art choices<br />

36<br />

SURPRISE, SURPRISE<br />

Überraschung für die Gäste des 48. Deutschen<br />

Filmballs<br />

Surprise for the guests of the 48th German<br />

Film Ball<br />

40<br />

BLAU(E) PAUSE<br />

Die Magie der Aromatherapie<br />

The magic of aromatherapy<br />

42<br />

SCHÖN GESAGT!<br />

Ein Gespräch mit der Victoire de Taillac,<br />

Co-Founderin von „Officine Universelle<br />

Buly 1803“<br />

An interview with Victoire de Taillac,<br />

co-founder of “Officine Universelle<br />

Buly 1803”<br />

Cover Alexander Courtman<br />

Model Asti c/o Le Management in Max Mara<br />

Styling Dirk Meycke<br />

Hair and Make-Up Sabrina Reuschl<br />

Location Gelber Salon / Palais Montgelas<br />

FOTOS ALEXANDER COURTMAN, PR<br />

münchen theatinerstraße 27 berlin schlüterstraße 50 düsseldorf heinrich-heine-allee 38 zürich schipfe 4 www.talbotrunhof.com<br />

6


HERE AND NOW<br />

DA LIEGT<br />

WAS IN DER<br />

LUFT<br />

BIS 03.03.<br />

RAUSCH UND REUE<br />

Mit seinem gesellschaftskritischen Roman „Der große Gatsby“<br />

gelang dem US-amerikanischen Autor F. Scott Fitzgerald<br />

1925 ein Meisterwerk der Weltliteratur. Unter der Leitung von<br />

Enrique Gasa Valga kommt die Geschichte des mysteriösen<br />

Millionärs Jay Gatsby und seinen dekadenten Partys als schillerndes<br />

Tanztheater nun zum ersten Mal auf die Bühne des<br />

Deutschen Theaters in München.<br />

With his socio-critical novel “The Great Gatsby“, the American<br />

author F. Scott Fitzgerald created a masterpiece of world literature<br />

in 1925. Under the direction of Enrique Gasa Valga, the<br />

story of the mysterious millionaire Jay Gatsby and his decadent<br />

parties is now coming to the stage of the Deutsches Theater in<br />

Munich for the first time as dazzling dance theatre.<br />

15.03.<br />

MIT LEIB UND SEELE<br />

Glitzer, Glamour und Verführung – bei ihrer sinnlichen und facettenreichen<br />

Show „Varieté Burlesque“ lassen die Filly Follies<br />

alle Hüllen fallen und entführen das Publikum in das glanzvolle<br />

Zeitalter der Revuen. Der denkmalgeschütze Silbersaal im<br />

Deutschen Theater bietet dafür die beste Kulisse der Stadt.<br />

Glitz, glamour and seduction - in their sensual and multi-faceted<br />

show “Varieté Burlesque”, the Filly Follies let all the covers<br />

fall off and whisk the audience away to the glamorous age of<br />

revues. The listed Silbersaal in the Deutsches Theater provides<br />

the best backdrop in the city.<br />

DEUTSCHES THEATER, SCHWANTHALERSTRASSE 13,<br />

20 UHR<br />

AB 01.04.<br />

STRICLY ORGANIC<br />

Der April steht im Night Club im Bayerischen Hof ganz im<br />

Zeichen der Hammond-Orgel. US-amerikanische Jazz-Größen<br />

wie Raphael Wressnig, Greg Osby und Larry Goldings<br />

präsentieren das kultige Instrument bei sechs Konzerten von<br />

seiner allerbesten, groovenden Seite. Weitere Informationen<br />

und die konkreten Termine finden Sie auf unserem Evenkalender<br />

unter bayerischerhof.de<br />

April at the Night Club at the Bayerischen Hof is all about the<br />

Hammond organ. US jazz greats such as Raphael Wressnig,<br />

Greg Osby and Larry Goldings will present the iconic instrument<br />

from its very best, grooving sound at six concerts. Further<br />

information and the specific dates can be found on our event<br />

calendar at bayerischerhof.de<br />

IKONISCH<br />

Kate Moss ist eine von<br />

ihnen: „Eternal Icons“, so der<br />

Name der Ausstellung von<br />

Fotografin Nomi Baumgartl<br />

in der Leica Galerie<br />

DEUTSCHES THEATER, SCHWANTHALERSTRASSE 13<br />

09.03.<br />

GANZ NEUE TÖNE<br />

Bekannt wurde James Blunt mit melancholischen Songs wie<br />

„You’re Beautiful“ und „Goodbye My Lover“, die auf keiner<br />

Heartbreak-Playlist dieser Welt fehlen dürfen. Auf seinem aktuellen<br />

Studioalbum überrascht der britische Sänger nun mit<br />

tanzbarem Gute-Laune-Sound. Wer das kaum glauben kann,<br />

schaut bei seinem Konzert in der Olympiahalle vorbei, zieht<br />

bequeme Schuhe an und überzeugt sich selbst.<br />

James Blunt became famous with melancholy songs such as<br />

“You‘re Beautiful“ and “Goodbye My Lover“, which should not<br />

be missing from any heartbreak playlist in the world. On his<br />

latest studio album, the British singer now surprises with a<br />

danceable, feel-good sound. If you can hardly believe it, drop<br />

by his concert in the Olympic Hall, put on some comfortable<br />

shoes and see for yourself.<br />

BIS 17.03.<br />

BITTE STÖREN<br />

Im Alltag sind zerbrochene Displays und eingefrorene Bilder<br />

im Videocall lästige Randerscheinungen, in der Münchner<br />

Kunstszene mausern sie sich gerade zu den Stars der Stunde.<br />

Bei der Sonderausstellung „Glitch – die Kunst der Störung“ in<br />

der Pinakothek der Moderne lenken internationale Kreative<br />

bewusst den Blick auf die Fehler und Anfälligkeiten der technischen<br />

Medien, um so unsere Nähe zu ihnen zu hinterfragen.<br />

In everyday life, broken smartphone displays and frozen<br />

images in video calls are annoying peripheral phenomena, but<br />

in the Munich art scene they are currently becoming the stars of<br />

the hour. In the special exhibition “Glitch - the Art of Disruption”<br />

at the Pinakothek der Moderne, international artists<br />

are deliberately focussing on the errors and vulnerabilities of<br />

technical media in order to question our proximity to them.<br />

PINAKOTHEK DER MODERNE, 10 – 18 UHR<br />

23.03.<br />

WORTE MIT WIRKUNG<br />

Egal, ob flammende politische Reden, zarte Lyrik oder Kurzgeschichten,<br />

die unter die Haut gehen – beim „Best of Poetry<br />

Slam“ im Münchner Volkstheater erheben junge Dichter*innen<br />

ihre Stimme und tragen ihre selbstgeschriebenen Texte<br />

auf der Bühne vor.<br />

Whether flaming political speeches, tender poetry or short<br />

stories that get under your skin - at the “Best of Poetry Slam” in<br />

Munich’s Volkstheater, young poets raise their voices and perform<br />

their self-written texts on stage.<br />

NIGHT CLUB IM BAYERISCHEN HOF<br />

BIS 07.04.<br />

PLÖTZLICH<br />

GEBRECHLICH<br />

Günther geht’s gut. Trotz seiner 75 Jahre ist der Protagonist<br />

der Komödie „Weiße Turnschuhe“ von René Heinersdorff<br />

kerngesund und lebt im 5. Stock ohne Aufzug. Die Idylle bekommt<br />

Risse, als das Familienunternehmen pleite geht. Um<br />

an Geld zu kommen und der Katastrophe zu entgehen, beantragt<br />

Sohn Kai heimlich Pflegestufe 4 für seinen Vater. Bevor<br />

dieser widersprechen kann, steht auch schon die Prüferin der<br />

Krankenkasse vor der Tür …<br />

Günther is doing well. Despite his 75 years, the protagonist of<br />

René Heinersdorff’s comedy “Weiße Turnschuhe” is in good<br />

health and lives on the 5th floor without a lift. The idyll is<br />

shattered when the family business goes bankrupt. In order to<br />

get some money and escape the catastrophe, son Kai secretly<br />

applies for care level 4 for his father. Before he can object, the<br />

health insurance inspector is already at the door ...<br />

KOMÖDIE IM BAYERISCHEN HOF, 19.30 UHR<br />

OLYMPIAHALLE, SPIRIDON-LOUIS-RING 21, 20 UHR<br />

MÜNCHNER VOLKSTHEATER, TUMBLINGERSTRASSE 29,<br />

19.30 UHR<br />

Mit den ersten Strahlen der Frühlingssonne blüht auch das Münchener Kulturleben so richtig auf.<br />

Das sind die kulturellen Highlights im März, April und Mai<br />

VON SINAH HOFFMANN<br />

FOTOS NOMI BAUMGARTL. MICHAEL CLEMENT, JENNIFER ZUMBUSCH<br />

AB 14.03.<br />

TAPFERE LIEBE<br />

Dieser Film geht an die Substanz: „Die Herrlichkeit des Lebens“<br />

handelt von der Begegnung zwischen Franz Kafka (Sabin<br />

Tambrea) und Dora Diamant (Henriette Confurius) 1923<br />

an der Ostseeküste. Er, der todkranke Schriftsteller mit den<br />

komplizierten, schweren Gedanken und der Bindungsangst.<br />

Sie, die junge Frau, die leichtfüßig durchs Leben tanzt. Trotz<br />

aller Unterschiede verlieben sich die beiden ineinander – und<br />

sind fest entschlossen, das einzige Jahr, das ihnen bleibt, zu<br />

dem besten ihres Lebens zu machen.<br />

This film gets to the heart: “The Glory of Life” is about the<br />

encounter between Franz Kafka (Sabin Tambrea) and Dora<br />

Diamant (Henriette Confurius) on the Baltic coast in 1923.<br />

He, the terminally ill writer with complicated, heavy thoughts<br />

and a fear of commitment. She, the young woman who dances<br />

light-footedly through life. Despite all their differences, the two<br />

fall in love - and are determined to make the only year they<br />

have left the best of their lives.<br />

IN AUSGESUCHTEN KINOS<br />

BIS 24.03.<br />

SPURENSUCHE<br />

Die Vergangenheit prägt Gegenwart und Zukunft. In der Ausstellung<br />

„Wie wir wurden, was wir sind“ in der Pasinger Fabrik<br />

widmen sich die drei Münchner Künstler*innen Nana Dix,<br />

Anja Frers und Uschi Siebauer darum der Frage, wie Krieg,<br />

nationalistisches Gedankengut, christliche Traditionen und<br />

autoritäre Erziehungsstile unsere Eltern und Großeltern beeinflussten<br />

– und wie viele dieser Muster und Traumata auch<br />

noch in uns zu finden sind.<br />

The past shapes the present and the future. In the exhibition<br />

“How we became what we are” at the Pasinger Fabrik, the<br />

three Munich artists Nana Dix, Anja Frers and Uschi Siebauer<br />

therefore address the question of how war, nationalist ideas,<br />

Christian traditions and authoritarian parenting styles influenced<br />

our parents and grandparents - and how many of these<br />

patterns and traumas can still be found in us.<br />

PASINGER FABRIK, AUGUST-EXTER-STRASSE 1,<br />

16 – 20 UHR<br />

AB 05.04.<br />

GOOD VIBRATION<br />

Die Ausstellung „Arise Alive“ im Haus der Kunst präsentiert<br />

Malerei, Zeichnungen, Skulpturen, Filme und Installationen<br />

der amerikanischen Künstlerin Liliane Lijn. Seit über 60<br />

Jahren beschäftigt sich die New Yorkerin mit der Schnittstelle<br />

zwischen Kunst, Literatur und wissenschaftlichem Denken<br />

und geht der Frage nach, wie das Unsichtbare mit Vibrationen,<br />

Licht und Klängen sichtbar gemacht werden kann.<br />

The exhibition „Arise Alive“ at Haus der Kunst presents<br />

paintings, drawings, sculptures, films and installations by the<br />

American artist Liliane Lijn. For over 60 years, the New Yorker<br />

has been exploring the interface between art, literature and<br />

scientific thought and investigating how the invisible can be<br />

made visible by using vibrations, light and sounds.<br />

HAUS DER KUNST, PRINZREGENTENSTRASSE 1,<br />

10 – 20 UHR<br />

8 9


HERE AND NOW<br />

LET(O) ROCK<br />

Sind Mitte Mai in<br />

München zu Gast: die<br />

Leto-Brüder und ihre Band<br />

„Thirty Seconds to Mars“<br />

AB 13.04.<br />

WELT IM WANDEL<br />

Digitalisierung, Globalisierung und neue urbane Strukturen<br />

– die Art und Weise wie wir leben, ändert sich rasant. Wie<br />

Menschen auf diese Veränderung reagieren und sie aktiv in<br />

ihren Alltag integrieren, ist die zentrale Frage, mit der sich die<br />

chinesische Künstlerin Cao Fei in ihrer Ausstellung „Metamentary“<br />

beschäftigt. Für einige ihrer Werke begibt sich die<br />

Künstlerin selbst mittels ihres Avatars China Tracy in die<br />

virtuelle Welt und dokumentiert dabei ihre persönliche<br />

Wahrnehmung. Dystopisch schön!<br />

Locations verkehren oder lässt sich bei einem ausgedehnten<br />

Spaziergang durch die Stadt musikalisch überraschen.<br />

From courtyards to museums, churches, consulates and savings<br />

bank branches - the “Long Night of Music” will once again host<br />

over 400 live concerts at 80 venues throughout the city. If you<br />

can’t decide between classical music, rock, pop, Latin and electro,<br />

hop on the MVG shuttle buses, which run every 10 minutes<br />

between the participating venues, or take a long walk through<br />

the city and let the music surprise you.<br />

DIVERSE ORTE<br />

Digitalisation, globalisation and new urban structures - the<br />

way we live is changing rapidly. How people react to this<br />

change and actively integrate it into their everyday lives is the<br />

central question addressed by Chinese artist Cao Fei in her<br />

exhibition “Meta-mentary”. For some of her works, the artist<br />

herself enters the virtual world using her avatar China Tracy<br />

and documents her personal perception. Dystopian beauty!<br />

LENBACHHAUS, LUISENSTRASSE 33, 10 – 18 UHR<br />

14.05.<br />

WORT FÜR WORT<br />

Wer schreiben will wie Hesse, Brecht und Bachmann braucht<br />

vor allem smarte Handwerkskniffe. Wie man zum Beispiel<br />

Räume, Atmosphären und Landschaften in literarischen<br />

Texten so beschreibt, dass sich Leser*innen in ihnen wiederfinden,<br />

lernt man in der Abendwerkstatt des Literaturhauses<br />

von der preisgekrönten Autorin Lena Gorelik.<br />

12.04.<br />

SIMPLY THE BEST<br />

Mit Songs wie „Private Dancer“ und „What’s Love Got To Do<br />

With It“ erklomm die „Queen of Rock 'n' Roll“ in ihrer 50-jährigen<br />

Karriere den Musik-Olymp. In der großen Tribute-Show<br />

„The Soul of Tina Turner“ verbeugen sich im Prinzregententheater<br />

hochkarätige Musiker*innen vor der Grande Dame<br />

des Musikbusiness, die im Mai 2023 verstarb. Wer ihre Lieder<br />

im Anschluss nicht aus dem Kopf bekommt, der schaut die<br />

geniale Doku „Tina“ auf Netflix und lernt mehr über die Frau<br />

hinter der Legende.<br />

With songs such as “Private Dancer” and “What’s Love Got<br />

To Do With It”, the “Queen of Rock’n’Roll” scaled the music<br />

Olympus in her 50-year career. In the grand tribute show “The<br />

Soul of Tina Turner” at the Prinzregententheater, top-class musicians<br />

pay tribute to the grande dame of the music business,<br />

who passed away in May 2023. If you can’t get her songs out of<br />

your head afterwards, watch the brilliant documentary “Tina”<br />

on Netflix and learn more about the woman behind the legend.<br />

PRINZREGENTENTHEATER, PRINZREGENTENPLATZ 12,<br />

20 UHR<br />

13.04.<br />

GRENZENLOS<br />

Bryce Dessner ist ein musikalisches Multitalent. Wenn er<br />

nicht für die US-amerikanische Indie-Rockband „The National“<br />

als Gitarrist auf der Bühne steht, schreibt er Filmmusik<br />

und komponiert klassische Werke. Wie gut es sich anhört,<br />

wenn er sich aus verschiedenen Klangtöpfen bedient und<br />

kunstvoll verschiedene Stile miteinander verwebt, beweist<br />

er bei der „Nachtmusik der Moderne“ gemeinsam mit dem<br />

Münchner Kammerorchester und seiner Gitarre.<br />

Bryce Dessner is a multi-talented musician. When he is not on<br />

stage as a guitarist for the US indie rock band “The National”,<br />

he writes film music and composes classical works. He<br />

demonstrates just how good it sounds when he draws from<br />

different sound pots and skilfully interweaves different styles at<br />

“Nachtmusik der Moderne” together with the Munich Chamber<br />

Orchestra and his guitar.<br />

PINAKOTHEK DER MODERNE, BARER STR. 40, 22 UHR<br />

BIS 20.04.<br />

MOMENTAUFNAHMEN<br />

Kate Moss, Tatjana Patitz, Christy Turlington – die Liste der<br />

Mega-Models, die in den 90er Jahren vor der Kamera der<br />

deutsche Modefotografin Nomi Baumgartl posierten, ist<br />

lang. Bei der Ausstellung „Eternal Icons“ in der Leica Galerie<br />

zeigt die Münchnerin jetzt unveröffentlichte Aufnahmen<br />

und intime Porträts, die hinter den Kulissen der glitzernden<br />

Modebranche mit analogen Kameras entstanden sind.<br />

Kate Moss, Tatjana Patitz, Christy Turlington - the list of megamodels<br />

who posed in front of the camera of German fashion<br />

photographer Nomi Baumgartl in the 1990s is long. At the<br />

“Eternal Icons“ exhibition at the Leica Gallery, the Munich-based<br />

photographer is now showing unpublished photographs<br />

and intimate portraits taken behind the scenes of the glittering<br />

fashion industry with analogue cameras.<br />

LEICA GALERIE MÜNCHEN, MAFFEISTRASSE 4,<br />

10 – 19 UHR<br />

19.04. – 05.05.<br />

KLEINER UND FEINER<br />

Wer das Frühlingsfest auf der Theresienwiese als „kleine<br />

Schwester der Wiesn“ bezeichnet, hat nicht ganz unrecht.<br />

Bierzelte, Fahrgeschäfte, Wurfbuden und Süßigkeitsstände<br />

sind ähnlich – aber längst nicht so überlaufen. Und das Beste:<br />

Die Chance, sich im traditionellen Dirndl mit Zuckerwatte<br />

in der Hand und Sonne im Gesicht ins Riesenrad zu setzen<br />

und ohne Triefnase wieder auszusteigen, ist im Mai deutlich<br />

höher als im Herbst.<br />

Anyone who describes the spring festival on the Theresienwiese<br />

as the “little sister of the Octoberfest” is not entirely wrong. Beer<br />

tents, fairground rides, litter stalls and candy stands are similar<br />

- but nowhere near as crowded. And the best thing is: the chance<br />

of getting on the Ferris wheel in a traditional dirndl with candy<br />

floss in your hand and sun on your face and getting off again<br />

without a runny nose is much happier in May than in autumn.<br />

THERESIENWIESE, 16 – 23 UHR<br />

11.05.<br />

GOODNIGHT<br />

Von Hinterhöfen, über Museen, Kirchen, Konsulaten, bis hin<br />

zu Sparkassenfilialen – bei der „Langen Nacht der Musik“<br />

finden an 80 Orten im gesamten Stadtgebiet wieder über 400<br />

Live-Konzerte statt. Wer sich zwischen Klassik, Rock, Pop, Latin<br />

und Elektro nicht entscheiden kann, hüpft in die Shuttlebusse<br />

der MVG, die im 10-Minutentakt zwischen den teilnehmenden<br />

If you want to write like Hesse, Brecht and Bachmann, you need<br />

smart tricks of the trade. At the Literaturhaus evening workshop,<br />

award-winning author Lena Gorelik teaches you how to describe<br />

spaces, atmospheres and landscapes in literary texts in such a<br />

way that readers can recognise themselves in them.<br />

LITERATURHAUS MÜNCHEN, SALVATORPLATZ 1, 19 UHR<br />

19.05.<br />

NICHT VON<br />

DIESER WELT<br />

Dieser Mann kann einfach alles: Einen Oscar gewinnen, das<br />

Empire State Building emporklettern und blaue Haare tragen.<br />

Im Mai kommt Jared Leto mit seiner Band „Thirty Seconds<br />

to Mars“ und einem brandneuen Album „It’s The End Of The<br />

World But It’s A Beautiful Day“ endlich nach München. Wird<br />

garantiert galaktisch gut.<br />

This man can simply do anything: win an Oscar, climb the<br />

Empire State Building and wear blue hair. In May, Jared Leto<br />

is finally coming to Munich with his band “Thirty Seconds to<br />

Mars” and a brand new album “It’s The End Of The World But<br />

It’s A Beautiful Day”. Guaranteed to be galactically good.<br />

OLYMPIAHALLE, SPIRIDON-LOUIS-RING 21, 20 UHR<br />

BIS 06.10.<br />

ANZIEHEND<br />

Die Grenzen zwischen Kunst und Couture sind fließend, wie<br />

das niederländische Designerduo Viktor&Rolf seit über 30<br />

Jahren beweist. In ihre extravaganten Meisterwerke hüllen<br />

sich nicht nur Stars wie Madonna, Tilda Swinton und Lady<br />

Gaga, sondern auch ganze Ballettensembles. Die Kunsthalle<br />

München setzt nun bei der Ausstellung „Viktor&Rolf. Fashion<br />

Statements“ die Kreationen spektakulär in Szene und zeigt<br />

neben echten Stücken, zahlreichen Videos und Skizzen die<br />

handgefertigten und angekleideten Porzellanpuppen der<br />

beiden Designer.<br />

The boundaries between art and couture are fluid, as Dutch<br />

designer duo Viktor&Rolf have been proving for over 30 years.<br />

Not only stars such as Madonna, Tilda Swinton and Lady<br />

Gaga dress in their extravagant masterpieces, but also entire<br />

ballet ensembles. The Kunsthalle München is now showcasing<br />

the spectacular creations in the exhibition “Viktor&Rolf. Fashion<br />

Statements” exhibition, Kunsthalle München is now spectacularly<br />

staging the creations and showing the two designers’<br />

handmade and dressed porcelain dolls alongside real pieces,<br />

numerous videos and sketches.<br />

KUNSTHALLE MÜNCHEN, 10-20 UHR<br />

FOTOS PR<br />

10


HAUSPOST<br />

ESCHICHTEN<br />

Franz Kafka, Ernest Hemingway, Erich<br />

Kästner, Rainer Maria Rilke … auch für<br />

Dichter und Denker ist der Bayerische Hof<br />

seit jeher Inspiration, Begegnungsstätte<br />

und Rückzugsort<br />

VON PHILIP REICHARDT<br />

LITERARISCHES SEXTETT<br />

v.l.n.r. Erich Kästner, Franz Kafka,<br />

Sigi Sommer, Ken Follett,<br />

J.K. Rowling, Albert Ostermaier<br />

aus<br />

dem<br />

otel<br />

FOTOS BAYERISCHER HOF<br />

F<br />

FRANZ<br />

Für Schriftsteller gibt es kaum einen reizvolleren Ort als ein Hotel. Die Annehmlichkeiten,<br />

natürlich, das schon auch, vor allem aber, weil es keinen besseren Ort gibt,<br />

der so viele unterschiedliche Charaktere aus aller Welt anzieht, und ein überschaubares,<br />

nie endendes Schauspiel bietet an Auftritten, Begegnungen und Abgängen,<br />

für das es nicht mehr braucht, bedarf als einen scharfen Blick und Muße zum Verweilen.<br />

Ein Ort, an dem die große Bühne und die Räume für Rückzug und Stille nur<br />

ein paar Schritte oder Etagen entfernt liegen, der Intimität wie Anonymität zugleich<br />

verspricht und dabei voller Rätsel steckt, also besten Stoff liefert für große Erzählungen,<br />

Dramen und Komödien. Nur logisch also, dass Schriftsteller wie Vladimir Nabokov<br />

oder Joseph Roth lange Zeit im Hotel lebten, oder, wie Thomas Mann, Marcel<br />

Proust und Friedrich Dürrenmatt, ihre Werke in großen Hotels spielen ließen. Das<br />

Hotel, schrieb der Dramatiker Albert Ostermaier in einer Ode an den Bayerischen<br />

Hof, ist „ein begehbarer Roman“. Schöner kann man es nicht sagen.<br />

Ob Schriftsteller, Denker und Autoren für eine Lesung, ein Interview oder ein<br />

Treffen mit ihrem Verleger anreisen, in München sind Verlage wie Hanser, Piper,<br />

Droemer Knaur, dtv, Random House zu Hause, das Literaturhaus liegt nur ein paar<br />

Schritte vom Bayerischen Hof entfernt, oder aus privaten Gründen ein paar Tage<br />

am Promenadeplatz verbringen, Ruhe zum Schreiben oder Anregung suchen, so<br />

genau lassen sich die Motive ihrer Aufenthalte nicht benennen und in dem meisten<br />

Fällen auch nicht trennen. Die Liste der Schriftsteller, die im Gästebuch eine<br />

Widmung hinter lassen haben, ist jedenfalls lang, darunter Martin Walser, Ernest<br />

Hemingway, Isabelle Allende, Johannes Mario Simmel, Paulo Coelho, Amelie<br />

Nothomb, Ferndinand von Schirach, John Grisham, Siri Hustvedt, J.K. Rowling,<br />

Ken Follet, Martin Suter, John Irving, T.C. Boyle …<br />

Auch Franz Kafka, an dessen 100. Todestag dieses Jahr mit Ausstellungen, Büchern<br />

und einer TV-Serie erinnert wird, verbrachte zwei Nächte am Promenadeplatz.<br />

Seine Reise nach München 1916, ging in die Literaturgeschichte ein. Kafka folgte<br />

einer Einladung des Kunsthändlers Hans Goltz in den Räumen seiner Galerie Neue<br />

Kunst in der Briennerstraße zu lesen. Mitten im Krieg von Prag nach München zu<br />

reisen war umständlich, etliche Genehmigungen waren nötig, mehrmals musste<br />

der Termin verschoben werden. Kafka nahm es in Kauf, vor allem wohl, weil sich<br />

so die Möglichkeit bot, seine Verlobte Felice Bauer zu sehen. Vier Jahre zuvor hatte<br />

er die Stenotypistin über seinen Freund Max Brod kennengelernt. Wie sie ihr Treffen<br />

planten, geht aus Briefen Kafkas hervor, sie erschienen drei Jahrzehnte nach<br />

seinem Tod unter dem Titel Briefe an Felice. Über Wochen schrieben sie einander,<br />

um ihr Treffen minutiös vorzubereiten. „Vorläufig freue ich mich in der Hoffnung,<br />

dich bald zu sehen. Unsere Züge vereinigen sich etwa bei Wiesau, also etwa zwischen<br />

ein und zwei Uhr mittags. Ein großer Zeitgewinn, wenn ich dich schon im<br />

Zug treffe. Natürlich wohne ich im Bayerischen Hof“, schrieb er. Auch Felice Bauer<br />

nahm dort ein Zimmer, getrennt von ihrem Verlobten. Um halb sieben kam der<br />

Zug in München an, um acht begann die Lesung. Sie geriet zum Fiasko. Kafka war<br />

damals nur Eingeweihten bekannt, zur Lesung kamen rund 50 Zuhörer. Kafka las<br />

aus der noch unveröffentlichten Erzählung „Die Strafkolonie“, in der er die Folter<br />

eines Verurteilten schildert. Der Beifall hielt sich in Grenzen, die Zeitungen<br />

druckten ausschließlich Verrisse, und auch von Felice Bauer erfuhr Kafka wenig<br />

Zuspruch. Einen Tag verbrachten beide noch gemeinsam in München, am Tag darauf<br />

fuhren sie wieder ab, er nach Prag, sie nach Berlin. Kafka las bis zu seinem<br />

Tod 1924 nie wieder öffentlich aus seinen Texten. Historisch interessant ist Kafkas<br />

Münchner Lesung noch aus einem anderen Grund. Unter den Zuhörern soll auch<br />

Rainer Maria Rilke gewesen sein, es wäre die einzige Begegnung Kafkas mit dem<br />

Lyriker. Literaturwissenschaftler rätseln bis heute, ob die beiden ein paar Worte<br />

miteinander gewechselt haben.<br />

MÜCHNER LEGENDE Der Schriftsteller und Journalist Siegfried „Sigi“<br />

Sommer feierte und berichtete oft in und aus dem Bayerischen Hof<br />

KAFKA, ERNEST HEMINGWAY, ERICH KÄSTNER, RAINER<br />

MARIA RILKE ... THE BAYERISCHER HOF HAS ALWAYS BEEN AN<br />

INSPIRATION, MEETING PLACE AND RETREAT FOR POETS AND<br />

THINKERS TOO<br />

There is hardly a more appealing place for writers than a hotel. The amenities, of course,<br />

that too, but above all because there is no better place that attracts so many different<br />

characters from all over the world and offers a manageable, never-ending spectacle of<br />

appearances, encounters and departures that requires nothing more than a keen eye<br />

and the muse to linger. A place where the big stage and the rooms for retreat and silence<br />

are only a few steps or floors away, which promises both intimacy and anonymity and<br />

is full of mysteries, providing the best material for great stories, dramas and comedies. It<br />

is therefore only logical that writers such as Vladimir Nabokov and Joseph Roth lived in<br />

hotels for a long time or, like Thomas Mann, Marcel Proust and Friedrich Dürrenmatt,<br />

set their works in large hotels. The hotel, wrote the playwright Albert Ostermaier in an<br />

ode to the Bayerischer Hof, is “a walk-in novel”. There is no better way to put it.<br />

Whether writers, thinkers and authors are travelling to Munich for a reading, an interview<br />

or a meeting with their publisher - Munich is home to publishers such as Hanser,<br />

Piper, Droemer Knaur, dtv, Random House, and the Literaturhaus is just a few steps<br />

away from the Bayerischer Hof - or are spending a few days at Promenadeplatz for private<br />

reasons, seeking peace and quiet to write or inspiration, the motives for their stays<br />

cannot be precisely named and in most cases cannot be separated. In any case, the list<br />

of writers who have left a dedication in the guest book is long, including Martin Walser,<br />

Ernest Hemingway, Isabelle Allende, Johannes Mario Simmel, Paulo Coelho, Amelie<br />

Nothomb, Ferndinand von Schirach, John Grisham, Siri Hustvedt, J.K. Rowling, Ken<br />

Follet, Martin Suter, John Irving, T.C. Boyle ...<br />

Franz Kafka, whose 100th anniversary of death is being commemorated this year with<br />

exhibitions, books and a TV series, also spent two nights at Promenadeplatz. His trip to<br />

Munich in 1916 went down in literary history. Kafka accepted an invitation from the<br />

art dealer Hans Goltz to read in the rooms of his Galerie Neue Kunst in Briennerstraße.<br />

Travelling from Prague to Munich in the middle of the war was complicated, a number<br />

of permits were required and the date had to be postponed several times. Kafka put up<br />

with it, mainly because it gave him the opportunity to see his fiancée Felice Bauer. He<br />

had met the shorthand typist four years earlier through his friend Max Brod. How they<br />

planned their meeting is revealed in Kafka’s letters, which were published three decades<br />

after his death under the title Letters to Felice. They wrote to each other for weeks to<br />

meticulously prepare for their meeting. “For the time being, I am looking forward to<br />

seeing you soon. Our trains meet at Wiesau, which is between one and two o’clock in the<br />

afternoon. It will save me a lot of time if I meet you on the train. Of course I’m staying at<br />

the Bayerischer Hof,” he wrote. Felice Bauer also took a room there, separately from her<br />

fiancé. The train arrived in Munich at half past six, and the reading began at eight. It<br />

turned into a fiasco. Kafka was only known to insiders at the time, and around 50 people<br />

attended the reading. Kafka read from the as yet unpublished story “The Penal Colony”,<br />

in which he describes the torture of a convict. The applause was limited, the newspapers<br />

printed nothing but criticism, and Kafka also received little encouragement from Felice<br />

Bauer. The two spent one more day together in Munich, but the next day they left again,<br />

he to Prague and she to Berlin. Kafka never read from his texts in public again until his<br />

12<br />

13


HAUSPOST<br />

BEST OF BESTSELLER<br />

v.l.n.r.: John Grisham,<br />

Ken Follett und John<br />

Irving zählen zu den<br />

Star-Autoren, die sich im<br />

Gästebuch des Hotels<br />

verewigt haben<br />

Dramatisch verlief auch die Begegnung zweier großer Denker des 2o. Jahrhunderts<br />

im Bayerischen Hof. Im September 1913 fand dort der Kongress der drei Jahre zuvor<br />

von Sigmund Freud gegründeten Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung<br />

statt. Zu Ihrem Präsidenten bestimmte Freud den damals 35-jährigen Schweizer<br />

Psychiater Carl Gustav Jung. Seit sechs Jahren waren sie befreundet, Freud sah<br />

Jung als Schüler, auch wenn der Freuds Ansichten nicht immer teilte. Als Jung<br />

einen Vortrag „Zur Frage der psychologischen Typen“ hielt und dabei Freuds Begriff<br />

der Libido für zu eng erklärte, war dem Publikum klar, dass Jungs Thesen eine<br />

Abkehr von Freuds Lehre bedeuteten. Als er am Ende seiner Rede ankündigte, eine<br />

eigene Theorie zu entwickeln, war das Verhältnis der beiden nicht mehr zu retten.<br />

Freud hat Jung die öffentliche Attacke nie verziehen, er sah darin einen Vatermord.<br />

Wenige Wochen später trat Jung als Präsident der IPV zurück und begann seine<br />

Arbeit am Roten Buch, das als Grundlage für seine Theorie des Unbewussten gilt.<br />

Ein Autor, an den in diesem Jahr ebenfalls mit Büchern, Filmen und Theateraufführungen<br />

erinnert wird, war ebenfalls häufig zu Gast im Bayerischen Hof. Erich<br />

Kästner, geboren 1899 in Dresden, gestorben 1974 in München, heute vor allem<br />

noch hoch geschätzt für Kinderbuchklassiker wie „Das Doppelte Lottchen“,<br />

„Pünktchen und Anton“ oder „Die Konferenz der Tiere“, aber auch Autor großartiger<br />

Romane, Essays und Gedichte. Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs zog<br />

er nach München, um dort das Feuilleton der von den Amerikanern gegründeten<br />

Neuen Zeitung zu leiten. Der Bayerische Hof lag zu dieser Zeit in Trümmern, ein<br />

Bombenangriff im April 1944 hatte das Haus nahezu komplett zerstört. Beinahe<br />

unversehrt blieb lediglich der Spiegelsaal. Im Oktober 45 wurde er als Restaurant<br />

wiedereröffnet, Kästner war dort Stammgast.<br />

Als der Bayerische Hof wieder aufgebaut und Mittelpunkt des gesellschaftlichen<br />

Lebens in München war, konnte man dort auch regelmäßig eine Münchner Legende<br />

antreffen, den Schriftsteller und Kolumnisten Sigi Sommer. Blasius der Spaziergänger,<br />

so hieß seine wöchentliche Kolumne in der Abendzeitung, in der er vierzig<br />

Jahre lang das Münchner Lebensgefühl erkundete. In Hinterhöfen, im Biergarten,<br />

auf Faschingsbällen und dort, wo es auch außerhalb der Ballsaison immer etwas<br />

zu feiern gab, im Bayerischen Hof. Wie viele seiner Geschichten auf Begegnungen<br />

und Beobachtungen in den fünf Etagen des Hauses zurückgehen - er wird es selbst<br />

nie gezählt haben. Es dürften unzählige sein.<br />

Die Verbindung des Dichters und Dramatikers Albert Ostermaier zum Bayerischen<br />

Hof wiederum beruht auf einer in München ebenfalls weit verbreiteten und gepflegten<br />

Leidenschaft: dem Fußball. Über viele Jahre nahm Ostermaier teil am „Schumanns<br />

Cup“, dem Fußballturnier der Münchner Unternehmen, im Tor seines „Literaten“<br />

Teams. Etliche Male ging es auch gegen die Mannschaft des Bayerischen Hofs. Daraus<br />

entwickelte sich ein freundschaftliches Verhältnis zu Innegrit Volkhardt. 2014 mündete<br />

es in ein Gedicht Albert Ostermaiers. „Zwischen den Zimmern“ oder „Eine Ode<br />

an den Bayerischen Hof“ heißt es. Erschienen ist es in einem Buch, das Geschichten<br />

erzählt aus einem einzigartigen Hotel, dem Bayerischen Hof.<br />

death in 1924. Kafka’s Munich reading is also historic for another reason. Rainer Maria<br />

Rilke is said to have been among the audience, and it would be Kafka’s only encounter<br />

with the poet. Literary scholars still puzzle over whether the two exchanged a few words.<br />

The meeting of two great thinkers of the twentieth century at the Bavarian Court was<br />

also dramatic. In September 1913, the congress of the International Psychoanalytical<br />

Association, founded three years earlier by Sigmund Freud, took place there. Freud appointed<br />

the then 35-year-old Swiss psychiatrist Carl Gustav Jung as its president. They<br />

had been friends for six years and Freud saw Jung as a student, even if he did not always<br />

share Freud’s views. When Jung gave a lecture entitled “On the Question of Psychological<br />

Types” and declared Freud’s concept of libido to be too narrow, the audience realised<br />

that Jung’s theses represented a departure from Freud’s teachings. When he announced<br />

at the end of his speech that he would develop his own theory, the relationship between<br />

the two could no longer be salvaged. Freud never forgave Jung for his public attack; he<br />

saw it as patricide. A few weeks later, Jung resigned as president of the IPV and began<br />

work on the Red Book, which is considered the basis for his theory of the unconscious.<br />

An author who is also being commemorated this year with books, films and theatre<br />

performances was also a frequent guest at the Bayerischer Hof. Erich Kästner, born in<br />

Dresden in 1899, died in Munich in 1974, still highly regarded today for children’s book<br />

classics such as “Das Doppelte Lottchen”, “Pünktchen und Anton”, or “Die Konferenz der<br />

Tiere”, but also the author of great novels, essays and poems, moved to Munich after the<br />

end of the Second World War to head the feature section of the Neue Zeitung, which was<br />

founded by the Americans. The Bayerischer Hof was in ruins at the time; a bombing raid<br />

in April 1944 had almost completely destroyed the building. Only the Hall of Mirrors<br />

remained almost intact. It was reopened as a restaurant in October 1945 and Kästner<br />

was a regular guest there.<br />

When the Bayerischer Hof was rebuilt and became the centre of social life in Munich, you<br />

could also regularly meet a Munich legend there, the writer and columnist Sigi Sommer.<br />

Blasius, “Der Spaziergänger” was the name of his weekly column in the Abendzeitung,<br />

in which he explored Munich’s attitude to life for forty years. In backyards, in beer gardens,<br />

at carnival balls and where there was always something to celebrate outside the<br />

ball season, in the Bayerischer Hof. He will never have counted how many of his stories<br />

can be traced back to encounters and observations on the five floors of the hotel. There<br />

are probably countless.<br />

Poet and playwright Albert Ostermaier’s connection to the Bavarian Court is in turn<br />

based on a passion that is also widespread and cultivated in Munich: football. For many<br />

years, Ostermaier took part in the “Schumanns Cup”, a tournament organised by Munich<br />

companies, in the goal of his “literary” team. He also played against the Bayerischer<br />

Hof team several times. This led to a friendly relationship with Innegrit Volkhardt. In<br />

2014, it culminated in a poem by Albert Ostermaier. It is called “Between the Rooms”<br />

or “An Ode to the Bayerischer Hof”. It was published in a book that tells stories from a<br />

unique hotel, the Bayerischer Hof.<br />

FLAGSHIP STORE IM HOTEL BAYERISCHER HOF<br />

C O P E N H A G E N M U N I C H S T O C K H O L M S Y D N E Y<br />

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14


GASTGESPRÄCH<br />

HIER BIN ICH MENSCH,<br />

HIER DARF ICH’S SEIN<br />

INTERVIEW ANJA DELASTIK<br />

FOTO ALEXANDER COURTMAN<br />

He is a comedian, podcaster, presenter, talk show host, actor, musician, bestselling<br />

author and columnist. It never gets boring (with) Oliver Polak. Everything the allround<br />

artist tackles has depth and reveals his special sense of humour - whether it’s<br />

his Netflix show “Your Life is a Joke” or his new Deutschlandfunk podcast “Polaks<br />

Schlagertalk”. In this guest interview, he reveals what being human means to him,<br />

why he is so interested in the life stories of other people - and what very personal<br />

story connects him to the Bayerischer Hof.<br />

Er ist Comedian, Podcaster, Moderator, Talkshow-Host, Schauspieler, Musiker, Bestseller-Autor<br />

und Kolumnist. Langweilig wird’s (mit) Oliver Polak nicht. Alles, was der<br />

Allround-Künstler anpackt, hat Tiefgang und offenbart seinen besonderen Sinn für<br />

Humor – ob seine Netflix-Show „Your Life is a Joke“ oder sein neuer Deutschlandfunk-<br />

Podcast „Polaks Schlagertalk“. Im Gastgespräch verrät er, was Menschsein für ihn bedeutet,<br />

weshalb ihn die Lebensgeschichten anderer Menschen so interessieren – und<br />

welche ganz persönliche Geschichte ihn mit dem Bayerischen Hof verbindet.<br />

OLIVER<br />

POLAK<br />

GROOMING SABRINA REUSCHL, FOTOASSISTENT PATRICK MAYR<br />

How is it that you do so much at once?<br />

That’s how it turned out. But nowadays there is no longer just this one path, but<br />

many, sometimes perhaps even too many paths. But in a way, that’s also what<br />

drives me. I presented the Roncalli Christmas Circus in Berlin last year, which was<br />

fantastic, wonderful and a great experience. But doing something like that on tour<br />

for two years would be too monotonous for me. I need the variety.<br />

Also in podcasting. They host the sleep podcast “Enter Sandman”,<br />

“Friendly Fire” with Micky Beisenherz and in mid-March they will be adding a<br />

Schlager podcast, “Polak’s Schlagertalk” ...<br />

The people who sing these songs have been with me and many others all their lives.<br />

Schlager is a perfect world - I want to show that these are people. Some episodes<br />

have already been recorded, one with Roland Kaiser, one with Marianne Rosenberg,<br />

one with Roberto Blanco, one with Nino de Angelo.<br />

What interests you about these biographies?<br />

That certainly has to do with my own background. I grew up in Germany - in the<br />

deepest, dreariest Emsland, arch-conservative, Catholic, rural. My mother came from<br />

Russia, my father was a Nazi prisoner, our religion was Jewish, so I grew up a little<br />

differently. At the same time, I can see how Germany has been shaped. Very little was<br />

said here after the Second World War, many people locked away their emotions and<br />

stories for the rest of their lives. So it’s all the more interesting to talk to people who<br />

were involved in this country shortly after the war. It’s almost therapeutic.<br />

When did you actually realise that humour was your profession?<br />

I was a very cheeky child - I often found it funny, but my classmates only to a limited<br />

extent. They probably thought: “What does he want, does he think he’s special?”<br />

At home in the country, it wasn’t welcome for anyone to be different. It probably<br />

didn’t correspond to the North German mentality either. But I didn’t like this conformity<br />

even as a child. I sensed that this was not the world as I imagined it. When<br />

I was eleven or twelve, two friends and I formed a playback band. We only imitated<br />

songs by Erste Allgemeine Verunsicherung and performed them at town festivals,<br />

talent competitions, at the Emsland Show and in a discotheque. The roots of the<br />

EAV lie in the most blatant Austrian cabaret.<br />

Do you believe that humour can be healing?<br />

I think he can help, yes. When my dog Arthur, my ex-girlfriend’s dog to be precise, had<br />

to be put to sleep last October, it was terrible. The vet came to our house to do it. When<br />

she left afterwards and took Arthur with her before burying him later, it was the saddest<br />

moment of my life. “Oh, gosh, Oliver,” my ex-girlfriend said to me. “I’d like to die<br />

that peacefully too.” I replied: “Well, I can call the doctor again, I’m sure she still has an<br />

injection left.” That made us laugh so much - and that’s the best thing at a time like this.<br />

Ten years ago, you had your depression treated as an inpatient and wrote a book<br />

about it, “The Jewish Patient”. How did that come about?<br />

I was in a psychiatric ward, but in the first few days I still had these gigs, for example<br />

at the Quatsch Comedy Club. I travelled from the clinic to the club by taxi - with<br />

a doctor’s blessing, prior agreement and a heavy dose of medication - performed,<br />

then jumped back into the taxi and drove back to the psychiatric ward. That was<br />

completely grotesque. You can’t keep stories like that to yourself.<br />

Wie kommt es, dass Sie so vieles auf einmal machen?<br />

Das hat sich so ergeben. Aber heutzutage gibt es ja nicht mehr nur diesen einen<br />

Weg, sondern viele, manchmal vielleicht auch zu viele Wege. Aber auf gewisse<br />

Art ist das auch mein Motor. Ich moderierte letztes Jahr in Berlin den „Roncalli<br />

Weihnachtscircus“, das war fantastisch, wunderschön und eine super Erfahrung.<br />

Sowas jedoch zwei Jahre auf Tour zu machen, wäre mir zu monoton. Ich<br />

brauche die Abwechslung.<br />

Auch beim Podcasten. Sie hosten den Einschlafpodcast „Enter Sandman“,<br />

„Friendly Fire“ mit Micky Beisenherz und Mitte März kommt noch ein<br />

Schlager-Podcast hinzu, „Polaks Schlagertalk“ …<br />

Die Menschen, die diese Lieder singen, begleiten mich und viele andere schon<br />

ein Leben lang. Schlager ist eine heile Welt – mir geht es darum abzubilden, dass<br />

das Menschen sind. Einige Folgen sind bereits aufgenommen, eine mit Roland<br />

Kaiser, eine mit Marianne Rosenberg, eine mit Roberto Blanco, eine mit Nino<br />

de Angelo.<br />

Was interessiert Sie an diesen Biografien?<br />

Das hat sicher mit meinem eigenen Background zu tun. Ich bin in Deutschland<br />

aufgewachsen – im tiefsten, tristesten Emsland, erzkonservativ, katholisch, ländlich.<br />

Meine Mutter kam aus Russland, mein Vater war in Gefangenschaft der Nationalsozialisten,<br />

unsere Religion war jüdisch, daher wuchs ich etwas anders auf. Gleichzeitig<br />

sehe ich, wie Deutschland geprägt ist. Hier wurde nach dem zweiten Weltkrieg<br />

sehr wenig geredet, viele haben ihre Emotionen und Geschichten ein Leben<br />

lang weggesperrt. Umso interessanter ist es, sich mit solchen Menschen zu unterhalten,<br />

die kurz nach dem Krieg dieses Land unterhalten haben. Das hat schon<br />

fast therapeutische Ansätze.<br />

Wann haben Sie eigentlich gemerkt, dass Humor Ihr Metier ist?<br />

Ich war ein sehr vorlautes Kind – fand das oft lustig, meine Mitschüler jedoch<br />

nur bedingt. Die dachten wohl eher: „Was will der denn, denkt der, er ist was<br />

Besonderes?“ Zu Hause auf dem Land war es nicht erwünscht, dass jemand anders<br />

war. Es entsprach wohl auch nicht der norddeutschen Mentalität. Dieses<br />

Konforme mochte ich aber schon als Kind nicht. Ich spürte: Das ist nicht die<br />

Welt, wie ich sie mir vorstelle. Mit elf, zwölf gründeten zwei Freunde und ich<br />

dann eine Playbackband. Imitiert wurden ausschließlich Songs der Ersten<br />

Allgemeinen Verunsicherung, damit traten wir auf Stadtfesten auf, bei Talentwettbewerben,<br />

auf der Emsland-Schau, in einer Diskothek. Die Wurzeln der EAV liegen<br />

ja im krassesten österreichischen Kabarett.<br />

Glauben Sie, dass Humor auch heilen kann?<br />

Ich glaube er kann helfen, ja. Als im vergangenen Oktober mein Hund Arthur,<br />

genau genommen, der Hund meiner Ex-Freundin, eingeschläfert werden musste,<br />

war das schrecklich. Die Tierärztin kam dafür zu uns nach Hause. Als sie danach<br />

wieder ging und Arthur mitnahm, bevor er später beerdigt wurde, war das der<br />

traurigste Moment meines Lebens. „Ach, Mensch, Oliver“, sagte meine Ex-Freundin<br />

zu mir, „so friedlich würde ich auch gerne sterben.“ Ich erwiderte: „Na ja, ich<br />

kann die Ärztin gerne nochmal rufen, die hat bestimmt noch eine Spritze übrig.“<br />

Daraufhin mussten wir so sehr lachen – und das ist in so einem Moment<br />

das Allerbeste.<br />

16 17


GASTGESPRÄCH<br />

Vor zehn Jahren ließen Sie Ihre Depression stationär behandeln und schrieben<br />

mit „Der jüdische Patient“ ein Buch darüber. Wie kam’s dazu?<br />

Ich war in der Psychiatrie, hatte in den ersten Tagen aber noch diese<br />

Auftritte, etwa im „Quatsch Comedy Club“. Ich fuhr aus der Klinik mit dem<br />

Taxi in den Club – so mit ärztlichem Segen, vorheriger Absprache und krassen<br />

Medikamenten intus –, trat auf, sprang dann wieder ins Taxi und fuhr zurück in<br />

die Psychiatrie. Das war völlig grotesk. Solche Geschichten kann man doch<br />

nicht für sich behalten.<br />

Does a comedian need more sensitivity or has he to be even a bit ruthless?<br />

This may sound strange, but the most important thing is that you are human. Many<br />

people no longer really know what that means. Although it is a German word, it<br />

comes from Yiddish and means “to be deeply connected to one’s soul”. To be human<br />

is therefore to act from the deepest connection to one’s own soul. Some people often<br />

lose this because they live on the outside and want to please others.<br />

You always feel out your guests with your heart first - even when you’re “roasting”,<br />

i.e. when you go hard into the comedy court with someone ...<br />

As the saying goes: “Teasing is a sign of love” That’s the only way it can work - without<br />

hate. Unfortunately, Schadenfreude also goes down very well in Germany. The<br />

word doesn’t exist in any other language, it’s completely absurd.<br />

You come from the provinces and live in Berlin.<br />

Does your heart also beat a little for Munich?<br />

As a child, I often went on winter holidays with my parents to Seefeld, and we also<br />

stopped off in Munich. Sometimes we would walk past the Bayerischer Hof and<br />

watch the cars pull up. I always thought: “What a beautiful hotel, I want to sleep<br />

here one day!” And when I stayed here, me and my dog were welcomed more warmly<br />

at reception than by my mum. It’s really not just because we’re sitting here: For<br />

me, it’s the most beautiful hotel in Germany.<br />

You even lived here for quite a long time ...<br />

During the lockdown, I had to spend a few weeks in Munich to prepare for my Netflix<br />

production. I was lucky enough to stay here at the Bayerischer Hof - with my dog.<br />

Of the more than 330 rooms, maybe twelve were occupied at the time. It felt like I<br />

had a five-star hotel all to myself. That was one of the best times of my life.<br />

What do you particularly like about the hotel?<br />

The service is perfect, the staff are simply very attentive. When my dog died, I received<br />

a very long, personal letter. It was from Mrs Volkhardt, the hotel manager. That’s what<br />

makes this hotel so special. When people feel at home here, it’s no illusion.<br />

Are there any other favourite places in Munich?<br />

Whenever I’m here and it’s performance time, I always go to Circus Krone - ever since<br />

I was a child. I also enjoy Schumann’s, the Hofgarten and the Viktualienmarkt. It’s<br />

also my favourite restaurant, where I used to go with my parents - Berni’s Nudelbrett.<br />

You once said that you love to surprise others.<br />

What could someone do to make you happy?<br />

If Mrs Volkhardt, the manager of the Bayerischer Hof, were to say to me: “Mr Polak,<br />

we miss you. You can stay here with us for a fortnight for free” - that would be a<br />

good surprise! I would definitely accept immediately. Like Udo Lindenberg, I could<br />

really imagine living in a hotel for the rest of my life.<br />

Did something strange happen to you at the hotel?<br />

There’s this memorial to Michael Jackson in front of the Bayerischer Hof. From my<br />

window I saw this guy with his boombox. He was a Michael Jackson impersonator<br />

and sang along to everything in some kind of fantasy English - totally bad, but also<br />

very funny. I thought to myself: “Oh, gosh, you can do something for social media<br />

again,” went downstairs, set up my mobile phone and started dancing to it. The next<br />

day, a woman approached me: “I wanted to introduce myself, I’m Mrs Volkhardt, I<br />

really liked it when you danced there yesterday.” That felt a little unpleasant!<br />

Braucht ein Comedian mehr Fingerspitzengefühl oder mehr Schmerzfreiheit?<br />

Das hört sich jetzt vielleicht komisch an, aber: Das Wichtigste ist,<br />

dass du Mensch bist. Viele wissen nämlich gar nicht mehr so richtig, was das<br />

heißt. Es ist zwar ein deutsches Wort, kommt aber aus dem Jiddischen und bedeutet<br />

„zutiefst mit seiner Seele verbunden sein“. Mensch zu sein heißt demnach, aus<br />

der tiefsten Verbundenheit zur eigenen Seele zu handeln. Das geht manchen oft<br />

abhanden, weil sie so im Außen leben, anderen gefallen möchten.<br />

Sie tasten Ihre Gästen immer erst mal mit dem Herzen ab – sogar beim „Roasten“,<br />

also wenn Sie mit jemanden hart ins Comedy-Gericht gehen …<br />

Es heißt ja auch: „Was sich liebt, das neckt sich.“ Nur so kann es funktionieren<br />

– ohne Hass. Wobei Schadenfreude in Deutschland leider auch sehr gut ankommt.<br />

Das Wort gibt es in keiner anderen Sprache, völlig absurd.<br />

Sie stammen aus der Provinz, leben in Berlin. Schlägt Ihr Herz auch ein bisschen<br />

für München?<br />

Ich fuhr als Kind mit meinen Eltern oft nach Seefeld in den Winterurlaub, da<br />

machten wir auch in München Halt. Manchmal liefen wir am Bayerischen Hof vorbei,<br />

guckten den Autos zu, die vorfuhren. Ich dachte immer: „Was für ein schönes<br />

Hotel, irgendwann will ich auch mal hier schlafen!“ Und als ich dann hier wohnte,<br />

wurden ich und mein Hund an der Rezeption herzlicher empfangen als von meiner<br />

Mutter. Es ist wirklich nicht dahergesagt, nur weil wir gerade hier sitzen: Für mich<br />

ist es schönste Hotel in Deutschland.<br />

Sie haben sogar mal ziemlich lang hier gewohnt …<br />

Während des Lockdown musste ich einmal einige Wochen in München verbringen,<br />

um meine Netflix-Produktion vorzubereiten. Ich hatte das Glück, hier im Bayerischen<br />

Hof zu wohnen – mit meinem Hund. Von den über 330 Zimmern waren<br />

damals vielleicht zwölf belegt. Es fühlte sich an, als hätte ich ein Fünf-Sterne-<br />

Hotel ganz für mich alleine. Das war eine der besten Zeiten meines Lebens.<br />

Was mögen Sie am Hotel besonders?<br />

Der Service ist perfekt, die Mitarbeitenden sind einfach sehr aufmerksam. Als mein<br />

Hund starb, erreichte mich ein sehr langer, persönlicher Brief. Er war von Frau<br />

Volkhardt, der Hotelchefin. Sowas macht dieses Hotel so besonders. Wenn sich die<br />

Leute hier zu Hause fühlen, ist das keine Illusion.<br />

Gibt es noch weitere Lieblingsorte in München?<br />

Immer, wenn ich hier bin und Spielzeit ist, besuche ich den Circus Krone – schon<br />

seitdem ich ein Kind bin. Auch das Schumann’s finde ich angenehm, den Hofgarten,<br />

den Viktualienmarkt. Dort ist auch mein Lieblingsrestaurant, in dem ich<br />

schon ich mit meinen Eltern war – Berni’s Nudelbrett.<br />

Sie haben mal gesagt, Sie lieben es, andere zu überraschen. Womit könnte<br />

man Ihnen eine Freude bereiten?<br />

Wenn Frau Volkhardt, die Chefin vom Bayerischen Hof, zu mir sagen würde:<br />

„Herr Polak, wir vermissen Sie. Sie können zwei Wochen umsonst hier bei uns<br />

wohnen“ – das wäre eine gute Überraschung! Ich würde auf jeden Fall sofort annehmen.<br />

So wie Udo Lindenberg lebenslang im Hotel zu leben, könnte ich mir tatsächlich<br />

gut vorstellen.<br />

Ist Ihnen im Hotel auch mal etwas Kurioses passiert?<br />

Vorm Bayerischen Hof gibt es ja diese Gedenkstätte für Michael Jackson. Aus<br />

meinem Fenster sah ich diesen Typen mit seinem Ghettoblaster. Er war Michael-<br />

Jackson-Imitator und sang alles in so einem Fantasieenglisch mit – total schlecht,<br />

aber auch sehr lustig. Ich dachte mir: „Ach, Mensch, da kannst du mal wieder was<br />

für Social Media machen“, ging runter, baute mein Handy auf und fing an, dazu<br />

zu tanzen. Am nächsten Tag sprach mich eine Frau an: „Ich wollte mich noch<br />

vorstellen, ich bin Frau Volkhardt, hat mir gut gefallen, als sie da gestern getanzt<br />

haben.“ Unangenehm!<br />

18


CHEERS<br />

RIANI STORE<br />

MUNICH<br />

ANZEIGE<br />

BAYERISCHER HOF<br />

DER ALTE MANN UND SEIN DRINK<br />

VON SINAH HOFFMANN ILLUSTRATION JÖRN KASPUHL<br />

RIANI is a fashion label led by the Buckenmaier family<br />

that bridges the gap between contemporary and luxury<br />

design. Characterised by unique fits, the highest<br />

standards of tailoring and quality as well as materials<br />

and design. Vision and discipline paired with passion<br />

and dedication. These values have made RIANI a leading<br />

womenswear brand today.<br />

The store of the international fashion label is located<br />

in the luxury hotel Bayerischer Hof in the middle of<br />

Munich‘s old town. With an area of 245 sqm, the store<br />

impresses on two floors with an unique atmosphere in<br />

which fashion meets interior design and love for details.<br />

It underlines the value of the collections and conveys<br />

the RIANI attitude to life.<br />

Rumba, Zigarrenrauch und stundenlange<br />

Gespräche über Gott und die<br />

Welt. Die Nächte in seiner Wahlheimat<br />

Kuba verbrachte Ernest Hemingway in<br />

den 1930er-Jahren genauso, wie man<br />

es von dem raubeinigen Schriftsteller,<br />

Nobelpreisträger und Lebemann<br />

erwarten würde – am Tresen seiner<br />

Lieblingsbar La Floridita im Herzen<br />

von Havanna. Hier holte er sich nicht<br />

nur Inspiration für seine literarischen<br />

Meisterwerke wie „Der alte Mann und<br />

das Meer“, sondern er soll auch dabei<br />

geholfen haben, einen ikonischen<br />

Cocktail zu kreieren, der bis heute<br />

seinen Namen trägt: der „Hemingway<br />

Daiquiri“ oder auch „Papa Doble“ genannt.<br />

Anders als die klassische Variante<br />

des kubanischen Nationalgetränks<br />

schmeckt der Drink nicht karibisch<br />

süß, sondern herrlich herb und erfrischend.<br />

Und dafür gibt es einen guten<br />

Grund. Laut Legende soll Hemingway<br />

nämlich ein großer Fan starker Cocktails<br />

gewesen sein, von denen er locker<br />

bis zu 16 Gläser an einem Abend trinken<br />

konnte, ohne die Fassung zu verlieren.<br />

Weil er an Diabetes Typ 2 litt,<br />

bestellte der begnadete Literat seine<br />

Drinks allerdings ohne Zuckersirup<br />

und verlangte stattdessen nach der<br />

doppelten Menge Rum. Der damalige<br />

Eigentümer und Chef-Bartender des<br />

La Floridita, Constantino Ribalaigua<br />

Vert, kompensierte die fehlende Süße,<br />

indem er einen starken Schuss Grapefruitsaft<br />

und Maraschino-Likör in den<br />

Drink mixte – und ihn so auch für andere,<br />

weniger trinkerprobte Gäste genießbar<br />

machte. Übrigens: Zeit seines<br />

Lebens hegte Ernest Hemingway eine<br />

große Zuneigung gegenüber München.<br />

Bei seinen zahlreichen Besuchen in<br />

der bayerischen Landeshauptstadt war<br />

er häufig Gast im Bayerischen Hof. Welche<br />

Drinks er an der Hotelbar bestellte,<br />

ist nicht überliefert. Süß waren sie aber<br />

ganz bestimmt nicht.<br />

Rumba, cigar smoke and hours of conversation<br />

about everything under the sun.<br />

Ernest Hemingway spent the nights in his<br />

adopted home of Cuba in the 1930s just<br />

as you would expect from the rough-andtumble<br />

writer, Nobel Prize winner and<br />

bon vivant - at the bar of his favourite<br />

bar “La Floridita” in the heart of Havana.<br />

Here, he not only drew inspiration<br />

for his literary masterpieces<br />

such as “The Old Man and<br />

the Sea”, but is also said to have<br />

helped create an iconic cocktail<br />

that still bears his name<br />

today: The Hemingway Daiquiri,<br />

or “Papa Doble” as it is<br />

also known. Unlike the classic<br />

version of the Cuban national<br />

drink, this drink does not taste<br />

sweet and Caribbean, but wonderfully<br />

tart and refreshing.<br />

And there is a good reason for<br />

this. According to legend, Hemingway<br />

was a big fan of strong<br />

Damit Sie sich auch zu Hause<br />

einen „Hemingway“ mixen<br />

können, hat Philipp Schmidt,<br />

Bar-Chef der falk‘s Bar hier ein<br />

Rezept für Sie<br />

MIX IT!<br />

6 cl Weißer Rum,<br />

1,5 cl Maraschino,<br />

2,25 cl Limettensaft<br />

1,5 cl Grapefruitsaft<br />

----<br />

6 cl white Rum,<br />

1,5 cl Maraschino,<br />

2,25 cl Lime juice<br />

1,5 cl Grapefruit juice<br />

cocktails, of which he could easily drink up<br />

to 16 glasses in the evening without losing<br />

his temper. However, because he suffered<br />

from type 2 diabetes, the gifted writer<br />

ordered his drinks without sugar syrup<br />

and asked for double the amount of rum<br />

instead. The former owner and head bartender<br />

of “La Floridita”, Constantino<br />

Ribalaigua Vert, compensated for the<br />

lack of sweetness by mixing a<br />

strong shot of grapefruit juice<br />

and maraschino liqueur into<br />

the drink - making it enjoyable<br />

for other, less drink-savvy<br />

guests as well. Incidentally,<br />

Ernest Hemingway harboured<br />

a great affection for Munich<br />

throughout his life. During his<br />

numerous visits to the Bavarian<br />

capital, he was a frequent<br />

guest at the Bayerischer Hof. It<br />

is not known what drinks he<br />

ordered at the hotel bar. But<br />

they were certainly not sweet.<br />

COME BY & SAY HI<br />

BAR TABACCO<br />

OLD BUT GOLD<br />

FEINE FLASCHE<br />

Schummriges Licht, schwere Ledersessel und eine Whiskykarte,<br />

die ihresgleichen sucht – in der Bar Tabacco in<br />

der Hartmannstraße, direkt gegenüber des Bayerischen<br />

Hofs, hätte sich Ernest Hemingway vermutlich sehr wohlgefühlt.<br />

Wer allerdings hier (bis spät in die Nacht) über<br />

das Leben sinnieren möchte, muss auf die Zigarre verzichten.<br />

Denn auch wenn der Name anderes vermuten<br />

lässt: In der ganzen Bar herrscht Rauchverbot.<br />

Von Martinis bis Mulls: In seinem Buch „The Fine Art<br />

Of Mixing Drinks” sammelte der New Yorker David A.<br />

Embury, der als der einflussreichste „Nicht-Barkeeper<br />

der Welt“ galt (sein Geld verdiente er nämlich als Rechtsanwalt),<br />

über 700 hochprozentige Rezepte, die bei keiner<br />

Party fehlen dürfen. Obwohl das Buch bereits 1948 zum<br />

ersten Mal erschienen ist, gilt es bis heute als Standardwerk<br />

der Cocktailkunst.<br />

So samtig, dass man ihn am besten pur genießt. Der neue<br />

Vodka „Belvedere 10“, der gleichnamigen Kult-Marke,<br />

stammt von einem einzelnen Roggenfeld im Nordosten<br />

Polens, wird nur in kleinen Magen hergestellt, viermal<br />

destilliert und im Anschluss noch einmal zehn Monate<br />

für den maximalen Geschmack gelagert. Fast noch besser<br />

als der Geschmack ist die beleuchtete Skulptur-Flasche<br />

aus weißem Glas. Zehn von zehn!<br />

We love to see you!<br />

Dim lighting, heavy leather armchairs and a whisky menu<br />

that is second to none - Ernest Hemingway would probably<br />

have felt right at home in the Bar Tabacco in Hartmannstraße,<br />

directly opposite the Bayerischer Hof. However, if you<br />

want to ponder life at the bar late into the night, you‘ll have<br />

to do without the cigar. Because even if the name suggests<br />

otherwise: Smoking is banned throughout the bar.<br />

BARTABACCO.COM<br />

From martinis to mulls: in his book „The Fine Art Of Mixing<br />

Drinks“, New Yorker David A. Embury, who was regarded<br />

as the most influential „non-bartender in the world“ (he<br />

earned his living as a lawyer), collected over 700 high-proof<br />

recipes that no party should be without. Although the book<br />

was first published in 1948, it is still considered a standard<br />

work of cocktail art today.<br />

IN AUSGEWÄHLTEN BUCHHANDLUNGEN<br />

So velvety that it is best enjoyed neat. The new vodka „Belvedere<br />

10“, from the cult brand of the same name, comes from<br />

a single rye field in north-eastern Poland, is only produced<br />

in small batches, distilled four times and then stored for a<br />

further ten months for maximum flavour. The illuminated<br />

white glass sculpture bottle is almost better than the flavour.<br />

Ten out of ten!<br />

BELVEDEREVODKA.COM<br />

FOTO BAYERISCHER HOF<br />

RIANI Store Munich<br />

Bayerischer Hof<br />

Promenadeplatz 2 – 6 | 80333 Munich<br />

MON – FRI 10 am – 7 pm | SAT 10 am – 6 pm<br />

Phone: +49 (0)89 435751667<br />

E-mail: store-muenchen@riani.com<br />

www.riani.com<br />

20


GENUSS<br />

SCHMECKT<br />

WIE EIN<br />

GEDICHT<br />

Ob Poesie oder Haute Cuisine: Beides beginnt mit einer Idee und<br />

einem weißen Blatt Papier. Wie so mancher Lyriker lässt sich<br />

auch der Küchenchef des Sternerestaurants Atelier dabei vom Takt<br />

der Jahreszeiten inspirieren<br />

KUNSTVOLL INSZENIERT<br />

Links: Wagyu Shortrib mit Brokkoli, milder Zwiebel,<br />

geräuchertem Aal und schwarzem Knoblauch.<br />

Unten: Stör von Nikolai Birnbaum mit Kohlrabi,<br />

Kartoffelblini, Katsuobushi, Zitrusbutter und Estragon<br />

Aber wie entsteht überhaupt ein neues Gericht und welche Hürden muss es überwinden,<br />

bevor es auf die Teller der anspruchsvollen Gäste gelangt? „Ähnlich wie bei<br />

allen anderen Kunstformen, ist auch der Prozess beim Kochen eine Kombination<br />

aus Kreativität und Handwerk“, so der Maître des Atelier. Alles beginnt mit einer<br />

Idee, die zuerst im Kopf des Kochs entsteht und dann auf einem weißen Blatt Papier,<br />

auf dem er einen Teller aufmalt und alle Komponenten des künftigen Gerichts<br />

skizziert, langsam Gestalt annimmt. Die größte Quelle seiner Inspiration sei dabei<br />

neben seinen persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen, vor allem der Takt der<br />

Jahreszeiten, sagt er. Denn genau wie in der Poesie liegt auch in der Gourmetküche<br />

die Kunst im Detail. Während Dichter stundenlang nach dem passenden Adjektiv<br />

suchen, hat für Anton Gschwendtner und sein Team die Qualität der Zutaten oberste<br />

Priorität. „Wir verarbeiten nur Produkte, die auf dem Höhepunkt ihrer Güte sind.<br />

Aus diesem Grund stehen wir kontinuierlich mit unseren Lieferanten auf der ganzen<br />

Welt in Kontakt und lassen uns vom jeweiligen saisonalen Angebot inspirieren“, sagt<br />

der Küchenchef.<br />

Ist die Auswahl der Komponenten abgeschlossen, folgt im zweiten Schritt der kreative<br />

Prozess – das Probekochen. „Wir haben aktuell einen Skrei von den Lofoten auf<br />

der Karte, zu dem wir ein Muschel-Fumet, eine Safran-Emulsion und eine Sauce<br />

Normande aus Cidre, Butter, Apfelsaft und Fischfond reichen. Während des Probekochens<br />

gehen wir in die Details und probieren vieles aus. Zum Beispiel wie lange<br />

der Fisch gegart werden muss, damit er butterweich auf der Zunge zergeht oder<br />

wie viel Safran wir verwenden können, bevor sein Aroma den glasklaren Fischgeschmack<br />

des Skreis überdeckt“, erklärt der Sternekoch. Manchmal sind er und sein<br />

Team bereits nach zwei Wochen mit ihrer Kreation zufrieden, hin und wieder dauert<br />

es Monate bevor der Küchenchef sein „Go“ gibt: „Unsere Gäste werden kein Gericht<br />

auf der Karte finden, dass nicht komplett ausgereift ist. Wir legen viel Wert darauf,<br />

das Essen phantasievoll auf den Tellern zu inszenieren und eine exzellenten Weinbegleitung<br />

zu unseren Menüs anzubieten, die wahre Kunst liegt aber in der Qualität<br />

der Zutaten und im Geschmack der fertigen Gerichte – und die müssen ohne die<br />

Hilfe der Nebenprotagonisten überzeugen.“ Genau wie bei jeder guten Geschichte.<br />

„Ähnlich wie bei allen anderen<br />

Kunstformen, ist auch der Prozess<br />

beim Kochen eine Kombination aus<br />

Kreativität und Handwerk“<br />

ODE AN DEN FRÜHLING<br />

Rhabarber, Weizencreme und<br />

Vogelmiere<br />

WHETHER POETRY OR HAUTE CUISINE, BOTH BEGIN WITH AN IDEA<br />

AND A BLANK SHEET OF PAPER. LIKE MANY A POET, THE CHEF OF<br />

THE MICHELIN-STARRED ATELIER RESTAURANT IS INSPIRED BY THE<br />

RHYTHM OF THE SEASONS<br />

Truman Capote was known for his exquisite dinner parties, Virginia Woolf said she<br />

could only think clearly if she had eaten well beforehand and the Chilean literary laureate<br />

Pablo Neruda not only wrote passionate poems about love, but also about his<br />

favourite dish, conger eel soup. It is no coincidence that there are so many gourmets<br />

among the great poets and thinkers. Because just like artfully interwoven words, sophisticated<br />

haute cuisine dishes with their ingredients, flavours and textures tell exciting<br />

stories, evoke memories and trigger feelings that linger for a long time. Anton<br />

Gschwendtner, head chef at Atelier, is someone who has a perfect command of culinary<br />

dramaturgy. The two Michelin-starred restaurant, which is dedicated to purist<br />

French cuisine with Asian influences, is located on the ground floor of the Bayerischer<br />

Hof and was designed by the renowned Belgian art dealer Axel Vervoordt in a luxuriously<br />

simple design. As the name suggests, everything here revolves around creating<br />

artistic and complex flavour experiences.<br />

But how is a new dish created and what hurdles does it have to overcome before it<br />

reaches the plates of discerning diners? “As with all other art forms, the process of cooking<br />

is a combination of creativity and craftsmanship,” says the Atelier’s maître. It all<br />

starts with an idea that first arises in the chef’s head and then slowly takes shape on a<br />

white sheet of paper, on which he draws a plate and sketches all the components of the<br />

future dish. In addition to his personal experiences and memories, his greatest source<br />

of inspiration is the rhythm of the seasons, he says. Because just as in poetry, the art<br />

of gourmet cuisine lies in the detail. While poets spend hours searching for the right<br />

adjective, the quality of the ingredients is the top priority for Anton Gschwendtner and<br />

his team. “We only use products that are at the peak of their quality. For this reason,<br />

we are in constant contact with our suppliers all over the world and are inspired by<br />

what is available in season,” says the chef.<br />

VON SINAH HOFFMANN<br />

FOTOS DANIEL SCHVARCZ<br />

FREESTYLE<br />

… gibt es beim Dichten, Musizieren und – wie hier – beim Kochen: Délice von der Erdbeere,<br />

Zitronenverbene, Milch und Felchlin Maracaibo 65<br />

T<br />

Truman Capote war bekannt für seine exquisiten Dinnerpartys, Virginia Woolf konnte<br />

laut eigener Aussage nur klar denken, wenn sie vorher gut gegessen hatte und der<br />

chilenische Literaturnobelpreisträger Pablo Neruda schrieb nicht nur leidenschaftliche<br />

Gedichte über die Liebe, sondern auch über sein Leibgericht, die Seeaalsuppe.<br />

Dass unter den großen Dichtern und Denkern so viele Gourmets zu finden sind, ist<br />

kein Zufall. Denn genau wie kunstvoll miteinander verwobene Worte, erzählen auch<br />

ausgefeilte Haute-Cuisine-Gerichte mit ihren Zutaten, Aromen und Texturen spannende<br />

Geschichten, wecken Erinnerungen und lösen Gefühle aus, die noch lange<br />

nachklingen.<br />

Einer, der die kulinarische Dramaturgie perfekt beherrscht, ist Anton Gschwendtner,<br />

Küchenchef im Atelier. Das Zwei-Sterne-Restaurant, das sich einer puristischen,<br />

französischen Küche mit asiatischen Einflüssen verschrieben hat, befindet sich im<br />

Erdgeschoss des Bayerischen Hofs und wurde vom renommierten belgischen Kunsthändler<br />

Axel Vervoordt in einem luxuriös-schlichten Design entworfen. Wie der<br />

Name bereits vermuten lässt, dreht sich hier alles darum, kunstvolle und komplexe<br />

Geschmackserlebnisse zu kreieren.<br />

BONMOT<br />

Knussbriges Tartelette, Yuzu und weiße Schokolade<br />

Once the selection of ingredients has<br />

been finalised, the second step is the<br />

creative process - the test cooking. “We<br />

currently have a skrei from the Lofoten<br />

Islands on the menu, which we serve<br />

with a mussel fumet, saffron emulsion<br />

and a Normande sauce made from cider,<br />

butter, apple juice and fish stock.<br />

During the test cooking, we go into detail<br />

and try out lots of things. For example,<br />

how long the fish has to be in the<br />

oven to make it melt in the mouth or<br />

how much saffron we can use before its<br />

flavour covers up the crystal-clear fish<br />

taste of the skreis,” explains the Michelin-starred<br />

chef. Sometimes he and his<br />

team are satisfied with their creations<br />

after just two weeks, sometimes it takes<br />

months before the chef gives the goahead:<br />

“Our guests won’t find a dish<br />

on the menu that hasn’t been fully developed.<br />

We attach great importance to<br />

staging the food visionary on the plates<br />

and offering an excellent wine accompaniment<br />

to our menus, but the real art<br />

lies in the quality of the ingredients and<br />

the flavour of the finished dishes - and<br />

they have to be convincing without the<br />

help of the supporting protagonists.”<br />

Just like any good story.<br />

22 23


FASHION<br />

Diese Seite:<br />

Bluse, Rock, Kette,<br />

Armreife und Schuhe<br />

von EMPORIO ARMANI,<br />

Tasche von AIGNER.<br />

Location: Palais Montgelas<br />

FRÜHLINGSERWACHEN<br />

Rechte Seite:<br />

Sommerkleid aus Leinen<br />

mit Spitzendetails RIANI,<br />

Ohrringe RONA TILGNER.<br />

Location: Eingangshalle<br />

Arnoldy&Team (Rückseite)<br />

Zarte Farben, hochwertige Stoffe, elegante Schnitte, raffinierte<br />

Details: Die neue Frühjahrsmode macht Lust auf Luxus<br />

FOTOS ALEXANDER COURTMAN<br />

MODEL ASTI C/O LE MANAGEMENT STYLING DIRK MEYCKE HAIR&MAKEUP SABRINA REUSCHL PHOTOGRAPHERS ASSISTANT PATRICK MAYR<br />

24<br />

25


FASHION<br />

Hut mit Federdetails von SPATZ HUTDESIGN, Schmuck von TAMARA COMOLLI<br />

Location: Dachgarten Lounge<br />

Rosé schimmerndes<br />

Kleid von TALBOT RUNHOF,<br />

Schmuck von FOPE.<br />

Location: Fürstensalon<br />

26 27


FASHION<br />

Hose und Cropped Jacket von LORO PIANO, Schmuck von RONA TILGNER.<br />

Location: Treppenhaus Palais Montgelas<br />

Kleid aus Seidenchiffon von MAX MARA, Ohrringe<br />

von OLE LYNGGAARD, Schuhe von JIMMY CHOO<br />

via Breuninger. Location: Gelber Salon<br />

28 29


FASHION<br />

Bluse mit Rock<br />

von JIL SANDER<br />

via Breuninger,<br />

Couturehut von<br />

SPATZ HUTDESIGN,<br />

Schmuck von<br />

OLE LYNGGAARD.<br />

Location: Dachgarten<br />

Kleid mit Kristallverzierungen von ZIMMERMANN, Handtasche aus geflochtenen<br />

Metall von PACO RABANNE, beides via Breuninger Location: falk‘s Bar<br />

30<br />

31


LIEBLINGE<br />

SANFTE<br />

ENERGIE<br />

Als Frucht möchte man sofort in<br />

sie reinbeißen, als Farbton am<br />

liebsten reinschlüpfen: Apricot<br />

ist die elegante Schwester von<br />

Orange – steht ebenso für Lebensfreude,<br />

aber auf die sanfte,<br />

geistreiche Art. Kein Wunder,<br />

dass so viele Designer dieses<br />

Gefühl mit ihren Frühjahr/<br />

Sommer-Kollektionen in die<br />

Welt tragen.<br />

As a fruit, you immediately want<br />

to bite into it, as a colour, you<br />

want to slip into it: apricot is<br />

the elegant sister of orange - it<br />

also stands for joie de vivre, but<br />

in a soft, sophisticated way. No<br />

wonder so many designers are<br />

bringing this feeling into the<br />

world with their spring/summer<br />

collections.<br />

IN DEN FLAGSHIPSTORES<br />

AUF DER MAXIMILIAN-<br />

STRASSE UND IN DER<br />

RESIDENZSTRASSE<br />

LIEBLINGE<br />

RUNWAY-ROMANTIK<br />

Frühjahrs-Looks von Louis<br />

Vuitton, Zegna, Armani Privé,<br />

Hermès, Prada (v.l.n.r.)<br />

FOTOS PR, VOGUE RUNWAY<br />

UNDER THE SEA<br />

Einmal abgetaucht, schwamm sie mit einem Kopf voller Ideen an die<br />

Oberfläche: Sofia Lynggaard Normann entwarf nach einem Tauchgang<br />

vor Australien ihrer erste Schmuck-Kollektion für das Unternehmen<br />

ihres Großvaters Ole Lynggaard. Und startete damit die dritte Design-<br />

Generation mit einem Splash. „The Young Fish“ (ab Ende März).<br />

When she went diving, she came back to the surface with a head full of<br />

ideas: Sofia Lynggaard Normann designed her first jewellery collection<br />

for her grandfather Ole Lynggaard’s company off the coast of Australia.<br />

And thus launched the third generation of designers with a splash.<br />

“The Young Fish” (from the end of March).<br />

OLE LYNGGAARD,<br />

FLAGSHIPSTORE IM HOTEL BAYERISCHER HOF<br />

ELEGANTE<br />

ERDUNG<br />

Eine sehr stilvolle Art, sich die Natur ins Haus<br />

zu holen ist es, die Wand mit Tiermotiven zu<br />

tapezieren. Gucci liefert dabei wunderschöne<br />

Vorlagen wie den Reiher, jener Schreitvogel, dem<br />

Weisheit und Geduld zugeschrieben wird.<br />

Elegante Erdung ist der Interior-Trend 2024.<br />

A very stylish way to bring nature into the home is<br />

to wallpaper the wall with animal motifs. Gucci<br />

provides beautiful designs such as the heron, a bird<br />

of prey that is said to have wisdom and patience.<br />

Elegant grounding is the interior trend for 2024.<br />

GUCCI.COM<br />

FÜR IMMER<br />

Hier kommt ein Herzhüpfer für jeden Designliebhaber: Die Stehleuchte 9602, die 1935<br />

vom finnischen Licht-Maestro Paavo Tynell entworfen und 2018 von Gubi reproduziert<br />

wurde, (er)scheint in einer limitierten Sonderedition. Mit einem plissierten Baumwollschirm,<br />

kreiert vom französischen Textilhaus Pierre Frey. Das Muster: „Le Jardin du<br />

Palais“, der Stil: poetisch wild. Als Kontrast zur schlichten Leuchte: erhellend schön.<br />

New, Now, Wow: Wir haben für Sie mit viel Herz und geistigem Feuer<br />

die schönsten Funkensprüher aus Mode, Beauty, Kultur und<br />

Design kuratiert. Brandheiß im Hier und Jetzt und sogar im Morgen<br />

Here’s a heart-stopper for every design lover: the 9602 floor lamp, which was designed by<br />

Finnish lighting maestro Paavo Tynell in 1935 and reproduced by Gubi in 2018, shines in<br />

a special limited edition. With a pleated cotton shade, created by the French textile house<br />

Pierre Frey. The pattern name: “Le Jardin du Palais”, the style: poetically wild.<br />

As a contrast to the simple lampstand: illuminatingly beautiful.<br />

VON MELANIE JASSNER<br />

GUBI X PIERRE FREY, BEI BÖHMLER EINRICHTUNGSHAUS, TAL 11<br />

HISTORISCH<br />

SHOPPEN<br />

So wie die Interior-Schätze, die das US-Unternehmen Restoration Hardware (RH) verkauft,<br />

sind auch deren Einrichtungshäuser weltweit architektonische Highlights. In München hat vor<br />

Kurzem eine ca. 3000 Quadratmeter große RH Gallery, wie die Hauser heißen, in einem denkmalgeschützten<br />

Gebäude der Hofstatt eröffnet. Die Möbel und Kunstwerke sind eine Hommage<br />

an edles Design verschiedener Epochen.<br />

Just like the interior treasures sold by the US company Restoration Hardware (RH), its furniture stores<br />

are also architectural highlights around the world. In Munich, a 3,000 square metre RH Gallery, as<br />

the stores are called, recently opened in a listed building in the Hofstatt district. The furniture and<br />

works of art are a tribute to fine design from different eras.<br />

RH MÜNCHEN, THE GALLERY, SENDLINGER STRASSE 8<br />

GOOD<br />

VIBES ONLY<br />

Wenn eine neue limitierte Beauty Kollektion<br />

von Hermès herauskommt, ist das wie<br />

Weihnachten und Ostern zusammen.<br />

Weil die Verpackung, entworfen von Pierre<br />

Hardy, immer auch Sammlerobjekt ist und<br />

der Inhalt, kreiert von Kreativdirector Gregoris<br />

Pyrpylis, einen strahlen lässt, als sei<br />

man selbst der Sonnenaufgang. In dem Fall<br />

Lippen und Nägel.<br />

When Hermès launches a new limite<br />

beauty collection, it feels like Christmas<br />

and Easter together. Because the packaging,<br />

designed by Pierre Hardy, is always<br />

also a collector’s item and the contents,<br />

created by creative director Gregoris<br />

Pyrpylis, will give you a glow as if you were<br />

the sunrise itself. In this case, lips and nails.<br />

HERMÈS BEAUTY, IM KAUFHAUS<br />

LUDWIG BECK AM MARIENPLATZ<br />

STARKES<br />

STÜCK<br />

„Man reist nicht, um anzukommen, sondern<br />

um zu reisen“, wusste schon Johann Wolfgang<br />

von Goethe. Und wer dies tut, braucht einen<br />

Koffer, der genau das sagt und kann. Einen<br />

Globe-Trotter zum Beispiel. Das britische Unternehmen<br />

produziert quasi seit 65 nach Goethe,<br />

also 1897, wunderschöne Retro-Koffer. Special:<br />

Das Material, eine vulkanisierte Faserplatte, ist<br />

superleicht und so stabil, dass ein Elefant darauf<br />

stehen kann. Für alle Fälle.<br />

“One does not travel to arrive, but to travel,” Johann<br />

Wolfgang von Goethe already knew. And if<br />

you are travelling, you need a suitcase that says<br />

and can do just that. A Globe-Trotter, for example.<br />

The British company has been producing<br />

beautiful retro suitcases since almost 65 years<br />

after Goethe, in 1897. Special: The material, a<br />

vulcanised fibreboard, is super light and so stable<br />

that an elephant can stand on it. Just in case.<br />

GLOBE-TROTTER ÜBER MYTHERESA STORE<br />

MAFFEISTRASSE 3<br />

32<br />

33


LIEBLINGE<br />

ANZEIGE<br />

AMORE MIO!<br />

München wird ja gerne als nördlichste Stadt Italiens bezeichnet, weil das Dolce Vita mit den ersten warmen<br />

Sonnenstrahlen durch alle Gassen und Häuser zieht. Das Münchner Label ARRABBIATA hat diese Sonne<br />

eingefangen und auf den Tisch gebracht – mit italienischer Keramik, die so schön und robust ist, dass man<br />

ausgelassen Schlemmen kann, gefertigt in einer historischen Manufaktur in Süditalien. Limitato, natürlich.<br />

Munich is often referred to as the northernmost city in Italy, because the dolce vita pervades every alleyway<br />

and house with the first warm rays of sunshine. The Munich label ARRABBIATA has captured this<br />

sunshine and brought it to the table - with Italian ceramics that are so beautiful and robust that you can<br />

feast with abandon, made in a historic manufactory in southern Italy. Limitato, of course.<br />

SEIT 130 JAHREN<br />

EHEMALS KÖNIGLICH BAYERISCHER HOFLIEFERANT<br />

ARRABBIATA ATELIER, STERNSTRASSE 21, SHOP-ARRABBIATA.COM<br />

SCHLÜSSELMOMENT<br />

Vielleicht das beste Mitbringsel aus München, das Sie finden können. Vor allem, wenn Sie<br />

oft etwas suchen. Ihren Schlüssel zum Beispiel. Für den „Isar Keychain“ der Münchner<br />

Schmuckdesignerin Saskia Diez werden Kieselsteine aus dem Flussbett der Isar gesammelt,<br />

geschliffen, poliert und mit einer Silberkette versehen. Der kleine Knebelverschluss<br />

kommt durch das Loch im Schlüssel. Jeder Anhänger ist ein Unikat.<br />

Perhaps the best souvenir from Munich you can find. Especially if you are often looking<br />

for something. Your keys, for example. For the “Isar Keychain” by<br />

Munich jewellery designer Saskia Diez, pebbles are collected<br />

from the riverbed of the Isar, cut, polished and attached to<br />

a silver chain. The small toggle clasp comes through the<br />

hole in the key. Each pendant is unique.<br />

SASKIA DIEZ, GEYERSTRASSE 20,<br />

SASKIA-DIEZ.COM<br />

POETRY TO GO<br />

Was Sie im Herzen tragen, kann sie für<br />

Sie in Worten sagen: Die Münchner<br />

Lyrikerin Sabine Magnet schreibt ad<br />

hoc Auftragsgedichte, die berühren, erhellen,<br />

erheitern. „Poetry to go“ ist das<br />

wohl originellste Geschenk, das man<br />

sich oder einem Herz- und Seelenwesen<br />

machen kann. Entweder Sie treffen<br />

die Poetin auf einem Event oder kontaktieren<br />

sie via Website für ein Telefonat.<br />

Ein Stichwort oder kurzes Gespräch genügt<br />

und wenige Schreibmaschinengeklapper-Minuten<br />

später ist Ihr Gedicht<br />

fertig – und wird dann zugeschickt oder<br />

persönlich überreicht.<br />

What you carry in your heart, she can<br />

say for you in words: Munich poet<br />

Sabine Magnet writes ad hoc commissioned<br />

poems that touch, enlighten and<br />

cheer you up. “Poetry to go” is probably<br />

the most original gift you can give yourself<br />

or someone close to your heart and<br />

soul. You can either meet the poet at an<br />

event or contact her via the website for a<br />

telephone call. All it takes is a keyword or<br />

a short conversation and a few minutes<br />

of typewriter clacking later your poem is<br />

ready - it will then be sent to you or given<br />

to you in person.<br />

POETRYTOGO.DE<br />

GEKOMMEN UM ZU BLEIBEN<br />

Wenn Ralph Lauren von seiner neuen Taschenkollektion „RL 888“ schwärmt, klingt das wie eine Liebeserklärung:<br />

„Sie ist eine unvergängliche Schönheit und ihre Trägerin ein Freigeist. Eine Frau, die tollkühn und romantisch ist,<br />

zeitlos und modern zugleich.“ Die „RL 888“ wird in Florenz als Crossbody- und Henkeltasche handgefertigt. Der<br />

Name ist angelehnt an den New Yorker<br />

Flagshipstore in der 888 Madison Avenue.<br />

When Ralph Lauren raves about his new bag collection “RL 888”, it sounds like a declaration of love: “She is an everlasting<br />

beauty and her wearer a free spirit. A woman who is daring and romantic, timeless and modern at the same<br />

time.” The “RL 888” is handmade in Florence as a crossbody and handle bag. The name is inspired by the New York<br />

flagship store at 888 Madison Avenue.<br />

TASCHEN<br />

RAD 'N' ROLL<br />

Mit Style die Welt verbessern ist das Mantra von Sushi Bikes. Das Münchner Unternehmen,<br />

mitgegründet von Fernsehmoderator Joko Winterscheidt gegründet wurde, produziert nachhaltige<br />

und minimalistische E-Bikes, damit man ohne Schweißperlen und Benzin von A nach B kommt. Neu<br />

dabei: Das Modell „Maki 3.0“ (Bild). Wer einen tiefen Einstieg mag, holt sich das „California Roll 3.0“.<br />

Improving the world with style is the mantra of Sushi Bikes. The Munich-based company, half of which<br />

was founded by TV presenter Joko Winterscheidt, produces sustainable and minimalist e-bikes so that<br />

you can get from A to B without beads of sweat and petrol. New: the “Maki 3.0” model (pictured).<br />

If you like a low entry, get the “California Roll 3.0”.<br />

SUSHI BIKES, SUSHI-BIKES.COM<br />

Haruki Murakami, „Die Stadt und ihre ungewisse Mauer“, Dumont<br />

Der japanische Kultautor hat es wieder getan – in seinem neuen Roman<br />

saugt er uns in eine surreal melancholische Welt, in der Bücher und eine<br />

verlorene Liebe unser Herz und Hirn magisch verknoten.<br />

Andrea Petkovic, „Zeit, sich aus dem Staub zu machen“,<br />

Kiepenheuer & Witsch<br />

Die Weltklasse-Tennisspielerin verabschiedet sich aus dem Profisport<br />

und schreibt ein Buch darüber. Heraus kam ein literarischer Matchball<br />

über den Schmerz und die Kraft großer Abschiede. So gut!<br />

Gabriel García Márquez, „Wir sehen uns im August“ ,<br />

Kiepenheuer & Witsch (ab 7.3.)<br />

Ein Sonnenstrahl für jeden Fan des Nobelpreisträgers: Aus seinem Nachlass<br />

erscheint ein bisher unveröffentlichter Roman. Er handelt von der Liebe und besitzt<br />

jene Poesie und Márquez-Melodie, die farbintensive Bilder entstehen lässt.<br />

FOTOS PR<br />

Zaid<br />

Les Royales<br />

Ein Duft, der Sie und Ihre Sinne auf eine Reise in die Welt des Mysteriösen und Verlockenden mitnimmt<br />

A fragrance that takes you and your senses on a journey into a world of mystery and allure<br />

PARFÜMERIE BRÜCKNER-BUBLITZ, DIREKT AM RATHAUS, MARIENPLATZ 8 UND AM RINDERMARKT 1<br />

34 WWW.PARFUEMERIE-BRUECKNER.COM<br />

35


PARTY<br />

WE CAME TO<br />

PARTY<br />

GEDULDIGE STARS<br />

Bis hinaus in die Lobby bildete sich die<br />

Schlange auf dem roten Teppich, der<br />

von dort in den Store von Ole Lynggaard<br />

und zur „Memory Box“ führte.<br />

Der Stimmung hat es keinen Abruch<br />

getan. Felix Klare und seine Frau Zora<br />

tanzten vor der Kamera einfach weiter<br />

und die Nachwuchsstars Paul Sundheim<br />

und Artjom Gilz haben die Zeit für eine<br />

kleine Verschnaufpause genutzt<br />

Nach drei Jahren fand er nun 2024 wieder statt: der Deutsche Filmball.<br />

Gefeiert wurde bis in die Morgenstunden und der Abend hielt auch diesmal wieder die<br />

ein oder andere Überraschung parat...<br />

FOTOS ALEXANDER COURTMAN<br />

GUT GEPOLSTERT<br />

Stuhl von Platner über<br />

NEUE WERKSTÄTTEN<br />

36 37


PARTY<br />

48. DEUTSCHER<br />

FILMBALL<br />

16<br />

17<br />

1<br />

Ein unvergesslicher<br />

Abend! Nach dem<br />

Filmball Dinner gab es<br />

Charity-Roulette, das<br />

traditionelle Weißwurstessen<br />

um Mitternacht<br />

und Tanz bis in die<br />

Morgenstunden<br />

15<br />

2 3<br />

KEINE FILMSZENE<br />

Sogar einen Heiratsantrag (s.u.)<br />

hat es an diesem besonderen<br />

Abend gegeben, festgehalten in<br />

der „Memory Box“ für<br />

die Ewigkeit.<br />

Im Uhrzeigersinn:<br />

Sinta Weisz mit Dr. Christian<br />

Bräuer und Linda Fiolka, Mona<br />

Buckenmaier-Hartneck und<br />

Felicitas Gutjahr, Schauspieler<br />

Patrick Mölleken umrahmt<br />

von Dr.Felizitas Nogly<br />

und Begleitung,<br />

Moderatorin Karen Webb<br />

B<br />

Beim Filmball im Bayerischen Hof treffen<br />

sich die Talente, Entscheider und<br />

Kreativen der Filmbranche. In diesem<br />

Jahr erwartete die Gäste eine besondere<br />

Überraschung, die gleichzeitig eine<br />

schöne Erinnerung schuf.<br />

In der „Memory Box“, einem Fotostudio<br />

das extra im Store von Ole Lynggaard<br />

eingerichtet wurde, konnten sich die<br />

Besucherinnen und Besucher des Filmballs<br />

von Fotograf Alexander Courtman<br />

inszenieren lassen. Die Fotos im Editorial<br />

Style wurden noch vor Ort ausgedruckt<br />

– direkt zum Mitnehmen.<br />

Der Andrang war zeitweise so groß,<br />

dass die Gäste (ob VIP oder nicht) bis<br />

zu 40 Minuten darauf warteten, vor die<br />

Kamera zu dürfen. Was kaum jemanden<br />

zu stören schien, vielleicht auch,<br />

weil Espresso Martinis von Belvedere<br />

und ein House-DJ ihnen die Wartezeit<br />

versüßte. Die Ergebnisse können sich<br />

sehen lassen, finden Sie nicht auch?<br />

14<br />

12<br />

13<br />

1. Nina Eichinger und Christian<br />

Sommer 2. Palina Rojinski<br />

3. Nina Kunzendorf und Samuel<br />

Finzi 4. v.l.n.r. Jannis Niewöhner,<br />

Viola Jäger, Emilio Sakraya<br />

Moutaoukkil und Marco<br />

Kreuzpaintner<br />

5. Helmut Poßmann und Heike<br />

Jäck 6. Maria Ehrich und Max<br />

von der Groeben 7. Victoria<br />

Lauterbach, Wolfgang Stumph<br />

und Heiner Lauterbach 8. Laura<br />

Karasek 9. v.l.n.r. Tom Böttcher,<br />

Davis Schulz, Cristina do Rego,<br />

Laszlo Branko, Paul Sundheim und<br />

Artjom Gilz 10. Stefan Gorski<br />

und Sönke Wortmann 11. Oliver<br />

Berben mit Frau Katrin<br />

12. Taynara Wolf und Florian<br />

Brückner 13. Uschi Glas und<br />

Dieter Hermann 14. Carsten<br />

Maschmeyer und Veronica<br />

Ferres 15. Tijan Njie und Fab<br />

Morvan 16. Jan Josef Liefers mit<br />

Ehefrau Anna Loos 17. Florian<br />

David Fitz, Julia Koschitz und<br />

Friedrich Mücke<br />

8<br />

7 5<br />

4<br />

11<br />

10<br />

<strong>Insights</strong> Quarterly by<br />

Hotel Bayerischer Hof und<br />

SPIO – Spitzenorganisation<br />

der Filmwirtschaft e.V.<br />

bedanken sich herzlich<br />

bei ihren Partnern<br />

Audi, Belevedere und<br />

Ole Lynggaard.<br />

The Film Ball at the Bayerischer Hof is<br />

where the talents, decision-makers and<br />

creative minds of the film industry meet.<br />

This year, a special surprise awaited the<br />

guests, which was also a nice souvenir.<br />

In a photo studio, called “Memory Box”,<br />

specially set up in the Ole Lynggaard<br />

store, visitors to the film ball were able<br />

to have their photos taken by photographer<br />

Alexander Courtman. The editorial-style<br />

photos were printed out on the<br />

spot - ready to take home.<br />

At times the rush was so great that<br />

guests (VIP or not) waited up to 40 minutes<br />

to be allowed in front of the camera.<br />

Hardly anyone seemed to mind,<br />

perhaps also because espresso martinis<br />

from Belevedere and a DJ sweetened the<br />

wait. The results are impressive, don‘t<br />

you think?<br />

FOTOS SPIO / POOLFOTOS / STADLER, KASSNER, HARTMANN, TAUBERT<br />

9<br />

6<br />

38 39


BLAU(E) PAUSE<br />

POETISCH,<br />

MAGISCH,<br />

AROMATISCH<br />

Düfte beeinflussen unsere Gefühlswelt und unser Wohlbefinden – die Aromatherapie bedient sich<br />

ihrer heilenden Kräfte, um Stress zu lindern und Entspannung zu fördern<br />

VON ANJA DELASTIK<br />

Düfte sind wie Poesie. Sie können Erinnerungen<br />

oder Gedanken weckt,<br />

Stimmungen erzeugen und Körperreaktionen<br />

hervorrufen. Unser Geruchssinn<br />

ist mit dem limbischen System unseres<br />

Gehirns verbunden – jenem Hirnareal,<br />

das für Emotionen, das Gedächtnis und<br />

unsere Verhaltensregulation verantwortlich<br />

ist. Dringen uns Duftaromen<br />

in die Nase, wird also unser Nervensystem<br />

stimuliert, wodurch Hormone<br />

freigesetzt werden, die unser Befinden<br />

beeinflussen. Bestenfalls positiv. Diese<br />

Eigenschaft macht sich die Aromatherapie<br />

zunutze, mit der unsere Sinne stimuliert,<br />

Stress gelindert, Entspannung oder<br />

Vitalität gefördert und Heilungsprozesse<br />

unterstützt werden können.<br />

Ihr Geheimnis liegt in den ätherischer<br />

Ölen, flüssige Poesie, die aus Pflanzen<br />

gewonnen wird und magische Eigenschaften<br />

hat: ein Hauch von Lavendel,<br />

der Ruhe und Gelassenheit verbreitet<br />

und bei Schlafstörungen helfen kann,<br />

Zitrusnoten, die eine belebende und<br />

aufmunternde Wirkung haben und<br />

Kopfschmerzen lindern können, sanftes<br />

Neroli, das eine beruhigende Atmosphäre<br />

erzeugt, in der es leicht fällt, die<br />

Sorgen zu vergessen, Bergamotte-Aroma,<br />

das Angstzustände lindern kann,<br />

Rosenduft, der harmonisierend auf die<br />

Seele wirkt, erfrischendes Pfefferminz-<br />

Öl für einen klaren Kopf, anregend-berauschender<br />

Muskatellersalbei … Es gibt<br />

beinahe so viele ätherische Öle, wie es<br />

duftende, aromatische Pflanzen gibt,<br />

größtenteils Heilpflanzen, deren Kräfte<br />

sich verschiedene Kulturen schon seit<br />

Jahrhunderten zunutze machen - bereits<br />

im alten Ägypten wurde die Aromatherapie<br />

angewandt.<br />

Mittlerweile gibt es vielfältige Anwendungsgebiete<br />

für die Aromatherapie.<br />

Ätherische Öle werden zur Raumbeduftung<br />

verwendet, für erholsame Bäder,<br />

zum Inhalieren, als Körper- und Massage-Öl.<br />

„In der traditionellen chinesischen<br />

Medizin gilt eine Aroma-Massage<br />

als besonders wohltuend und lindernd,<br />

denn sie soll den Organismus harmonisieren<br />

und den stetigen Fluss der Lebensenergie<br />

begünstigen“, erklärt Ann-<br />

Marie Schneider, Leiterin des Blue Spa.<br />

Auch das luxuriöse Wellness-Refugium<br />

im Bayerischen Hof bietet seinen Gästen<br />

nämlich eine sanfte Aroma-Massage zur<br />

Tiefenentspannung, bei der die wirksamen<br />

botanischen Essenzen zum Einsatz<br />

kommen. „Wir verwenden ausschließlich<br />

hochwertige, organische Produkte<br />

mit zertifizierter Herkunft“, erklärt Ann-<br />

Marie Schneider. „Unsere ätherischen<br />

Öle enthalten komplexe, aktive Vitamine<br />

und Antioxidantien“, so die Spa-Leiterin.<br />

„Daher wirken sie nicht nur entspannend<br />

und harmonisierend, sondern<br />

auch pflegend und klärend.“<br />

Sie haben Lust auf eine wohltuende Blue Spa<br />

Aroma-Massage? Infos und Buchungsanfragen<br />

unter: 089 2120 992 oder<br />

bluespa@bayerischerhof.de<br />

FRAGRANCES INFLUENCE<br />

OUR EMOTIONS AND<br />

OUR WELL-BEING -<br />

AROMATHERAPY USES<br />

THEIR HEALING POWERS<br />

TO ALLEVIATE STRESS AND<br />

PROMOTE RELAXATION<br />

Fragrances are like poetry. They can<br />

evoke memories or thoughts, create<br />

moods and trigger bodily reactions. Our<br />

sense of smell is connected to the limbic<br />

system of our brain - the area of the brain<br />

that is responsible for emotions, memory<br />

and our behavioural regulation. When<br />

aromas reach our nose, our nervous system<br />

is stimulated, releasing hormones<br />

that influence how we feel. At best in a<br />

positive way. Aromatherapy utilises this<br />

property to stimulate our senses, alleviate<br />

stress, promote relaxation or vitality<br />

and support healing processes.<br />

Its secret lies in essential oils, liquid poetry<br />

extracted from plants with magical<br />

properties: a hint of lavender that<br />

spreads calm and serenity and can help<br />

with sleep disorders, citrus notes that<br />

have an invigorating and uplifting effect<br />

and can relieve headaches, gentle neroli<br />

that creates a calming atmosphere in<br />

which it is easy to forget your worries,<br />

bergamot aroma that can alleviate anxiety,<br />

rose fragrance that has a harmonising<br />

effect on the soul, refreshing peppermint<br />

oil for a clear head, stimulating<br />

and intoxicating clary sage ... There are<br />

almost as many essential oils as there are<br />

fragrant, aromatic plants, mostly medicinal<br />

plants whose powers have been<br />

utilised by various cultures for centuries<br />

- aromatherapy was already being used<br />

in ancient Egypt.<br />

Today, there are many different areas of<br />

application for aromatherapy. Essential<br />

oils are used to scent rooms, for relaxing<br />

baths, for inhalation and as body and<br />

massage oils. “In traditional Chinese<br />

medicine, an aroma massage is considered<br />

to be particularly beneficial and<br />

soothing, as it is said to harmonise the<br />

body and promote the constant flow of<br />

vital energy,” explains Ann-Marie Schneider,<br />

Director of the Blue Spa. The luxurious<br />

wellness retreat at the Bayerischer<br />

Hof also offers its guests a gentle aroma<br />

massage for deep relaxation using the<br />

effective botanical essences. “We only use<br />

high-quality, organic products of certified<br />

origin,” explains Ann-Marie Schneider.<br />

“Our essential oils contain complex,<br />

active vitamins and antioxidants,” says<br />

the spa manager. “That’s why they not<br />

only have a relaxing and harmonising<br />

effect, but also have a nourishing and<br />

clarifying effect.<br />

Fancy a soothing Blue Spa aroma massage?<br />

Information and booking enquiries on:<br />

089 2120 992 or bluespa@bayerischerhof.de<br />

FOTOS SHUTTERSTOCK<br />

40<br />

41


SCHÖN GESAGT!<br />

DIE<br />

DUFTES DUO<br />

„Officine Universelle Buly<br />

1803“-Neugründer-Ehepaar<br />

Victoire De Taillac und<br />

Ramdan Touhami in ihrem<br />

Store am Louvre in Paris<br />

Elegante, dunkle Holzregale,<br />

filigran bemalte Tuben,<br />

massive Glasflakons in Marmor-Optik:<br />

Betritt man die Kosmetik-<br />

Boutique hier im Hotel Bayerischer Hof,<br />

ist das ein bisschen wie eine Zeitreise in<br />

ein vergangenes Jahrhundert. Genauer<br />

gesagt, ins Jahr 1803 – das Jahr in dem<br />

Jean Vincent Buly den Grundstein für die<br />

Marke „Officine Universelle Buly 1803“<br />

legte, die Victoire de Taillac gemeinsam<br />

mit ihrem Mann Ramdan Touhami seit<br />

circa zehn Jahren mit neuem Leben füllt.<br />

Die pompöse, antike Ästhetik der einstigen<br />

Apotheken-Brand zu erhalten, war<br />

dem Paar dabei wichtig. Nicht nur, weil<br />

sie an ein goldenes Kosmetik-Zeitalter in<br />

Frankreich erinnert. sondern auch, weil<br />

GANZ<br />

FEINE<br />

ART<br />

MANCHMAL KOMMT ES EBEN<br />

DOCH AUF ÄUSSERLICHKEITEN AN:<br />

WARUM KUNSTVOLL GESTALTETE<br />

PRODUKTE UND UNERWARTETE DÜFTE<br />

DAS BEAUTY-ERLEBNIS AUF EIN<br />

NEUES LEVEL HEBEN, ERZÄHLT VICTOIRE<br />

DE TAILLAC, NEU-GRÜNDERIN VON<br />

„OFFICINE UNIVERSELLE BULY 1803“<br />

VON MONIQUE SCHULTHEISS<br />

SOMETIMES IT ALL COMES DOWN TO<br />

APPEARANCES: VICTOIRE DE TAILLAC,<br />

NEW FOUNDER OF “OFFICINE UNIVER-<br />

SELLE BULY 1803”, EXPLAINS WHY ARTFULLY<br />

DESIGNED PRODUCTS AND UNEXPECT-<br />

ED FRAGRANCES TAKE THE BEAUTY EXPE-<br />

RIENCE TO A NEW LEVEL<br />

Elegant, dark wooden shelves, delicately<br />

painted tubes, solid glass flacons with a<br />

marble look: entering the cosmetics boutique<br />

here at the Hotel Bayerischer Hof is a<br />

bit like travelling back in time to a bygone<br />

century. To be more precise, to the year<br />

1803 - the year in which Jean Vincent Buly<br />

laid the foundation stone for the “Officine<br />

Universelle Buly 1803” brand, which Victoire<br />

de Taillac and her husband Ramdan<br />

Touhami have been breathing new life<br />

into for around ten years. Preserving the<br />

pompous, antique aesthetic of the former<br />

pharmacy brand was important to the<br />

couple. Not only because it is reminiscent<br />

of a golden age of cosmetics in France, but<br />

also because Victoire de Taillac believes<br />

that beauty today is far too often all about<br />

function. The products from “Officine Universelle<br />

Buly 1803”, however, are beautiful -<br />

and therefore have a holistic, almost poetic<br />

effect.<br />

What role does the design of cosmetic<br />

products play?<br />

It contributes to the fact that products not<br />

only touch the skin, but also the mind and<br />

make the spirit wander. Products that look<br />

beautiful - like a good work of art - last for<br />

a moment. Because you experience them<br />

with all your senses: not just sensory or by<br />

smell, but also visually.<br />

Why does your brand’s aesthetic<br />

appeal today?<br />

I think that, especially in uncertain times,<br />

many people are longing for tradition.<br />

We have hit this nerve. Some of the motifs<br />

on our products still come from the “Catalogue<br />

Antique”, i.e. the original design<br />

from the 19th century. For example, the<br />

Greek deities on the “Huile Antique” body<br />

oil. Other designs, such as the hand on<br />

the blue “Pomade Concrete” tube, were<br />

redesigned by my husband.<br />

What inspires you?<br />

Even though we are “very French”, we are<br />

interested in beauty rituals from all over<br />

the world. We then curate them - just like<br />

artists - and incorporate them into our<br />

style. Incidentally, that’s what the “universal”<br />

in our name stands for.<br />

FOTOS CLEMENT VAYSSIERES, NATTEE RATSAMEEJARATTAKORN, MOHAMED-KHALIL, PR<br />

es in der Beauty heute viel zu oft nur um<br />

Funktion gehe, findet Victoire de Taillac.<br />

Die Produkte von „Officine Universelle<br />

Buly 1803“ indes sind wunderschön –<br />

und entfalten dadurch eine ganzheitliche,<br />

fast schon poetische Wirkung.<br />

Welche Rolle spielt das Design von<br />

Kosmetikprodukten?<br />

Es trägt dazu bei, dass Produkte nicht<br />

nur die Haut, sondern auch das Gemüt<br />

berühren und den Geist zum Wandern<br />

bringen. Produkte, die schön aussehen,<br />

halten – wie ein gutes Kunstwerk – den<br />

Moment an. Weil man sie mit allen Sinnen<br />

erlebt: nicht nur sensorisch oder<br />

über den Geruch, sondern auch visuell.<br />

Warum kommt die Ästhetik Ihrer<br />

Marke heute an?<br />

Ich denke, dass sich gerade in unsicheren<br />

Zeiten viele nach Tradition sehnen.<br />

Diesen Nerv treffen wir. Einige unserer<br />

Motive auf den Produkten entstammen<br />

noch dem „Catalogue Antique“, also der<br />

ursprünglichen Gestaltung aus dem<br />

19. Jahrhundert. Etwa die griechischen<br />

Gottheiten auf dem Körperöl „Huile<br />

Antique“. Andere Designs wie die Hand<br />

auf der blauen „Pomade Concrete“-Tube<br />

hat mein Mann neugestaltet.<br />

Was inspiriert Sie dabei?<br />

Auch wenn wir „very French“ sind, interessieren<br />

uns Beauty-Rituale der ganzen<br />

Welt. Die kuratieren wir dann – ähnlich<br />

wie Künstler*innen – und verarbeiten sie<br />

in unserem Stil. Dafür steht übrigens das<br />

„Universelle“ in unserem Namen.<br />

Wie setzt sich der Name ansonsten<br />

zusammen?<br />

„Buly“ ist der Nachname des Erst-<br />

Gründers und „Officine“ das Wort für<br />

Geschäft. Weil Beauty etwas so Persönliches<br />

ist, legen wir viel Wert auf<br />

das Erlebnis in unseren Stores, wie<br />

dem im Bayerischen Hof. Es ist wichtig,<br />

dass man sich Zeit nimmt und beraten<br />

lässt. Wir verstehen Kosmetik als<br />

etwas, das Kontakt fordert und interaktiv<br />

ist. Deshalb mögen wir es auch,<br />

mit den Produkten zum Nachdenken<br />

anzuregen.<br />

Wie das?<br />

Zum Beispiel mit überraschenden<br />

Düften wie etwa in unserer Parfüm-<br />

Kollektion „Vegetable Garden“. Die<br />

dreht sich um Gerüche von Gemüse.<br />

Wir haben uns gedacht: Was wäre,<br />

wenn man Karotten wie eine Rose sieht?<br />

Welches ist für Sie das poetischste<br />

Duft-Ingrediens?<br />

Eine Art „verbrannte Zypresse“. Dieser<br />

Duft wird an den Eingängen japanischer<br />

Tempel verwendet. Er ist holzig,<br />

gleichzeitig rauchig und entwickelt<br />

irgendwann sogar eine dezente Frische.<br />

Es ist ein unerwarteter und ganz<br />

einzigartiger Duft.<br />

Was macht ihre Düfte außerdem<br />

besonders?<br />

Dass sie nicht alkohol- sondern wasserbasiert<br />

sind. Das macht sie unverfälschter<br />

und intimer. Während sich Düfte auf<br />

Alkoholbasis – das liegt an der Molekül-<br />

Struktur – auf der Haut immer verändern,<br />

riechen solche auf Wasserbasis auf<br />

Papier genauso wie später auf der Haut.<br />

Klingt modern …<br />

Ist es auch. Viele denken, dass wir als<br />

Retro-Brand hinten dran sind. Das<br />

stimmt natürlich nicht. Gerade bei<br />

unseren Skincare-Produkten testen wir<br />

regelmäßig Inhaltsstoffe und schauen<br />

auch, was wirklich wirksam ist.<br />

Und was ist das?<br />

Pflanzenöle. Die Fettsäuren können<br />

von der Haut besonders gut aufgenommen<br />

werden und nähren meiner<br />

Meinung nach besser als chemisch<br />

kreierte Stoffe. Weniger ist bei uns mehr<br />

– außerdem spielt Natürlichkeit für uns<br />

eine große Rolle.<br />

Wie nachhaltig sind Sie?<br />

Auch wenn wir unsere Öle aus der<br />

ganzen Welt beziehen, fertigen wir jedes<br />

Produkt in Frankreich. Wir verwenden<br />

kein Plastik, sondern ausschließlich<br />

recycelbare Aluminiumverpackungen<br />

und Glas.<br />

Glas ist aber ziemlich schwer und<br />

daher energieaufwändig …<br />

Das stimmt, aber man kann Kosmetik im<br />

Stil des 19. Jahrhunderts nicht in Plastik<br />

verpacken – das ist eine Branding-Sache.<br />

Abgesehen davon sind unsere Glasflakons<br />

nicht zum Entsorgen gedacht<br />

– man kann sie später als Deko weiterverwenden.<br />

In meinem leeren „Huile<br />

Antique“ zum Beispiel stehen Kerzen<br />

oder Kosmetikpinsel im Bad. Das ist ein<br />

weiterer Vorteil, wenn die Produkte in<br />

sich kleine Kunstwerke sind.<br />

LIEBE ZUM DETAIL<br />

Jedes „Buly“-Produkt ist kunstvoll<br />

und mit Sorgfalt hergestellt<br />

und verpackt – darauf ist<br />

Victoire de Taillac stolz<br />

How else does the name come together?<br />

“Buly” is the surname of the first founder<br />

and “Officine” is the word for business.<br />

Because beauty is so personal, we attach<br />

great importance to the experience in our<br />

stores, such as the one in the Bayerischer<br />

Hof. It’s important to take your time and<br />

get advice. We see cosmetics as something<br />

that requires contact and is interactive.<br />

That’s why we also like to encourage<br />

people to think with our products, for example<br />

with surprising fragrances such as<br />

those in our “Vegetable Garden” perfume<br />

collection. It revolves around the scent of<br />

vegetables. We thought to ourselves: what<br />

if you could see carrots like a rose?<br />

What is the most poetic fragrance<br />

ingredient for you?<br />

A kind of “burnt cypress”. This scent is<br />

used at the entrances to Japanese temples.<br />

It’s woody, smoky and even develops a<br />

subtle freshness at some point. It is an unexpected<br />

and very unique fragrance, and<br />

what else makes her fragrances special is<br />

that they are not alcohol-based but water-based.<br />

This makes them more genuine<br />

and intimate. While alcohol-based fragrances<br />

always change on the skin - this<br />

is due to the molecular structure - water-based<br />

fragrances smell the same on<br />

paper as they do later on the skin.<br />

Sounds modern...<br />

It is. Many people think that as a retro<br />

brand, we are behind the times. That’s<br />

not true, of course. With our skincare<br />

products in particular, we regularly test<br />

ingredients and also look at what is really<br />

effective, and what that is: vegetable oils.<br />

The fatty acids can be absorbed particularly<br />

well by the skin and, in my opinion,<br />

nourish better than chemically created<br />

substances. For us, less is more - naturalness<br />

is also very important to us.<br />

How sustainable are you?<br />

Even though we source our oils from all<br />

over the world, we manufacture every<br />

product in France. We don’t use plastic,<br />

only recyclable aluminium packaging<br />

and glass.<br />

But glass is quite heavy and therefore<br />

energy-intensive...<br />

That’s true, but you can’t package 19th<br />

century-style cosmetics in plastic - it’s<br />

a branding thing. Apart from that, our<br />

glass bottles are not meant to be thrown<br />

away - you can reuse them later as<br />

decoration. My empty “Huile Antique”,<br />

for example, can be used for candles or<br />

cosmetic brushes in the bathroom. That’s<br />

another advantage when the products are<br />

little works of art in themselves.<br />

42 43


SICHERHEITSKONFERENZ<br />

PARTY<br />

Wolodymyr Selenksyj<br />

Kamala Harris<br />

PREMIERE<br />

KOMÖDIE IM<br />

BAYERISCHEN HOF<br />

„HERZ UND NIERE“<br />

1 2<br />

TRADITIONELLES<br />

KARPFENESSEN<br />

IN GEDENKEN AN FRANZ BECKENBAUER<br />

1 2<br />

1 2<br />

3 4 5<br />

POLAR BAR<br />

ERÖFFNUNG<br />

3 4 5 6<br />

3 4 5 6 7<br />

1 2<br />

KOMÖDIE IM BAYERISCHEN HOF: 1. Dominic Raacke, Katja Weitzenböck, Jana<br />

Klinge, Ralf Komorr 2. Isabella Hübner, Silke Popp 3. Viola Wedekind, Sven Waasner<br />

4. Sigmar Solbach und Frau Claudia, Michaela May, Jutta Speidel 5. Dr.Sabine Piller und<br />

Mann Ralph Piller KARPFENESSEN: 1. Charlotte Knobloch, Chefkoch Garden Restaurant<br />

Philipp Pfisterer, Heiner Lauterbach, Innegrit Volkhardt 2. Florian Freiherr von Hornsteinmit<br />

Frau Ann-Christin 3. Oliver Fritz, Michael Diederich 4. Sibylle Schön, Isabelle Liegl<br />

5. Stefan Rummel, Christhoph Gröner 6. Wolfram und Petra Winter POLAR BAR<br />

1. Innegrit Volkhardt, Prof. Bruno Reichart mit Frau Elke 2. Sabine Sauer und Susanne<br />

Breit-Keßler 3. Victoria und Heiner Lauterbach 4. Timothy Liston 5. Norbert Dobeleit<br />

8 9 10 11<br />

3 4 5<br />

DLD SPACE DINNER<br />

Die Digital-Konferenz DLD lud ein zum internationalen<br />

Gedankenausstausch. Gleich mehrere Gala-Dinners<br />

fande zu diesem Anlass zeitgleich statt. Die Mutter<br />

aller digitalen Visionen, Steffi Czerny (s.o.) wurde<br />

feierlich zur Botschafterin im Cyberspace ernannt.<br />

Nancy Pelosi<br />

12 13 14<br />

60 JAHRE<br />

MÜNCHNER SICHERHEITSKONFERENZ<br />

2024<br />

1. Wolodymyr Selenksyj 2. Kamala Harris 3. Olaf Scholz 4. Nana Akufo-Addo, Antony Blinken , Annalena Baerbock 5. Christoph Heusgen<br />

6. Jens Stoltenberg 7. Robert Habeck 8. António Guterres (mit Gästebucheintrag), Ursula von der Leyen 9. Boris Pistorius 10. Claudia Roth 11. Markus Söder<br />

12. Julija Nawalnaja 13. Nancy Pelosi 14. Bilaterales Treffen Olaf Scholz und Kamala Harris<br />

Olaf Scholz<br />

FOTOS SCHNEIDER PRESS, ELIAS TREUGUT, MICHAEL TINNEFELD, API, MSC<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

Hotel Bayerischer Hof, Gbr. Volkhardt KG, Promenadeplatz 2-6, D-80333 München<br />

Verantwortlich intern: Philipp Herdeg, Director PR, Communications und Entertainment Sales, Tel. +49 (0)89-21 20 996<br />

Redaktion und Kreation<br />

LES AUTRES STUDIOS, Dirk Meycke und Anja Delastik, Hadorferstrasse 14, D-81475 München, Mobil +49 (0)151-27 50 15 96, E-Mail office@lesautres-studios.com<br />

Freie Mitarbeit<br />

Edda Benedikt, Alexander Courtman, Sinah Hoffmann, Melanie Jassner, Jörn Kaspuhl, Philip Reichardt, Monique Schultheis<br />

Anzeigenvermarktung<br />

HOF LIEFERANT, Oliver Horn, Marktstr. 13, D-80802 München, Mobil +49 (0)171- 22 39 119, E-Mail oliver.horn@hof-lieferant.com<br />

Druck<br />

Weber Offset, München auf Enviro Smart FSC Recycled Credit<br />

INSIGHTS QUARTERLY BY BAYERISCHER HOF IST AUF INSTAGRAM @INSIGHTS.QUARTERLY<br />

44 45


FLASHBACK<br />

HOLLYWOOD,<br />

HELAU<br />

VON ANJA DELASTIK<br />

Wenn eine maskierte Dame auf einem Pferd von einem als „Lawrence von Arabien“<br />

verkleideten Mann in den Festsaal geführt wird, dann weiß man zumindest schon mal<br />

eines: Dieser Faschingsball ist nicht irgendeiner. Wenn sich hinter der Masken jedoch<br />

die Gastgeberin und ein Hollywood-Star befinden, dann kann man sich sicher sein:<br />

Sowas gibt’s nur im Bayerischen Hof.<br />

„Jeden Tag fand ein anderer Ball statt und mein Mann bestand darauf, dass ich jeden<br />

Tag ein anderes Faschingskostüm trug“, erinnerte sich Erika Volkhardt an die Glanzzeit<br />

der Faschingsbälle. Mitte der Fünfzigerjahre fanden in München bis zu 1200 Veranstaltungen<br />

pro Saison statt, die spektakulärsten von ihnen im Bayerischen Hof. 600<br />

Gäste, darunter Max Schmeling, Marie Schell, Gerd Fröbe und weitere Stars aus Film,<br />

Sport und Politik feierten im Festsaal, Peter Frankenfeld übernahm die Conference –<br />

und Kirk Douglas überraschte als Stargast. Zu Lebzeiten war der Star aus Filmen wie<br />

„Spartacus“ oder „Wege zum Ruhm“ ein Stammgast des Hauses, mit Gastgeberin Erika<br />

Volkhardt verband ihn eine gute Freundschaft.<br />

When a masked lady on a horse is led into the ballroom by a man dressed as “Lawrence<br />

of Arabia”, you know at least one thing: this carnival ball is not just any ball. But<br />

when the hostess and a Hollywood star are behind the masks, then you can be sure that<br />

it’s only at the Bayerischer Hof.<br />

“There was a different ball every day and my husband insisted that I wore a different<br />

carnival costume every day,” Erika Volkhardt remembers the heyday of the carnival<br />

balls. In the mid-fifties, up to 1,200 events were held in Munich each season, the most<br />

spectacular of which took place at the Bayerischer Hof. 600 guests, including Max<br />

Schmeling, Marie Schell, Gerd Fröbe and other stars from the worlds of film, sport and<br />

politics, celebrated in the ballroom, Peter Frankenfeld took over the conference - and<br />

Kirk Douglas surprised everyone as a star guest. During his lifetime, the star of films<br />

such as “Spartacus” and “Paths of Glory” was a regular guest at the hotel and had a<br />

good friendship with host Erika Volkhardt.<br />

STORE MÜNCHEN PROMENADEPLATZ 12<br />

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