Kommunalwahlprogramm - Die Linke Mannheim - 2024
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negativ auf die Mietpreise auswirkt.
Auch Bunkergebäude könnten mit
intensiver Fassadenbegrünung
einen wichtigen Beitrag zur
Verbesserung des Mikroklimas
leisten. Die Begrünungssatzung
ist entsprechend auszudehnen
und auf deren Umsetzung hin zu
kontrollieren. Die Möglichkeiten und
Vorgaben der Entsiegelung sind
über Kampagnen der Öffentlichkeit
bekannt zu machen.
Auch aus sozialen Aspekten
sind Entsiegelungs- und
Begrünungsmaßnahmen
enorm wichtig. Denn oft sind
es einkommensschwächere
Bevölkerungsschichten, die in den
hochversiegelten Stadtgebieten
oder entlang großer vollständig
versiegelter Hauptverkehrsstraßen
leben. Diejenigen, die sich also keine
Wohnung mit Gartenanteil leisten
können, profitieren am stärksten von
solchen Maßnahmen.
DIE LINKE fordert:
• Die Förderprogramme für Dachund
Fassadenbegrünung sowie
Innenhofentsiegelung werden
bedarfsgerecht ausgebaut und
stärker beworben.
• Die Stadt erstellt ein umfassendes
Entsiegelungskonzept und sichert
die personellen und finanziellen
Ressourcen, um schnellstmöglich
erste wichtige Flächen zu entsiegeln.
Das Konzept der Schwammstadt
wird sukzessive umgesetzt, wo es
möglich ist.
Bäume, Tiny Forests und Pocket
Parks in der Stadt
Neben der Entsiegelung von Flächen
und der Begrünung von Gebäuden
sind Erhalt und Neupflanzungen
von Bäumen ein wichtiger Beitrag
zur Verbesserung des Klimas und
zur Abmilderung der Hitze in der
Stadt. DIE LINKE begrüßt daher
das 1.000-Bäume-Programm, mit
dem 1.000 Bäume pro Jahr ersetzt
bzw. neu gepflanzt werden. Es
ist notwendig, v.a. in baumlosen
Straßen neue Bäume zu pflanzen.
Hier sind bereits erste Projekte
erfolgt.
Die Baumpatenschaft ermutigt
Bürger*innen, Bäume in ihrem
unmittelbaren Wohnumfeld zu
gießen und die Baumscheiben
zu pflegen. Die Stadt soll Anreize
prüfen, um mehr Baum-Pat*innen zu
gewinnen.
Zusätzlich zu einzelnen
Baumpflanzungen unterstützt
DIE LINKE das Anlegen sog. Tiny
Forests, also intensiv bepflanzter
Flächen, die den Charakter eines
kleinen Waldes haben. Wir möchten
in allen Stadtteilen solche Tiny
Forests erhalten.
Bestehende Grünflächen und kleine
Parks (Pocket Parks) müssen
gepflegt und ökologisch aufgewertet
werden. Ein gelungenes Beispiel ist
die Aufwertung des Lameygartens
in R7.
DIE LINKE fordert:
• Die Stadt hält am 1.000-Bäume-
Programm fest und pflanzt im
öffentlichen Straßenraum mehr neue
Bäume.
• Tiny Forests und Pocket Parks
werden gepflanzt bzw. aufgewertet,
um in hoch verdichteten
Stadtquartieren das Mikroklima zu
verbessern.
Parks, Wälder und Wiesen:
Freizeitansprüche und Ökologie
verknüpfen
2025 feiern Luisen- und
Herzogenriedpark seit der
Umgestaltung zur BUGA 1975
ihr 50-jähriges Jubiläum. Zur
BUGA 2023 wurde der Luisenpark
modernisiert, v.a. durch die
neue Parkmitte, die noch nicht
vollständig abgeschlossen ist. In
den vergangenen Jahren wurden
auch Teile des Herzogenriedparks
ertüchtigt, was auch dem Druck der
engagierten Aktionsgemeinschaft
Herzogenriedpark und der Linken
zu verdanken ist. So wurden
bspw. neue Spielgeräte und
Fitnessparcours errichtet und der
barrierefreie Zugang an der Ecke
Hochuferstraße angelegt. Trotzdem
besteht im Herzogenriedpark
weiterer Sanierungsbedarf. Er ist
für die Bevölkerung insbesondere
der Quadrate, Neckarstadt und des
Mannheimer Nordens ein wichtiger
Erholungs- und Bewegungsort.
Bei der Umgestaltung ist die
Bevölkerung über verschiedene
Formen der Bürgerbeteiligung
einzubinden. Bei den Eintrittspreisen,
v.a. beim Luisenpark, muss es
stärkere Vergünstigungen für Tr
ansferleistungsempfänger*innen
, Senior*innen und Familien geben.
Für den Herzogenriedpark fordern
wir den Wegfall der Eintrittspreise
bei Erhalt der Umzäunung.
Auch kleinere Stadtteilparks
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müssen an neue Freizeit- und
Sportbeschäftigungen angepasst
werden. Die Waldgebiete wie der
Käfertaler Wald oder der Waldpark
mit seinem Baumbestand sind
zu schützen und als attraktive
Naherholungsgebiete zu sichern.
Grünflächen sollen seltener gemäht
werden und als Wildblumenwiesen
angelegt werden, damit dort
Biotope für Insekten und Kleintiere
entstehen.
Stadt an den Flüssen:
Neckarvorland und Rheindamm
Das Neckarufer soll einerseits
ökologische Kriterien
erfüllen, andererseits auch
als Naherholungsgebiet für
die Bevölkerung attraktiver
gestaltet werden. Die
Renaturierungsmaßnahmen der
letzten Jahre waren eine wichtige
Maßnahme. Aus Sicht der LINKEN
ist die vorgesehene Umgestaltung
des Neckarufers zwischen
Kurpfalz- und Jungbuschbrücke
ein gelungener Kompromiss, um
sowohl ökologische Kriterien als
auch gesellschaftliche Bedürfnisse
zu erfüllen. Wir erwarten, dass
der Zugang zum Neckar auf
der Innenstadt-/Oststadtseite
verbessert und auch dort das
Ufer attraktiver gestaltet wird.
Seit Jahren wird hierzu diskutiert
und es werden Maßnahmen
vorgeschlagen, doch man ist noch
keinen Schritt nähergekommen. Der
benutzerfreundliche Zugang des
Neckarzugangs muss unabhängig
von der Entwicklung auf dem Collini-
Areal erfolgen.