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MAGAZIN<br />
MIT BILDERN<br />
EMOTIONEN WECKEN<br />
Fortsetzung von S. 28<br />
Die Vogelvielfalt ist erstaunlich: (o.) zwei Basstölpel,<br />
(v.l) der Bluthänfling, der Seeadler und ein Steinkauz.<br />
<strong>Alstertal</strong> <strong>Magazin</strong>: Ihre Ausstellung im BrookHus<br />
läuft unter dem Namen „BIRDS - Die Schönheit der<br />
Vögel”. Was ist das Besondere an den Tieren?<br />
Wolfgang Schlueter: Schönheit und Faszination sind<br />
für mich bei den Vögeln eine Einheit. Es besticht das filigrane<br />
Gefieder, der melodische Gesang, die leuchtenden Farben, die<br />
Artenvielfalt und die Eleganz im Flug.<br />
Schon vor sechs Jahren haben wir über eine Ihrer Fotoausstellungen<br />
berichtet. Im Mittelpunkt damals standen Raubvögel.<br />
Fotografieren Sie Vögel lieber als andere Tiere?<br />
Ich fotografiere eigentlich alle Wildtiere gleich gern. Allerdings<br />
gibt es Vögel nahezu überall, was man von anderen Wildtieren<br />
nicht sagen kann. Was aber nicht bedeutet, dass Vögel leichter<br />
zu fotografieren sind. Vor allem die Vielfalt der Vogelarten lässt<br />
es nie langweilig werden. Aber ich gestehe, dass ich eine leichte<br />
Vorliebe für Raubvögel und die diversen Eulenarten habe.<br />
Auf Ihrer Website haben Sie geschrieben, dass Sie erst im<br />
Ruhestand die Fotografie richtig für sich entdeckt haben. Wie<br />
kam es dazu?<br />
Ich entdeckte durch Zufall – nach 30jähriger Pause – wieder den<br />
Spaß an der Fotografie. Irgendwie zog es mich dann recht schnell<br />
zur Natur und Tierfotografie, in der ich einen sehr großen Teil<br />
meiner Zeit verbringe.<br />
In meiner Vorstellung ist es besonders schwer Tiere zu fotografieren,<br />
da man eigentlich nichts vorhersagen kann und<br />
sich auf den Zufall verlassen muss. Ist das für Sie eine Hürde<br />
oder sehen Sie diese Unvorhersehbarkeit als etwas Positives?<br />
Die Tierfotografie ist sicher eine der schwierigsten Bereiche der<br />
Fotografie. Tiere zu fotografieren und den perfekten Moment<br />
abzupassen, erfordert genaue Kenntnisse über das Verhaltens<br />
der Tiere, viel Zeit und Geduld auf den richtigen Augenblick zu<br />
warten - und natürlich auch immer das notwendige Quäntchen<br />
Glück. Und wenn man mal ohne ein Foto nach Hause geht, hat<br />
man zumindest einen sehr schönen Tag in der Natur verbracht.<br />
Das Thema der Umweltzerstörung und der Bedrohung der<br />
Tierwelt ist in den letzten Jahren immer stärker in den Fokus<br />
gerückt. Inwiefern beschäftigen Sie sich damit?<br />
Natürlich erleben alle Tierfotografen das Artensterben<br />
hautnah. Viele Vogelarten sind entweder nicht<br />
mehr da, oder sie sind extrem dezimiert. Ich möchte mit meinen<br />
Bildern ja nicht nur die Schönheit der Tiere dokumentieren,<br />
sondern auch Emotionen transportieren und damit die Menschen<br />
erreichen, die sich sonst mit der Natur nicht so sehr auseinandersetzen.<br />
Ich möchte deren Interesse an der Natur wecken und<br />
hoffe auf die Erkenntnis, dass es sich lohnt sich für den Erhalt der<br />
Natur einzusetzen.<br />
Neben der Tier- und Naturfotografie haben Sie auch eine Leidenschaft<br />
für die Splash- und Tropfenfotografie. Wie passen<br />
die beiden Bereiche zusammen? Was unterscheidet sie?<br />
Beides erfordert sehr viel Fachkenntnis. Außerdem kennt man<br />
in beiden Bereichen nicht das Ergebnis, das einen am Ende des<br />
Tages erwartet. Die Tierfotografie zieht mich ganzjährig hinaus<br />
in die Natur. Die Tropfenfotografie ist ein kreativer Prozess, der<br />
zuhause stattfindet – vor allem in den Wintermonaten.<br />
Gibt es noch etwas, dass Sie mit Ihrer Fotografie erreichen<br />
möchten? Gibt es zum Beispiel ein Tier, das Sie noch unbedingt<br />
fotografieren wollen?<br />
Es gibt viele Tiere, die ich noch nicht fotografiert habe. Mein<br />
Interesse liegt vor allem an unseren Tieren im nordeuropäischen<br />
Raum. Wunschmodels wären zum Beispiel der Bartkauz im<br />
Schnee, der Papageientaucher oder auch ganz normale heimische<br />
Tiere wie unser Dachs, der sich bisher erfolgreich gegen meine<br />
Kamera entschieden hat…<br />
lm<br />
AUSSTELLUNGS-TIPP:<br />
Vom 4. Mai bis zum 9. Juni stellt der Saseler Fotograf<br />
Wolfgang Schlueter seine Ausstellung „BIRDS -<br />
Die Schönheit der Vögel” im Duvenstedter BrookHus aus<br />
(Vernissage: 5. Mai, 12 Uhr ). Mehr Informationen finden Sie<br />
unter www.hamburg.nabu.de und noch viele beeindruckende<br />
Fotografien auf www.ws-photo.jimdofree.com.<br />
30 | ALSTERTAL MAGAZIN