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Kommunalwahlprogramm - Die Linke Mannheim - 2024

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bedarfsorientiert und nicht

profitorientiert ausgebaut, damit

auch äußere Stadtteile an die

Fernwärme angeschlossen

werden können. Das muss bei der

Fortschreibung der Kommunalen

Wärmeplanung berücksichtigt

werden.

• Dezentrale Biogas-

Blockheizkraftwerke (BHKW) zur

Strom- und Nahwärmeversorgung

werden errichtet und

Bürgerkraftwerke gefördert.

• Erneuerbare Energien –

Geothermie, Windenergie und

Flusswärmepumpen – werden in

Mannheim errichtet bzw. ausgebaut.

• Schaffung eines (Strom-)

Tarifs mit einem kostengünstigen

Grundverbrauch (Höhe abhängig

von jeweiligem Haushalt). Der

darüber hinausgehende Verbrauch

wird entsprechend teurer

veranschlagt.

• Förderprogramme speziell

auch für einkommensschwache

Menschen werden aufgelegt,

damit diese energiesparende

Haushaltsgeräte kaufen können.

Die Klimaschutzagentur wird

entsprechend finanziell ausgestattet.

Wasser und Abwasser

Trinkwasser ist ein grundlegendes

und notwendiges Lebensmittel.

Deshalb sind Wasserressourcen als

Gemeingut zu betrachten. Insofern

gehört die Wasserversorgung in

die Hände der Gemeinde in Form

des Eigenbetriebes unter direkter

Kontrolle des Gemeinderates.

Durch die Eingliederung der

Wasserversorgung in die MVV

Energie AG besteht die Gefahr

eines vollständigen Verlustes der

kommunalen Einflussmöglichkeiten

an große, auch international

tätige Unternehmen, sollte die

EU-Kommission die Türen für

Privatisierung öffnen. Diese

Gefahr ist durch die geplanten

Freihandelsabkommen zwischen

der EU und anderen Staaten

immer wieder vorhanden. Die Stadt

muss sich daher auf Bundes- und

Europaebene für die Ablehnung

derartiger Handelsabkommen

einsetzen.

Im Rahmen des

Hitzeschutzaktionsplans baut

die Stadt kontinuierlich mehr

Trinkwasserbrunnen im Stadtgebiet.

Bei Großveranstaltungen im

Sommer soll die Stadt Stände

einrichten, an denen kostenfrei

Trinkwasser ausgegeben wird.

Die Abwasserentsorgung in

Mannheim nimmt eine Vorreiterrolle

ein. DIE LINKE unterstützt die

Weiterentwicklung des Klärwerks zu

einem energieautarken Betrieb, u.a.

den Bau der Windkraftanlage.

DIE LINKE fordert:

• Perspektivisch eine Rückführung

der Wasserversorgung als

Eigenbetrieb der Stadt Mannheim

• Die Stadt spricht sich auf Bundesund

europäischer Ebene gegen

Handelsabkommen aus, die die

Privatisierung der Wasserversorgung

nicht ausdrücklich ausschließen.

• In der Stadt werden

Trinkwasserbrunnen eingerichtet. Bei

Großveranstaltungen im Sommer

wird kostenfreies Trinkwasser

ausgegeben.

3. Abfallwirtschaft

Die Bewohner*innen

Mannheims erzeugen von allen

Stadtbewohner*innen Baden-

Württembergs pro Kopf nach wie vor

den meisten Müll. Das Straßenbild

wird von vielen Bewohner*innen

als schmutzig bezeichnet, es

gibt zahlreiche Beschwerden

über Müll auf den Straßen oder

illegale Müllablagerungen. Die

Neuorganisation von Abfallwirtschaft

und Pflege des öffentlichen

Raums im neuen Eigenbetrieb

Stadtraumservice hat zu keiner

sichtbaren Verbesserung geführt.

Das Bußgeld für Müllsünder*innen,

wie es in der kommunalen Satzung

der Stadt Mannheim festgeschrieben

und verschärft worden ist, muss

umgesetzt werden. Die sog.

Mülldetektive können hier zur

Ahndung und Aufklärung wilder

Sperrmüllablagerungen beitragen.

Das allein wird das Problem aber

nicht beseitigen.

Die Stadtreinigung muss deutlich

mehr Personal erhalten. Während

der BUGA wurden zusätzliche

Stadtreiniger*innen angestellt.

Diesen Personalmehrbedarf gibt

es aber auch nach der BUGA.

DIE LINKE unterstützt die

kommunale gebührenpflichtige

Gehwegreinigung, die ausgeweitet

werden muss.

Um die wilden

Sperrmüllablagerungen besser

in den Griff zu bekommen

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und um außerplanmäßige

Sammeleinsätze zu reduzieren, soll

der Stadtraumservice prüfen, ob

Mannheim zum alten System der

Sperrmüllabholung zurückkehrt,

nämlich mit zwei festen Terminen pro

Straße und Jahr.

Der wichtigste Hebel für weniger

Müll und ein saubereres Stadtbild

ist jedoch die Müllvermeidung.

Mehrweg-Kaffeebecher sind

mittlerweile etwas weiter verbreitet.

Doch Mehrwegbehältnisse in der

Gastronomie, die mittlerweile

angeboten werden müssen, werden

kaum genutzt. Ein Grund könnten

die zahlreichen unterschiedlichen

Systeme sein. DIE LINKE fordert

daher die Einführung eines stadtweit

einheitlichen Mehrwegystems in

der Gastronomie, wie es bspw.

auch in Freiburg umgesetzt wird.

Teilnehmende Gastronomiebetriebe

sollen über Anreize zur Umstellung

und zum Anbieten des einheitlichen

Mehrwegsystems bewegt werden.

Die Stadt Mannheim muss hier

jedoch von ihrem Satzungsrecht

Gebrauch machen und noch weiter

gehen, indem Einweggefäße in der

Gastronomie in den kommenden

Jahren schrittweise verboten

werden. Eine Verpackungssteuer

könnte hierzu einen Beitrag

leisten. Die Einnahmen, die die

Stadt hierüber erhält, können in

der Stadtreinigung oder für die

Unterstützung zur Umstellung auf

Mehrwegsysteme genutzt werden.

Darüber hinaus müssen Anreize

gesetzt werden, Mehrwegbehälter

auch im Einzelhandel einzuführen.

Mit der Plastikstrategie der Stadt

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