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SCHWACHHAUSEN Magazin | März - April 2024

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Windschwinger – Kunst am Glas im Garten<br />

Das Auswählen der einzelnen Gläser ist für<br />

Karen Landmark einer der schönsten Teile<br />

ihrer Arbeit. Dafür nimmt sie sich besonders<br />

viel Zeit in ihrer Werkstatt.<br />

Landkarte de luxe: Auf Gehwegsteinen erzählt Karen Landmark nicht nur Geschichten wie die Schöpfungs- oder Evolutionsgeschichte, sondern<br />

legt auch ihren eigenen Garten mit Bäumen, Wegen und Beeten nach.<br />

Es ist ein Zusammenspiel. Zwischen Licht und Farbe. Zwischen organischen,<br />

geschwungenen Formen und klaren Kanten. Zwischen<br />

Kunst und Handwerk. Zu Besuch bei Karen Landmark – zwischen<br />

Glas-Werkstatt und Garten-Wegen.<br />

Wenn man durch den Schwachhauser Ring schlendert, fällt<br />

ein Haus besonders ins Auge. Ihr Haus – mit zwei wunderschönen<br />

Blumen-Mosaiken an der Häuserwand.<br />

Ja, mir gefallen sie auch immer noch sehr gut – insbesondere, wenn<br />

die Tage grau und verregnet sind und mir die beiden bunten Glasbilder<br />

beim Nachhausekommen entgegenleuchten. Aber angefangen<br />

hat alles eigentlich ganz anders.<br />

Dann fangen wir von vorne an: Wie fing alles an?<br />

Vor etwa vierzig Jahren habe ich begonnen, mit Glasstücken Bilder<br />

zu legen – ich habe dabei die bekannte Tiffany-Technik angewandt,<br />

bei der leuchtendes, buntes Glas in Kupferfolie eingefasst und miteinander<br />

verlötet wird. Zunächst begann ich mit kleineren, floralen<br />

Bildern – Fensterbildern, aber auch Anhängern für den Weihnachtsbaum.<br />

Das Material hat mich immer mehr in den Bann gezogen – so<br />

wie eine Schneiderin wohl Leidenschaft für bestimmte Stoffe empfindet.<br />

Oder ein Gärtner Leidenschaft für seinen Garten empfindet…<br />

Ihr Mann liebte seinen Garten…<br />

Ja, er war Garten- und Landschaftsarchitekt und als solcher ab den<br />

Siebzigerjahren erst beim Unibauamt und später dann beim Gartenbauamt<br />

tätig. Seine besondere Liebe galt seinem, unserem Garten<br />

– natürlich von ihm entworfen und auch selbst angelegt. Auf 12 mal<br />

24 Metern gestaltete er einen wundervollen Ort, der auch im Deutschen<br />

Gartenführer erwähnt wird. Wir öffneten den Garten jedes<br />

Jahr während der Grünen Bremer Woche und auch im Rahmen der<br />

Kulturspaziergänge – und es kamen bis zu 160 Personen, die unseren<br />

Garten bestaunten. Eine Besucherin sagte einmal zu meinem Mann,<br />

dass unser Garten so überbordend, wild und üppig wachse, woraufhin<br />

mein Mann ihr erklärte, dass dennoch alles einer strengen Planung<br />

und Ordnung folge. Rückblickend war das der Stein, der alles<br />

Weitere – unsere gemeinsame Leidenschaft – ins Rollen brachte…<br />

Ein Stein – im wahrsten Sinne des Wortes.<br />

Es gab einen Restbestand der Pflastersteine vom Unigelände, das<br />

mein Mann gestaltet hatte, mit denen er auch Wege in unserem Garten<br />

legte. Von der Größe entsprach jeder Stein dem Maßstab unseres<br />

gesamten Gartens – also 12 mal 24 Zentimeter – und so entstand die<br />

Idee, eine Art Grundriss unseres Gartens auf einem dieser Steine im<br />

Gehweg zu zeigen. Also nahmen wir einen Stein, genauer gesagt ei-<br />

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<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>März</strong> - <strong>April</strong> <strong>2024</strong>

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