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Alstertal-Magazin-03-2024

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MAGAZIN<br />

Annette Mayer ist auf<br />

der Bühne zuhause -<br />

ob mit Gesang, einem<br />

Theaterstück oder<br />

einer Lesung.<br />

© Janine Kühn<br />

FREUDE AM UNSINN<br />

Die Schauspielerin Annette Mayer liest am 6. April im Schulungshaus von HH-Wasser in<br />

Wellingsbüttel Texte bekannter Schriftsteller wie Heinz Erhardt oder Mascha Kaléko. Mit viel<br />

Humor präsentiert sie ihre Lesung - Lacher und Schmunzler vorprogrammiert.<br />

<strong>Alstertal</strong> <strong>Magazin</strong>: Ihre Lesung hat den Titel „In der<br />

Kürze liegt die Würze”. Ein Motto, nach dem Sie<br />

selbst leben?<br />

Anette Mayer: Ich bewundere Menschen, die Erlebnisse,<br />

Gedankengänge und Stimmungen auf den Punkt bringen<br />

und es schaffen die Essenz dessen in eine kurze Form zu giessen.<br />

Die Autoren meiner Lesung sind Meister darin.<br />

Neben Ihren Lesungen arbeiten Sie auch als Schauspielerin<br />

und Chansonsängerin. Was machen Sie insgeheim am liebsten?<br />

Für mich eine wirklich schwierige Frage. Am meisten Herzblut<br />

liegt in meinen Eigenproduktionen, den Lesungen, Chansonabenden<br />

und dem Theaterstück für eine Frau „ Hanne Sommer oder<br />

die heilige Johanna der Einbauküche“ mit dem ich aktuell unterwegs<br />

bin. Im Kontrast zu den Soloabenden dann im Ensemble<br />

Theater zu spielen oder vor der Kamera zu stehen ist eine andere<br />

Herausforderung, die ich ebenfalls liebe. Ich betrachte es als<br />

großes Geschenk so vielfältig arbeiten zu dürfen. Menschen zu<br />

berühren, egal auf welche Art und Weise, ist etwas Wunderschönes.<br />

Gute Unterhaltung mit Tiefgang.<br />

Hat das Leben im Rampenlicht nach Ihnen gerufen, oder sind<br />

Sie zufällig in diese Branche „reingerutscht“?<br />

Während meiner Schulzeit konnte ich mich schauspielerisch in<br />

Laiengruppen ausprobieren. Gefühle auszudrücken, gesehen<br />

und gehört zu werden, war eine neue Erfahrung für mich. Etwas,<br />

das mich herausforderte und reizte. Nachdem der Versuch eine<br />

andere Ausbildung zu beginnen fehlgeschlagen war, durfte ich<br />

von meinen Eltern aus nach Hamburg gehen, um dort meine<br />

Schauspielausbildung aufzunehmen. Ich habe es nie bereut.<br />

Heinz Erhardt, Erich Kästner, Kurt Tucholsky - um nur ein<br />

paar der Namen zu nennen, von denen man bei ihrer Lesung<br />

Texte hören kann. Was war für Sie ausschlaggebend, bei der<br />

Auswahl?<br />

Eigentlich wollte ich eine Lesung mit Texten heutiger Autoren<br />

zusammenstellen. Klar war nur, es sollte ein unterhaltsamer<br />

Abend werden. Nach zahlreichen Besuchen in der Bibliothek und<br />

Tonnen von Büchern, die ich mit nach Hause schleppte, merkte<br />

ich, dass mir oft der Inhalt der Gedichte oder Kurzgeschichten,<br />

aber vor allem die Sprache nicht zusagten. Fündig wurde ich bei<br />

den Autoren, die ich am 6. April lesen werde.<br />

Diese „alten“ Texte sind nach wie vor aktuell, witzig und für<br />

mich ist es eine große Freude sie vorzutragen.<br />

Ich schätze, hinter einer Lesung steckt viel mehr als einfach<br />

Lesen. Wie viel Schauspielerei wohnt auch Ihren Lesungen<br />

bei?<br />

Natürlich ist die Schauspielerin an diesem Abend nicht zu<br />

leugnen. Mit Worten zu spielen, sie genüsslich zu präsentieren,<br />

ihnen Leben einzuhauchen, Stimmungen zu erzeugen, Raum zu<br />

schaffen für Tiefe, Berührung, Komik und Sprachwitz... was gibt<br />

es Schöneres!<br />

Gibt es etwas, dass Sie aus den Texten mitgenommen haben?<br />

Ich habe wieder erkennen dürfen, dass wir uns alle nach Liebe<br />

und Anerkennung sehnen, Fehler machen, auf der Suche sind und<br />

wir alle irgendwann sterben werden. So einfach ist das.<br />

Manches erkennt man eben leider recht spät, aber lieber spät, als<br />

gar nicht. Wie schreibt Wilhelm Busch so schön: „Früher, da ich<br />

unerfahren und bescheidner war als heute, hatten meine höchste<br />

Achtung andere Leute. Später traf ich auf der Weide ausser mir<br />

noch andere Kälber, und nun schätz ich, sozusagen, erst mich<br />

selber.“<br />

Was erhoffen Sie sich für den Abend beim Kulturkreis Torhaus?<br />

Was soll das Publikum mitnehmen?<br />

Ich würde mir wünschen, dass die Menschen die sich zu meiner<br />

Lesung auf den Weg machen, Freude am Unsinn haben, wie<br />

es sich schon Heinz Erhardt gewünscht hat und sich berühren<br />

lassen. Lust zum Lachen, Schmunzeln und Träumen haben. lm<br />

INFOS UND TICKETS<br />

Karten: 20€, Mitglieder: 15€, Personen unter 25: 10€. Mehr<br />

Infos auf www.kulturkreis-torhaus.de<br />

26 | ALSTERTAL MAGAZIN

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