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Kommunalwahlprogramm - Die Linke Mannheim - 2024

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Pkw zu ermöglichen, ohne dass man

einen eigenen Pkw besitzen muss.

Verkehr vermeiden und

Lebensqualität erhöhen

Die Stadtplanung hat deshalb die

Aufgabe, eine „Stadt der kurzen

Wege“ zu ermöglichen. Die

motorisierte Massenmobilität und

ihre Folgen wie die Ausbreitung der

Siedlungs- und Gewerberäume sind

ein Problem für die Umwelt und die

Lebensverhältnisse in den Zentren

und an den Hauptverkehrsachsen.

Unnötige Distanzen und damit

unnötiger Verkehr müssen

vermieden werden.

Gewerblichen Verkehr weg vom

LKW verlagern - Seilbahnen über

den Rhein

Wir befürworten Logistik-

Umschlagplätze für Zulieferer

der Innenstadt und verdichteter

Wohnquartiere. Als Minimalforderung

unterstützen wir das Konzept der

Micro Hubs als Zwischenlager am

Stadtrand, um die Quadrate und

zentrumsnahen Stadtteile vom

Lieferverkehr zu entlasten.

Seilbahnen über den Rhein, auch

für den Güterverkehr, möchten

wir weiter konkretisieren und

Wirklichkeit werden lassen. Eine

Seilbahn zwischen Altrip und

Neckarau macht die Nutzung

des ÖPNV für Einpendler*innen

deutlich attraktiver; gleichzeitig

profitieren Mannheimer*innen

davon im Freizeitverkehr. Eine

Seilbahn zwischen Ludwigshafen

und Mannheim könnte neue

Direktverbindungen schaffen

und das ÖPNV-Angebot weiter

verbessern.

Es muss ein Konzept zur

wirksamen Einschränkung des Lkw-

Transitverkehrs entwickelt werden.

Die Vorschläge hierzu im Masterplan

Mobilität 2035 bieten praktikable

Ansätze.

Sicherheit und Gesundheit

Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit

muss an besonders stark

lärm- und abgasbelasteten

Straßen konsequent von 50

auf 30 km/h herabgesetzt

werden, um Anwohner*innen

vor Gesundheitsschäden und

Unfallrisiken zu schützen. Zur

Kontrolle der Geschwindigkeit

sollen, wie in vielen anderen

Ländern längst üblich, vermehrt

Messgeräte aufgestellt werden.

Weiterhin soll die Aufstellung von

sog. Lärmblitzern, also mobile oder

stationäre Verkehrslärmmessgeräte,

geprüft und vorgenommen

werden. Bei anhaltend hoher

Belastung der Luft mit Feinstaub,

Stickoxiden etc. sollte im Sinne der

Gesundheit der Bewohner*innen

ein Einfahrverbot für Fahrzeuge

rechtlich geprüft werden. Auch

Fahrzeuge mit H-Kennzeichen

müssen unter diese Regelung fallen.

Schrittweise müssen entsprechend

der technischen Entwicklung

Null-Emissionszonen eingeführt

werden. Im Umfeld von Kitas

und Schulen sollen Straßenzüge

für den motorisierten Verkehr

gesperrt werden. Das Konzept der

„Schulstraßen“ soll in Mannheim

umgesetzt werden.

DIE LINKE fordert:

• Ausreichende Berücksichtigung

der Maßnahmen des

Masterplans Mobilität 2035 in

den nächsten kommunalen

Haushalten: Erarbeitung eines

Finanzierungskonzepts und

Sicherstellung der Umsetzung der

Maßnahmen.

• Ein Logistik-Umschlagplatz am

Stadtrand und/oder sogenannte

Micro Hubs entlasten die Innenstadt

vom Lieferverkehr

• Abkürzungsfahrten von Lkw zur

Maut-Einsparung wird ein Riegel

vorgeschoben

• Eine City-Maut für LKW wird

eingeführt, sobald die rechtlichen

Möglichkeiten dafür vorliegen

• Im Umfeld von Kitas, Schulen,

Senioreneinrichtungen Tempo 30

oder noch besser 20

• Im Umfeld von Kitas und Schulen

Einschränkungen und Barrieren

wie Poller gegen Elterntaxis

(„Schulstraßen“). Die Stadt soll

Initiativen der Schulen gegen

Elterntaxis fördern

• Für höhere Verkehrssicherheit gilt

ab sofort „Vision Zero“ (Ziel: Null

Verkehrstote)

• Für eine fortlaufende

Reduzierung der Unfallursachen

und -gefahren tagt regelmäßig

eine Unfallkommission, die

dem Gemeinderat berichtet und

Empfehlungen vorlegt

• Mannheim schöpft als Mitglied

der Initiative „Lebenswerte

34 35

Städte und Gemeinden“ alle

rechtlichen Möglichkeiten aus,

um flächendeckend Tempo 30

einzuführen

• Mannheim setzt sich aktiv

für die Novellierung des

Straßenverkehrsgesetzes und der

StVO für mehr eigene Spielräume in

der Verkehrsregelung ein

• Seilbahnen über den Rhein

ÖPNV ausbauen: Barrierefrei,

schnell und günstig

Grundlegend für die ökologische und

soziale Verkehrswende sind günstige

Preise, attraktive Verbindungen und

Taktungen oder individualisierte

Lösungen wie Fips, Sicherheit

und Aufenthaltsqualität in Bussen,

Bahnen und an Haltestellen sowie

eine gut ausgebaute und sichere

Fahrradinfrastruktur.

Perspektivisch muss der ÖPNV

umlagefinanziert zum Nulltarif

genutzt werden können. Bis dahin

muss ein attraktives Tarifkonzept

erarbeitet werden. Es muss neben

der Beibehaltung eines preislich

attraktiven Deutschlandtickets

auch preisgünstige Angebote für

Einzelfahrten und Kurzstrecken

geben. Wir setzen uns für die

Beibehaltung des günstigen

Sozialtickets für 30,50 Euro,

perspektivisch noch günstiger, auf

der Basis des Deutschlandtickets

ein.

Die Voraussetzung für attraktiven

ÖPNV ist die Kapazitätserhöhung zu

den Hauptverkehrszeiten. Dies soll

zum einen über mehr und größere

Fahrzeuge und zum anderen über

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