08.05.2024 Aufrufe

CHECK Magazin - Gesundheitsmagazin für Männer No.17

Wer geht nicht mit vollem Kopf zu Bett? Die einen können ihre Tagesgeschäfte im Traum verarbeiten, die anderen liegen wach und grübeln. Manche behelfen sich mit Schlafmitteln, um das nötige Maß an Erholung zu erreichen, schieben damit aber oft die Probleme nur auf die lange Bank. In dieser Ausgabe wollen wir daher genauer hinsehen und fragen: Was macht der Schlaf und wie können wir ihn verbessern?

Wer geht nicht mit vollem Kopf zu Bett? Die einen können ihre Tagesgeschäfte im Traum verarbeiten, die anderen liegen wach und grübeln. Manche behelfen sich mit Schlafmitteln, um das nötige Maß an Erholung zu erreichen, schieben damit aber oft die Probleme nur auf die lange Bank. In dieser Ausgabe wollen wir daher genauer hinsehen und fragen: Was macht der Schlaf und wie können wir ihn verbessern?

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>CHECK</strong> MAG #17<br />

Text: Torsten Schwick<br />

SCHLAF<br />

Text: Torsten Schwick<br />

UND<br />

ERINNERUNGEN<br />

Im Schlaf verarbeiten wir Ereignisse – so weit, so klar. Ereignisse sind<br />

aber komplex: Personen und Objekte, Gerüche und Gefühle, die im Gehirn<br />

als Erinnerungen miteinander verknüpft und abgespeichert werden.<br />

Laut Newsroom der LMU1 (Ludwig-Maximilian-Universität<br />

München) hat sich die bisherige<br />

Gedächtnis-Forschung jedoch hauptsächlich auf<br />

einfache Assoziationen konzentriert, wie etwa beim<br />

Vokabellernen. Forschende wollten daher herausfinden,<br />

wie unterschiedlich stark Assoziationen auf<br />

das Erinnerungsvermögen Einfluss haben können<br />

und stellten die Frage, ob einige Elemente möglicherweise<br />

nur indirekt miteinander verbunden<br />

sind. „Dank der neuronalen Verknüpfungen, die<br />

diesen Assoziationen zugrunde liegen, genügt<br />

oft ein einzelnes Stichwort, um sich nicht nur an<br />

einzelne, sondern gleich an mehrere Aspekte des<br />

Ereignisses zu erinnern“, erklärt Dr. Nicolas Lutz<br />

vom LMU-Institut <strong>für</strong> Medizinische Psychologie.<br />

Dieser Prozess, der als Mustervervollständigung<br />

(pattern completion) bezeichnet wird, ist eine<br />

grundlegende Funktion des episodischen Gedächtnisses.<br />

Da sollte man also genauer hinsehen.<br />

Alle Versuchspersonen hatten eine Lernaufgabe mit<br />

komplexen Assoziationen zu bearbeiten und wurden<br />

dann in zwei Gruppen geteilt: Die einen verbrachten<br />

die Nacht im Schlaflabor, wo sie normal schlafen<br />

durften. Die anderen mussten die Nacht wach<br />

bleiben. In beiden Fällen durften die Versuchspersonen<br />

danach eine Nacht zu Hause verbringen,<br />

um sich zu erholen. Wer konnte sich wohl besser an<br />

bestimmte Elemente und Zusammenhänge erinnern?<br />

Richtig: Schlaf ist <strong>für</strong> die Vervollständigung<br />

von Teilinformationen und die Verarbeitung<br />

von komplexen Ereignissen im Gehirn<br />

wichtig. Er festigt gezielt schwache Assoziationen<br />

und stärkt auch neue Assoziationen zwischen<br />

Elementen, die beim Lernen nicht direkt miteinander<br />

verknüpft waren. In der Folge wurde durch Schlaf<br />

im Vergleich zu den Versuchspersonen ohne Schlaf<br />

auch die Fähigkeit verbessert, sich an mehrere<br />

Elemente eines Ereignisses zu erinnern, nachdem nur<br />

ein einziger Hinweisreiz vorgegeben wurde.<br />

Forschung20<br />

1 https://www.lmu.de/de/newsroom/newsuebersicht/news/schlafen-hilft-sich-besseran-<br />

komplexe-zusammenhaenge-zu-erinnern.html [abgerufen am 10.04.2024].

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!