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HEIMATLIEBE-BIGGESEE Ausgabe 21 Frühjahr 2024

Die Ausgabe für die Region Biggesee - Heimatliebe – Dein Magazin, Deine Region, Deine Geschichten. Region: Attendorn - Drolshagen - Olpe - Wenden

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sich lohne. Die zehn Jahre intensiven Lernens haben sich<br />

für André Stahl auf jeden Fall ausgezahlt. Mit der Arbeit als<br />

Richter am Amtsgericht ist er an seinem Berufsziel angekommen.<br />

Die Frage, wie es zu dem Berufswunsch kam,<br />

beantwortet André Stahl, ohne mit der Wimper zu zucken.<br />

Man merkt, dass er die Geschichte schon oft erzählt<br />

hat, denn als Richter zu arbeiten war keineswegs seine<br />

erste Wahl.<br />

In Kindertagen wurde er dafür ausgelacht, Feuerwehrmann<br />

oder Polizist werden zu wollen, bis seine Mutter ihm riet,<br />

zu sagen, er werde Richter, denn dafür müsse man nicht<br />

sehen können. Mit dieser Antwort traf André Stahl<br />

auf weniger Gegenwind und entschied sich nach dem<br />

Abitur tatsächlich den Beruf des Richters anzustreben.<br />

„Ich bin aus den wahrscheinlich total falschen Gründen<br />

letztendlich total richtig angekommen“, fasst er selbst seinen<br />

Weg in die Justiz zusammen. Als blinder Richter hört er oft<br />

den Vergleich mit Justitia, der Göttin der Gerechtigkeit mit<br />

den verbundenen Augen. Wie die Göttin richtet er tatsächlich<br />

„ohne Ansehen der Person“. Seine Beeinträchtigung<br />

hilft ihm, als Richter für Betreuungssachen, Verständnis<br />

aufzubringen, sich in seine Gegenüber hineinzuversetzen<br />

und Vertrauen aufzubauen. Trotzdem hebt der Richter hervor,<br />

dass auch er nicht ganz vor Vorurteilen geschützt ist.<br />

Mit Vorurteilen ihm gegenüber geht André Stahl gelassen<br />

um und hat bemerkt, dass sein Doktortitel ihm an dieser<br />

Stelle zusätzlichen Respekt verschafft. Ihn stört jedoch, dass<br />

Menschen mit Beeinträchtigung immer in Vorleistung<br />

gehen und sich im Vorhinein beweisen müssen. Dagegen<br />

geht er mit seinem Buch an, indem er für mehr Aufmerksamkeit<br />

und Verständnis sorgt, um solche zusätzlichen<br />

Hindernisse beiseitezuräumen.<br />

Obwohl er sich selbst nicht als besonderes Vorbild wahrnimmt,<br />

denke ich, dass André Stahl durchaus inspiriert. Er<br />

ist ein Mensch, der in seinem Leben schon unglaubliches<br />

geleistet hat und trotzdem noch voller Lebensenergie steckt.<br />

Sein Buch „Ohne Ansehen der Person“ erzählt auf einzigartige<br />

Weise von verschiedensten Leben mit Beeinträchtigung.<br />

Neben humorvollen Anekdoten regen Geschichten<br />

mit Tiefgang zum Nachdenken an. Der 35-Jährige schafft<br />

es, mit seinem Buch zu zeigen, dass es wichtig ist, weiterzumachen<br />

und nicht aufzugeben. „Ohne Ansehen der Person“<br />

ist eine eindrucksvolle Mahnung, das eigene Glück nicht<br />

zu vernachlässigen und den Moment zu leben.<br />

Elisabeth Nebeling [Text]<br />

Cover Copyright [Bonifatius-Verlag]<br />

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