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Insights Quarterly - Issue N°6

Issue N°6

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I<br />

INSIGHTS QUARTERLY<br />

BY HOTEL BAYERISCHER HOF<br />

N<br />

S<br />

I<br />

G<br />

H<br />

T<br />

ISSUE <strong>N°6</strong><br />

POPKULTUR<br />

S<br />

1


„ICH DENKE, JEDER<br />

SOLLTE ZU JEDEM<br />

NETT SEIN“<br />

“I THINK EVERYBODY<br />

SHOULD BE NICE TO<br />

EVERYBODY”<br />

ANDY WARHOL<br />

2 3


INSIGHTS QUARTERLY<br />

BY HOTEL BAYERISCHER HOF<br />

ISSUE <strong>N°6</strong><br />

06<br />

EDITORIAL<br />

08<br />

HERE & NOW<br />

Kulturelle Highlights auf einen Blick<br />

Cultural highlights at a glance<br />

12<br />

HAUSPOST<br />

Pop goes Munich<br />

18<br />

CHEERS!<br />

Die Geschichte eines „heilsamen“<br />

Neo-Klassikers unter den Cocktails<br />

The story of a “healing“ neo-classic cocktail<br />

20<br />

GASTGESPRÄCH<br />

+ FASHION<br />

Jannik Schümann: Von alten Bärten<br />

und neuen Vorbildern<br />

Jannik Schümann: Of old beards and<br />

new role models<br />

30<br />

LIEBLINGE<br />

Lifestyle und Kultur: unsere Favoriten<br />

Our top lifestyle, culture and art choices<br />

32<br />

GENUSS<br />

Köstlichkeiten aus den Restaurants<br />

des Bayerischen Hofs<br />

Delicacies from the restaurants of<br />

the Bayerischer Hof<br />

40<br />

SO LUCKY<br />

Dreieinhalb Jahrzehnte im<br />

Showbusiness und noch<br />

längst nicht müde: Popstar<br />

Kylie Minogue im Gastgespräch<br />

über besondere<br />

Karrieremomente und<br />

persönliches Glück<br />

Die Zeichen stehen<br />

auf quattro.<br />

Mit dem elektrischen Allradantrieb quattro<br />

weiterfahren, wo andere umdrehen.<br />

Der rein elektrische Audi SQ8 Sportback e-tron*.<br />

Vorsprung fühlen.<br />

Future is an attitude<br />

32<br />

GARTENPARTY<br />

Eine Kreation von Philipp Pfisterer,<br />

Chef de Cuisine des Restaurants Garden:<br />

„Garden Salat“ mit Feige, Kopfsalatherzen,<br />

Hüttenkäse sowie Walnüssen und Pistazien.<br />

A creation by Philipp Pfisterer,<br />

Chef de Cuisine at the Garden restaurant:<br />

“Garden Salad“ with fig, lettuce hearts,<br />

cottage cheese, walnuts and pistachios.<br />

Tasche von Aigner, Ringe von Tamara<br />

Comolli, Maus von Porzelan Manufaktur<br />

Nyphenburg, Schale von Raawii via<br />

Breuninger und Glas von Ichendorf<br />

via Sois Blessed<br />

36<br />

SCHÖN GESAGT!<br />

Ein Gespräch mit den Kuratoren der<br />

Ausstellung „Nachts“<br />

A conversation with the curators of<br />

the “Night“ exhibition<br />

38<br />

BLAU(E) PAUSE<br />

Wohlfühlen auf Hawaiianisch<br />

Hawaiian well-being<br />

40<br />

GASTGESPRÄCH<br />

Popstar Kylie Minogue verrät, was sie<br />

zum Glücklichsein braucht<br />

Pop star Kylie Minogue reveals what<br />

she needs to be happy<br />

C O N T E N T<br />

44<br />

PARTY<br />

Menschen und Events im Bayerischen Hof<br />

People and events at the Bayerische Hof<br />

46<br />

FLASHBACK<br />

Ein Foto und seine Geschichte<br />

A picture and its story<br />

Cover Alexander Courtman<br />

Jannik Schümann trägt einen Dreiteiler von GUCCI,<br />

Goldekette von COCII<br />

Styling Dirk Meycke<br />

Grooming Sabrina Reuschl<br />

Location Foyer zur Bibliothek / Palais Montgelas<br />

FOTOS ALEXANDER COURTMAN, EDWARD COOKE, PATRICIA FLIEGAUF (MÜCHNER STADTMUSEUM), LES AUTRES STUDIOS<br />

Mehr auf audi.de<br />

* Stromverbrauch (kombiniert) in kWh/100 km: 28,2–25,3; CO₂-Emissionen (kombiniert)<br />

in g/km: 0. Für das Fahrzeug liegen nur Verbrauchs- und Emissionswerte nach WLTP und<br />

nicht nach NEFZ vor.<br />

Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen<br />

CO₂-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem „Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch,<br />

die CO₂-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen“ entnommen<br />

werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der DAT Deutsche Automobil Treuhand GmbH,<br />

Hellmuth-Hirth-Str. 1, D-73760 Ostfildern oder unter https://www.dat.de/leitfaden/LeitfadenCO2.pdf<br />

unentgeltlich erhältlich ist.<br />

4


Dear readers,<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

Popkultur ist allgegenwärtig. Sie bestimmt welche Musik<br />

wir hören, wie wir uns kleiden, wer wir sein wollen, ja sogar<br />

was wir essen. Sie beschreibt ein gesamtgesellschaftliches<br />

Phänomen, welches nahezu alle kulturellen Sparten umfasst.<br />

Und so ist auch München längst nicht mehr nur für<br />

seine Biergärten und Lederhosen bekannt.<br />

Unsere kleine Metropole pulsiert und vereint die vielfältigen<br />

Strömungen der Popkultur in seinen vielen Kunstgalerien,<br />

in Street Art, in trendigen Mode-Boutiquen, in der<br />

Musiklandschaft. Vor unseren Augen entfaltet sich eine<br />

Szene, die die Vielseitigkeit Münchens in all ihren bunten<br />

Facetten offenbart. Und auch der Bayerische Hof war stets<br />

Begegnungsstätte und Schmelztiegel für Künstler, Kreative<br />

und Kulturbegeisterte. Ganz gleich, ob inspirierende Ausstellungen<br />

oder exklusive Events – unser Haus ist auch heute<br />

noch weit mehr als nur ein Ort zum Verweilen.<br />

In dieser Ausgabe will ich Sie mit hinter die Geschichte der<br />

Popkultur entlang der Isar führen. Denn gerade in den späten<br />

Siebziger- und frühen Achtzigerjahren, strömten die<br />

großen Stars hierher, um bei uns ihre Kreativität auszuleben.<br />

Davon berichtet auch die Ausstellung „Nachts“ mit deren<br />

Kuratoren-Team wir einen Streifzug durch die Münchner<br />

Nacht- und Clubkultur der letzten acht Jahrzehnte unternehmen.<br />

Folgerichtig treffen wir für unser Gastgespräch<br />

auf Pop-Superstar Kylie Minogue, die schon viele Male im<br />

Bayerischen Hof zu Besuch war. Mit Schauspieler Jannik<br />

Schümann wiederum verquicken wir Interview mit Modeshooting<br />

und erfahren von ihm alles über die dritte Staffel<br />

von „Sisi“ und seine Rolle als Kaiser Franz Joseph – und: auf<br />

welche köstliche Überraschung er sich am meisten freut,<br />

wenn er in unserem Haus zu Gast ist.<br />

Natürlich geht es in dieser Ausgabe auch um Festliches<br />

rund um die Feiertage. Wir servieren jeweils einen Gang<br />

aus unseren Restaurants, garniert mit wundervollen Accessoires,<br />

direkt von Ihrer Weihnachtswunschliste. In unserem<br />

Blue Spa erholen wir uns dann vom Christmas-Shopping,<br />

reisen nach Hawaii und erfahren alles über die wohltuende<br />

Lomi-Lomi-Massage. Rauer Hals statt steifer Nacken? Kein<br />

Problem, auch dafür haben wir etwas: An falk’s Bar geht es<br />

diesmal um den „Penicillin“, einen Neo-Cocktailklassiker<br />

mit reichlich Ingwernoten, dem magische Kräfte nachgesagt<br />

werden.<br />

Neben unseren Empfehlungen rund um die Themen<br />

Mode, Kunst, Beauty und Reisen haben wir auch eine Auswahl<br />

der spannendsten Veranstaltungen und aktueller Angebote<br />

hier im Hotel für Sie zusammengestellt. Ganz besonders<br />

freuen wir uns auf das Opening unserer Polar Bar<br />

– raffinierte Snacks, heiße Getränke und ein sagenhafter<br />

Ausblick inklusive.<br />

Egal, ob Popstar oder Weihnachtsstern: Kommen Sie mit<br />

und entdecken Sie München von seiner schillernden, funkelnden<br />

Seite! Denn auch an kalten Wintertagen lässt es<br />

sich wunderbar zum Disco-Sound der Siebziger tanzen.<br />

Pop culture is omnipresent. It determines what music we listen<br />

to, how we dress, who we want to be and even what we<br />

eat. It describes an overall social phenomenon that encompasses<br />

almost all cultural sectors. And so Munich is no longer<br />

just known for its beer gardens and lederhosen.<br />

Our small metropolis pulsates and unites the diverse trends<br />

of pop culture in its many art galleries, in street art, in trendy<br />

fashion boutiques and in the music industry. A scene unfolds<br />

before our eyes, revealing Munich’s versatility in all its colourful<br />

facets. The Bayerischer Hof has always been a meeting<br />

place and melting pot for artists, creatives and culture enthusiasts.<br />

Whether inspiring exhibitions or exclusive events<br />

- even today, our hotel is far more than just a place to linger.<br />

In this issue, I would like to take you behind the history of pop<br />

culture along the Isar. Because it was precisely in the late seventies<br />

and early eighties that the big stars flocked here to live<br />

out their creativity. The exhibition “Nachts” (Nights), whose<br />

curatorial team takes us on a journey through Munich’s<br />

nightlife and club culture of the last eight decades, also tells<br />

of this. Consequently, we meet pop superstar Kylie Minogue,<br />

who has visited the Bayerischer Hof many times, for our guest<br />

talk. With actor Jannik Schümann, we combine an interview<br />

with a fashion shoot and learn all about the third season<br />

of “Sisi” and his role as Emperor Franz Joseph - and: what<br />

delicious surprise he is most looking forward to when he is<br />

our guest. Of course, this issue is also all about festive food for<br />

the holidays. We serve a course from each of our restaurants,<br />

garnished with wonderful accessories, straight from your<br />

Christmas wish list. In our Blue Spa, we then recover from<br />

Christmas shopping, travel to Hawaii and learn all about<br />

the soothing Lomi Lomi massage. Rough neck instead of stiff<br />

neck? No problem, we’ve got something for that too: at falk’s<br />

bar, this time it’s all about the “Penicillin”, a neo-cocktail classic<br />

with plenty of ginger flavours that is said to have magical<br />

powers.<br />

In addition to our recommendations on fashion, art, beauty<br />

and travel, we have also put together a selection of the most<br />

exciting events and current offers here at the hotel for you. We<br />

are particularly looking forward to the opening of our Polar<br />

Bar - sophisticated snacks, hot drinks and a fabulous view<br />

included.<br />

Whether pop star or Christmas star: come along and discover<br />

Munich from its dazzling, sparkling side! Because even on<br />

cold winter days, it’s wonderful<br />

to dance to the disco sound of<br />

the seventies.<br />

Ihre / Yours<br />

Innegrit Volkhardt<br />

FOTO ALESSANDRA SCHELLNEGGER<br />

6


HERE AND NOW<br />

ALLES IST<br />

ERLEUCHTET<br />

Staade Zeit? Von wegen! Die Münchner Bühnen, Clubs und Museen<br />

zeigen sich rund um den Jahreswechsel von ihrer strahlenden Seite. Aber auch für das neue Jahr<br />

stehen einige kulturelle Highlights an<br />

VON TIM BRÜGMANN<br />

FARBAUSBRÜCHE<br />

In der Ausstellung<br />

„Weight of Things“<br />

(bis 28.01. im MUCA)<br />

werden auch Damian<br />

Hirsts bekannte Spin<br />

Paintings gezeigt<br />

FOTO © DAMIEN HIRST AND SCIENCE LTD. ALL RIGHTS RESERVED / VG BILD-KUNST, BONN 2023, HOTEL BAYERISCHER HOF<br />

08.12.<br />

STIMMGEWALTIG<br />

1498 gegründet, heute eine Institution – die Wiener Sängerknaben<br />

sind der berühmteste Knabenchor der Welt, unverkennbar<br />

auch dank des Matrosenanzugs, der seit 1924 offizielle<br />

Chorkleidung ist. Weltweit gibt der Knabenchor jährlich<br />

um die 300 Konzerte – und gastiert nun mit seinem neuen<br />

Weihnachtsprogramm „O du fröhliche!“ im Prinzregentheater.<br />

Founded in 1498, today an institution - the Vienna Boys‘ Choir<br />

is the most famous boys‘ choir in the world, unmistakably<br />

recognisable thanks to the sailor suit that has been the official<br />

choir dress since 1924. The boys‘ choir gives around 300 concerts<br />

worldwide every year - and is now performing its new Christmas<br />

programme „O du fröhliche!“ at the Prinzregentheater.<br />

PRINZREGENTENTHEATER, 20 UHR<br />

17.12.<br />

MARIA UND JOSEF IN<br />

BAYERN<br />

Mit seinem Versepos „Heilige Nacht“ verlegte Ludwig Thoma<br />

1915 die Weihnachtsgeschichte ins ländliche Bayern – und schuf<br />

damit einen Klassiker des bayerischen Brauchtums. Erzählt von<br />

Michael Lerchenberg, begleitet von Veronika Ponzer an der Harfe,<br />

verwandelt das Stück im bairischen Dialekt die Komödie am<br />

Bayerischen Hof an diesem Vormittag in eine urige Bauernstube.<br />

With his epic poem “Holy Night“, Ludwig Thoma transferred<br />

the Christmas story to rural Bavaria in 1915 - creating a classic<br />

of Bavarian tradition. Narrated by Michael Lerchenberg, accompanied<br />

by Veronika Ponzer on the harp, the play in Bavarian<br />

dialect transforms the Komödie am Bayerischen Hof into a<br />

rustic farmhouse parlour on this day.<br />

KOMÖDIE IM BAYERISCHEN HOF, 11 UHR<br />

AB 20.12.<br />

MEISTERHAFT<br />

Von „A Star is Born“ zu „Maestro“: Mit seinem neuesten<br />

Kinofilm verneigt sich Bradley Cooper als Regisseur und<br />

Hauptdarsteller vor Star-Dirigent Leonard Bernstein. Sein<br />

Biopic, das die Liebesgeschichte von Bernstein und dessen<br />

Frau Felicia Montealegre (Carey Mulligan) erzählt, erntete<br />

zur Premiere beim Filmfest in Venedig tosenden Beifall und<br />

startet nun endlich auch bei uns.<br />

From “A Star is Born“ to “Maestro“: With his latest feature film,<br />

Bradley Cooper pays tribute to star conductor Leonard Bernstein<br />

as director and leading actor. His biopic, which tells the love<br />

story of Bernstein and his wife Felicia Montealegre (Carey Mulligan),<br />

received thunderous applause at its premiere at the Venice<br />

Film Festival and is now finally being released in Germany.<br />

IN AUSGESUCHTEN KINOS<br />

23.12.<br />

ZEITLOSE SATIRE<br />

Im Christopher Nolans „Batman“ inspirierte Johann Strauss‘<br />

„Die Fledermaus“ den jungen Bruce Wayne zu seinem Alter-<br />

Ego. Kein Wunder, gehört die 150 Jahre alte Gesellschaftssatire<br />

doch zu den berühmtesten Operetten der Welt. In<br />

Koproduktion mit der „Dutch National Opera“ begeistert der<br />

zeitlose, meisterhafte Klassiker voller Feinsinn und Ironie einmal<br />

mehr auch das Münchner Publikum.<br />

In Christopher Nolan‘s “Batman“, Johann Strauss‘ “Die Fledermaus“<br />

inspired the young Bruce Wayne to become his alter ego.<br />

No wonder, as the 150-year-old social satire is one of the most<br />

famous operettas in the world. In a co-production with the “Dutch<br />

National Opera“, this timeless, masterful classic full of subtlety and<br />

irony once again delights Munich audiences.<br />

NATIONALTHEATER, MAX-JOSEPH-PLATZ 2, 18 UHR<br />

28.12. + 01.01.<br />

MAGISCHE NEUNTE<br />

Sie war das letzte vollendete Orchesterwerk von Ludwig van<br />

Beethoven, wurde 1824 in Wien uraufgeführt. Doch auch 200<br />

Jahre später hat die 9. Sinfonie in d-Moll op. 125 nichts von ihrer<br />

Magie verloren, wie die Interpretation durch die Münchner Symphoniker<br />

beweist.<br />

It was Ludwig van Beethoven‘s last completed orchestral work and<br />

was premiered in Vienna in 1824. But even 200 years later, the 9th<br />

Symphony in D minor op. 125 has lost none of its magic, as the<br />

interpretation by the Munich Symphony Orchestra proves.<br />

ISARPHILHARMONIE, HANS-PREISSINGER-STRASSE 8,<br />

VERSCHIEDENE ZEITEN<br />

31.12.<br />

NACHT DER NÄCHTE<br />

Feiern Sie die längste Party des Jahres mit der „Nachtschwärmer<br />

Boarding Card“ im Bayerischen Hof mit unterschiedlichen<br />

Live-Bands und DJs – ab 22 Uhr im Atrium und falk’s Bar, ab<br />

23 Uhr im Trader Vic’s, Night Club und der Piano Bar und ab 2<br />

Uhr im Dachgarten im sechsten Stock. Wer’s auch an Silvester<br />

etwas gemütlicher mag, kann das Jahr bei einem Kinofilm in der<br />

Astor@Cinema Lounge ausklingen lassen. Die Abendvorstellung<br />

beginnt um 19:30 Uhr, davor können Sie sich bei einer Vorspeisenauswahl<br />

und einem Glas Champagner auf den Jahreswechsel<br />

einstimmen.<br />

Celebrate the longest party of the year with the “Nachtschwärmer<br />

Boarding Card“ at the Bayerischer Hof with various<br />

live bands and DJs - from 10 pm in the Atrium and falk‘s Bar, from<br />

11 pm in Trader Vic‘s, Night Club and the Piano Bar and from 2<br />

am in the roof garden on the sixth floor. Those who prefer a more<br />

relaxed atmosphere on New Year‘s Eve can end the year with a<br />

film in the Astor@Cinema Lounge. The evening screening starts at<br />

7.30 pm, before which you can get in the mood for the New Year<br />

with a selection of appetisers and a glass of champagne.<br />

HOTEL BAYERISCHER HOF, AB 18:30 UHR<br />

BIS 07.01.<br />

WALK THE NIGHT<br />

Mit Freddie Mercury im „Old Mrs. Henderson“ feiern, noch einmal<br />

Jimi Hendrix im „Big Apple“ sehen oder ausgelassen zu Indie-<br />

Rock im „Atomic Café“ tanzen? Die kulturhistorische Ausstellung<br />

„Nachts. Clubkultur in München“ lädt ein zu einem Streifzug<br />

durch die Straßen der Isarmetropole – von der Nachkriegszeit bis<br />

in die Gegenwart. Emotional aufgeladen und verknüpft mit etlichen<br />

Anekdoten stellt sie aber auch kritische Fragen zum Wert von<br />

Club- und Subkultur zwischen Urbanisierung und Pandemie.<br />

Party with Freddie Mercury at “Old Mrs Henderson“, see Jimi<br />

Hendrix once again in the “Big Apple“ or dance to indie rock at the<br />

“Atomic Café“? The cultural-historical exhibition “Nachts. Club<br />

Culture in Munich“ invites you to take a stroll through the streets of<br />

the Isar metropolis - from the post-war period to the present day.<br />

Emotionally charged and interwoven with a number of anecdotes,<br />

it also poses critical questions about the value of club and subculture<br />

between urbanisation and the pandemic.<br />

MÜNCHNER STADTMUSEUM, SANKT-JAKOBS-PLATZ 1,<br />

10 – 18 UHR<br />

BIS 28.01.<br />

ANSICHTSSACHE<br />

„Gruppendynamik – Der Blaue Reiter“ wirft einen besonderen<br />

Blick auf die bedeutendste Künstlergruppe der Klassischen<br />

Moderne: Im Fokus der Ausstellung steht das kollektive Arbeiten<br />

– und auch weniger bekannte Mitglieder wie Elisabeth Epstein<br />

werden aus den großen Schatten von Kandinsky und Klee ins<br />

Licht gerückt.<br />

“Group Dynamics - The Blue Rider“ takes a special look at the most<br />

important group of artists of classical modernism: the exhibition<br />

focuses on collective work - and even lesser-known members such as<br />

Elisabeth Epstein are brought out of the great shadows of Kandinsky<br />

and Klee into the light.<br />

LENBACHHAUS, LUISENSTRASSE 33, 10 – 18 UHR<br />

BIS 28.01.<br />

NATURVERBUNDEN<br />

Ob in die Berge, an den See, in Parks und Wälder: Den modernen<br />

Menschen zieht es raus in die Natur. Die Ausstellung<br />

„Ins Freie“ stellt die Frage, warum wir eigentlich so gerne<br />

Zeit im Freien verbringen. Und auch, weshalb eigentlich alle<br />

momentan so verrückt nach Camping sind.<br />

Whether in the mountains, at the lake, in parks and forests:<br />

Modern people are drawn out into nature. The „Outdoors“<br />

exhibition poses the question of why we actually enjoy spending<br />

time outdoors so much. And also why everyone is so crazy about<br />

camping at the moment.<br />

PINAKOTHEK DER MODERNE, 10 – 18 UHR<br />

12.01. – 11.02.<br />

MAKABRES THEATER<br />

Den Protagonisten der schwarzen Komödie „Herz und Niere“<br />

von Stefan Vögel stehen schwere Entscheidungen bevor: Ist der<br />

kerngesunde Ehemann Arnold bereit, seiner Frau Kathrin eine<br />

Niere zu spenden? Und warum hat ausgerechnet der gemeinsame<br />

Freund Götz die passende Blutgruppe? Schnell bricht ein<br />

regelrechter Hahnenkampf um die heikle Organspende aus.<br />

The protagonists of the black comedy “Heart and Kidney“ by Stefan<br />

Vögel are faced with difficult decisions: Is the perfectly healthy<br />

husband Arnold willing to donate a kidney to his wife Kathrin?<br />

And why does their friend Götz, of all people, have the right blood<br />

group? A real cockfight quickly breaks out over the delicate issue of<br />

organ donation.<br />

KOMÖDIE IM BAYERISCHEN HOF, 19:30 UHR<br />

8 9


14.01.<br />

LARS LIEST<br />

Er war Hamlet, Richard III, NS-Scherge und Szene-DJ. Nun<br />

katapultiert Deutschlands Kulturallzweckwaffe Lars Eidinger die<br />

dunkle, gesellschaftskritische Poesie von Berthold Brecht in die<br />

Gegenwart. Begleitet wird seine Darbietung der Gedichtsammlung<br />

„Hauspostille“ von Klavier und Harmonium.<br />

He was Hamlet, Richard III, Nazi henchman and scene DJ. Now<br />

Germany‘s cultural all-purpose weapon Lars Eidinger is catapulting<br />

Berthold Brecht‘s dark, socially critical poetry into the present<br />

day. His performance of the collection of poems „Hauspostille“ is<br />

accompanied by piano and harmonium.<br />

PRINZREGENTENTHEATER, 20 UHR<br />

AB 26.01.<br />

DÜNNE LUFT<br />

Eisige Temperaturen, Sauerstoffmangel, 8.000 Metern über feindlichem<br />

Gebiet: Die Serie „Masters of the Air“ von Tom Hanks und<br />

Steven Spielberg ist die langersehnte Nachfolgeserie von „Band<br />

of Brothers“ und „The Pacific“ und handelt vom Luftkrieg über<br />

Europa und den Männern der „100th Bomb Group“, auch „blutige<br />

Hundert“ genannt. Hauptdarsteller Austin Butler („Elvis“) spielt<br />

einen von ihnen. Ein Must-see für Geschichtsinteressierte.<br />

Freezing temperatures, lack of oxygen, 8,000 metres above enemy<br />

territory: the series “Masters of the Air“ by Tom Hanks and Steven<br />

Spielberg is the long-awaited follow-up series to “Band of Brothers“<br />

and “The Pacific“ and is about the air war over Europe and<br />

the men of the “100th Bomb Group“, also known as the “Bloody<br />

Hundred“. Leading actor Austin Butler (“Elvis“) plays one of them.<br />

A must-see for history buffs.<br />

APPLE TV+<br />

BIS 28.01.<br />

UM HIMMELS WILLEN<br />

Damien Hirst gilt als Enfant terrible der zeitgenössischen Kunstszene,<br />

bei ihm verschwimmen die Grenzen zwischen Religion<br />

und Wissenschaft, Schönheit und Grauen, Leben und Tod. Als er<br />

seinen mit 8.601 Diamanten besetzten Platinabguss eines Schädels<br />

2012 erstmalig präsentierte, war der Aufschrei groß. „For<br />

the Love of God“, so der Titel des umstrittenen Werkes, und 40<br />

weitere ikonische Arbeiten des Briten sind derzeit in der Sonderausstellung<br />

„The Weight of Things“ zu sehen.<br />

Damien Hirst is regarded as the enfant terrible of the contemporary<br />

art scene, blurring the boundaries between religion and science,<br />

beauty and horror, life and death. When he presented his platinum<br />

cast of a skull set with 8,601 diamonds for the first time in 2012,<br />

there was a huge outcry. “For the Love of God“, the title of the controversial<br />

work, and 40 other iconic works by the British artist can<br />

currently be seen in the special exhibition “The Weight of Things“.<br />

MUSEUM OF URBAN AND CONTEMPORARY ART<br />

(MUCA), HOTTERSTRASSE 12, 10-18 UHR<br />

HERE AND NOW<br />

29.01.<br />

SHOE-BI-DU<br />

Mit Slowdive aus England kehrt eine echte Genre-Größe nach<br />

München zurück. Als Speerspitze der Shoegaze-Bewegung beweist<br />

das Quintett um Neil Halstead und Rachel Goswell, dass<br />

man bei ihrem neuen Album „Everything is Alive“ keineswegs<br />

nur auf die eigenen Schuhe starren muss, sondern ruhig auch die<br />

Hüfte kreisen lassen darf. Beispielsweise auf einem Konzert in<br />

der Muffathalle.<br />

With Slowdive from England, a true genre great is returning to<br />

Munich. As the spearhead of the shoegaze movement, the quintet<br />

led by Neil Halstead and Rachel Goswell proves that you don‘t just<br />

have to stare at your own shoes when listening to their new album<br />

“Everything is Alive“, but can also let your hips gyrate. For example,<br />

at a concert in the Muffathalle.<br />

MUFFATHALLE, ZELLSTRASSE 4, 20 UHR<br />

BIS 04.02.<br />

QUE VIVA ESPAÑA<br />

Mit „Mythos Spanien“ widmet sich die Kunsthalle München,<br />

dem Maler der spanischen Seele: Mit seinem unverkennbaren<br />

Stil bannte Ignacio Zuloaga den Geist und das Wesen Spaniens<br />

zwischen Landleben und Industrialisierung auf die Leinwand.<br />

Wie kein anderer Künstler prägte er dabei das Bild seiner Heimat<br />

im Ausland.<br />

With “Mythos Spanien“, the Kunsthalle München is dedicating<br />

itself to the painter of the Spanish soul: with his unmistakable style,<br />

Ignacio Zuloaga captured the spirit and essence of Spain between<br />

rural life and industrialisation on canvas. He shaped the image of<br />

his homeland abroad like no other artist.<br />

KUNSTHALLE MÜNCHEN, 10 - 20 UHR<br />

BIS 11.02.<br />

KAFKAESK<br />

Die Ausstellung „Kafka 1924“ zeigt Positionen der Kunst des<br />

20. und 21. Jahrhunderts, die sich explizit oder implizit auf<br />

den Schriftsteller beziehen. Dabei soll seine bildungsbürgerliche<br />

Rezeption aufgebrochen und auch Kafka-Neulinge<br />

spielerisch an die Thematik herangeführt werden, etwa mit<br />

Auszügen des Comic-Klassikers „Kafka for Beginners“.<br />

The exhibition “Kafka 1924” shows positions in 20th and 21st<br />

century art that explicitly or implicitly refer to the writer. The aim<br />

is to break up his bourgeois reception and also introduce Kafka<br />

newcomers to the subject in a playful way, for example with<br />

excerpts from the comic classic “Kafka for Beginners”.<br />

VILLA STUCK, 11 - 18 UHR<br />

Gastiert Mitte<br />

Februar wieder<br />

in München:<br />

The one and only<br />

Olli Schulz<br />

16.02.<br />

GASTSPIEL<br />

Erst kürzlich gastierte er schon einmal in der Stadt – mit seiner<br />

Zirkustour und allerlei Tamtam. Pünktlich zu seinem 50.<br />

Geburtstag macht Singer-Songwriter und Fernseh-Personality<br />

Olli Schulz erneut in München Station – und widmet sich<br />

diesmal dem, was er am meisten liebt: handgemachte Musik.<br />

Und das kann nicht verkehrt sein, oder?<br />

He recently made a guest appearance in the city - with his circus<br />

tour and all kinds of fuss. Just in time for his 50th birthday, singer-songwriter<br />

and TV personality Olli Schulz is making another<br />

stop in Munich - and this time he is devoting himself to what he<br />

loves most: handmade music. And that can‘t be wrong, can it?<br />

TONHALLE, ATELIERSTRASSE 24, 20 UHR<br />

17. + 18.02.<br />

WESTERN VON GESTERN<br />

Ob „Spiel mir das Lied vom Tod“, „Zwei glorreiche Halunken“<br />

oder „Für eine Hand voll Dollar“: Wenn man die Soundtracks<br />

dieser Italowestern hört, spürt man das Flimmern der heißen<br />

Präriesonne. Also: Poncho überwerfen und genießen: Mit<br />

„The Sounds of Ennio Morricone” huldigt das Pilsen Philharmonic<br />

Orchestra & Choir der italienischen Musiklegende.<br />

Whether it‘s „Play me the song of death“, „Two glorious scoundrels“<br />

or „For a handful of dollars“: when you listen to the<br />

soundtracks of these Italian westerns, you can feel the flickering<br />

of the hot prairie sun. So throw on your poncho and enjoy: With<br />

“The Sounds of Ennio Morricone“, the Pilsen Philharmonic Orchestra<br />

& Choir pays homage to the Italian music legend.<br />

ISARPHILHARMONIE, HANS-PREISSINGER-STRASSE 8,<br />

SA 19:30 UHR, SO 15 UHR<br />

25.02.<br />

GROSSKUNST<br />

Heinz Strunk ist ein wahrer Tausendsassa: Autor, Musiker,<br />

Komiker, Regisseur, Satiriker, Hörbuchproduzent … Nun hat<br />

„Deutschlands einziger Großkünstler“ ein Liveprogramm entwickelt,<br />

das seinesgleichen sucht, aber sicher nie finden wird:<br />

Willkommen in der „Heinz Strunk Show“, einem Kuriositätenkabinett<br />

aus menschlichen Abgründen, Optimierungsratgebern,<br />

Ballermann-Hits und Alltagsbeobachtungen.<br />

Heinz Strunk is a true jack-of-all-trades: author, musician,<br />

comedian, director, satirist, audio book producer ... Now “Germany‘s<br />

only great artist“ has developed a live programme that<br />

is unparalleled, but will certainly never be found: Welcome<br />

to the “Heinz Strunk Show“, a cabinet of curiosities consisting<br />

of human abysses, optimisation guides, Ballermann hits and<br />

everyday observations.<br />

VOLKSTHEATER, TUMBLINGERSTRASSE 29, 20 UHR<br />

BIS 10.03.<br />

DIE MENSCHMASCHINE<br />

Wenn die Grenzen zwischen Mensch und Technologie verschwimmen,<br />

ist das beunruhigend und faszinierend gleichermaßen.<br />

Das beweist auch „Toleranzfenster“, die erste<br />

institutionelle Einzelausstellung von WangShui in Europa. In<br />

Skulpturen, Malerei und einer eigens für die Ausstellung konzipierten<br />

Live-Simulation verschmelzen Reality-TV und maschinelles<br />

Lernen, chinesische Philosophie und Science-Fiction.<br />

When the boundaries between man and technology become<br />

blurred, it is both unsettling and fascinating. This is also demonstrated<br />

by “Tolerance Window”, WangShui’s first institutional<br />

solo exhibition in Europe. Sculptures, paintings and a live simulation<br />

created especially for the exhibition merge reality TV and<br />

machine learning, Chinese philosophy and science fiction.<br />

HAUS DER KUNST, 10 - 20 UHR<br />

FOTOS JENNA DALWITZ, APPLE TV<br />

münchen theatinerstraße 27 berlin schlüterstraße 50 düsseldorf heinrich-heine-allee 38 zürich schipfe 4 www.talbotrunhof.com<br />

10


HAUSPOST<br />

Keller in Bogenhausen ein Tonstudio ein. Ursprünglich wollte er es ganz alleine<br />

nutzen, um dort in aller Ruhe die Möglichkeiten des Synthesizers zu erforschen,<br />

einem Computer, mit dem sich Musik machen ließ. Doch kaum hatte Moroder das<br />

Musicland Studio eröffnet, bekam er Angebote aus England, das Studio zu vermieten.<br />

Es gab gutes Geld, er sagte zu und ihm blieb Zeit genug, mit dem Synthesizer<br />

eine neue, elektronische Klangwelt zu erschaffen, welche die Musikwelt Mitte der<br />

Siebzigerjahre revolutionierte, den „Sound of Munich“.<br />

“'CRAZY LITTLE THING<br />

CALLED LOVE'<br />

TOOK ME FIVE OR TEN<br />

MINUTES“<br />

POP<br />

GOES MUNICH<br />

Eine bayerische Geschichte der internationalen Popmusik – und welche<br />

Rolle der Bayerische Hof dabei spielte<br />

Nur 30 Minuten dauerten die beiden Konzerte im Circus Krone, eines<br />

am Nachmittag, eines am Abend. Augenzeugen erinnern sich, dass<br />

von den elf Songs, die sie spielten, kaum etwas zu hören war, weil das Kreischen<br />

der Fans viel lauter ausfiel als die Musik. Bedeutsamer an diesem Junitag 1966 war<br />

ohnehin, was sich rund um die beiden Konzerte abspielte: Tausende entfesselter<br />

Fans versammelten sich am Promenadeplatz vor dem Bayerischen Hof, in der Erwartung<br />

einen Blick auf John, Paul, George und Ringo zu werfen. Dort war für die<br />

Fab Four eine Suite gebucht. Der damals Beatlemania genannte Fanrausch markierte<br />

den ersten großen Popmoment in der Geschichte der Stadt und begründete<br />

eine heute noch sehr lebendige Tradition von Fans, die vor dem Bayerischen Hof<br />

ausharren, singen, tanzen und auf ein paar Sekunden Aufmerksamkeit ihrer Idole<br />

hoffen.<br />

Endgültig fand München seinen Platz in der Geschichte der Popmusik ein paar<br />

Jahre später, als ein junger Italiener Ende der 60er-Jahre aus Südtirol nach München<br />

zog. Als Musiker und Produzent hatte Giorgio Moroder damals schon ein paar<br />

Hits gelandet, von dem Geld, das er damit verdient hatte, richtete er sich in einem<br />

VON PHILIP REICHARDT<br />

A BAVARIAN HISTORY OF INTERNATIONAL POP MUSIC - AND<br />

THE ROLE THE BAYERISCHE HOF PLAYED IN IT<br />

The two concerts at Circus Krone lasted just 30 minutes, one in the afternoon and<br />

one in the evening. Eyewitnesses remember that hardly anything of the eleven songs<br />

they played could be heard because the screaming of the fans was much louder than<br />

the music. What was more significant on that June day in 1966 was what happened<br />

around the two concerts: thousands of unleashed fans gathered on the Promenadeplatz<br />

in front of the Bayerischer Hof, waiting to catch a glimpse of John, Paul, George<br />

and Ringo. A suite had been booked there for the Fab Four. Dubbed Beatlemania at<br />

the time, the fan frenzy marked the first major pop moment in the city’s history and<br />

established a tradition that is still very much alive today of fans holding out in front of<br />

the Bayerischer Hof, singing, dancing and hoping for a few seconds of attention from<br />

their idols.<br />

Munich finally found its place in the history of pop music a few years later, when a<br />

young Italian from South Tyrol moved to Munich at the end of the 1960s. As a musi-<br />

FOTOS ISOLDE OHLBAUM/LAIF<br />

Dass Moroder sich für München entschied und nicht für Mailand, London oder<br />

Paris, war kein Zufall. Denn mit den amerikanischen GIs kam nach dem Krieg<br />

auch der Jazz und später der Soul nach München. AFN, der Radiosender der amerikanischen<br />

Streitkräfte, sendete von München Musik für seine Angehörigen, und<br />

machte gleichzeitig zwei Generationen von Münchnern mit der Musik von Miles<br />

Davis, Aretha Franklin und James Brown vertraut. Viel früher als anderswo in<br />

Deutschland gab es Motown-Platten zu kaufen, und wenn Musiker aus den USA in<br />

Deutschland gastierten, traten sie zuerst in München auf, etwa im Big Apple in der<br />

Leopoldstraße. Jimi Hendrix spielte dort sein erstes Konzert in Europa. Als München<br />

den Zuschlag für die Olympischen Spiele 1972 erhielt, flirrte München nicht<br />

nur musikalisch, die ganze Stadt war nun im Aufbruch und bereit für die Zukunft.<br />

Musikalisch begann sie 1976, als Moroder im Musicland Studio „Love to Love you“<br />

aufnahm, einen Song, der mit den damaligen Hörgewohnheiten und Songschemata<br />

komplett brach. 17 Minuten lang, zu hören war ein treibender Beat und das<br />

Stöhnen einer jungen Gospelsängerin aus den USA. Donna Summer nannte sie<br />

sich, für eine Rolle im Musical „Hair“ war sie nach München gezogen, Moroder<br />

gefiel ihre warme Soulstimme. „Love to Love you“ eroberte zunächst die Discotheken<br />

in New York, dann die amerikanischen Charts, schließlich die restlichen<br />

Tanzflächen der westlichen Welt.<br />

Noch erfolgreicher wurde ein Jahr später „I feel Love“. Moroder entlockte dem<br />

Synthesizer Rhythmen, „die pumpten wie ein aufgeregtes Herz“, Donna Summer<br />

machte eine Weltkarriere als Queen of Disco. Moroders energetische Beats und<br />

clevere Arrangements wurden zum Vorbild für unzählige Produktionen und machten<br />

München in Sachen Disco zu New Yorks kleiner Schwester. „I feel Love“ gilt bis<br />

heute als Blaupause der elektronischen Tanzmusik.<br />

Die Möglichkeiten des Musicland Studios lockten fortan die ganz Großen an die Isar.<br />

Marc Bolan und die Rolling Stones hatten es schon vor Moroders Welterfolg entdeckt,<br />

sie spielten dort „It‘s Only Rock’n’Roll“ und „Black and Blue“ ein, Iggy Pop,<br />

Deep Purple, Elton John, Led Zeppelin und viele andere folgten. In dieser Zeit begann<br />

auch die Liebe vieler großer Stars zum Bayerischen Hof. Münchens Rolle im<br />

Popbusiness wurde verewigt im Refrain: „New York, London, Paris, Munich, everybody<br />

talks about Pop Music“, einem großen Hit von 1979, „Popmuzik“ hieß er.<br />

Dass Pop-und Rockstars München schätzten, lag auch am in der Stadt weit verbreiteten<br />

Hang zum Hedonismus und den Möglichkeiten des Münchner Nachtlebens.<br />

Studenten, Künstler, Geldadel und Filmemacher verband die Lust am Feiern<br />

gleichermaßen, und so kamen sie zusammen an Orten, die längst Legende sind.<br />

Im Blow Up, der ersten sogenannten Großraumdisco, dem Yellow Submarine,<br />

dessen Attraktion ein riesiges Aquarium war, in dem Haie schwammen, später im<br />

Eastside, im Why Not, der Rock Disco Sugar Shack und im Parkcafe. Und natürlich<br />

im P1, im Seitenflügel des Haus der Kunst, bis heute der Klassiker im Münchner<br />

Nachtleben.<br />

GOLDENE JAHRE<br />

Nahm 1976 in den<br />

Musicland Studios<br />

sein Album „Golden<br />

Years“ auf und<br />

übernachtete im<br />

Bayerischen Hof:<br />

Pop-Legende<br />

David Bowie<br />

FREDDIE MERCURY<br />

BADEMUSIK<br />

Ob Mercury den Song<br />

nun tatsächlich in der<br />

Badewanne seiner Suite<br />

im Bayerischen Hof<br />

geschrieben hat oder<br />

doch in einem anderen<br />

Hotel, bleibt ein Geheimnis<br />

cian and producer, Giorgio Moroder had already landed a few hits at the time, and he<br />

used the money he had earned to set up a recording studio in a basement in Bogenhausen.<br />

Originally, he wanted to use it all by himself to explore the possibilities of the<br />

synthesiser, a computer that could be used to make music. But as soon as Moroder had<br />

opened the Musicland Studio, he received offers from England to rent out the studio.<br />

There was good money, he accepted and he had enough time to use the synthesiser<br />

to create a new, electronic world of sound that revolutionised the music world in the<br />

mid-seventies, the “Sound of Munich”.<br />

It was no coincidence that Moroder chose Munich over Milan, London or Paris. After<br />

the war, jazz and later soul came to Munich with the American GIs. AFN, the radio<br />

station of the American armed forces, broadcast music from Munich for its members,<br />

and at the same time familiarised two generations of Munich residents with the music<br />

of Miles Davis, Aretha Franklin and James Brown. Motown records were on sale much<br />

earlier than anywhere else in Germany, and when musicians from the USA made<br />

guest appearances in Germany, they performed in Munich first, for example at the<br />

“Big Apple” in Leopoldstarße. Jimi Hendrix played his first concert in Europe there.<br />

When Munich won the bid to host the 1972 Olympic Games, it was not only shimmering<br />

musically, the whole city was now on the move and ready for the future.<br />

Musically, it began in 1976, when Moroder recorded “Love to Love you” in the Musicland<br />

Studio, a song that completely broke with the listening habits and song patterns<br />

of the time. 17 minutes long, it featured a driving beat and the moaning of a young<br />

gospel singer from the USA. She called herself Donna Summer, she had moved to Munich<br />

for a role in the musical “Hair”, Moroder liked her warm soul voice. “Love to Love<br />

You” first conquered the discos in New York, then the American charts and finally the<br />

rest of the dance floors of the western world. “I feel Love” was even more successful a<br />

year later. Moroder elicited rhythms from the synthesiser “that pumped like an excited<br />

heart”, Donna Summer made a global career as the Queen of Disco. Moroder’s energetic<br />

beats and clever arrangements became the model for countless productions and<br />

turned Munich into New York’s little sister when it came to disco. “I feel Love” is still<br />

considered the blueprint of electronic dance music today.<br />

From then on, the possibilities of the Musicland Studio attracted the really big names<br />

to the Isar. Marc Bolan and the Rolling Stones had already discovered it before Moroder’s<br />

worldwide success, they recorded “It’s Only Rock Roll” and “Black and Blue” there,<br />

Iggy Pop, Deep Purple, Elton John, Led Zeppelin and many others followed. It was also<br />

during this time that many big stars fell in love with the Bayerischer Hof. Munich’s role<br />

in the pop business was immortalised in the chorus: “New York, London, Paris, Munich,<br />

everybody talks about pop music”, a big hit from 1979 called “Popmuzik”.<br />

The fact that pop and rock stars favoured Munich was also due to the city’s widespread<br />

penchant for hedonism and the opportunities offered by Munich’s nightlife. Students,<br />

artists, moneyed aristocrats and film-makers alike were united by their desire to party,<br />

and so they came together in places that have long since become legendary. At the<br />

Blow Up, the first so-called open-plan disco, the Yellow Submarine, whose attraction<br />

was a huge aquarium in which sharks swam, later at the Eastside, the Why Not, the<br />

rock disco Sugar Shack and the Parkcafe. And of course at P1, in the side wing of the<br />

Haus der Kunst, still a classic in Munich’s nightlife today.<br />

Freddie Mercury also came to Munich in 1979. Originally only to record the album<br />

“The Game” with Queen at Musicland Studios. But even more than Moroder’s exquisite<br />

recording studio, Mercury appreciated the opportunities the city offered him at the<br />

time. At the time, Munich was also considered one of the strongholds of queer life in<br />

Europe. He wandered through the bars of the Glockenbach district with actress Barbara<br />

Valentin, fell in love and stayed. For five years. During this time, he recorded four<br />

albums with his band in Munich, as well as his only solo album, “Mr Bad Guy”.<br />

12<br />

13


HAUSPOST<br />

FREDDY AND FRIENDS<br />

... während der Aufnahmen seines<br />

Soloalbums „Mr Bad Guy“ mit dem<br />

Produzenten Reinhold Mack in<br />

den Musicland Studios. Daneben:<br />

Einladung zu Freddie Mercurys<br />

39.Geburtstag im Münchner Club<br />

Old Mrs. Henderson<br />

Auch Freddie Mercury kam 1979 nach München. Ursprünglich nur, um mit Queen<br />

in den Musicland Studios das Album „The Game“ aufzunehmen. Doch noch viel<br />

mehr als Moroders exquisites Tonstudio schätzte Mercury die Möglichkeiten, die<br />

ihm die Stadt damals bot. München galt damals auch als eine der Hochburgen des<br />

queeren Lebens in Europa. Mit der Schauspielerin Barbara Valentin zog er durch<br />

die Lokale des Glockenbachviertels, er verliebte sich und blieb. Fünf Jahre lang.<br />

Vier Alben nahm er in dieser Zeit mit seiner Band in München auf sowie sein einziges<br />

Soloalbum, „Mr Bad Guy“.<br />

Den Höhepunkt von Mercurys Zeit in München markiert die Party zu seinem 39.<br />

Geburtstag. Wenige Wochen nach seinem legendären Live-Aid-Auftritt mit Queen<br />

im Londoner Wembley Stadion, lud Mercury zum „Black and White Drag Ball“ in<br />

die Diskothek Old Mrs. Henderson. Die Party gilt als eine der wildesten Nächte,<br />

die die Stadt gesehen hat. Reporter, die damals dabei waren, erzählen noch heute<br />

mit leuchtenden Augen davon. Einen Eindruck bietet das Video zu „Living On My<br />

Own“, Mercury ließ ein Kamerateam drehen und verwendete Bilder davon für das<br />

Video. Die Party markierte auch den Schlusspunkt von Mercurys Münchner Zeit,<br />

noch im selben Jahr kehrte er zurück nach London. Es war auch eine Zäsur in der<br />

Popgeschichte Münchens.<br />

Giorgio Moroder lebte damals bereits in Los Angeles, wo er die Filmmusik für<br />

Blockbuster wie „Scarface“, „American Gigolo“, und „Flashdance“ schrieb. Ebenso<br />

wie sein ehemaliger Assistent Harold Faltermayer, der ebenfalls sehr erfolgreich<br />

Soundtracks für Hollywood komponierte und produzierte. Moroders Studio musste<br />

schließen, als eine neue U-Bahnlinie so nah an den Mauern des Studios vorbeiführte,<br />

dass an Sessions nicht mehr zu denken war.<br />

Nach Mercury ist in München inzwischen eine Straße benannt, eine Tour führt<br />

Fans zu den Schauplätzen, an denen er liebte und feierte. Im Glockenbachviertel,<br />

nicht weit entfernt von der Wohnung, in der einige Jahre lebte, findet sich Mercurys<br />

Profil auf einem Kunstwerk neben den zwei anderen berühmten Glockenbachbewohnern:<br />

Rainer Werner Fassbinder und Albert Einstein.<br />

Eine Ära war damit vorbei, doch es war nicht das Ende der Pop- und Dancemusic<br />

in München. Die Clubkultur in München erfuhr mächtig Auftrieb. DJs wurden die<br />

neuen Helden der Nacht. Und mit Ihnen die verschiedensten Stile elektronischer<br />

Tanzmusik.<br />

Welchen enormen Einfluss Moroders Sound hatte, zeigte sich erst Jahre und Jahrzehnte<br />

später, als House und Techno die Tanzflächen eroberten und etliche DJs<br />

und Produzenten Giorgio Moroder als Wegbereiter der elektronischen Dancemusic<br />

feierten. In München entstanden Labels, die elektronische Tanzmusik auf sehr<br />

unterschiedliche Weise interpretieren. DJ Hell gründete mit Gigolo Records 1996<br />

eines der wegweisenden Technolabels, Compost Records von Michael Reinboth<br />

feiert demnächst 30. Geburtstag, Mathias Modica feiert derzeit international große<br />

Erfolge mit den Musikern und DJs seines Toy Tonics Labels. Somit ist und bleibt<br />

München musikalisch wegweisend.<br />

Was blieb ist auch die sehr enge Verbindung vieler Pop-und Rockstars zum Bayerischen<br />

Hof. Freddie Mercury war Stammgast, ehe er seine Münchner Wohnung<br />

bezog, Michael Jackson ebenso, seine treuesten Fans errichteten ihm am Promenadeplatz<br />

sogar ein Denkmal, dass sie bis heute pflegen. Stars wie Bob Dylan, David<br />

Bowie, Eric Clapton, Rihanna, Patti Smith, Amy Winehouse, Robbie Williams<br />

oder Pink schätzen das Haus aus vielen guten Gründen. Zum einen zählt natürlich<br />

die Lage des Hauses mitten in der Stadt, die erlaubt, wie Mick Jagger, mal kurz<br />

einen Spaziergang im Englischen Garten zu unternehmen. Zum anderen, dass nur<br />

ausgesprochen selten die näheren Umstände von After-Show-Partys in den Suiten<br />

den Weg in die Öffentlichkeit finden. Die Auseinandersetzung von Liam und Noel<br />

Gallagher mit Gästen im Nightclub des Hotel Bayerischer Hof ist eine der raren<br />

Ausnahmen und gehört inzwischen zu den Fußnoten der Popgeschichte. Was die<br />

Stars neben der Diskretion des Hauses auch sehr zu schätzen wissen: Dass es verschiedene<br />

Möglichkeiten gibt, den Bayerischen Hof unbehelligt zu verlassen oder<br />

unerkannt vorbei an wartenden Menschentrauben den Weg hinein zu finden. Um<br />

Momente der Ruhe zu genießen, ehe die Stadt und ihre Bühnen wieder locken.<br />

14<br />

The highlight of Mercury’s time in Munich was the party for his 39th birthday. A few<br />

weeks after his legendary Live Aid performance with Queen at London’s Wembley Stadium,<br />

Mercury invited guests to the “Black and White Drag Ball” at the discotheque<br />

Mrs Henderson. The party is regarded as one of the wildest nights the city has ever<br />

seen. Reporters who were there at the time still talk about it today with shining eyes.<br />

The video for “Living On My Own” offers an impression; Mercury had a camera team<br />

shoot the film and used images from it for the video. The party also marked the end<br />

of Mercury’s time in Munich, and he returned to London that same year. It was also a<br />

turning point in Munich’s pop history.<br />

Giorgio Moroder was already living in Los Angeles at the time, where he wrote the<br />

film music for blockbusters such as “Scarface”, “American Gigolo” and “Flashdance”.<br />

Just like his former assistant Harold Faltermayer, who also composed and produced<br />

very successful soundtracks for Hollywood. Moroder’s studio had to close when a new<br />

underground railway line ran so close to the studio walls that sessions were no longer<br />

possible. A street in Munich is now named after Mercury, and a tour takes fans to the<br />

places where he loved and partied. In the Glockenbach district, not far from the flat<br />

where he lived for several years, Mercury’s profile can be found on a work of art alongside<br />

that of two other famous Glockenbach residents: Rainer Werner Fassbinder and<br />

Albert Einstein.<br />

An era was over, but it was not the end of pop and dance music in Munich. Club culture<br />

in Munich experienced a huge boost. DJs became the new heroes of the night. And<br />

with them the most diverse styles of electronic dance music.<br />

The enormous influence Moroder’s sound had only became apparent years and decades<br />

later, when house and techno conquered the dance floors and many DJs and producers<br />

celebrated Giorgio Moroder as a pioneer of electronic dance music. In Munich,<br />

labels emerged that interpreted electronic dance music in very different ways. DJ Hell<br />

founded Gigolo Records in 1996, one of the pioneering techno labels, Michael Reinboth’s<br />

Compost Records will soon be celebrating its 30th birthday and Mathias Modica<br />

is currently enjoying great international success with the musicians and DJs on his<br />

Toy Tonics label. Thus Munich is and remains a musical trendsetter.<br />

What remains is the very close connection between many pop and rock stars and the<br />

Bayerischer Hof. Freddie Mercury was a regular guest before he moved into his Munich<br />

flat, as was Michael Jackson, and his most loyal fans even erected a monument<br />

to him on Promenadeplatz, which they still maintain today. Stars such as Bob Dylan,<br />

David Bowie, Eric Clapton, Rihanna, Patti Smith, Amy Winehouse, Robbie Williams<br />

and Pink appreciate the house for many good reasons. Firstly, of course, the location<br />

in the centre of the city, which allows them, like Mick Jagger, to take a quick stroll in<br />

the English Garden. Secondly, the fact that the circumstances surrounding after-show<br />

parties in the suites rarely find their way into the public eye. Liam and Noel Gallagher’s<br />

altercation with guests in the nightclub at the Hotel Bayerischer Hof is one of the<br />

rare exceptions and is now a footnote in pop history. In addition to the hotel’s discretion,<br />

the stars also greatly appreciate this: That there are various ways to leave the<br />

Bayerischer Hof unmolested or to find their way in undetected past waiting crowds of<br />

people. To find moments of peace and quiet before the city and its stages beckon again.<br />

RIANI STORE MUNICH<br />

Bayerischer Hof | www.riani.com


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CHEERS<br />

VON FÜHRENDEN<br />

MIXOLOGEN EMPFOHLEN<br />

Drei Männer, eine Hühnersuppe – und ein neuer Cocktail-Klassiker<br />

ILLUSTRATION JÖRN KASPUHL<br />

Alexander Fleming, Orson Welles,<br />

Sam Ross – drei Männer, die unterschiedlicher<br />

nicht sein könnten. Und<br />

doch gibt es einen gemeinsamen Nenner:<br />

Penicillin. Fleming erhielt für die<br />

Entdeckung des Antibiotikums den Nobelpreis,<br />

Welles verkörperte im legendären<br />

Film-Noir-Klassiker „Der dritte<br />

Mann“ einen zynischen Penicillin-Dealer<br />

im Nachkriegs-Wien und Ross, ein<br />

australischer Barkeeper, erfand ein<br />

halbes Jahrhundert später in der<br />

New Yorker Bar „Milk & Honey“<br />

einen Cocktail, der mittlerweile<br />

ikonisch ist. Sein Name?<br />

Penicillin, was sonst.<br />

Ein Drink, der den Klassikern<br />

huldigt und zugleich überraschend<br />

und zeitgemäß ist –<br />

und das bestenfalls mit nur<br />

ganz wenigen Zutaten.<br />

Keine leichte Aufgabe,<br />

die sich der ehrgeizige<br />

Barkeeper Anfang der<br />

2000er stellte. Seine Idee:<br />

Interpretation! Warum<br />

nicht einfach einen Klassiker<br />

abwandeln?! Und<br />

so ersann er eine Variation<br />

des Whiskey Sour, die mittlerweile<br />

selbst als Neo-Klassiker gilt:<br />

Blended Scotch Whiskey als kraftvolle<br />

und rauchige Basis, dazu etwas Honig,<br />

ein Spritzer frischer Zitronensaft .... und<br />

als überraschendes Element schließlich<br />

Ross‘ Geheimwaffe: Ingwersirup. Auch<br />

wenn es der spätere Name des Drinks<br />

vermuten lässt: Dass die in Ingwer enthaltenen<br />

Scharfstoffe auch antibakteriell<br />

und entzündungshemmend wirken, war<br />

dabei eher nebensächlich. Viel wichtiger:<br />

Ingwersirup verleiht dem Cocktail<br />

seinen würzigen Kick, der so unerwartet<br />

daherkommt, wie das berühmte, auf der<br />

Zither gespielte Harry-Lime-Thema aus<br />

„Der dritte Mann.“ Für den letzten Schliff<br />

sorgt schließlich ein Schuss rauchiger<br />

Islay Scotch Whisky.<br />

Doch weshalb dann nun der Name?<br />

Trotz seiner „medizinischen“ Noten ist<br />

Penicillin tatsächlich keine Hommage<br />

an das Ur-Antibiotikum. Inspiriert wurde<br />

Ross bei der Namenswahl vielmehr von<br />

Jewish Penicillin, einer schmackhaften<br />

Hühnersuppe mit<br />

Matzeknödeln, der ebenfalls<br />

sagenhafte heilende Kräfte zugeschrieben<br />

werden (ein Rezept findet man u.a.<br />

bei Jamie Oliver). Ob indes auch der<br />

Drink als Heiltonikum durchgeht? Mhm.<br />

Eines ist jedenfalls sicher: Besonders an<br />

den kalten Tagen wärmt er Körper und<br />

Seele. Resistenzen gegen diese Art von<br />

Penicillin sind bisher übrigens nicht bekannt.<br />

Und wenn man doch einmal zu<br />

viel davon genießt? Dann hilft immer<br />

noch die gute alte Hühnersuppe.<br />

Alexander Fleming, Orson Welles, Sam<br />

Ross - three men who could not be more<br />

different. And yet there is a common denominator:<br />

penicillin. Fleming received<br />

the Nobel Prize for the discovery of the<br />

antibiotic, Welles embodied a cynical<br />

penicillin dealer in post-war Vienna in<br />

the legendary film noir classic „The Third<br />

Man“, and Ross, an Australian bartender,<br />

MIX IT!<br />

5cl Johnnie Walker Red Label,<br />

1cl Ardbeg 10y, 1Tl Honigsirup,<br />

2cl Ingwersirup, 2cl Zitronensaft,<br />

1cl Limettensaft<br />

----<br />

5cl Johnnie Walker Red Label,<br />

1cl Ardbeg 10y, 1Ts Honey syrup,<br />

2cl Ginger syrup, 2cl Lemon<br />

juice, 1cl Lime juice<br />

invented<br />

a cocktail half a<br />

century later in the<br />

New York bar „Milk<br />

& Honey“ that has<br />

since become iconic. Its<br />

name? Penicillin, what<br />

else. A drink that pays homage<br />

to the classics and is at the<br />

same time surprising and contemporary<br />

- and at best with very few ingredients. No<br />

easy task that the ambitious bartender<br />

set himself at the beginning of the 2000s.<br />

His idea: interpretation! Why not simply<br />

modify a classic?! And so he devised a<br />

variation on the whiskey sour that is now<br />

considered a neo-classic itself: blended<br />

Scotch whiskey as a powerful and<br />

smoky base, plus a little honey, a squeeze<br />

of fresh lemon juice ... and finally, as a<br />

surprising element, Ross‘ secret weapon:<br />

ginger syrup. Even if the later name<br />

of the drink suggests it: The fact that the<br />

pungent substances contained in<br />

ginger also have an antibacterial<br />

and anti-inflammatory effect<br />

was rather secondary. More<br />

importantly, ginger syrup<br />

gives the cocktail its spicy<br />

kick, which is as unexpected<br />

as the famous<br />

Harry Lime theme<br />

from „The Third<br />

Man“ played on<br />

the zither. The<br />

final touch is a<br />

shot of smoky Islay<br />

Scotch whisky.<br />

So why the name?<br />

Despite its „medicinal“<br />

notes, Penicillin is in<br />

fact not a homage to the<br />

original antibiotic. Ross<br />

was inspired by Jewish Penicillin,<br />

a tasty chicken soup<br />

with matzo dumplings,<br />

which is also said to have<br />

legendary healing powers<br />

(a recipe can be found on<br />

Jamie Oliver‘s website).<br />

But does the drink also pass<br />

for a healing tonic? Mhm. One<br />

thing is for sure: especially on cold<br />

days, it warms body and soul. By the<br />

way, resistance to this type of penicillin is<br />

not yet known. And if you do overindulge?<br />

Then good old chicken soup still helps.<br />

VERFÜHRERISCHE TIEFE UND ZEITLOSE ELEGANZ<br />

Im Dezember erklingen im Night Club<br />

die „Voices of Winter“: Indie-Pop-Jazz<br />

von Hannah Weiß mit ihrer Group (5.12),<br />

Swing mit Lucia Appel und ihrem Trio<br />

(6.12.), Crooner-Jazz von Dave Kaufman<br />

und den Sunshine Boys (12.12.), Smooth<br />

Jazz mit spanischem Flair von der „Stimme<br />

Galiziens“, Charts-Stürmerin Verónica<br />

Ferreiro mit Javier Sánchez an der Gitarre.<br />

Weitere Highlights: Adventskonzerte mit<br />

Weihnachtshits und American Gospel,<br />

neues Material von Jazz-Meister im Januar<br />

und im Februar Konzerte der Weltklasse<br />

von Rick Hollander und Camille Bertault.<br />

NIGHT CLUB<br />

BAYERISCHERHOF.DE<br />

COME BY & SAY HI<br />

In December, the Night Club will host<br />

the “Voices of Winter”: indie pop jazz by<br />

Hannah Weiß and her group (5 December),<br />

swing with Lucia Appel and her trio (6<br />

December), crooner jazz by Dave Kaufman<br />

and the Sunshine Boys (12 December),<br />

smooth jazz with Spanish flair by the<br />

“voice of Galicia”, chart-topper Verónica<br />

Ferreiro with Javier Sánchez on guitar.<br />

Further highlights: Advent concerts with<br />

Christmas hits and American gospel, new<br />

material from Jazz-Meister in January and<br />

world-class concerts by Rick Hollander and<br />

Camille Bertault in February.<br />

POLAR BAR<br />

Lagerfeuer-Romantik mit einem wärmenden Grog (oder Hot<br />

Mai Tai) und einem atemberaubenden Blick auf die Stadt: Im<br />

Winterparadies auf der Dachterrasse des Blue Spa erwarten Sie<br />

windgeschützte Sitzgelegenheiten, gemütliche Feuerstellen,<br />

leckere Snacks und erlesene Getränke. Gemeinsam mit unseren<br />

geschätzten Partnern Audi und Sportalm heißen wir Sie herzlich<br />

in unserer Polar Bar willkommen!<br />

Campfire romance with a warming Grog (or hot Mai Tai) and a<br />

breathtaking view over the city: in the winter paradise on the<br />

roof terrace of the Blue Spa, sheltered seating, cosy fireplaces,<br />

delicious snacks and exquisite drinks await you. Together with<br />

our valued partners Audi and Sportalm we warmly welcome<br />

you to our Polar Bar!<br />

NOVEMBER 2023 BIS MÄRZ 2024<br />

FOTO PR<br />

BLACK<br />

WHITE+<br />

EDITION<br />

BY-SONJA-BAUER.DE<br />

18


ON TOP<br />

Jannik Schümann wurde<br />

bereits dreimal mit dem<br />

„Jupiter Award“ ausgezeichnet,<br />

zuletzt 2022<br />

für seine Rolle als Kaiser<br />

Franz Joseph in „Sisi“.<br />

Anzug und Loafer mit<br />

Goldschnallen von<br />

GUCCI, Kette aus Gold<br />

von COCII. Location<br />

Blauer Salon<br />

LOOKING GOOD Weshalb Jannik Schümann 2020 von der GQ mit einem Preis in der Kategorie „Best Look“ ausgezeichnet wurde? Sieht man doch! Jeans mit Einsätzen und Strickpullover von LOUIS VUITTON<br />

FASHION<br />

JANNIK<br />

SCHÜMANN<br />

Von alten Bärten und neuen Vorbildern<br />

INTERVIEW ANJA DELASTIK FOTOS ALEXANDER COURTMAN<br />

STYLING DIRK MEYCKE + ESTER YANDELL (ASS.) HAIR&MAKEUP SABRINA REUSCHL PHOTOGRAPHERS ASSISTANT PATRICK MAYR<br />

20<br />

21


FASHION<br />

Wall panelling, light-coloured curtains, portraits in magnificent gold frames, including<br />

one of Empress Sisi (see photo on this page and the one after next), magnificent<br />

mirrors and Versailles parquet flooring: in the Visconti Salon on the first<br />

floor of Palais Montgelas, one feels as if one has been transported to another time.<br />

Somehow fitting for this guest interview, after all Jannik Schümann plays the<br />

Austrian Emperor Franz Joseph in “Sisi”. But the actor has a lot more to offer. Here<br />

he reveals which topics are closest to his heart, why he is never in danger of loosing<br />

his head in the clouds and what he looks forward to most when he is a guest at<br />

the Hotel Bayerischer Hof.<br />

Wandpaneele, helle Vorhänge, Porträts in prächtigen Goldrahmen, darunter auch<br />

eines von Kaiserin Sisi (siehe Foto auf dieser und der übernächsten Seite), prunkvolle<br />

Spiegel und Versailles-Parkett: Im Visconti Salon im ersten Obergeschoss des<br />

Palais Montgelas fühlt man sich wie in eine andere Zeit versetzt. Irgendwie passend<br />

für dieses Gastgespräch, schließlich spielt Jannik Schümann in „Sisi“ den österreichischen<br />

Kaiser Franz Joseph. Doch der Schauspieler hat noch einiges mehr zu bieten.<br />

Hier verrät er, welche Themen ihm am meisten am Herzen liegen, warum er<br />

niemals Gefahr läuft abzuheben und worauf er sich am meisten freut, wenn er im<br />

Hotel Bayerischer Hof zu Gast ist.<br />

You were born near Hamburg<br />

and live in Berlin. What do you<br />

like about Munich?<br />

I love coming here. I used to shoot<br />

here often, so I was able to get to<br />

know the city over a longer period<br />

of time. You can feel the closeness to<br />

nature everywhere - that’s what I find<br />

so beautiful about Munich. During<br />

the first season of “Sisi” we filmed in<br />

Würzburg and then in Berchtesgaden.<br />

In between there was a weekend and<br />

the whole team decided to spend it in<br />

Munich. And it was such a beautiful<br />

summer weekend! We jumped into<br />

the Eisbach, let ourselves drift, had a<br />

really great meal...<br />

Are there any other places<br />

with which you have particularly<br />

fond memories?<br />

I’m lucky enough to stay at the<br />

Bayerischer Hof relatively often, because<br />

many press days take place here.<br />

And of course I have fond memories of<br />

my first Film Ball here. Everything was<br />

new and exciting for me, I was just 18<br />

or 19, freshly moved out of home. And<br />

then the Bayerischer Hof - that’s something<br />

special. Since then, I’ve always<br />

enjoyed coming here and look forward<br />

to the plum beforehand.<br />

FOODIE<br />

Liebt es zu kochen<br />

und zu backen.<br />

Seine Go-To-<br />

Gerichte: Risotto<br />

und Apfelkuchen<br />

mit Mürbeteig.<br />

Hose und Bluse<br />

aus Seide von<br />

SAINT LAURENT.<br />

Location<br />

Palais Suite<br />

Sie sind in der Nähe von Hamburg geboren,<br />

leben in Berlin. Was mögen Sie<br />

an München?<br />

Ich komme unheimlich gerne hierher.<br />

Früher habe ich häufig hier gedreht, sodass<br />

ich die Stadt auch über einen längeren<br />

Zeitraum kennenlernen durfte. Man<br />

spürt hier überall die Nähe zur Natur –<br />

das finde ich an München einfach wahnsinnig<br />

schön. Während der ersten Staffel<br />

„Sisi“ drehten wir in Würzburg und<br />

danach in Berchtesgaden. Dazwischen<br />

lag ein Wochenende und das gesamte<br />

Team entschloss sich, es in München zu<br />

verbringen. Und es war so ein schönes<br />

Sommerwochenende! Wir sind in den<br />

Eisbach gesprungen, haben uns treiben<br />

lassen, waren richtig toll essen …<br />

Gibt es weitere Orte, mit denen Sie<br />

besondere Erinnerungen verbinden?<br />

Ich habe das Glück, relativ häufig im<br />

Bayerischen Hof abzusteigen, da viele<br />

Pressetage hier stattfinden. Und natürlich<br />

erinnere ich mich gerne an meinen<br />

ersten Filmball hier. Alles war neu und<br />

aufregend für mich, ich war gerade 18<br />

oder 19, frisch von zu Hause ausgezogen.<br />

Und dann der Bayerische Hof – das ist<br />

schon etwas Besonderes. Seitdem komme<br />

ich immer wieder gerne her und freue<br />

mich vorher auf die Pflaume.<br />

VORHANG AUF<br />

Im kommenden Frühjahr ist der<br />

Schauspieler in „Disko 76“ zu sehen.<br />

Weite Hose mit Nadelstreifen,<br />

transparentes Hemd mit Dekor,<br />

Doppel-Gürtel und Schuhe von<br />

EMPORIO ARMANI.<br />

Location Roter Salon<br />

Sorry, what?<br />

Yes, there’s always a plum in the<br />

room... and it tastes so good. But I also<br />

love the breakfast here, it’s really great!<br />

Sisi and Franz were also guests here<br />

in the past. Do you also like it so<br />

sophisticated in your private life or<br />

are you more down-to-earth?<br />

I like it simple and modest, because<br />

I come from a very great, very<br />

warm-hearted working-class family and there was little ostentation. My father has<br />

a bricklaying business, my brothers also work there. If I would loose my head in the<br />

clouds in any way, I would get in trouble with them and that’s a good thing. But of<br />

course I think it’s nice to stay in pompous places sometimes or to dive into another<br />

world in between, like with “Sisi”.<br />

The third season of “Sisi” will run on RTL+ from the beginning of December. You<br />

play Emperor Franz Joseph - with uniform, twirly beard and all...<br />

At first the setting actually seemed insanely theatrical to me, as if you were playing<br />

school theatre. You put on a costume and pretend to be an emperor. It was a challenge,<br />

but of course it got easier as time went on.<br />

Did you like the beart?<br />

For the role, I had to let it grow for six weeks so that I could twirl it well - and then<br />

wear it from March to August for three years in a row, the long sideburns included.<br />

That was really annoying, but it would have been even more annoying to glue the<br />

beard on every day. So I decided on the lesser evil. After the last day of shooting,<br />

I shaved it off immediately.<br />

Wie bitte?<br />

Ja, im Zimmer liegt immer diese Pflaume<br />

bereit ... und die schmeckt so lecker.<br />

Aber ich liebe auch das Frühstück hier,<br />

das ist wirklich großartig!<br />

Auch Sisi und Franz waren früher hier<br />

zu Gast. Mögen Sie’s privat eigentlich<br />

auch so mondän oder sind Sie eher<br />

bodenständig?<br />

Ich mag’s schlicht und bescheiden, denn<br />

ich komme aus einer sehr tollen, sehr warmherzigen Arbeiterfamilie und da gab<br />

es wenig Prunk. Mein Vater hat ein Maurer-Unternehmen, meine Brüder arbeiten<br />

ebenfalls dort. Würde ich irgendwie abheben, bekäme ich Ärger mit ihnen und das<br />

ist auch gut so. Aber natürlich finde ich es schön, auch mal an prunkvollen Orten<br />

abzusteigen oder zwischendurch wie mit „Sisi“ in eine andere Welt einzutauchen.<br />

Die dritte Staffel von „Sisi“ läuft ab Anfang Dezember auf RTL+. Sie spielen<br />

Kaiser Franz Joseph – mit Uniform, Zwirbelbart und allem Drum und Dran …<br />

Anfangs kam mir das Setting tatsächlich wahnsinnig theatralisch vor, so als würde<br />

man Schultheater spielen. Man zieht ein Kostüm an und tut so, als wäre man Kaiser.<br />

Das war eine Herausforderung, wurde mit der Zeit natürlich immer leichter.<br />

Mochten Sie den Bart?<br />

Für die Rolle musste ich ihn sechs Wochen wachsen lassen, damit ich ihn gut zwirbeln<br />

konnte – und dann von März bis August drei Jahre in Folge tragen, die langen<br />

Koteletten inklusive. Das war wirklich nervig, aber noch nerviger wäre es gewesen,<br />

den Bart jeden Tag anzukleben. Also entschied ich mich für das geringere Übel.<br />

Nach dem letzten Drehtag habe ich ihn sofort abrasiert.<br />

22 23


FASHION<br />

EDELSTOFF<br />

Jannik Schümann im Visconti Salon des<br />

Palais Montgelas im Bayerischen Hof:<br />

Hemd in Camoufflage, Strickpullover,<br />

Hose und Schuhe von LOUIS VUITTON<br />

What do you like most about acting?<br />

I like dealing intensively with characters, especially those who have little in common<br />

with me, like Emperor Franz Joseph. Unlike me, he can’t deal with his feelings<br />

at all. His mother taught him that they are a sign of weakness. Outwardly, he is a<br />

tough monarch. Only by being close to his wife and children does he softens a bit<br />

over time. Feeling my way into a role, making it my own and being that character<br />

when the camera is rolling ... ultimately, all of this is a preoccupation with myself, a<br />

kind of self-therapy. That’s one facet of my job that I really enjoy.<br />

And the other?<br />

Thanks to my roles, I’ve had the opportunity to learn things that I probably would<br />

never have tried otherwise: I’ve learned horse riding and fencing, got my motorbike<br />

licence, had kickboxing lessons ...<br />

You used to dance a lot, too. What about today?<br />

Last year I shot “Disko 76”, a new series that will be screening on RTL+ in spring.<br />

For the role I was allowed to take dance lessons for half a year: Competition dances,<br />

disco dancing, John Travolta style. That was a dream come true.<br />

Are you more extroverted or introverted?<br />

I love being in front of the camera. I love being on stage. I enjoy letting off steam in<br />

the movie industry, there are many lovely people there with whom I enjoy spending<br />

time incredibly. Yet I also love just munching on the couch in my sweatpants.<br />

I think it’s the healthy mix that does it. My circle of friends consists of 99 per cent<br />

people who are not from the industry. That means my profession is not anchored in<br />

my private life, and that’s really good for me.<br />

Together with friends you are launching the “Advent Challenger”.<br />

What’s it all about?<br />

I have a very funny circle of friends and we have been giving each other little challenges<br />

for many years, which is where the idea for this Advent calendar came from.<br />

For families - and independent of Christmas - we also have the “Klein & Groß Challenger”,<br />

a really nice set of cards with small, playful tasks and adventures, such as<br />

Was mögen Sie an der Schauspielerei am meisten?<br />

Ich mag es, mich intensiv mit Charakteren auseinanderzusetzen, insbesondere mit<br />

solchen, die wenig mit mir gemein haben, so wie Kaiser Franz Joseph. Im Gegensatz<br />

zu mir kann er überhaupt nicht mit seinen Gefühlen umgehen. Seine Mutter<br />

hat ihm beigebracht, dass sie ein Zeichen von Schwäche sind. Nach außen hin ist er<br />

ein knallharter Monarch. Erst durch die Nähe zu seiner Frau und zu seinen Kindern<br />

wird er mit der Zeit etwas weicher. Mich in eine Rolle hineinzufühlen, sie mir zu<br />

eigen zu machen und dieser Charakter zu sein, wenn die Kamera läuft – letztlich<br />

ist all das eine Beschäftigung mit mir selbst, eine Art Eigentherapie. Das ist die eine<br />

Facette, die ich an meinem Beruf richtig toll finde.<br />

Und die andere?<br />

Dank meiner Rollen hatte ich Gelegenheit, Dinge zu lernen, die ich ansonsten vermutlich<br />

nie ausprobiert hätte: Ich habe Reiten und Fechten gelernt, den Motorradführerschein<br />

gemacht, Kickbox-Unterricht bekommen …<br />

Früher haben Sie auch viel getanzt. Und heute?<br />

Letztes Jahr habe ich „Disko 76“ gedreht, eine neue Serie, die im Frühjahr auf RTL+<br />

kommt. Für die Rolle durfte ich ein halbes Jahr Tanzunterricht nehmen: Wettbewerbstänze,<br />

Diskotanz, so John-Travolta-Style. Das war natürlich ein Traum!<br />

Sind Sie eher extrovertiert oder introvertiert?<br />

Ich liebe es, vor der Kamera zu stehen. Ich liebe es, auf der Bühne zu stehen. Mir<br />

macht es Spaß, mich in der Filmwelt auszutoben, dort gibt es viele liebe Leute, mit<br />

denen ich unfassbar gerne Zeit verbringe. Dennoch liebe ich es auch, einfach in<br />

meiner Jogginghose auf der Couch zu mümmeln. Ich glaube, die gesunde Mischung<br />

macht‘s. Mein Freundeskreis besteht zu 99 Prozent aus Leuten, die nicht aus der<br />

Branche sind. Das heißt, mein Beruf ist nicht in meinem Privatleben verankert, und<br />

das tut mir richtig gut.<br />

Zusammen mit Freunden bringen Sie den „Adventschallenger“ raus. Was hat es<br />

damit auf sich?<br />

Ich habe einen sehr lustigen Freundeskreis und wir geben einander seit vielen<br />

ÜBERFLIEGER<br />

Seine erste große Rolle hatte der<br />

Schauspieler bereits im Alter von<br />

neun Jahren – als Mozart im gleichnamigen<br />

Musical. Nadelstreifenhose,<br />

Oversized Sakko und Hemd sowie<br />

Loafer mit Goldschnallen von GUCCI<br />

24<br />

25


FASHION<br />

„ES FÜHLTE SICH AN, ALS<br />

WÄRE EINE LAST VON MEINEN<br />

SCHULTERN GEFALLEN“<br />

the children being allowed to<br />

choose their parents’ outfits or<br />

everyone eating under the table. The<br />

kids find that mega-fun, of course.<br />

I have also given it to my brothers’<br />

families.<br />

You travelled by train from<br />

Berlin today. Is there anything<br />

you always take with you<br />

when you travel?<br />

My book. I love to read - and when<br />

I’m on the road I tend to get to it.<br />

On a shooting day, I always get up<br />

an hour early, have coffee in bed<br />

and read while I’m at it. That’s my<br />

ritual to start the day. At the moment,<br />

however, I don’t have much<br />

time for reading because I’m working<br />

on my bachelor’s thesis. I’m also<br />

studying English Literature and<br />

Media Studies as a second subject<br />

on the go.<br />

What are you writing about?<br />

About “Queer Coding in Disney<br />

Villains.” Are there characters with<br />

stereotypically queer characteristics?<br />

Does this equate queer people<br />

with villains? Of course, none of<br />

that is so obvious, but that’s precisely<br />

why it’s very exciting.<br />

In 2020, you posted a photo of<br />

yourself and your partner Felix on<br />

Instagram for the first time. Why?<br />

It was important to me above all<br />

that the subject becomes normal.<br />

That’s why I didn’t give an exclusive<br />

interview about it, but simply<br />

shared this photo.<br />

Is it important that celebrities<br />

take this step?<br />

I think it is our responsibility. I<br />

used to think: let everyone do what<br />

they want. Now I’m more radical.<br />

Sure, in a perfect world it wouldn’t<br />

be necessary, but in our world it is.<br />

We first have to be drastic and loud<br />

so that being queer will eventually<br />

REFLEKTIERT<br />

Der Schauspieler<br />

möchte durch sein<br />

öffentliches Outing<br />

anderen ein Vorbild<br />

sein. Anzug und<br />

zweifarbiger Strickpullover<br />

von PAUL SMITH.<br />

Panzerkettenring aus<br />

Gold von COCII.<br />

Location Palais Suite<br />

become normal. And as a public figure, it is my responsibility to stand freely by it<br />

and give strength to others.<br />

Does it also give you strength?<br />

In the past, I often claimed that I didn’t need it. After all, I never hid anything, took<br />

my boyfriend with me to the set, walked hand in hand with him through Berlin...<br />

That’s why I thought that coming out publicly wouldn’t change much for me. But it<br />

felt like a weight had fallen off my shoulders - one that I hadn’t felt before. So it was<br />

actually a kind of liberation for me too.<br />

Every person is looking for a reason, a task, a purpose in life. Have you found yours?<br />

I feel like I’ve finally found my voice and can use it in a meaningful way - and all<br />

because I posted a photo with me and my partner. Yes, that is my task now: to be a<br />

role model and to encourage other people.<br />

Jahren kleine Challenges, daraus entstand die Idee für diesen Adventskalender. Für<br />

Familien – und unabhängig von Weihnachten – haben wir noch den „Klein & Groß<br />

Challenger“, ein richtig schönes Kartenset mit kleinen, spielerischen Aufgaben und<br />

Abenteuern, etwa dass die Kinder die Outfits der Eltern aussuchen dürfen oder alle<br />

unterm Tisch essen. Die Kids finden das natürlich megalustig. Ich habe ihn auch<br />

den Familien meiner Brüder geschenkt.<br />

Sie sind heute mit dem Zug aus<br />

Berlin angereist. Gibt es etwas, das<br />

Sie auf Reisen immer dabeihaben?<br />

Mein Buch. Ich liebe es zu lesen –<br />

und wenn ich unterwegs bin, komme<br />

ich eher dazu. An einem Drehtag<br />

stehe ich immer eine Stunde<br />

früher auf, trinke Kaffee im Bett und<br />

lese dabei. Das ist mein Ritual, um<br />

in den Tag zu starten. Momentan<br />

bleibt jedoch fürs Lesen wenig Zeit,<br />

weil ich gerade an meiner Bachelorarbeit<br />

sitze. Ich studiere nebenbei<br />

Englische Literatur und Medienwissenschaft<br />

im Zweitfach.<br />

Worüber schreiben Sie?<br />

Über „Queer Coding bei Disney-<br />

Bösewichten.“ Gibt es Figuren mit<br />

stereotypisch queeren Charakteristika?<br />

Werden queere Menschen<br />

dadurch mit Bösewichten gleichgesetzt?<br />

Das ist natürlich alles nicht so<br />

offensichtlich, aber gerade deshalb<br />

sehr spannend.<br />

2020 haben Sie auf Instagram erstmals<br />

ein Foto von sich und ihrem<br />

Partner Felix gepostet. Weshalb?<br />

Mir war vor allem wichtig, dass das<br />

Thema eine Normalität bekommt.<br />

Deshalb habe ich dazu auch kein<br />

Exklusiv-Interview gegeben, sondern<br />

einfach dieses Foto geteilt.<br />

Ist es wichtig, dass Prominente<br />

diesen Schritt gehen?<br />

Ich finde, es liegt sogar in unserer<br />

Verantwortung. Früher dachte ich:<br />

Soll jeder machen, was er will. Mittlerweile<br />

bin ich radikaler. Sicher, in<br />

einer perfekten Welt wäre das nicht<br />

nötig, aber in unserer Welt ist es<br />

das. Wir müssen erst mal drastisch<br />

und laut sein, damit Queersein<br />

irgendwann zur Normalität gehört.<br />

Und als Person des öffentlichen<br />

Lebens liegt es in meiner Verantwortung,<br />

frei dazu zu stehen und<br />

anderen Kraft zu geben.<br />

Gibt es auch Ihnen Kraft?<br />

Früher habe ich oft behauptet, die brauche ich gar nicht. Schließlich verheimlichte<br />

ich nie etwas, nahm meinen Freund mit ans Set, lief Hand in Hand mit ihm durch<br />

Berlin. Deswegen dachte ich auch, dass so ein öffentliches Outing für mich gar<br />

nicht viel verändern würde. Aber es fühlte sich an, als wäre eine Last von meinen<br />

Schultern gefallen – eine, die ich vorher gar nicht gespürt hatte. Es war also tatsächlich<br />

auch für mich eine Art Befreiung.<br />

Jeder Mensch sucht nach einem Grund, einer Aufgabe, einem Lebensinhalt.<br />

Haben Sie Ihren gefunden?<br />

Ich habe das Gefühl, endlich meine Stimme gefunden zu haben und sie auch sinnvoll<br />

nutzen zu können – und all das nur, weil ich ein Foto mit meinem Partner<br />

gepostet habe. Ja, das ist jetzt meine Aufgabe: Vorbild zu sein und anderen Leuten<br />

Mut zu machen.<br />

26


LIEBLINGE<br />

LIEBL<br />

I<br />

New, Now, Wow:<br />

Wir haben für Sie mit<br />

viel Herz und geistigem<br />

Feuer die schönsten<br />

N<br />

Funkensprüher aus<br />

Mode, Beauty, Kultur<br />

und Design kuratiert.<br />

G<br />

Brandheiß im Hier<br />

und Jetzt und sogar im<br />

Morgen. Lust auf eine<br />

E<br />

Magic-Tour?<br />

VON MELANIE JASSNER<br />

NOT TO BE<br />

MISSED!<br />

LIFE AND OTHER STORIES<br />

TACCHINI X<br />

NEUE WERKSTÄTTEN<br />

BIS 31.12.2023<br />

STARKES DING<br />

Vor elf Jahren entwarf Sebastian Herkner für<br />

Classicon den Bell Table – mittlerweile ein Klassiker,<br />

der nun einen schönen, starken Bruder bekommt:<br />

Statt gläsernem Tischfuß und aufgesetztem<br />

Metallkörper besteht der neue Bell Side Table<br />

(Foto Mitte) komplett aus Marmor; zur Auswahl<br />

stehen fünf verschiedene Natursteinvarianten,<br />

wahlweise matt oder poliert.<br />

Eleven years ago, Sebastian Herkner designed<br />

the Bell Table for Classicon - now a classic, which<br />

now has a beautiful, strong brother: instead of a<br />

glass table base and attached metal body, the new<br />

Bell Side Table is made entirely of marble; there<br />

is a choice of five different natural stone variants,<br />

either matt or polished.<br />

CLASSICON, BEI NEUE WERKSTÄTTEN,<br />

PROMENADEPLATZ 8<br />

DER<br />

WOW-EFFEKT<br />

Nach Regen kommt Sonnenschein – und im<br />

besten Fall ein Regenbogen. Wann und wo<br />

auch immer diese Naturperformance passiert,<br />

erschallt ein „Wow!“ Könnte Ihnen bei<br />

den Saphir-Ohrringen von Suzanne Kalan<br />

ebenfalls passieren. Das Gute: Sie bestimmen,<br />

wann der Regenbogen sich zeigt!<br />

After rain comes sunshine - and in the best<br />

case scenario, a rainbow. Whenever and<br />

wherever this natural performance happens,<br />

a “Wow!” resounds This could also happen to<br />

you with the sapphire earrings from Suzanne<br />

Kalan. The good thing is that you decide when<br />

the rainbow appears!<br />

MYTHERSA.COM<br />

FÜR IMMER<br />

Als Zeichen fürs „Wir“ zwischen Verknallten, Freunden, (Wahl-)Familie gibt es von der<br />

Schmuckdesignerin Eliza Weiss ein Freundschaftsarmband aus 14 kt Gold,<br />

Platin oder Sterling Silber. Der Forever-Clou: Das feingliedrige Armband hat keinen<br />

Verschluss, sondern wird direkt an das Handgelenk angepasst und dauerhaft mit einer<br />

feinen Öse fixiert. Für größere Gruppen wie Junggesellinnenabschiede oder Geburtstage,<br />

kann man Eliza Weiss übrigens sogar buchen – oder sie ansonsten in ihrem Studio in<br />

Unterhaching oder einem Pop-up-Store besuchen.<br />

As a sign of the “we” between crushes, friends and family, jewellery designer Eliza Weiss<br />

has created a friendship bracelet made of 14kt gold, platinum or sterling silver. The Forever-Clou:<br />

The delicate bracelet has no clasp, but is adjusted directly to the wrist and permanently<br />

fixed with a fine eyelet. You can even book Eliza Weiss for larger groups such as hen<br />

parties or birthdays - or visit her in her studio in Unterhaching or a pop-up store.<br />

ELIZAWEISS.COM<br />

FEEL THE<br />

GLOW<br />

Den Afterglow-Lipbalm von NARS zu tragen,<br />

ist in etwa so, als würde man beim<br />

Cocktailtrinken Vitamine tanken. Er lässt<br />

die Lippen nämlich nicht nur (getönt) glänzen,<br />

sondern pflegt und schützt sie auch noch<br />

mit Antioxidantien.<br />

BABY SCHIMMERVOLL<br />

Keinen blassen Schimmer, sondern einen perfekten! Dank goldener<br />

Perlmuttpartikel im Poudre d’Orfèvre von Hermès kann man genau<br />

dort Lichtreflexe setzen, wo der Blick hinfallen soll: Wangenknochen,<br />

Augenwinkel, Amorbogen. Vorausgesetzt, Sie trauen sich,<br />

dieses Kunstwerk auch zu benutzen.<br />

Not a pale shimmer, but a perfect one! Thanks to the golden mother-of-pearl<br />

particles in the Poudre d’Orfèvre from Hermès, you can<br />

create light reflections exactly where you want your eyes to fall:<br />

Cheekbones, corners of the eyes, cupid’s bow. Provided you dare to<br />

use this work of art.<br />

HERMÈS BEAUTY, IM KAUFHAUS OBERPOLLINGER,<br />

NEUHAUSER STRASSE 18<br />

DIE WOHLFÜHLERIN<br />

Mit ihrer veganen Kosmetik-<br />

und Parfumlinie „by<br />

Sonja Bauer“ macht Sonja<br />

Bauer (Foto) die Welt<br />

ein bisschen besser und<br />

schöner<br />

BLACK<br />

OR<br />

WHITE?<br />

Heute wild, morgen sanft?<br />

Mit den neuen Parfüms von<br />

„by Sonja Bauer“ können Sie<br />

beide Facetten nun auch<br />

olfaktorisch ausleben: Das<br />

rauchige, würzige „Black“, das<br />

nach Zedernholz und Moschus<br />

duftet, steht für Stärke und<br />

Anziehungskraft, während das<br />

blumige „White“ mit Rose,<br />

Jasmin und Mandarin für<br />

zeitlose Schönheit steht.<br />

Wild today, gentle tomorrow?<br />

With the new perfumes from<br />

“by Sonja Bauer”, you can now<br />

live out both facets olfactorily:<br />

The smoky, spicy “Black”, which<br />

smells of cedar wood and musk,<br />

stands for strength and attraction,<br />

while the floral “White”<br />

with rose, jasmine and mandarin<br />

stands for timeless beauty.<br />

BY-SONJA-BAUER.DE<br />

FOTOS PR, DANIELA TROST, VOGUE RUNWAY, SHIRIN HAMO<br />

STRAHL MAL<br />

Neue Gold-Looks (v.h.n.v.)<br />

von MiuMiu, Giorgio<br />

Armani, Max Mara und<br />

Tom Ford<br />

Goldene<br />

ZEITEN<br />

Gold hat eine Aura des Göttlichen, steht im Hinduismus<br />

für Weisheit und in der Farbpsychologie<br />

für Erfolg. Weise also, wer sich erfolgreich göttlich<br />

shoppt – zum Beispiel mit den strahlenden Looks<br />

der neuen Frühjahr/Sommer-Kollektionen von Miu<br />

Miu, Giorgio Armani, Max Mara und Tom Ford.<br />

Gold has an aura of the divine, stands for wisdom<br />

in Hinduism and for success in colour psychology.<br />

So those who successfully shop themselves divine<br />

are wise - for example with the radiant looks from<br />

the new spring/summer collections by Miu Miu,<br />

Giorgio Armani, Max Mara and Tom Ford.<br />

FLAGSHIPSTORES AUF DER MAXIMILIAN<br />

STRASSE ODER IM OBERPOLLINGER<br />

STILSCHLUCK<br />

Ein Getränk schmeckt immer so gut, wie es<br />

kredenzt wird. Aus den Sip-of-Gold-Bechern<br />

von Sieger by Fürstenberg wird aus Wasser<br />

quasi Wein oder besser gesagt Champagner.<br />

Das feine Porzellan ist mit 24 Karat Gold überzogen<br />

und erscheint in unzähligen Designs –<br />

die gestreifte Serie Ca´ d´Oro (goldenes Haus),<br />

ist nach dem berühmten Palazzo am Canal<br />

Grande in Venedig benannt, da von dessen<br />

gotischem Baustil inspiriert. Salute!<br />

A drink always tastes as good as it is served.<br />

The Sip of Gold tumblers from Sieger by<br />

Fürstenberg turn water into wine, or rather<br />

champagne. The fine porcelain is coated with<br />

24 carat gold and comes in countless designs<br />

- the striped Ca’ d’Oro (golden house) series is<br />

named after the famous palazzo on the Grand<br />

Canal in Venice, as it is inspired by its Gothic<br />

architectural style. Salute!<br />

SIEGER BY FÜRSTENBERG,<br />

BEI LODENFREY, MAFFEISTRASSE 7<br />

Wearing the afterglow lip balm from NARS is a<br />

bit like refuelling with vitamins while drinking<br />

a cocktail. It not only makes your lips shine<br />

(tinted), but also nourishes and protects them<br />

with antioxidants.<br />

NARS, IM KAUFHAUS OBERPOLLINGER,<br />

NEUHAUSER STRASSE 18<br />

28<br />

29


LIEBLINGE<br />

ANZEIGE<br />

FRISCHE WELLE<br />

Hier kommt eine kleine Revolution auf dem<br />

Skincare Markt. Die neue Marke Gezeiten hat gemeinsam<br />

mit Meeresbiologen und Biotechnologen<br />

eine Anti-Aging-Pflegelinie für Frauen und Männer<br />

entwickelt, die im Einklang mit dem zirkadianen<br />

Rhythmus der Hautzellen arbeitet. Sprich: Die<br />

heilenden Wirkstoffe aus dem Meer werden zur<br />

optimalen Zeit freigesetzt – mit dem Ziel, die Haut<br />

innerhalb von 27 Tagen umzuprogrammieren, so<br />

dass sie neu erstrahlt!<br />

Here comes a small revolution on the skincare market.<br />

Together with marine biologists and biotechnologists,<br />

the new brand Gezeiten has developed an<br />

anti-ageing skincare line for women and men that<br />

works in harmony with the circadian rhythm of skin<br />

cells. In other words: the healing active ingredients<br />

from the sea are released at the optimum time - with<br />

the aim of reprogramming the skin within 27 days so<br />

that it glows anew!<br />

GEZEITEN, IM KAUFHAUS LUDWIG BECK<br />

AM MARIENPLATZ<br />

MODERNE TEPPICHKUNST<br />

Das Team von RugRiders ist losgefahren, um den orientalischen Teppichmarkt nachhaltig aufzuwirbeln.<br />

Ihre Mission: Alte Orientteppiche kaufen und sie mit Stickereien oder Farbdrucken in Gegenwartskunst<br />

zu verwandeln. Der Chinesische Drache aus der Kollektion „Rush Hour“ (Foto) ist auch ein<br />

Wunsch ans neue Jahr – er symbolisiert Glück und Zufriedenheit.<br />

The RugRiders team has set out to shake up the oriental carpet market for good. Their mission: to buy old<br />

oriental rugs and transform them into contemporary art with embroidery or colour prints. The Chinese<br />

dragon from the “Rush Hour” collection (photo) is also a wish for the New Year - it symbolises happiness<br />

and contentment.<br />

RUGRIDERS STORE, PAPA-SCHMID-STRASSE 2<br />

I’LL BE BACK<br />

Dass sein Leben überhaupt in ein Buch passt, ist ein großes Wunder. So groß wie seine Muskeln,<br />

sein Ehrgeiz, seine Liebe zum Leben und der Karriere. Arnold Schwarzenegger, der Bodybuilder<br />

aus der Steiermark, der auszog, um den American Dream zu leben und dabei Hollywood,<br />

die Kennedys und den Rest der Welt für sich einnahm. Der Bildband,<br />

mit großartigen Aufnahmen, u.a. von Richard Avedon, Annie Leibovitz, Herb<br />

Ritts ist eine Hommage an einen der größten Macher. Natürlich in XXL.<br />

The fact that his life fits into a book at all is a great miracle. As big as his<br />

muscles, his ambition, his love of life and his career. Arnold Schwarzenegger,<br />

the bodybuilder from Styria, who set out to live the American Dream<br />

and won over Hollywood, the Kennedys and the rest of the world in the<br />

process. The illustrated book, with magnificent photographs by Richard<br />

Avedon, Annie Leibovitz, Herb Ritts and others, is a tribute to one of the<br />

greatest movers and shakers. In XXL, of course.<br />

ARNOLD. COLLECTOR’S EDITION, TASCHEN VERLAG,<br />

LIMITIERT AUF 1.447 EXEMPLARE<br />

GEKOMMEN UM ZU BLEIBEN<br />

SEIT 130 JAHREN<br />

EHEMALS KÖNIGLICH BAYERISCHER HOFLIEFERANT<br />

Wenn Ralph Lauren von seiner neuen Taschenkollektion „RL 888“ schwärmt, klingt das wie eine Liebeserklärung:<br />

„Sie ist eine unvergängliche Schönheit und ihre Trägerin ein Freigeist. Eine Frau, die tollkühn und romantisch ist,<br />

zeitlos und modern zugleich.“ Die „RL 888“ wird in Florenz als Crossbody- und Henkeltasche handgefertigt. Der<br />

Name ist angelehnt an den New Yorker<br />

Flagshipstore in der 888 Madison Avenue.<br />

HERZKLOPFEN<br />

Jeder sollte eines haben und am allerschönsten<br />

besungen wurde es in den Siebzigern<br />

von Neil Young im Song „Heart of Gold“. Der<br />

italienische Designer Marcantonio Raimondi<br />

Malerba hat seine Herz-Version vor Jahren für<br />

Seletti entworfen: Die „Love in Bloom“-Vase<br />

aus feinem Porzellan. Lässt besonders in der<br />

Goldvariante das Herz eines jeden<br />

Design-Fans höherschlagen.<br />

Everyone should have one and it was sung<br />

about most beautifully in the seventies by<br />

Neil Young in the song “Heart of Gold”. Italian<br />

designer Marcantonio Raimondi Malerba created<br />

his heart version for Seletti years ago: The<br />

“Love in Bloom” vase made of fine porcelain.<br />

The gold version in particular makes the heart<br />

of every design fan beat faster. .<br />

SELETTI, BEI MYTHERESA, MAFFEISTRASSE 3<br />

DUFTE<br />

TRADITION<br />

Im Herzen von München und selbst ein<br />

Herzstück der Stadt: Die Luxus-Parfümerie<br />

Brückner vertreibt seit über 125 Jahren olfaktorische<br />

Seltenheiten. Und überlegt sich<br />

zur Winter-Funkelzeit immer wieder eine<br />

Überraschung. Diesmal hat sie ihren Parfümliebling<br />

„Fleur des Cassis“ in einen handbemalten,<br />

limitierten Flakon abgefüllt.<br />

In the heart of Munich and itself a centrepiece<br />

of the city: the luxury perfumery Brückner<br />

has been selling olfactory rarities for over 125<br />

years. And it always comes up with a surprise<br />

for the winter sparkle season. This time, it has<br />

bottled its perfume favourite “Fleur des Cassis”<br />

in a hand-painted, limited-edition bottle.<br />

PARFÜMERIE BRÜCKNER,<br />

MARIENPLATZ 8 UND RINDERMARKT 1<br />

Joy Denalane, „Willpower“, Four Music<br />

Ihr neues Soul-R&B-Jazz-Album handelt von<br />

Loslassen (die flüggen Söhne), Trauer (der<br />

verstorbene Vater) und neu gewonnener Freiheit<br />

(alles auf Anfang). Grandios.<br />

Stefanie Brazdrum, „Gute-Nacht-<br />

Geschichten mit Maus Hannelore und<br />

Katze Tunichgut“, Verlagshaus Schlosser<br />

In acht Kurzgeschichten geht die Katze<br />

Tunichgut mit Maus Hannelore auf Entdeckungsreise.<br />

Wohin? In das Land der Freundschaft,<br />

der Gefühle und Abenteuer. Für alle<br />

kleinen Mäuse. So süß, da hüpft das Herz.<br />

Daniel Schreiber, „Die Zeit der Verluste“,<br />

Hanser Berlin<br />

Warum fällt es uns so schwer, Verluste einzugestehen,<br />

kleine wie große? Den Tod des<br />

Vaters als Auslöser, ergründet der Berliner<br />

Autor in seinem Essay diese Fragen intensiv,<br />

wahrhaftig und mit einer Wolke Zuversicht.<br />

HOPE<br />

CULTURE<br />

EIN ALBUM UND ZWEI BÜCHER, DIE HOFFNUNG MACHEN<br />

Joy Denalane, “Willpower“, Four Music<br />

Her new soul-R&B-jazz album is about letting<br />

go (the fledging sons), mourning (the deceased<br />

father) and newfound freedom (everything<br />

back to square one). Fabulous.<br />

Stefanie Brazdrum, “Gute-Nacht-<br />

Geschichten mit Maus Hannelore und<br />

Katze Tunichgut“, Verlagshaus Schlosser<br />

In eight short stories, Tunichgut the cat goes<br />

on a journey of discovery with Hannelore the<br />

mouse. Where to? To the land of friendship,<br />

feelings and adventure. For all little mice. So<br />

sweet, it makes the heart leap.<br />

Daniel Schreiber, “Die Zeit der Verluste“,<br />

Hanser Berlin<br />

Why do we find it so difficult to grieve and admit<br />

losses, both big and small? Using the death<br />

of his father as a trigger, the Berlin author<br />

explores these questions in his essay intensively<br />

and truthfully - with a cloud of confidence.<br />

FOTOS PR<br />

When Ralph Lauren raves about his new bag collection “RL 888”, it sounds like a declaration of love: “She is an everlasting<br />

beauty and her wearer a free spirit. A woman who is daring and romantic, timeless and modern at the same<br />

time.” The “RL 888” is handmade in Florence as a crossbody and handle bag. The name is inspired by the New York<br />

flagship store at 888 Madison Avenue.<br />

30 31<br />

TASCHEN<br />

FLEURS IMPERIAL<br />

Oriental Floral Les Femmes<br />

Lassen Sie uns Ihre Sinne in die verlockende Welt eines orientalischen Blumengartens entführen.<br />

Let us transport your senses into the tantalising world of an oriental flower garden.<br />

PARFÜMERIE BRÜCKNER-BUBLITZ, DIREKT AM RATHAUS, MARIENPLATZ 8 UND AM RINDERMARKT 1<br />

WWW.PARFUEMERIE-BRUECKNER.COM


GENUSS<br />

À<br />

POINT<br />

Vier ausgewählte<br />

Köstlichkeiten aus den<br />

Restaurants und<br />

der Patisserie des<br />

Bayerischen Hofs – auf<br />

den Punkt perfekt<br />

zubereitet und inszeniert<br />

VON ANJA DELASTIK<br />

FOTOS LES AUTRES STUDIOS<br />

BLAUE STUNDE<br />

Zwischendurch Lust<br />

auf was kleines Feines?<br />

Im Blue Spa<br />

erwartet Sie diese<br />

Köstlichkeit – mit reifer<br />

Tomate,<br />

Pfirsich, Basilikum und<br />

Parmigiano Reggiano<br />

Brosche und<br />

Ohrring von<br />

Ole Lynggaard Kerze<br />

und Kerzenhalter<br />

von HAY, Gläser<br />

von &Klevering<br />

alles via Breuninger.<br />

Location Mozart Salon<br />

WIE GEMALT<br />

Klar, diese Kreation<br />

stammt ja auch aus<br />

der Künstlerhand von<br />

Anton Gschwendtner,<br />

Küchenchef des<br />

Sternerestaurants<br />

Atelier. Ein Hochgenuss<br />

mit Irish Mór Auster,<br />

Wagyu-Tatar, roter<br />

Beete, geräuchertem<br />

Dashi, Dill und salzigen<br />

Strandkräutern.<br />

Tasche von Aigner,<br />

Ohrringe von Tamara<br />

Comolli, Vase Bloc Studios,<br />

Glas von Frederik<br />

Bagger via Breuninger.<br />

Location Roter Salon<br />

Beim Essengehen hat man oft<br />

die Qual der Wahl. Besonders, wenn die<br />

Karte so erlesen ist wie die der Restaurants<br />

im Hotel Bayerischer Hof. Allen voran das<br />

Sternerestaurant Atelier (zwei Sterne im<br />

„Guide Michelin“) unter Küchenchef Anton<br />

Gschwendtner: Puristische, saisonale<br />

Haute Cuisine mit asiatischen Einflüssen,<br />

eine kunstvolle Inszenierung der Gerichte,<br />

das luxuriös-schlichte Restaurant-Interior<br />

und der exzellente Service machen<br />

den Besuch im Atelier zu einem Hochgenuss<br />

für alle Sinne. Doch auch im Garden<br />

werden Feinschmecker-Träume wahr.<br />

Das im „Gault & Millau“ ausgezeichnete<br />

Restaurant unter Philipp Pfisterer inspiriert<br />

mit einem fantasievollen kulinarischen<br />

Konzept, das bewährte Klassiker<br />

mit zeitgenössischen, leichten Gerichten<br />

verbindet. Polynesische Küche nach Originalrezepturen<br />

erwartet Sie indes in den<br />

verwinkelten Räumlichkeiten des Trader<br />

Vic’s, unter der Leitung von Thasin Pelhevan.<br />

Im authentischen Tiki-Ambiente,<br />

dekoriert mit Schnitzereien aus Tahiti<br />

und Hawaii, Kappi-Muscheln aus den<br />

Lagunen von Luzon und handgearbeiteten<br />

Tikis aus Fijii genießen Sie typische<br />

Südsee-Gerichte und Köstlichkeiten aus<br />

dem Buchenholz-Ofen. Hochhinaus geht<br />

es im Blue Spa, mit einzigartigen Blick<br />

über die Stadt und ausgewählten Gerichten<br />

aus der Wellness-Küche. Übrigens:<br />

Zu besonderen Anlässen gibt es in allen<br />

Restaurants des Bayerischen Hofs natürlich<br />

auch spezielle Menüs. Zu Silvester<br />

etwa können Sie das alte Jahr überall im<br />

Haus genuss- und stilvoll ausklingen lassen:<br />

„Gourmetsilvester“ im Atelier, „Kulinarische<br />

Kunst“ im Garden, „Polynesian<br />

Night“ im Trader Vic’s. Und auch im<br />

Dachgarten, im Night Club und im Palais<br />

Keller erwarten Sie fulminante Menüs,<br />

Glamour, Champagner und Live-Musik.<br />

Jetzt müssen Sie sich nur noch für eines<br />

der vielen Angebote entscheiden.<br />

Silvester-Reservierungen unter:<br />

+49 (0)892120-999 oder per<br />

E-Mail: events@bayerischerhof.de<br />

Four selected delicacies from the restaurants<br />

and the patisserie of the Bayerischer Hof -<br />

perfectly prepared and staged to the point<br />

When dining out, you are often spoilt for<br />

choice. Especially when the menu is as<br />

exquisite as that of the restaurants in the<br />

Hotel Bayerischer Hof. First and foremost<br />

is the Michelin-starred restaurant Atelier<br />

(two stars in the Michelin Guide) under<br />

chef Anton Gschwendtner: purist, seasonal<br />

haute cuisine with Asian influences, an<br />

artistic presentation of the dishes, the luxuriously<br />

simple restaurant interior and the<br />

excellent service make a visit to the Atelier<br />

a delight for all the senses. But gourmets’<br />

dreams also come true in the Garden. The<br />

“Gault & Millau” award-winning restaurant<br />

under CDC Philipp Pfisterer inspires<br />

with an imaginative culinary concept that<br />

combines tried-and-tested classics with<br />

contemporary, light dishes. Polynesian<br />

cuisine based on original recipes, meanwhile,<br />

awaits you in the winding rooms of<br />

Trader Vic’s, under the direction of Thasin<br />

Pelhevan. In the authentic tiki ambience,<br />

decorated with carvings from Tahiti and<br />

Hawaii, kappi shells from the lagoons of<br />

Luzon and handmade tikis from Fijii, you<br />

can enjoy typical South Seas dishes and<br />

delicacies from the beechwood oven. Head<br />

up to the Blue Spa, with a unique view<br />

over the city and selected dishes from the<br />

wellness kitchen. By the way: On special<br />

occasions, there are of course also special<br />

menus in all restaurants at the Bayerischer<br />

Hof. On New Year’s Eve, for example, you<br />

can round off the old year in style and enjoyment<br />

anywhere in the hotel: “Gourmet<br />

New Year’s Eve” in the Atelier, “Culinary<br />

Art” in the Garden, “Polynesian Night” in<br />

Trader Vic’s. And brilliant menus, glamour,<br />

champagne and live music also await<br />

you in the Roof Garden, the Night Club and<br />

the Palais Keller. Now all you have to do is<br />

decide on one of the many offers.<br />

New Year’s Eve reservations under:<br />

+49 (0)892120-999 or by<br />

e-mail: events@bayerischerhof.de<br />

32 33


GENUSS<br />

COME AND SEA<br />

„Grilled Mixed Seafood“-Teller von<br />

Thasin Pelhevan, Küchenchef des Trader<br />

Vic‘s – mit Salzwasssergarnelen, Jakobsmuscheln<br />

garniert mit Kaviar, Lachs,<br />

weißem Heilbutt und gebratenem Reis<br />

mit Crevetten. Dazu wird eine Hummersauce<br />

gereicht. Wetten, Sie wollen<br />

„Meer“ davon?!<br />

Glas von Frederik Bagger via Breuninger,<br />

Würfel-Set von Marlene Poley via Sois<br />

Blessed, Krug von Raawii via Breuninger.<br />

Location Promenade Salon<br />

FALSCHE FRÜCHTE ...<br />

... täuschend echt von Nils Fertl aus der Patisserie des Bayerischen Hof gefertigt, gefüllt mit korrespondierem Mus aus<br />

Äpfeln und Zitronen, dazu Pralinen mit Passionsfrucht und Cassis.<br />

Tasche von Riani, Ohrring von Ole Lynnggard, Kerzenhalter von Eja via Breuninger, Kerze von HAY. Location Visconti Salon<br />

34 35


SCHÖN GESAGT!<br />

PARTY, POP<br />

UND PATINA<br />

DIE AUSSTELLUNG „NACHTS. CLUBKULTUR IN<br />

MÜNCHEN“ IM STADTMUSEUM WIRFT EINEN<br />

EINZIGARTIGEN MUSEALEN BLICK AUF EIN<br />

EMOTIONALES, TURBULENTES UND SCHILLERNDES<br />

KAPITEL DER MÜNCHNER STADTGESCHICHTE<br />

Früher war alles besser? Nicht<br />

wirklich. Aber vielleicht ein bisschen<br />

sexier – und ganz sicher exzessiver. Zumindest,<br />

was das Münchner Nachtleben<br />

angeht. Denn in den Nachkriegsjahren<br />

und später in den Siebzigern und Achtzigern<br />

war die Bayernmetropole „the<br />

place to be“, wie unzählige Anekdoten,<br />

Erinnerungen und Zeitzeugnisse bestätigen.<br />

Stars wie Mick Jagger und Freddie<br />

Mercury standen nicht nur auf der Gästeliste<br />

des Bayerischen Hofs, sondern<br />

gaben sich in Münchner Clubs die Klinke<br />

in die Hand. Mit „Nachts“ wagen die<br />

Kuratoren Ursula Eymold und Christoph<br />

Gürich eine neue Art der Begegnung mit<br />

der Club- und Popkultur der Stadt – und<br />

machen das Münchner Nachtleben der<br />

letzten acht Jahrzehnte erlebbar. Wie?<br />

Das verraten sie hier.<br />

VON TIM BRÜGMANN<br />

Wie kam es zu dieser besonderen Ausstellung?<br />

Initiativ war ein Programm, das 2010 bis<br />

2012 unter dem Namen „Nachtmuseum“<br />

stattfand. Über diverse Kooperationspartner<br />

knüpften wir Kontakte in die<br />

Szene, realisierten Club-Veranstaltungen<br />

im Museum und verspürten ein starkes<br />

Interesse. Gleichzeitig bekamen wir<br />

immer mehr Ausstellungsstücke in die<br />

Sammlung, allein über 1.000 Plakate.<br />

Anfang 2015 übernahmen wir dann auch<br />

noch die Ausstattung des Atomic Cafés<br />

nach dessen Schließung. Gleichwohl ist<br />

es unser Auftrag, uns in einer Sonderausstellung<br />

mit jüngeren, zeitgeschichtlichen<br />

Themen auseinanderzusetzen. Das<br />

Nachtleben war dann unsere subjektive<br />

Entscheidung. Raum ist das prägende<br />

Thema, was Stadt- aber auch Nachtleben<br />

betrifft, „Wem gehört die Stadt?“<br />

die zentrale Frage. Wir wollen keine<br />

schummrigen Geschichten erzählen,<br />

sondern zu interessanten Erkenntnissen<br />

kommen und Teile einer neuen, alternativen<br />

Stadtgeschichte präsentieren<br />

Sie haben tatsächlich einen Club ins<br />

Museum gestellt?<br />

Natürlich konnten wir das Atomic Café<br />

nicht 1:1 wieder aufbauen. Wir entschie-<br />

FOTOS EYMOLD GÜRICH, STADTMUSEUM MÜNCHEN<br />

den uns bewusst dazu, einzelne Module<br />

auszustellen und einige zentrale Bereiche<br />

des Clubs in stilisierter Form zu zeigen.<br />

Im Museum hat das etwas Sakrales,<br />

es ist sehr ruhig. Es klebt nicht wie im<br />

Original und es riecht anders. Aber wir<br />

wollten uns mit Architektur und Design<br />

auseinandersetzen. Viele Clubs haben<br />

einen besonderen Status als urbane<br />

Wohnzimmer mit ihrer jeweiligen Party-<br />

Patina genossen.<br />

Wie fing damals in der Nachkriegszeit<br />

eigentlich alles an?<br />

Anfang der Fünfziger wurde München<br />

zum Sendeort von Radio Free Europe,<br />

ein amerikanischer Sender, der westliche<br />

Musik zu Propagandazwecken in<br />

Osteuropa spielte und hinterm Eisernen<br />

Vorhang großen Anklang fand. Jazz-Größen<br />

wie Duke Ellington oder Ella Fitzgerald<br />

traten in München auf – erstklassige<br />

Musiker, die ihre Abende auch in den<br />

Clubs und Hotels verbrachten, während<br />

Agenten wie Norman Granz die Stadt<br />

für weitere Top-Acts öffneten. In den<br />

Sechzigern eröffneten die Samy-Brüder<br />

mit dem Drugstore hier den ersten<br />

Beatschuppen und mit dem Blow Up die<br />

erste Großraumdiskothek Deutschlands,<br />

in den Achtzigern und Neunzigern war<br />

Wolfgang Nöth der Münchner Hallenmogul.<br />

Nicht zu vergessen die Bavaria<br />

Filmstadt, große Medienhäuser und<br />

Gesichter wie Uschi Obermaier, die<br />

ebenfalls die Sechziger und Siebziger<br />

bestimmten.<br />

Die Siebziger waren fürs Münchner<br />

Nachtleben eine besonders spannende<br />

Zeit. Weshalb?<br />

Vieles wurde sicher journalistisch herbeigeschrieben,<br />

so ehrlich muss man<br />

HUT AB<br />

Oder doch lieber auf? Sammy Davis<br />

Jr. mit Trachtenhut 1972 in München<br />

sein. Dennoch gibt es Wirkmächte, die<br />

in München gegriffen haben. In den<br />

Siebzigern machte Giorgio Moroder mit<br />

seinen Musicland Studios München<br />

kurzzeitig zu einem der wichtigsten Pop-<br />

Standorte in Europa. Und mit Donna<br />

Summer schuf er weltweit erfolgreiche<br />

Disco-Hymnen mit Münchner Lokalkolorit.<br />

Glanz, Hedonismus, die Freude<br />

daran, sich zu zeigen – all das war ein<br />

Habitus, der gut zur Stadt München<br />

passte.<br />

Wie regieren die Leute auf die<br />

Ausstellung?<br />

Begeistert und sehr emotional. Manche<br />

Clubbesitzer und Clubbesitzerinnen<br />

haben Tränen in den Augen, weil hier<br />

ein Teil ihres Lebens ausgestellt wird. Es<br />

ist schön, dass wir den Leuten auch die<br />

Aspekte abseits des Hedonismus und<br />

des Rausches nahebringen und zeigen<br />

können, wieviel Leidenschaft im Nachtleben<br />

steckt. Wir haben Räume der<br />

Begegnung geschaffen, die Milieu- und<br />

Statusgrenzen überwinden – und dazu<br />

haben alle Besuchenden ihren eigenen,<br />

ganz persönlichen Bezug.<br />

Viele der Ausstellungsstücke<br />

stammen aus Privatbesitz. Was sind<br />

die Highlights?<br />

Ein absoluter Hammer ist die Einladungskarte<br />

zum 39. Geburtstag von<br />

Freddie Mercury im Old Mrs. Henderson.<br />

Hinzu kamen noch weitere beachtliche<br />

Objekte, Material mit einem enormen<br />

ideellen Wert, das wir so nur von<br />

Privatleuten zusammentragen konnten.<br />

Und die Sammlung wächst weiter – und<br />

alle sind herzlich eingeladen, uns ihre<br />

Objekte zur Clubkultur zukommen zu<br />

lassen!<br />

Was everything better in the past? Not<br />

really. But perhaps a little sexier - and<br />

certainly more excessive. At least when it<br />

comes to Munich’s nightlife. Because in<br />

the post-war years and later in the seventies<br />

and eighties, the Bavarian metropolis<br />

was “the place to be”, as countless anecdotes,<br />

memories and contemporary testimonies<br />

confirm. Stars such as Mick Jagger<br />

and Freddie Mercury were not only on the<br />

guest list at the Bayerischer Hof, but also<br />

played Munich clubs. With “Nachts”, curators<br />

Ursula Eymold and Christoph Gürich<br />

venture a new kind of encounter with<br />

the city’s club and pop culture - and bring<br />

Munich’s nightlife of the last eight decades<br />

to life. How? They reveal it here.<br />

How did this special exhibition come<br />

about?<br />

The initiative came from a programme<br />

that took place from 2010-2012 under the<br />

name “Night Museum”. We established<br />

contacts in the scene through various<br />

cooperation partners, realised club events<br />

in the museum and felt a strong interest.<br />

At the same time, we added more and<br />

more exhibits to the collection, over 1,000<br />

posters alone. At the beginning of 2015,<br />

we also took over the furnishings of the<br />

Atomic Café after its closure. Nevertheless,<br />

it is our mission to deal with more<br />

recent, contemporary topics in a special<br />

exhibition. Nightlife was then our subjective<br />

decision. Space is the defining theme<br />

when it comes to the city and nightlife,<br />

and “Who owns the city?” is the central<br />

question. We don’t want to tell cheesy<br />

stories, but rather come to interesting<br />

conclusions and present parts of a new,<br />

alternative city history<br />

You actually put a club in the museum?<br />

Of course, we couldn’t rebuild the Atomic<br />

Café 1:1. We made a conscious decision<br />

to exhibit individual modules and show<br />

some central areas of the club in a stylised<br />

form. There’s something sacred about the<br />

museum, it’s very quiet. It doesn’t stick<br />

like the original and it smells different.<br />

But we wanted to deal with architecture<br />

and design. Many clubs have enjoyed a<br />

special status as urban living rooms with<br />

their respective party patina.<br />

How did it all<br />

begin in the postwar<br />

period?<br />

In the early 1950s,<br />

Munich became<br />

the broadcasting<br />

centre of Radio<br />

Free Europe, an<br />

American station<br />

that played Western<br />

music for propaganda<br />

purposes<br />

in Eastern Europe<br />

and was very<br />

popular behind<br />

the Iron Curtain.<br />

Jazz greats such as<br />

Duke Ellington and Ella Fitzgerald performed<br />

in Munich - first-class musicians<br />

who also spent their evenings in the clubs<br />

and hotels, while agents such as Norman<br />

Granz opened up the city to other top<br />

acts. In the sixties, the Samy brothers<br />

opened the first beat club here, the Drugstore,<br />

and the Blow Up, Germany’s first<br />

open-plan discotheque; in the eighties<br />

and nineties, Wolfgang Nöth was Munich’s<br />

hall mogul. Not forgetting Bavaria<br />

Filmstadt, major media houses and faces<br />

like Uschi Obermaier, who also dominated<br />

the sixties and seventies.<br />

The seventies were a particularly exciting<br />

time for Munich’s nightlife. Why?<br />

A lot of it was certainly journalistically<br />

fabricated, you have to be honest. Nevertheless,<br />

there are forces at work that have<br />

taken hold in Munich. In the seventies,<br />

Giorgio Moroder briefly made Munich<br />

one of the most important pop centres in<br />

Europe with his Musicland Studios. And<br />

with Donna Summer, he created globally<br />

successful disco anthems with Munich<br />

local colour. Glamour, hedonism, the joy<br />

of showing off - all this was a habitus that<br />

suited the city of Munich well.<br />

How do people react to the exhibition?<br />

Enthusiastic and very emotional. Some<br />

club owners have tears in their eyes<br />

because a part of their life is on display<br />

here. It’s nice that we can also show<br />

people the aspects beyond hedonism and<br />

intoxication and show how much passion<br />

there is in nightlife. We have created<br />

spaces for encounters that transcend<br />

milieu and status boundaries - and all<br />

visitors have their own very personal<br />

connection to this.<br />

Many of the exhibits come from private<br />

collections. What are the highlights?<br />

The invitation card for Freddie Mercury’s<br />

39th birthday at Old Mrs Henderson is an<br />

absolute hammer. In addition, there were<br />

other remarkable objects, material with<br />

an enormous sentimental value, which<br />

we were only able to collect from private<br />

individuals. And the collection continues<br />

to grow - and everyone is cordially invited<br />

to send us their club culture artefacts!<br />

NIGHTWATCH<br />

Ursula Eymold (r.)<br />

und Christoph<br />

Gürich haben die<br />

Ausstellung „Nachts“<br />

im Münchner Stadtmuseum<br />

kuratiert<br />

36 37


BLAU(E) PAUSE<br />

ALOHA<br />

...<br />

Exotische Düfte, warmes Öl, sanfte Wellen, die Ihren Körper durchfluten:<br />

Mit einer Lomi-Lomi-Massage können Sie<br />

den Alltag hinter sich lassen und mit allen Sinnen entspannen<br />

VON ANJA DELASTIK<br />

AAAAH!<br />

I<br />

Im Hawaiianischen bedeutet „lomi<br />

lomi“ soviel wie „reiben“ oder „kneten“<br />

– und genau darum geht es bei dieser<br />

traditionellen Massagetechnik, die mitunter<br />

auch als „Krönung aller Massagen“<br />

bezeichnet wird. „Mit langen, fließenden<br />

Streichbewegungen und leichtem<br />

bis mittelstarken Druck wird der gesamte<br />

Körper behandelt – zunächst in<br />

Bauch-, danach in Rückenlage“, erklärt<br />

Tuncay Altun, Leiter des Blue Spa des<br />

Bayerischen Hofs. „Dabei verwenden wir<br />

warmes Öl, das wunderbar nach Kokosnuss<br />

und exotischen Früchten duftet.“<br />

Charakteristisch für eine Lomi-Lomi-<br />

Behandlung ist ein Wechselspiel aus<br />

kraftvollen Berührungen und sanfter Erholung,<br />

was ein Gefühl von wogenden<br />

Wellen auf dem Körper hinterlässt. „Dadurch<br />

werden die Muskulatur gelockert,<br />

die Durchblutung angeregt und der<br />

Lymphfluss gefördert“, so Tuncay Altun.<br />

Empfehlenswert ist es, nach einer Lomi-<br />

Lomi-Massage viel Wasser zu trinken,<br />

denn das begünstigt den Detox-Effekt.<br />

Hierzulande vor allem als reine Wellness-Massage<br />

bekannt, handelt es sich<br />

bei der traditionellen Lomi Lomi um<br />

eine Heilbehandlung, die der ganzheitlichen<br />

Regeneration dient und auch<br />

einen spirituellen Aspekt hat. In ihrem<br />

Ursprungsland Hawaii war sie einst Bestandteil<br />

schamanischer Zeremonien,<br />

insbesondere vor Hochzeiten oder anderen<br />

wichtigen Ereignissen. Denn nach<br />

altem hawaiianischem Glauben erleichtert<br />

eine Lomi Lomi den Übergang<br />

in einen neuen Lebensabschnitt. Jeder<br />

„Kahuna“ hatte seinen eigenen Stil – und<br />

auch heute noch gibt es unzählige verschiedene<br />

Techniken. Sie alle haben jedoch<br />

denselben Anspruch: Körper und<br />

Seele in Einklang zu bringen.<br />

Und tatsächlich kann so eine „Oberflächenhandlung“<br />

mitunter ganz „tief<br />

gehen“ – und sogar die Abwehrkräfte<br />

und den Hormonhaushalt beeinflussen.<br />

Forscher des „Cedars Sinai Medical Centers“<br />

in Los Angeles fanden heraus, dass<br />

Massagen die Ausschüttung des Stresshormons<br />

Cortisol reduzieren und positive<br />

Effekte aufs Immunsystem haben<br />

können, was wiederum die Selbstheilungskräfte<br />

des Körpers fördert. „Darüber<br />

hinaus wirkt eine Lomi-Lomi-Massage<br />

wohltuend aufs Nervensystem, so<br />

dass ein intensives Entspannungsgefühl<br />

erzeugt wird“, so Tuncay Altun. „Anschließend<br />

fühlt sich leichter, ruhiger<br />

und hat gleichzeitig mehr Energie.“ Lomi<br />

Lomi, win win!<br />

Gönnen Sie sich eine Lomi-Lomi-Massage im<br />

Blue Spa. Infos und Buchungsanfragen unter:<br />

+49 (0)89 2120 992 oder<br />

bluespa@bayerischerhof.de<br />

EXOTIC FRAGRANCES,<br />

WARM OIL, GENTLE WAVES<br />

THAT FLOW THROUGH<br />

YOUR BODY: WITH A LOMI<br />

LOMI MASSAGE, YOU CAN<br />

LEAVE EVERYDAY LIFE BE-<br />

HIND AND RELAX WITH ALL<br />

YOUR SENSES<br />

In Hawaiian, “lomi lomi” means “to rub”<br />

or “to knead” - and that is exactly what<br />

this traditional massage technique, which<br />

is sometimes referred to as the “crowning<br />

glory of all massages”, is all about. “The<br />

entire body is treated with long, flowing<br />

strokes and light to medium pressure - first<br />

on the stomach and then on the back,” explains<br />

Tuncay Altun, Head of the Blue Spa<br />

at the Bayerischer Hof. “We use warm oil<br />

that smells wonderfully of coconut and<br />

exotic fruits.” A Lomi Lomi treatment is<br />

characterised by an interplay of powerful<br />

touches and gentle relaxation, which<br />

leaves a feeling of undulating waves on<br />

the body. “This loosens the muscles, stimulates<br />

blood circulation and promotes<br />

lymphatic flow,” says Tuncay Altun. It is<br />

advisable to drink plenty of water after a<br />

Lomi Lomi massage, as this favours the<br />

detox effect.<br />

Known in this country primarily as a pure<br />

wellness massage, traditional Lomi Lomi<br />

is a healing treatment that serves holistic<br />

regeneration and also has a spiritual aspect.<br />

In its country of origin, Hawaii, it<br />

was once part of shamanic ceremonies,<br />

especially before weddings or other important<br />

events. According to ancient Hawaiian<br />

belief, a lomi lomi facilitates the<br />

transition into a new phase of life. Every<br />

“kahuna” had their own style - and even<br />

today there are countless different techniques.<br />

However, they all have the same<br />

aim: to harmonise body and soul.<br />

And indeed, such a “surface treatment”<br />

can sometimes “go deep” - and even influence<br />

the body’s defences and hormone<br />

balance. Researchers at the Cedars Sinai<br />

Medical Centre in Los Angeles found that<br />

massages can reduce the release of the<br />

stress hormone cortisol and have positive<br />

effects on the immune system, which<br />

in turn promotes the body’s self-healing<br />

powers. “A lomi lomi massage also has<br />

a beneficial effect on the nervous system,<br />

creating an intense feeling of relaxation,”<br />

says Tuncay Altun. “You then feel lighter,<br />

calmer and more energised at the same<br />

time.” Lomi Lomi, win win!<br />

Treat yourself to a Lomi Lomi massage at the<br />

Blue Spa. Information and booking enquiries on:<br />

bluespa@bayerischerhof.de or<br />

+49 (0) 89 – 2120-992<br />

FOTOS PEXELS<br />

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Maximiliansplatz 12A / Brienner Straße · 80333 München<br />

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38


Kylie<br />

INTERVIEW STEFFEN RÜTH FOTO EDWARD COOKE<br />

GASTGESPRÄCH<br />

„DIE NEUE GENERATION WEISS JETZT,<br />

WER ICH BIN“<br />

The petite Australian has actually always been around. First as the star of the series<br />

“Neighbours”, before she scored her first hit in 1987 with “The Locomotion” - and shortly<br />

afterwards was number one pretty much everywhere in the world with “I Should<br />

Be So Lucky”. Despite setbacks such as breast cancer and various unhappy relationships,<br />

she is still around three and a half decades later - stronger and better than ever:<br />

With her single “Padam Padam” and her latest, very danceable album “Tension”, Kylie<br />

Minogue, 55, is as successful as she hasn’t been in a long time. Until the end of January,<br />

the 1.52-metre-tall bundle of energy will be performing in Las Vegas - next spring, she<br />

will travel on to Europe. Will the world star also stop in Munich on her concert tour?<br />

If she does, it will be at the Hotel Bayerischer Hof - the pop icon is a regular guest.<br />

Your concert series in Las Vegas is sold out, your song “Padam Padam” was one<br />

of the summer hits of 2023. Are you enjoying it?<br />

These are wonderful times for me right now, I’m very aware of that. The enthusiasm<br />

and joy for my new songs is gigantic, I’m overwhelmed with feelings of happiness.<br />

“Padam Padam” is extremely popular, not least on social media platforms like Tik-<br />

Tok. After 35 years I have a hit on the internet for the first time, it’s so cool, so crazy,<br />

so glorious. So many people who have never heard of me are just getting to know<br />

me for the first time thanks to “Padam Padam”. The new generation also knows who<br />

I am now. The kids are so immersed in my story and in my music,<br />

they are totally curious and suddenly discover “Can’t Get You Out Of My Head” -<br />

a song that is over 20 years old! (laughs)<br />

How does it feel when twelve-year-olds suddenly ask for a selfie?<br />

It actually feels fantastic. Strangely enough, it even reminds me of my very early<br />

days in show business. Back then, when I was still in “Neighbours”,<br />

everyone knew me, the grandparents, the parents, the kids, the babies.<br />

I was like a member of the family. And now it’s happening again, 35 years later.<br />

Who wouldn’t be happy and deeply grateful? I certainly am.<br />

Why did people take you to their hearts so quickly?<br />

Through this soap opera, I was a guest in many homes in Britain and Australia<br />

every night. For a lot of them, I was like a flatmate they watched growing up every<br />

day between 18 and 21. After three years, many people knew me, or my character<br />

Charlene, inside out.<br />

But that’s not it alone, is it?<br />

Yes, there is also something else that goes beyond the work and passion I have put<br />

into my career for 35 years. People care about me. They are concerned when I am<br />

Die zierliche Australierin war eigentlich immer schon da. Zunächst als Star der Serie<br />

„Neighbours“, bevor ihr 1987 mit „The Locomotion“ ihr erster Hit gelang – und<br />

wenig später sie mit „I Should Be So Lucky“ so ziemlich überall auf der Welt die<br />

Nummer eins war. Trotz Rückschlägen wie einer Brustkrebserkrankung und diverser<br />

unglücklicher Beziehungen ist sie dreieinhalb Jahrzehnte später noch immer da<br />

– stärker und besser denn je: Mit ihrer Single „Padam Padam“ und ihrem neuesten,<br />

sehr tanzbaren Album „Tension“ räumt Kylie Minogue, 55, ab, wie schon lange nicht<br />

mehr. Bis Ende Januar gastiert das 1,52 Meter große Energiebündel in Las Vegas – im<br />

kommenden Frühjahr geht’s weiter nach Europa. Ob der Weltstar auf seiner Konzerttour<br />

auch in München Halt macht? Wenn, dann jedenfalls im Hotel Bayerischer<br />

Hof – die Pop-Ikone ist Stammgast.<br />

Ihre Konzertreihe in Las Vegas ist ausverkauft, Ihr Song „Padam Padam“ war<br />

einer der Sommerhits 2023. Genießen Sie das?<br />

Es sind gerade wunderbare Zeiten für mich, das ist mir sehr bewusst. Der Enthusiasmus<br />

und die Freude über meine neuen Songs sind gigantisch, ich bin von Glücksgefühlen<br />

überwältigt.<br />

„Padam Padam“ ist nicht zuletzt auf Social-Media-Plattformen wie TikTok<br />

extrem angesagt.<br />

Nach 35 Jahren habe ich einen Hit im Internet, das ist so cool, so verrückt, so herrlich.<br />

So viele Leute, die noch nie von mir gehört haben, lernen mich dank „Padam<br />

Padam“ gerade zum ersten Mal kennen. Auch die neue Generation weiß jetzt, wer<br />

ich bin. Die Kids tauchen so in meine Geschichte und in meine Musik ein, sind total<br />

neugierig und entdecken plötzlich „Can’t Get You Out Of My Head“ – einen über 20<br />

Jahre alten Song! (lacht)<br />

Wie fühlt es sich an, wenn Zwölfjährige plötzlich nach einem Selfie fragen?<br />

Es fühlt sich tatsächlich fantastisch an. Mich erinnert es seltsamerweise sogar an<br />

meine ganz frühen Tage in der Showbranche. Damals, als ich noch in „Neighbours“<br />

mitspielte, kannten mich alle, die Großeltern, die Eltern, die Kinder, die Säuglinge.<br />

Ich war wie ein Familienmitglied. Und jetzt passiert das gerade wieder, 35 Jahre<br />

später. Wer würde da nicht glücklich und tief dankbar sein? Ich bin‘s jedenfalls.<br />

Warum haben die Leute Sie so schnell ins Herz geschlossen?<br />

Durch diese Seifenoper war ich jeden Abend bei den Menschen in Großbritannien<br />

und Australien zu Gast. Für viele war ich wie eine Mitbewohnerin, der sie zwischen<br />

18 und 21 täglich beim Erwachsenwerden zuschauten. Nach drei Jahren kannten<br />

viele Leute mich, beziehungsweise meinen Charakter Charlene, in- und auswendig.<br />

„ICH VERSTECKE MICH NICHT<br />

VOR DER WELT, ABER MOMENTAN<br />

GENÜGE ICH MIR SELBST“<br />

WEICH GEBETTET<br />

In einem Hotelzimmer<br />

in Los Angeles kann<br />

sich Kylie Minogue mit<br />

„Padam Padam“ über ihre<br />

sechste Grammy-<br />

Auszeichnung freuen<br />

40


GASTGESPRÄCH<br />

KYLIE FOREVER<br />

Die Pop-Ikone verewigt<br />

sich mit ihrer Musik<br />

(r.: ihr neuestes Album<br />

„Tension“) und mit einem<br />

Eintrag ins Gästebuch<br />

des Bayerischen Hofs<br />

not doing so well and they are happy when everything is fine. I feel this<br />

affection, this empathy, and I am infinitely touched by how close my well-being<br />

is to many people.<br />

How approachable are you?<br />

In fact, many people are not shy to approach me. That’s okay with me, even though<br />

it may not always be at the ideal moment. I love my audience, I really always want<br />

to give people my best, maybe even a bit more than necessary. I am very aware that<br />

I have built up a special relationship with many people, even those who don’t know<br />

me personally. I am indeed kind and courteous, it is in my blood to be friendly.<br />

All that is really wonderful and of course goes much deeper than having a hit song<br />

every now and then.<br />

Your new album is called “Tension.” You know what kind of tension it’s about<br />

when you hear ten seconds of the title song...<br />

(laughs) Right. But for me, “Tension” is primarily about freedom, about breaking<br />

free. The song is not about a specific person, but about the high you can get at a<br />

great party or when dancing in a club. Even the, okay, very present sexual aspect<br />

ultimately stands for something more.<br />

Like what?<br />

For a positive sense of self-worth and body image. “Tension” comes from a woman<br />

who feels comfortable in her skin; is self-confident without being pushy. That is indeed<br />

my style. Also, I think: pop should be light, not heavy. All these songs are nice<br />

and cheeky and playful. But there are also other songs on the album ...<br />

“Hold On To Now”, for example, which is about the fleetingness of the moment?<br />

Yes, in that piece the big existential questions come up that we all ask ourselves<br />

from time to time: Who am I? What am I doing? Where do I want to go? When the<br />

song was written, my relationship was still in balance, I wanted to capture that<br />

moment. Because if you think too much about the future, it becomes harder to live<br />

in the here and now and you quickly lose sight of what you have in common. In the<br />

song I mix personal experiences with universal themes - as always, actually.<br />

Should I go or should I stay? You ask this question in the song “Things We Do For<br />

Love”. Does it have something to do with your separation from media manager<br />

Paul Solomons, which became known at the beginning of 2023?<br />

I don’t remember exactly what phase we were in when the lyrics were written. But it<br />

was definitely a time of questioning.<br />

Do you need a relationship to be happy?<br />

I keep writing songs about the magic of togetherness, but there’s also the strength<br />

and confidence on my album to take my own space.<br />

I feel very comfortable where I am in my life at the moment. I focus on myself, I<br />

don’t miss anything - even without a partner.<br />

Because you don’t want one?<br />

I’m not hiding from the world, but right now I’m content with myself.<br />

I enjoy very much being exactly the person I am right now. I have overcome some<br />

obstacles in my life and am on a journey where I reflect a lot and get to know myself<br />

better and better. And to let go, I just sing some crazy hot stuff.<br />

Aber das alleine ist es nicht, oder?<br />

Ja, da ist auch noch etwas anderes, das über die<br />

Arbeit und die Leidenschaft hinausgeht, die ich<br />

seit 35 Jahren in meine Karriere stecke. Ich bin<br />

den Menschen nicht egal, sie kümmern sich um<br />

mich. Sie sind besorgt, wenn es mir nicht so gut<br />

geht, und sie freuen sich, wenn alles in bester Ordnung<br />

ist. Ich fühle diese Zuneigung, diese Empathie,<br />

und ich bin unendlich berührt davon, wie<br />

nah mein Wohlbefinden vielen Leuten geht.<br />

Wie nahbar sind Sie?<br />

Tatsächlich haben viele Leute keine Scheu, mich anzusprechen. Das ist okay für<br />

mich, auch wenn es vielleicht nicht immer im idealen Moment ist. Ich liebe mein<br />

Publikum, will den Menschen wirklich immer mein Bestes geben, vielleicht sogar<br />

immer ein bisschen mehr, als nötig. Es ist mir sehr bewusst, dass ich ein besonderes<br />

Verhältnis zu vielen Menschen aufgebaut habe, auch zu solchen, die mich nicht<br />

persönlich kennen. Ich bin tatsächlich nett und zuvorkommend, mir liegt es im<br />

Blut, freundlich zu sein. All das ist wirklich schön und geht natürlich viel tiefer als<br />

ab und zu einen Hit zu landen.<br />

Ihr neues Album heißt „Tension“. Um welche Art von Spannung es darin geht,<br />

weiß man, wenn man zehn Sekunden des Titelsongs hört.<br />

(lacht) Stimmt. Für mich geht es aber in „Tension“ in erster Linie um Freiheit, ums<br />

Ausbrechen. Der Song handelt nicht von einer bestimmten Person, sondern vom<br />

Hochgefühl, dass man auf einer tollen Party oder beim Tanzen im Club haben kann.<br />

Auch das, okay, sehr präsente Sexuelle steht letztlich für noch mehr.<br />

Nämlich?<br />

Für ein positives Selbstwert- und Körpergefühl. „Tension“ kommt von einer Frau,<br />

die sich wohlfühlt in ihrer Haut; selbstsicher ist, ohne aufdringlich zu wirken. Das<br />

ist tatsächlich meine Art. Außerdem finde ich: Pop sollte leicht sein, nicht schwer.<br />

All diese Songs sind schön frech und verspielt. Aber es gibt auch andere Lieder auf<br />

dem Album.<br />

„Hold On To Now“ etwa, das von der Flüchtigkeit des Augenblicks handelt?<br />

Ja, in dem Stück kommen die großen existenziellen Fragen auf, die wir alle uns ab<br />

und zu stellen: Wer bin ich? Was mache ich? Wo will ich hin? Als der Song entstand,<br />

war meine Beziehung noch im Lot, diesen Moment wollte ich festhalten. Denn<br />

wenn man zu viel über die Zukunft nachdenkt, wird es schwerer, im Hier und Jetzt<br />

zu leben und man verliert seine Gemeinsamkeiten schnell aus den Augen. In dem<br />

Song vermische ich persönliche Erfahrungen mit allgemeingültigen Themen – wie<br />

immer eigentlich.<br />

Soll ich gehen oder soll ich bleiben? Diese Frage stellen Sie im Song „Things We<br />

Do For Love“. Hat das etwas mit Ihrer Trennung von Medienmanager Paul Solomons<br />

zu tun, die Anfang 2023 bekannt wurde?<br />

Ich weiß nicht mehr genau, in welcher Phase wir uns gerade befanden, als der Text<br />

entstand. Aber es war definitiv eine Zeit des Hinterfragens.<br />

Brauchen Sie eine Beziehung, um glücklich zu sein?<br />

Ich schreibe zwar immer wieder Songs über die Magie der Zweisamkeit, aber auf<br />

meinem Album steckt auch die Stärke und das Selbstbewusstsein, mir meinen eigenen<br />

Raum zu nehmen. Ich fühle mich dort, wo ich momentan in meinem Leben<br />

bin, sehr wohl. Ich konzentriere mich auf mich selbst, mir fehlt nichts – auch ohne<br />

Partner.<br />

Weil Sie keinen möchten?<br />

Ich verstecke mich nicht vor der Welt, aber momentan genüge ich mir selbst. Ich<br />

genieße es sehr, genau die Person zu sein, die ich gerade bin. Ich habe in meinem<br />

Leben einige Hindernisse überwunden und befinde mich auf einer Reise, auf der<br />

ich viel reflektiere und mich immer besser selbst kennenlerne. Und um loszulassen,<br />

singe ich dann eben verrücktes, heißes Zeugs.<br />

SHARE THE<br />

SPECTACULAR<br />

THE WORLD’S MOST AWARDED SINGLE MALT SCOTCH WHISKY *<br />

42<br />

*SKILFULLY CRAFTED. ENJOY RESPONSIBLY. THE GLENFIDDICH RANGE HAS RECEIVED MORE AWARDS SINCE 2000 THAN ANY OTHER SINGLE MALT SCOTCH WHISKY IN TWO OF THE WORLD’S MOST PRESTIGIOUS COMPETITIONS, THE INTERNATIONAL WINE AND SPIRITS COMPETITION AND THE INTERNATIONAL SPIRITS CHALLENGE.


PARTY<br />

NETWORK & FUN<br />

Ob bei der Premiere, beim Network-Event oder Ladies Lunch:<br />

Im Bayerischen Hof trafen sich auch in den vergangenen Wochen wieder<br />

spannende Menschen zu spannenden Gesprächen<br />

1<br />

TALBOT RUNHOF<br />

LADIES LUNCH<br />

2 3<br />

4<br />

5<br />

5<br />

EXPORT CLUB<br />

BAYERN<br />

1<br />

MERCEDES-BENZ<br />

FASHION MOMENTS<br />

PREMIERE<br />

KOMÖDIE IM<br />

BAYERISCHEN HOF<br />

„BRAUCHEN SIE 'NE QUITTUNG?“<br />

1<br />

1<br />

2<br />

2<br />

RIANI X BABOR<br />

GLOW&GLAM DINNER<br />

1<br />

GLAMOURÖS<br />

Gemeinsam mit Babor<br />

lud das Modelabel Riani<br />

seine Gäste in das<br />

Restaurant Garden ein<br />

3<br />

1<br />

3<br />

4<br />

WIESN BRUNCH<br />

4<br />

2 3<br />

2 3 4<br />

FRAUEN 100 X<br />

BITS&PREZELS<br />

1 2<br />

5<br />

3 4<br />

TALBOT RUNHOF: 1. Johnny Talbot und Adrian Runhof mit Innegrit Volkhardt und Models 2. Julia Pohl, Annette Weber 3. Katrin Habenschaden<br />

4. Elke Reichart, Ulrike Muschaweck 5. Ingvild Goetz 6. Isabelle Liegl, Marion Kiechle, Diana Iljine WIESN BRUNCH: 1. Albert II. Fürst von<br />

Monaco mit Begleitung 2. Marion Kiechle, Timothy Liston 3. Regine Sixt , Sigrid Streletzki RIANI x BABOR 1. Martina Buckenmaier, Justine<br />

Stegelmann, Jan Rieke, Mona Buckenmaier 2. Ha Chi Dang, Nino Cerone 3. Yvonne Beeg, Sara Hopp und Eva Jost 4. Felicitas Gutjahr, Sandra<br />

Strosek und Valentina Pahde 5. Teresa Grosu FRAUEN 100 x BITS&PRETZELS 1. Janina Hell, Uschi Glas und Felicitas Karrer 2. Andreas<br />

Bruckschlögl, Ursula Karven 3. Alisa Jahnke und Begleitung 4. Diana zur Löwen<br />

FOTOS SCHNEIDER PRESS, JESSICA KASSNER / JMK-PHOTOGRAPHY, MICHAEL TINNEFELD, FRANZISKA KRUG, MERCEDES-BENZ AG<br />

MERCEDES-BENZ: Franziska Knuppe, Irene Luft und<br />

Kerstin Stenkat EXPORT CLUB BAYERN: 1. Dr. Michael<br />

Kerkloh, Stavros Konstantinidis 2. Florian Herrmann mit<br />

Ehefrau Renate 3. Michael Kerkloh, Katja Häußer, Patrick<br />

Schulz, Kristina Pointner, Thorsten Schiele und Florian<br />

Oberhaidinger 4. Georg Eisenreich mit Ehefrau Anja<br />

KOMÖDIE 1. Anja Kruse, Ingolf Lück 2. Harold Faltermeyer<br />

mit Frau Birgitt Wolff 3. Carolin Reiber, Alice und Ellen<br />

Kessler 4. Carolin Fink 5. Jutta Kammann, Rene Heinersdorff<br />

5<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

Hotel Bayerischer Hof, Gbr. Volkhardt KG, Promenadeplatz 3-6, D-80333 München<br />

Verantwortlich intern: Philipp Herdeg, Director PR, Communications und Entertainment Sales, Tel. +49 (0)89-21 20 996<br />

Redaktion und Kreation<br />

LES AUTRES STUDIOS, Dirk Meycke und Anja Delastik, Hadorferstrasse 14, D-81475 München, Mobil +49 (0)151-27 50 15 96, E-Mail office@lesautres-studios.com<br />

Freie Mitarbeit<br />

Edda Benedikt, Tim Brügmann, Alexander Courtman, Melanie Jassner, Jörn Kaspuhl, Philip Reichardt, Steffen Rüth, Monique Schultheis<br />

Anzeigenvermarktung<br />

HOF LIEFERANT, Oliver Horn, Marktstr. 13, D-80802 München, Mobil +49 (0)171- 22 39 119, E-Mail oliver.horn@hof-lieferant.com<br />

Druck<br />

Weber Offset, München auf Enviro Smart FSC Recycled Credit<br />

INSIGHTS QUARTERLY BY BAYERISCHER HOF IST AUF INSTAGRAM @INSIGHTS.QUARTERLY<br />

44 45


FLASHBACK<br />

THE BEATLES<br />

A HARD DAYS NIGHT<br />

VON ANJA DELASTIK<br />

23. Juni 1966, München steht Kopf, besser<br />

gesagt: Pilzkopf. Tausende Menschen<br />

haben sich an diesem Donnerstagmittag<br />

auf der Prinzregentenstraße versammelt,<br />

um John, Paul, George und Ringo zu begrüßen.<br />

Sie halten bemalte Schilder hoch,<br />

schwenken Fähnchen, kreischen, singen<br />

„yeah-yeah-yeah“. Es ist der erste Besuch<br />

der Beatles in der bayerischen Landeshauptstadt<br />

und auch ihre erste (und<br />

einzige) Deutschlandtour: sechs Shows,<br />

drei Städte, los geht’s am morgigen Freitag<br />

im Circus Krone. 200 Ordnungskräfte<br />

sind abgestellt, einige Straßen gesperrt<br />

und alle Ampeln auf Grün geschaltet, so<br />

dass die britischen Musiker ohne Zwischenfälle<br />

vom internationalen Flughafen<br />

München-Riem zum Hotel Bayerischer<br />

Hof gelangen. Auch auf dem Promenadeplatz<br />

warten 3.000 Beatles-Fans sehnsüchtig<br />

auf die Ankunft ihrer Idole. Neun<br />

Hausdiener und eine Handvoll Polizisten<br />

stehen bereit, um das Hotel notfalls gegen<br />

den Ansturm der Fans verteidigen. „Neue<br />

Scheiben sind vorsorglich beim Glaser<br />

bestellt“, verrät Hotelchef Falk Volkhardt<br />

einem Reporter. Doch alles verläuft nach<br />

Plan. Um 13:45 Uhr betreten die Beatles<br />

das Hotel über den Hintereingang, unbemerkt<br />

von den Fans. Doch auch die können<br />

kurze Zeit später aufatmen ... oder<br />

schnappatmen? Oben im fünften Stock<br />

winken plötzlich die Fab Four aus dem<br />

Fenster, werfen kreischenden Fans Autogrammkarten<br />

zu. Viel Zeit bleibt nicht,<br />

denn schon um 16 Uhr soll im Nachtclub<br />

des Bayerischen Hofs die Pressekonferenz<br />

zur Tour beginnen. Danach wird<br />

ihnen der „Goldene Bravo Otto“ in der<br />

Kategorie „Beste Beatband“ überreicht.<br />

Doch daraus wird erst mal nichts – die<br />

Beatles stecken im Fahrstuhl fest! Statt<br />

der erlaubten zehn haben sich 15 Personen<br />

in den Aufzug gequetscht. Gut 20<br />

Minuten später kann es endlich losgehen.<br />

Während die Liverpooler den neugierigen<br />

Journalisten Rede und Antwort stehen,<br />

tagt 400 Meter weiter der Krisenstab der<br />

Münchner Polizei. Im Polizeipräsidium in<br />

der Ettstraße beschließen der Polizeipräsident,<br />

zwei Einsatzleiter und ein Psychologe<br />

angesichts der aktuellen „Beatlemanie“<br />

eine Ausgangsperre für die Band.<br />

Statt abends wie geplant durch Schwabing<br />

zu bummeln, müssen die Beatles<br />

aus Sicherheitsgründen im Hotel bleiben.<br />

Doch die nehmen’s locker. Die Generalprobe<br />

für die anstehenden Konzerte im<br />

Circus Krone wird kurzerhand ins Hotelzimmer<br />

verlegt, um 21:30 Uhr ist Feierabend,<br />

Zeit, ein bisschen abzutauchen.<br />

Der 16 Meter lange Swimmingpool auf<br />

dem Dach des Bayerischen Hofs ist extra<br />

für die Fab Four reserviert und mit neuem<br />

Wasser befüllt worden. Was keiner wissen<br />

konnte: Drei der vier Beatles sind Nichtschwimmer.<br />

Während sich John Lennon,<br />

George Harrison und Ringo Star lieber<br />

mit einem Drink entspannen, lässt allein<br />

Paul McCartney den anstrengenden Tag<br />

im kühlen Nass ausklingen – in einer geliehenen<br />

Badehose.<br />

June 23rd, 1966. Munich is upside down,<br />

or rather mop topped. Thousands of<br />

people have gathered on Prinzregentenstraße<br />

on this Thursday afternoon to greet<br />

John, Paul, George and Ringo. They hold<br />

up painted signs, wave flags, scream and<br />

sing “yeah-yeah-yeah.” It’s the Beatles’<br />

first visit to the Bavarian capital and also<br />

their first (and only) tour of Germany: six<br />

shows, three cities, starting tomorrow,<br />

Friday, at Circus Krone. 200 law enforcement<br />

officers have been deployed, some<br />

roads have been closed and all traffic<br />

lights have been switched to green so that<br />

the British musicians can get from Munich-Riem<br />

International Airport to the<br />

Hotel Bayerischer Hof without incident.<br />

On the Promenadeplatz, 3,000 Beatles<br />

fans are also eagerly awaiting the arrival<br />

of their idols. Nine valets and a handful<br />

of police officers are ready to defend the<br />

hotel against the onslaught of fans if necessary.<br />

“New windows have been ordered<br />

from the window maker as a precaution,”<br />

hotel manager Falk Volkhardt tells a reporter.<br />

But everything goes according to<br />

plan. At 1.45 pm, the Beatles enter the<br />

hotel via the back entrance, unnoticed<br />

by the fans. But even they can breathe<br />

a sigh of relief a short time later ... or<br />

gasp? Up on the fifth floor, the Fab Four<br />

are suddenly waving out of the window,<br />

throwing autograph cards to screaming<br />

fans. There’s not much time, because the<br />

press conference for the tour is due to<br />

start at 4.00 pm in the Bayerischer Hof<br />

Nightclub. Afterwards, they will be presented<br />

with the “Golden BRAVO Otto” in<br />

the “Best Beat Band” category. But that<br />

doesn’t happen - the Beatles are stuck in<br />

the lift! Instead of the permitted ten, 15<br />

people have squeezed into the lift. A good<br />

20 minutes later, they can finally start.<br />

While the Liverpudlians are answering<br />

questions from curious journalists, the<br />

Munich police crisis team is meeting 400<br />

metres away. At the police headquarters<br />

in Ettstraße, the police chief, two incident<br />

commanders and a psychologist<br />

decide to impose a curfew on the band<br />

in view of the current “Beatlemania”. Instead<br />

of strolling through Schwabing in<br />

the evening as planned, the Beatles have<br />

to stay in the hotel for security reasons.<br />

But they took it in their stride. The dress<br />

rehearsal for the upcoming concerts at<br />

Circus Krone is moved to the hotel room<br />

without further ado, and at 9.30 pm it’s<br />

closing time, time to take a dip. The 16<br />

metre long swimming pool on the roof<br />

of the Bayerischer Hof has been specially<br />

reserved for the Fab Four and filled with<br />

new water. What nobody could have<br />

known: Three of the four Beatles were<br />

non-swimmers. While John Lennon,<br />

George Harrison and Ringo Star prefer<br />

to relax with a drink, Paul McCartney is<br />

the only one to end the strenuous day in<br />

the cool water - in borrowed swimming<br />

trunks.<br />

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