26.03.2024 Aufrufe

Dorothea Wendebourg (Hrsg.): Jahrbuch für Schlesische Kirchengeschichte, 101/102 (2022/2023) (Leseprobe)

Der Schwerpunkt des Jahrbuches liegt auf den Themen Reformation in Schlesien und der Herrnhuter Brüdergemeine in Schlesien. Dazu gibt es zum einen Beiträge zu »Der junge Johannes Hess und seine Bedeutung für die Breslauer Reformation« (Thomas Kaufmann), »Der Oderraum als Kernregion der Reformation?« (Andreas Stegmann) und »Innerprotestantische Auseinandersetzungen in Schlesien« (Gabriele Wąs), zum anderen zu »Die Brüdergemeine als Sammelbecken des schlesischen Pietismus und ihre Widersacher«  (Dietrich Meyer), »Die Familie Schleiermacher und die Brüdergemeine in Schlesien« (Simon Gerber), »Die schlesische Brüdergemeine als Wirtschaftsfaktor in der Weltwirtschaftskrise« (Susanne Kokel) und »Diakonissen der schlesischen Brüdergemeine in Jerusalem« (Angela Koppehl).

Der Schwerpunkt des Jahrbuches liegt auf den Themen Reformation in Schlesien und der Herrnhuter Brüdergemeine in Schlesien. Dazu gibt es zum einen Beiträge zu »Der junge Johannes Hess und seine Bedeutung für die Breslauer Reformation« (Thomas Kaufmann), »Der Oderraum als Kernregion der Reformation?« (Andreas Stegmann) und »Innerprotestantische Auseinandersetzungen in Schlesien« (Gabriele Wąs), zum anderen zu »Die Brüdergemeine als Sammelbecken des schlesischen Pietismus und ihre Widersacher«  (Dietrich Meyer), »Die Familie Schleiermacher und die Brüdergemeine in Schlesien« (Simon Gerber), »Die schlesische Brüdergemeine als Wirtschaftsfaktor in der Weltwirtschaftskrise« (Susanne Kokel) und »Diakonissen der schlesischen Brüdergemeine in Jerusalem« (Angela Koppehl).

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

34 THOMAS KAUFMANN<br />

dieser hatte es auf Hess Bitte hin aus deutschen Versen geformt; vor dem Wittenberger<br />

Druck war es bereits in einem anonymen Erfurter Druck publiziert<br />

worden. 16<br />

Dem Plinius-Druck war ein Widmungsbrief von Hess an Ulrich Pinder d.J. 17<br />

aus Nürnberg vorangestellt, dem Sohn des gleichnamigen Stadtarztes und einflussreichen<br />

Erbauungsschriftstellers. 18 Ganz im Stil einer eingängigen huma-<br />

16<br />

Antidotarius contra furiosam veneris Frenesim per Guolfum Cyclopium … de vulgari in latinum<br />

translatum [Erfurt, Hans Knappe d.Ä. 1511]; VD 16 ZV 20278. Da Hess auch in<br />

diesem mutmaßlichen Erstdruck des Antidotarius bereits als ‚Professor‘ der artistischen Fakultät<br />

angesprochen wird, halte ich dessen Magisterpromotion (17.2.1511, s.o. Anm. 6)<br />

<strong>für</strong> den terminus post quem. Ein weiterer Druck ist entgegen der Datierung von VD 16 ZV<br />

25211 auf [„um 1501“] mit Kipf, Cyclopius, wie Anm. 15, Sp. 541, auf „um 1515“ zu datieren;<br />

dieser Druck erschien in [Heidelberg] bei [ Jak. Stadelberger]. Dem Druck war auf<br />

den letzten beiden Seiten eine dichterische ‚adhortatio‘ des Conrad Celtis an die ‚deutsche<br />

Jugend‘ beigefügt, sich leidensbereit und mit Eifer den Studien zu ergeben und den Versuchungen<br />

des Bacchus und der Venus zu widerstehen.<br />

17<br />

Ulrich Pinder wird mehrfach zwischen 1518 und 1520 in Melanchthons Briefwechsel erwähnt,<br />

vgl. MBW 22; 24; 31; 39; 42–44; 76. Melanchthon empfahl den seitens seines Elternhauses<br />

knapp gehaltenen Pinder jun. gegenüber Scheurl und Pirckheimer; ersterer erwarb<br />

ihm ein Nürnberger Ratsstipendium und eine Unterstützung aus der kur<strong>für</strong>stlichen<br />

Kasse, vgl. Christoph Scheurl’s Briefbuch, hg. von J.K.F. Knaake, 2 Bde., ND Aalen 1962,<br />

Bd. 2, S. 52f.; 64; 81f. Am 17.8.1511 immatrikulierte er sich in Wittenberg (Karl Eduard<br />

Förstemann (Hg.), Album Academiae Vitebergensis, Bd. 1 (1502–1560), ND Aalen 1976,<br />

S. 37 b ); s. WABr 1, S. 100f. Anm. 1; 1525 erhielt er eine juristische Professur in Wittenberg.<br />

Hess und Pinder studierten nach Bauch (Bauch, Analekten, wie Anm. 1, II, S. 35) seit 1511<br />

gemeinsam bei ihrem Nürnberger Landsmann Scheurl Jura. Im Sommer 1517 versuchte<br />

Luther ihm über Lang eine Stelle in Erfurt verschaffen, WABr 1, S. 99f., 4ff.; er fungierte<br />

auch als Briefüberbringer nach Nürnberg (a.a.O., S. 106,28f.). Im Februar 1519 bat er<br />

Scheurl und Pirckheimer, Pinder dem Nürnberger Rat zu empfehlen, WABr 1, 346,19ff.;<br />

348,6ff. Aus Liers „Bibliotheca Hessica“ (s.u. Anhang Nr. 3) geht hervor, dass Ulrich Pinder<br />

Hess freundschaftlich verbunden war. In dem Registrum speculi intellectualis foelicitatis<br />

humane [Nürnberg, U. Pinder 1510]; VD ZV 12489 [Titelblatt mit Porträt Friedrichs<br />

von Sachsen], einem Werk des gleichnamigen Vaters in Hess’ Besitz, findet sich folgender<br />

Eintrag: „Liber iste mihi dono datus ab Ulrico Pinda. Nürmbe[rgensis] tamquam a fratre<br />

amantissimo: qui in Wittenburgis mecum oleum suum in Juresprudentia comsumpsit Anno<br />

MDX.“ (Lier, Bibliotheca Hessica, Bl. 1, Nr. 9).<br />

18<br />

Ulrich Pinder, Speculum passionis domini nostri Ihesu christi, Nürnberg, U. Pinder 1507; VD<br />

16 P 2807; Speculum intellectuale felicitatis humanae. Compendium breue de bonae valitudinis<br />

cura, Nürnberg, U. Pinder 1510; ZV 12489; zu Pinder vgl. Helmar Junghans, Ulrich Pinders<br />

„Speculum passionis domini nostri Jhesu christi“ von 1507 und die Übersetzung „Speculum<br />

Passionis …“ von 1663, in: Speculum Passionis Das ist: Spiegel des bitteren Leydens unnd Sterbens<br />

Jesu Christi …, 1663, ND Leipzig 1986, S. 3-34; Christ-Maria Dreißiger, Der Bildschmuck<br />

des „Speculum passionis domini nostri Jhesu christi“ von 1507, in: a.a.O., S. 35–56, bes. 38–42.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!