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Insights Quarterly - Issue N°6

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HAUSPOST<br />

FREDDY AND FRIENDS<br />

... während der Aufnahmen seines<br />

Soloalbums „Mr Bad Guy“ mit dem<br />

Produzenten Reinhold Mack in<br />

den Musicland Studios. Daneben:<br />

Einladung zu Freddie Mercurys<br />

39.Geburtstag im Münchner Club<br />

Old Mrs. Henderson<br />

Auch Freddie Mercury kam 1979 nach München. Ursprünglich nur, um mit Queen<br />

in den Musicland Studios das Album „The Game“ aufzunehmen. Doch noch viel<br />

mehr als Moroders exquisites Tonstudio schätzte Mercury die Möglichkeiten, die<br />

ihm die Stadt damals bot. München galt damals auch als eine der Hochburgen des<br />

queeren Lebens in Europa. Mit der Schauspielerin Barbara Valentin zog er durch<br />

die Lokale des Glockenbachviertels, er verliebte sich und blieb. Fünf Jahre lang.<br />

Vier Alben nahm er in dieser Zeit mit seiner Band in München auf sowie sein einziges<br />

Soloalbum, „Mr Bad Guy“.<br />

Den Höhepunkt von Mercurys Zeit in München markiert die Party zu seinem 39.<br />

Geburtstag. Wenige Wochen nach seinem legendären Live-Aid-Auftritt mit Queen<br />

im Londoner Wembley Stadion, lud Mercury zum „Black and White Drag Ball“ in<br />

die Diskothek Old Mrs. Henderson. Die Party gilt als eine der wildesten Nächte,<br />

die die Stadt gesehen hat. Reporter, die damals dabei waren, erzählen noch heute<br />

mit leuchtenden Augen davon. Einen Eindruck bietet das Video zu „Living On My<br />

Own“, Mercury ließ ein Kamerateam drehen und verwendete Bilder davon für das<br />

Video. Die Party markierte auch den Schlusspunkt von Mercurys Münchner Zeit,<br />

noch im selben Jahr kehrte er zurück nach London. Es war auch eine Zäsur in der<br />

Popgeschichte Münchens.<br />

Giorgio Moroder lebte damals bereits in Los Angeles, wo er die Filmmusik für<br />

Blockbuster wie „Scarface“, „American Gigolo“, und „Flashdance“ schrieb. Ebenso<br />

wie sein ehemaliger Assistent Harold Faltermayer, der ebenfalls sehr erfolgreich<br />

Soundtracks für Hollywood komponierte und produzierte. Moroders Studio musste<br />

schließen, als eine neue U-Bahnlinie so nah an den Mauern des Studios vorbeiführte,<br />

dass an Sessions nicht mehr zu denken war.<br />

Nach Mercury ist in München inzwischen eine Straße benannt, eine Tour führt<br />

Fans zu den Schauplätzen, an denen er liebte und feierte. Im Glockenbachviertel,<br />

nicht weit entfernt von der Wohnung, in der einige Jahre lebte, findet sich Mercurys<br />

Profil auf einem Kunstwerk neben den zwei anderen berühmten Glockenbachbewohnern:<br />

Rainer Werner Fassbinder und Albert Einstein.<br />

Eine Ära war damit vorbei, doch es war nicht das Ende der Pop- und Dancemusic<br />

in München. Die Clubkultur in München erfuhr mächtig Auftrieb. DJs wurden die<br />

neuen Helden der Nacht. Und mit Ihnen die verschiedensten Stile elektronischer<br />

Tanzmusik.<br />

Welchen enormen Einfluss Moroders Sound hatte, zeigte sich erst Jahre und Jahrzehnte<br />

später, als House und Techno die Tanzflächen eroberten und etliche DJs<br />

und Produzenten Giorgio Moroder als Wegbereiter der elektronischen Dancemusic<br />

feierten. In München entstanden Labels, die elektronische Tanzmusik auf sehr<br />

unterschiedliche Weise interpretieren. DJ Hell gründete mit Gigolo Records 1996<br />

eines der wegweisenden Technolabels, Compost Records von Michael Reinboth<br />

feiert demnächst 30. Geburtstag, Mathias Modica feiert derzeit international große<br />

Erfolge mit den Musikern und DJs seines Toy Tonics Labels. Somit ist und bleibt<br />

München musikalisch wegweisend.<br />

Was blieb ist auch die sehr enge Verbindung vieler Pop-und Rockstars zum Bayerischen<br />

Hof. Freddie Mercury war Stammgast, ehe er seine Münchner Wohnung<br />

bezog, Michael Jackson ebenso, seine treuesten Fans errichteten ihm am Promenadeplatz<br />

sogar ein Denkmal, dass sie bis heute pflegen. Stars wie Bob Dylan, David<br />

Bowie, Eric Clapton, Rihanna, Patti Smith, Amy Winehouse, Robbie Williams<br />

oder Pink schätzen das Haus aus vielen guten Gründen. Zum einen zählt natürlich<br />

die Lage des Hauses mitten in der Stadt, die erlaubt, wie Mick Jagger, mal kurz<br />

einen Spaziergang im Englischen Garten zu unternehmen. Zum anderen, dass nur<br />

ausgesprochen selten die näheren Umstände von After-Show-Partys in den Suiten<br />

den Weg in die Öffentlichkeit finden. Die Auseinandersetzung von Liam und Noel<br />

Gallagher mit Gästen im Nightclub des Hotel Bayerischer Hof ist eine der raren<br />

Ausnahmen und gehört inzwischen zu den Fußnoten der Popgeschichte. Was die<br />

Stars neben der Diskretion des Hauses auch sehr zu schätzen wissen: Dass es verschiedene<br />

Möglichkeiten gibt, den Bayerischen Hof unbehelligt zu verlassen oder<br />

unerkannt vorbei an wartenden Menschentrauben den Weg hinein zu finden. Um<br />

Momente der Ruhe zu genießen, ehe die Stadt und ihre Bühnen wieder locken.<br />

14<br />

The highlight of Mercury’s time in Munich was the party for his 39th birthday. A few<br />

weeks after his legendary Live Aid performance with Queen at London’s Wembley Stadium,<br />

Mercury invited guests to the “Black and White Drag Ball” at the discotheque<br />

Mrs Henderson. The party is regarded as one of the wildest nights the city has ever<br />

seen. Reporters who were there at the time still talk about it today with shining eyes.<br />

The video for “Living On My Own” offers an impression; Mercury had a camera team<br />

shoot the film and used images from it for the video. The party also marked the end<br />

of Mercury’s time in Munich, and he returned to London that same year. It was also a<br />

turning point in Munich’s pop history.<br />

Giorgio Moroder was already living in Los Angeles at the time, where he wrote the<br />

film music for blockbusters such as “Scarface”, “American Gigolo” and “Flashdance”.<br />

Just like his former assistant Harold Faltermayer, who also composed and produced<br />

very successful soundtracks for Hollywood. Moroder’s studio had to close when a new<br />

underground railway line ran so close to the studio walls that sessions were no longer<br />

possible. A street in Munich is now named after Mercury, and a tour takes fans to the<br />

places where he loved and partied. In the Glockenbach district, not far from the flat<br />

where he lived for several years, Mercury’s profile can be found on a work of art alongside<br />

that of two other famous Glockenbach residents: Rainer Werner Fassbinder and<br />

Albert Einstein.<br />

An era was over, but it was not the end of pop and dance music in Munich. Club culture<br />

in Munich experienced a huge boost. DJs became the new heroes of the night. And<br />

with them the most diverse styles of electronic dance music.<br />

The enormous influence Moroder’s sound had only became apparent years and decades<br />

later, when house and techno conquered the dance floors and many DJs and producers<br />

celebrated Giorgio Moroder as a pioneer of electronic dance music. In Munich,<br />

labels emerged that interpreted electronic dance music in very different ways. DJ Hell<br />

founded Gigolo Records in 1996, one of the pioneering techno labels, Michael Reinboth’s<br />

Compost Records will soon be celebrating its 30th birthday and Mathias Modica<br />

is currently enjoying great international success with the musicians and DJs on his<br />

Toy Tonics label. Thus Munich is and remains a musical trendsetter.<br />

What remains is the very close connection between many pop and rock stars and the<br />

Bayerischer Hof. Freddie Mercury was a regular guest before he moved into his Munich<br />

flat, as was Michael Jackson, and his most loyal fans even erected a monument<br />

to him on Promenadeplatz, which they still maintain today. Stars such as Bob Dylan,<br />

David Bowie, Eric Clapton, Rihanna, Patti Smith, Amy Winehouse, Robbie Williams<br />

and Pink appreciate the house for many good reasons. Firstly, of course, the location<br />

in the centre of the city, which allows them, like Mick Jagger, to take a quick stroll in<br />

the English Garden. Secondly, the fact that the circumstances surrounding after-show<br />

parties in the suites rarely find their way into the public eye. Liam and Noel Gallagher’s<br />

altercation with guests in the nightclub at the Hotel Bayerischer Hof is one of the<br />

rare exceptions and is now a footnote in pop history. In addition to the hotel’s discretion,<br />

the stars also greatly appreciate this: That there are various ways to leave the<br />

Bayerischer Hof unmolested or to find their way in undetected past waiting crowds of<br />

people. To find moments of peace and quiet before the city and its stages beckon again.<br />

RIANI STORE MUNICH<br />

Bayerischer Hof | www.riani.com

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