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Jahresbericht 2023 von Wohnbaugenossenschaften Zürich

Im Schwerpunkt-Teil des Jahresberichts 2023 von Wohnbaugenossenschaften Zürich, dem Verband der gemeinnützigen Bauträger im Kanton Zürich, kommen vor allem die Agglomeration und die Gemeinden auf dem Land zu Wort. Wie gehen sie mit den Anforderungen, die das Bevölkerungswachstum an sie stellt, um?

Im Schwerpunkt-Teil des Jahresberichts 2023 von Wohnbaugenossenschaften Zürich, dem Verband der gemeinnützigen Bauträger im Kanton Zürich, kommen vor allem die Agglomeration und die Gemeinden auf dem Land zu Wort. Wie gehen sie mit den Anforderungen, die das Bevölkerungswachstum an sie stellt, um?

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dafür ist, dass Genossenschaften<br />

überhaupt Land zur Verfügung<br />

gestellt bekommen.<br />

D. Müller (Dübendorf): Wenn ich<br />

durch Schwamendingen fahre und<br />

sehe, wie verdichtet und in welcher<br />

Qualität die Genossenschaften hier<br />

neu bauen – im Vergleich zu dem,<br />

was vorher dastand –, ist das schon<br />

eindrücklich. Ein wichtiger Teil des<br />

Begriffs Kostenmiete sind ja die Kosten.<br />

Bei der steigenden Komplexität beim<br />

heutigen Bauen – zum Beispiel bei<br />

den Bewilligungspflichten, aber auch<br />

bei den sich konkurrenzierenden<br />

Zielen bezüglich Energieversorgung,<br />

Hindernisfreiheit oder Lärmschutz –<br />

wird so viel verlangt, dass der fertige<br />

Bau zwar in Kostenmiete vermietet<br />

werden kann. Aber die Miete <strong>von</strong><br />

etwas Teurem ist immer noch teuer.<br />

Zum Glück beobachten wir da<br />

einen Paradigmenwechsel bei den<br />

Bauherrschaften. Man probiert,<br />

in anderen Materialisierungen und<br />

Typologien zu bauen.<br />

P. Müller (Urdorf): Das ist eine Erfahrung,<br />

die wir auch machen, nämlich<br />

dass sich <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

zum Beispiel in Bezug auf die Nachhaltigkeit<br />

eher einen höheren Standard<br />

URDORF<br />

Bevölkerungszahl (<strong>2023</strong>) 10327<br />

Bevölkerungszunahme 5 Jahre 5.7 %<br />

Bevölkerung Anteil 0-19 Jahre 20.8 %<br />

Bevölkerung Anteil 20-64 Jahre 59.7 %<br />

Bevölkerung Anteil 65+ Jahre 19.6 %<br />

Wohnungsbestand 4853<br />

Anteil gemeinnützige Wohnungen 16 %<br />

Verkäufe MFH (2022) 14<br />

Verkäufe unbebautes Land (2022) 6<br />

Bauzone nicht überbaut<br />

10.2 ha<br />

Baulandpreis 1847 CHF/m 2<br />

Steuerfuss (ohne Kirchen, <strong>2023</strong>) 115<br />

Fahrzeit nach <strong>Zürich</strong><br />

11.5 min<br />

auferlegen, was sich auch in den Baukosten<br />

niederschlägt. Das macht sich<br />

mit der Zeit aber bezahlbar. Und da<br />

sie den Gewinn als Rückstellungen<br />

in der Genossenschaft belassen, verfügen<br />

sie über Erneuerungsreserven.<br />

D. Müller (Dübendorf): Wir haben<br />

im Stadtzentrum (<strong>von</strong> Dübendorf) ein<br />

Areal mit viel Potenzial. Wir haben<br />

den Mix <strong>von</strong> Marktmiete und Kostenmiete<br />

mit 60 zu 40 % festgelegt und<br />

ein kommerziell-genossenschaftliches<br />

Tandem gesucht, dass für das Leepünt-<br />

Areal ein Projekt mit Zentrumsqualitäten<br />

realisiert. Die Förderung <strong>von</strong><br />

preisgünstigen Wohnungen nach<br />

dem Kostenmiete-Prinzip ist übrigens<br />

in unserer Gemeindeordnung festgeschrieben,<br />

gehört also zum Grundauftrag.<br />

Die Genossenschaft Kalkbreite<br />

– zusammen mit der Firma<br />

Senn – hat den Wettbewerb gewonnen,<br />

weil sie mit ihren Vorschlägen<br />

sehr überzeugend aufgezeigt haben,<br />

wie sich aus dem Zentrum eben ein<br />

Zentrum machen lässt. Da zeigt sich<br />

die zusätzliche Qualität im Denken<br />

und – vielleicht bei der Kalkbreite<br />

speziell – die Angewohnheit, aus<br />

anspruchsvollen Lagen das Beste<br />

zu machen. Und beim 40 %-Anteil<br />

Kosten miete muss man einfach sagen:<br />

«Die Förderung <strong>von</strong><br />

preisgünstigen<br />

Wohnungen nach<br />

dem Kostenmiet-<br />

Prinzip ist übrigens<br />

in unserer<br />

Gemeindeordnung<br />

festgeschrieben.»<br />

Dominic Müller, Hochbauvorstand<br />

Stadt Dübendorf<br />

Auch wenn es Stimmen gibt, die lieber<br />

80 % oder noch mehr gehabt hätten,<br />

so muss man doch auch den politischen<br />

Mehrheiten Rechnung tragen.<br />

P. Müller (Urdorf, richtet seine Frage<br />

an Monika Rohr): Bei euch in Stallikon<br />

wäre ja die Partnerschaft zu einer<br />

Wohnbaugenossenschaft nicht alternativlos.<br />

Es gäbe ja auch Pensionskassen.<br />

Warum war es denn gerade<br />

eine Genossenschaft?<br />

Monika Rohr (Stallikon): Im Zentrum<br />

stand <strong>von</strong> Anfang an der Gedanke<br />

der Gemeinschaft, die Idee eines Dorf -<br />

zentrums. Und uns war klar, dass<br />

dies eine Genossenschaft am besten<br />

leisten kann. Wir haben über <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

<strong>Zürich</strong> mehrere<br />

<strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> eingeladen,<br />

sich zu bewerben. Wir hatten<br />

zunächst ein Auswahlverfahren und<br />

haben uns aufgrund der Präsentationen<br />

für die geho entschieden. Nun sind<br />

wir schon ein paar Jahre daran, haben<br />

zwei (Architektur-)Wettbewerbsrunden<br />

hinter uns und sind nun dabei, mit<br />

dem Ortsplaner das Stalliker Entwicklungsleitbild<br />

in Abstimmung mit<br />

dem Siegerprojekt zu überarbeiten.<br />

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