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3-2024

Zeitschrift für Elektro-, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Smart Home

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Juni/Juli/August 3/<strong>2024</strong> Jahrgang 26<br />

HausundElektronik<br />

Zeitschrift für Elektro- und Gebäudetechnik<br />

Vorausschauend vernetzen<br />

und dezentral automatisieren<br />

Metz, Seite 8


Thermofix<br />

Sicherer Halt in gedämmten Fassaden<br />

• Zur Installation von Steckdosen, Schaltern, Leuchten etc. in<br />

gedämmten Außenfassaden<br />

• Einfach Lösung ohne Zusatzwerkzeug<br />

• Schnelle Montage durch einfaches Eindrehen<br />

• Ø 74mm Fräsloch<br />

• Wärmebrückenfreie Installation<br />

• Mit allen f-tronic ® Hohlwanddosen Ø 68 mm kombinierbar<br />

Einfache Installation Flexibel einsetzbar Sicherer Halt<br />

ohne Zusatzwerkzeug<br />

in allen gängigen<br />

dank hoher Auszugskräfte<br />

Dämmstoffen<br />

Zum Produkt<br />

www.f-tronic.de


Editorial<br />

Sascha Keller, Geschäftsführer<br />

Bird Home Automation GmbH/DoorBird<br />

www.doorbird.com<br />

Smarte Türsprechanlage –<br />

smart ausgewählt<br />

Bei einer IP-Türsprechanlage ist es wie mit dem Smartphone – hat man sie einmal,<br />

will man nicht mehr auf sie verzichten. Eine moderne IP-basierte Türsprechanlage<br />

ermöglicht eben enormen Komfort:<br />

Smarte Anlagen senden Push-Mittelungen auf mobile Endgeräte, wenn ein Besucher<br />

an der Tür klingelt. Beim Tippen auf die Nachricht öffnet sich die App und damit die<br />

Live-Ansicht von der Videokamera in der Sprechanlage. So kann man nicht nur<br />

sehen, wer vor der Tür steht, sondern auch in Echtzeit mit dem Besucher sprechen.<br />

Über die App kann man sogar die Tür öffnen, etwa für den Paketboten. Selbst<br />

wenn sich jemand sich nur im Eingangsbereich bewegt, erkennt der integrierte<br />

Sensor dies und sendet die Push-Mitteilung, ein komfortabler Sicherheitsaspekt.<br />

Eine IP-Sprechanlage passt an die meisten vorhandenen Leitungsnetze. Schwierig<br />

wird es nur, wenn es ausschließlich eine Bus-Verdrahtung gibt. Sind je Innensprechstelle<br />

mindestens zwei Adern verlegt, können speziell für die Nachrüstung<br />

von größeren Wohngebäuden entwickelte Zweidraht-Netzwerkkonverter verwendet<br />

werden, um die Innensprech stellen mit Netzwerkdaten und Strom (Power over<br />

Ethernet) zu versorgen. Man muss also keine Netzwerkkabel nachträglich verlegen.<br />

Eine Alternative sind WLAN-fähige Innensprechstellen. Hier gilt es, stets die<br />

Verbindungsqualität und eventuelle Schwankungen zu berücksichtigen. Daher<br />

sollte der Netzwerkanschluss per Kabel erfolgen.<br />

Weiter sollte geprüft werden, ob für den Fernzugriff aus dem Internet Portweiterleitungen<br />

am hauseigenen Router oder das Netzwerkprotokoll SIP wirklich erforderlich<br />

sind, denn hier entstehen Sicherheits- und Stabilitätseinschränkungen.<br />

Folge kosten einer App können schnell abschrecken. Für eine herstellerneutrale<br />

Integration in bestehende Smart-Home-Systeme sollte die IP-Sprechanlage über<br />

eine offene, gut dokumentierte Schnittstelle (API) verfügen.<br />

Die Möglichkeit der Integration mit verschiedenen Smart-Home-Systemen und<br />

die Kompatibilität mit gängigen Marken sind weitere wichtige Aspekte. Der klare<br />

Markttrend geht seit einiger Zeit von analogen hin zu Netzwerk/IP-basierten Türsprechanlagen,<br />

da letztere in nahezu allen Anwendungs bereichen deutliche Vorteile<br />

bieten. Nicht zuletzt ist ein gutes Preis/Leistungs-Verhältnis wünschenswert.<br />

Viele Türsprechanlagen mit Videofunktion verfügen über weitwinklige Kameras,<br />

daher sollte die Installationshöhe berücksichtigt werden. Gängige Auflösungen<br />

sind 720p bis 1080p, höhere Auflösungen bieten keinen Mehrwert.<br />

Für die Videofunktion können große Datenmengen anfallen. Um den Fernzugriff<br />

auch dann zu ermöglichen, wenn der Bewohner mit dem Smartphone unterwegs<br />

ist, sollte ein Upload-Bandbreitenbedarf der Türstation von 450 Kbit/s nicht überschritten<br />

werden.<br />

Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong><br />

3


Inhalt 3/<strong>2024</strong><br />

3 Editorial<br />

4 Inhalt/Impressum<br />

6 Aktuelles<br />

8 Titelstory<br />

10 Netzwerke und Kommunikation<br />

26 Energietechnik<br />

42 Sicherheitstechnik<br />

46 Gebäudetechnik und -automation<br />

51 Lichttechnik<br />

56 Elektroinstallation<br />

61 Sat- und Kabel-TV<br />

62 Software<br />

Juni/Juli/August 3/<strong>2024</strong> Jahrgang 26<br />

HausundElektronik<br />

Zeitschrift für Elektro- und Gebäudetechnik<br />

Vorausschauend vernetzen<br />

und dezentral automatisieren<br />

Metz, Seite 8<br />

Titelstory:<br />

Technik für ein gutes<br />

Lebensgefühl<br />

im Smart Building<br />

Vorausschauend vernetzen und dezentral<br />

automatisieren – es ist so einfach, wie es<br />

klingt! 8<br />

• Herausgeber und Verlag:<br />

beam-Verlag<br />

Krummbogen 14<br />

35039 Marburg<br />

info@beam-verlag.de<br />

www.beam-verlag.de<br />

Tel.: 06421/9614-0<br />

Fax: 06421/9614-23<br />

• Anzeigenverwaltung:<br />

beam-Verlag<br />

Myrjam Weide<br />

m.weide@beam-verlag.de<br />

Tel.: 06421/9614-16<br />

Fax: 06421/9614-23<br />

• Redaktion:<br />

Ing. Frank Sichla<br />

redaktion@beam-verlag.de<br />

• Erscheinungsweise:<br />

4 Hefte jährlich<br />

• Satz und<br />

Reproduktionen:<br />

beam-Verlag<br />

• Druck und Auslieferung:<br />

Bonifatius GmbH, Paderborn<br />

www.bonifatius.de<br />

Der beam-Verlag übernimmt trotz sorgsamer<br />

Prüfung der Texte durch die Redaktion keine<br />

Haftung für deren inhaltliche Richtigkeit. Alle<br />

Angaben im Einkaufsführerteil beruhen auf<br />

Kundenangaben!<br />

Handels- und Gebrauchsnamen,<br />

sowie Warenbezeichnungen und<br />

dergleichen werden in der Zeitschrift<br />

ohne Kennzeichnungen verwendet. Dies<br />

berechtigt nicht zu der Annahme, dass<br />

diese Namen im Sinne der Warenzeichenund<br />

Markenschutzgesetzgebung als frei zu<br />

betrachten sind und von jedermann ohne<br />

Kennzeichnung verwendet werden dürfen.<br />

Stromsparende Funkvernetzung<br />

in Gebäuden<br />

Selbstkonfigurierende Funknetzwerke sorgen vorteilhaft mit Contiki-NG<br />

für die Übertragung von Sensordaten. 10<br />

Worauf es<br />

beim Spleißen<br />

und Messen<br />

ankommt<br />

Aufgrund des zunehmenden<br />

Glasfaserausbaus müssen<br />

sich Elektriker auch beim<br />

Spleißen auskennen. Dabei<br />

gilt es, typische Fehler zu<br />

vermeiden. 20<br />

4 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


Die größten Fallstricke bei der<br />

Planung der eigenen Solaranlage<br />

Immer mehr private Haushalte und Unternehmen nutzen Photovoltaik<br />

zur Stromerzeugung. 30<br />

Wie kommen die hohen<br />

FTTH-Datenraten bis ins Zimmer?<br />

Wie man leistungsfähige IT-Verkabelungen in Wohngebäuden<br />

nachrüsten kann, erfahren Sie hier. 22<br />

So steht es um<br />

die Energiewende<br />

in Deutschland<br />

Der Beitrag beleuchtet aus drei<br />

Perspektiven den derzeitigen<br />

Stand: anhand der Kommunikation<br />

der Bundesregierung, anhand<br />

statistischer Daten und anhand eines<br />

offenbar unabhängig agierenden<br />

Fachautors. 26<br />

Software reduziert<br />

Netzanschlussdauer<br />

um mindestens 50 %<br />

Gemäß dem Photovoltaik-Ausbaupfad der deutschen Bundesregierung<br />

soll der Zubau von jährlich prognostizierten 9 GWp im Jahr 2023 auf<br />

über 20 GWp ab 2027 gesteigert werden. 37<br />

Alles wird kabelfrei – oder?<br />

Die Zukunft der drahtlosen Datenübertragung. 14<br />

Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 5


Aktuelles<br />

Wir elektrisieren gemeinsam!<br />

the electrify club – Netzwerk der Elektrobranche<br />

Vom „Elektro-Partner Netzwerk “ zum „the electrify club “:<br />

Die Alphatec Schaltschranksysteme GmbH, ein mittelständisches Unternehmen der<br />

Elektrobranche, hat ihr Partnernetzwerk neu konzipiert und für Privatpersonen geöffnet.<br />

Seit über 30 Jahren produziert das Unternehmen<br />

unter der Führung der Familie Schiegl hochwertige<br />

Energieverteiler und Lade stationen. Im<br />

Jahr 2021 wurde das Elektro-Partner Netzwerk<br />

ins Leben gerufen, um den Austausch mit Partnern<br />

und Kunden zu intensivieren und Produkte<br />

kontinuierlich weiterzuentwickeln. Mit über 200<br />

Partnern hat sich das Netzwerk in den letzten<br />

drei Jahren dynamisch weiterentwickelt.<br />

Das kürzliche Rebranding betont das gemeinsame<br />

Anliegen, stolz auf die tägliche Arbeit im<br />

Elektrohandwerk zu sein, die Energiewende<br />

in Deutschland voranzutreiben und gemeinsam<br />

unsere Zukunft zu elektrisieren. Neu ist,<br />

dass nun auch Privatpersonen Teil des electrify<br />

club werden können – egal ob Angestellte,<br />

Auszubildende oder am Thema Interessierte –<br />

als Private-Mitglied kann ab sofort jeder die<br />

Vorteile des electrify clubs nutzen. Zudem<br />

gibt es nun auch eine Upgrade-Möglichkeit für<br />

Business-Mitglieder, um als Premium-Mitglied<br />

noch mehr Benefits zu genießen.<br />

Alphatec Schaltschranksysteme GmbH<br />

www.alphatec-systeme.de<br />

Kostenlos für Privatpersonen<br />

und Unternehmen<br />

Die Business- und Private-Mitgliedschaften sind<br />

für Unternehmen und Privatpersonen kostenfrei<br />

und können bequem online beantragt werden.<br />

Jedes Mitglied erhält ein Willkommenspaket<br />

mit einem persönlichen Begrüßungsgeschenk<br />

sowie zweimal im Jahr das Alphatec-Magazin<br />

mit zahlreichen interessanten Themen aus der<br />

Elektrobranche. Über den exklusiven Newsletter<br />

und den WhatsApp-Kanal werden zudem<br />

aktuelle Themen, Aktionen und Informationen<br />

geteilt. Beim jährlichen Club-Event haben sowohl<br />

Business- als auch Private-Mitglieder die Möglichkeit,<br />

sich persönlich kennenzulernen und in<br />

den Austausch zu treten. Darüber hinaus stehen<br />

allen Mitgliedern kostenlose Webinare und<br />

Eintrittskarten für Fachmessen zur Verfügung.<br />

Mehr Benefits für Unternehmen<br />

Business-Mitglieder erhalten darüber hinaus<br />

Zugang zu einem umfangreichen digitalen Marketingbaukasten<br />

und profitieren von gemeinsamen<br />

Werbeaktionen. Ein jährlicher Rabatt im<br />

Onlineshop auf das gesamte Sortiment sowie die<br />

Listung als Partner für Installationsanfragen auf<br />

der Alphatec-Website sind weitere Vorteile der<br />

Business-Mitgliedschaft. Durch ein kostenpflichtiges<br />

Abonnement können Unternehmen ihre Mitgliedschaft<br />

auf den Premium-Status upgraden und<br />

zusätzliche Vorteile wie kontinuierlich kostenlose<br />

Clubmerchandise-Produkte, dauerhafte Rabatte<br />

im Onlineshop sowie exklusive Events nur für<br />

Premium-Mitglieder erhalten.<br />

Jetzt Clubmitglied werden<br />

Du bist stolz darauf, die Energiewende in<br />

Deutschland voranzutreiben, stolz dein Handwerk<br />

aus zuüben oder einfach nur interessiert<br />

an der Elektro mobilität und der Energie- und<br />

Gebäude technik? Dann werde Mitglied im the<br />

electrify club, denn in Zukunft werden Partnerschaften,<br />

ein starkes Netzwerk und eine vertrauensvolle,<br />

partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

immer bedeutsamer. ◄<br />

Weitere Informationen zum electrify club und<br />

dem Upgrade zur Premium-Mitgliedschaft<br />

gibt es in der Alphatec-Clubbroschüre. Diese<br />

sowie das Anmeldeformular findest du hier:<br />

www.alphatec-systeme.de/elektro-partner<br />

6 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


Aktuelles<br />

Ein Vierteljahrhundert Simply Good Vibes<br />

Sommer cable feiert 25-jähriges Jubiläum<br />

Im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums bedankt<br />

sich Sommer cable bei allen Kunden und Partnern<br />

mit einer Jubiläums-Sonderaktion: Ab sofort<br />

erhalten Kunden monatliche Produkt-Highlights<br />

zum Sonderpreis.<br />

Investitionen in die Zukunft<br />

Seit 1999 werden bei Sommer cable nicht nur<br />

Kontakte gelötet, sondern auch geknüpft. Denn<br />

trotz fortschreitender Digitalisierung und technologischer<br />

Entwicklungen sind Kabel und Signalverbinder<br />

nach wie vor unverzichtbar für eine zuverlässige<br />

Übertragung von analogen und digitalen<br />

Signalen. Leitungen bieten eben immer noch die<br />

beste Übertragungsgarantie, Signalqualität und<br />

(Abhör-)Sicherheit.<br />

Aus Musikern wurden Kabelspezialisten<br />

Die Sommer cable GmbH wurde im Jahr 1999 von<br />

Rainer Blanck und Friedhelm Sommer gegründet.<br />

Zusammen mit einem Team aus Tüftlern um<br />

den Kabelspezialisten Pascal Miguet, einigen<br />

Musikern, Toningenieuren, Elektronikern und<br />

Veranstaltungstechnikern begannen sie, Kabel<br />

und Steckverbinder zu entwickeln, die nicht nur<br />

höchste Soundqualität boten, sondern auch in<br />

der Handhabung überzeugten.<br />

Heute zählt Sommer cable zu den führenden<br />

Kabelherstellern und bietet ein umfassendes<br />

Sortiment für die Bereiche Audio, Video, Multimedia,<br />

Broadcast und HiFi. Neben höchster Qualität<br />

und Zuverlässigkeit zeichnet sich das Unternehmen<br />

durch seine Fähigkeit aus, Trends frühzeitig<br />

zu erkennen und mithilfe zahlreicher Anregungen<br />

von Kunden und Partnern stets zukunftsfähige<br />

Lösungen zu entwickeln.<br />

„Das Fundament unserer Lösungskompetenz<br />

liegt in unserer Haltung: der Leidenschaft für<br />

das, was wir tun. Sie steckt in jedem Mitarbeiter<br />

und damit in jeder Facette von Sommer cable“,<br />

erklärt Rainer Blanck, CEO und Firmengründer.<br />

„Wie wir das machen? Indem wir mit unseren Mitarbeitern<br />

und unseren Kunden ein Team bilden.<br />

Wir machen die Talente unserer Leute zu denen<br />

unseres Unternehmens und die Anforderungen<br />

unserer Kunden zu unseren eigenen. Genau das<br />

macht heute den Unterschied in der Branche aus.<br />

Und genau das macht uns aus.“<br />

Mit dieser Persönlichkeit, der Nähe zum Kunden<br />

und einer qualifizierten Beratung begeistert<br />

Sommer cable heute Kunden aus dem gesamten<br />

Pro-Audio-Bereich: Architekten und Planer,<br />

Studio-, Medien- und Eventtechniker – und<br />

natürlich Musiker.<br />

Gestartet in einem kleinen Büro, damals noch<br />

mit einer Handvoll Leute, hat sich die Sommer-<br />

Familie inklusive aller Filialen und Tochtergesellschaften<br />

mittlerweile auf knapp 90 Menschen<br />

erweitert mit Niederlassungen in Frankreich,<br />

den USA und seit neuestem auch in Spanien.<br />

Man blickt zurück auf zahlreiche Meilensteine<br />

in der Unternehmensgeschichte, kleinere und<br />

größere Projekte, wie etwa den Umzug in die<br />

heutigen Gebäude in der Humboldtstraße im<br />

Jahr 2004 oder die Umstrukturierung des Kleinteilelagers<br />

ins automatische Autostore 2017. Und<br />

noch in diesem Jahr steht mit dem Relaunch<br />

des Onlineshops ein weiteres Großprojekt an.<br />

So bleibt man neben Neuerungen der Produktpalette,<br />

wie HICON 2002 und SYSBOXX 2005,<br />

immer up to date.<br />

Die Sommer Times zum Jubiläum gibt es unter<br />

www.sommercable.com/de/25years oder in<br />

Papierform. ◄<br />

Friedhelm Sommer und Rainer Blanck<br />

Sommer cable GmbH<br />

info@sommercable.com<br />

www.sommercable.com<br />

Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 7


Titelstory<br />

Technik für ein gutes Lebensgefühl im Smart Building<br />

Vorausschauend vernetzen und dezentral automatisieren – es ist so einfach, wie es klingt!<br />

Verteilerlösungen müssen kompakt sein und dennoch viel Platz für die<br />

Anschlusstechnik bieten.<br />

Smart-Home-Anwendungen,<br />

Streaming-Sender, große Datenmengen<br />

und der Trend zum Homeoffice<br />

erfordern hohe Datenraten. Um<br />

einen kontinuierlichen und reibungslosen<br />

Datentransfer zu gewährleisten,<br />

werden Gebäude zunehmend<br />

mit einem Glasfaseranschluss ausgestattet.<br />

Das klingt zunächst nicht<br />

schlecht, es bedarf aber im Haus<br />

einiger technischer Vorkehrungen,<br />

um die Performance bis zur „hintersten<br />

Ecke“ zu bringen. Hierfür ist<br />

eine durchgängige und strukturierte<br />

Netzwerkverkabelung unerlässlich.<br />

Starkes Wachstum<br />

des Breitbandmarktes<br />

In vielen Gebieten findet seit den<br />

frühen 2000er Jahren ein starkes<br />

Wachstum des Marktes für Breitbandzugänge<br />

statt. Infolgedessen<br />

werden zunehmend Glasfasern<br />

(LWL) verlegt. FTTH (Fiber to the<br />

Home) bedeutet, dass die Datenübertragung<br />

von der Vermittlungsstelle<br />

bis zum Anschluss des Kunden<br />

vollständig über Glasfaser erfolgt.<br />

Autor:<br />

Daniel Küssner<br />

Junior Key Account Manager<br />

Cabling Solutions<br />

Metz Connect<br />

www.metz-connect.com<br />

Im Rahmen von DigitalPakt Schule<br />

werden immer häufiger auch Schulgebäude<br />

mit einem Glasfaseranschluss<br />

ausgestattet. Wichtig ist hier,<br />

ebenso wie im Eigenheim, dass die<br />

zur Verfügung stehende Bandbreite<br />

in den einzelnen Zimmern tatsächlich<br />

ankommt. Liegt ein Breitbandanschluss<br />

vor, ist es von Vorteil, wenn<br />

eine strukturierte Netzwerklösung im<br />

gesamten Gebäude den reibungslosen<br />

Datentransfers sicherstellt.<br />

OpDAT-Lösungen machen<br />

hohe Bandbreiten überall<br />

im Gebäude nutzbar<br />

Eine optimale Verbindung zwischen<br />

Straßennetz und Gebäudeverkabelung<br />

ermöglicht beispielsweise der<br />

kompakte FITH-Anschlusspunkt<br />

OpDAT APL. Er kann als Aufputz-<br />

Gehäuse oder auf Trag schienen installiert<br />

werden.<br />

Die Spleißkassette kann aus dem<br />

Verteilergehäuse herausgenommen<br />

werden, um Anschlussarbeiten zu<br />

vereinfachen.<br />

Beim neuen Multifunk tionsverteiler<br />

OpDAT MV von Metz Connect sorgen<br />

fünf Ausstattungsvarianten für<br />

maximale Flexibilität. Beispielsweise<br />

gibt es eine Variante, mit der sowohl<br />

Glasfaser- als auch Kupfer- und<br />

Hybrid-Anwendungen realisiert werden<br />

können. Das stylische Gehäuse<br />

bietet viele Vorteile bei FITH-Anwendungen,<br />

wo es als Verteilpunkt für<br />

die Hausverkabelung eingesetzt<br />

wird und hoch performante Multimedia-Anwendungen<br />

im gesamten<br />

Gebäude unterstützt.<br />

Basierend auf zwei Grundgehäusen<br />

in den Ausführungen IP44 und<br />

IP65, lässt sich das modulare System<br />

durch verschiedene Bausteine leicht<br />

an die jeweilige Aufgabe und die örtlichen<br />

Bedingungen anpassen. Beispielsweise<br />

hat das IP44-Gehäuse<br />

zwei separat abschließbare Türen,<br />

um den Installateur- vom Kundenbereich<br />

zu trennen. Diese Aufteilung<br />

schützt die Arbeit des Installateurs<br />

vor unbefugtem Zugriff und der<br />

Endanwender kann weiterhin ungehindert<br />

auf das Patchfeld zugreifen.<br />

Der Verteiler bietet Platz für bis zu<br />

24 Steckverbindungen. Durch die<br />

Möglichkeit der Aneinanderreihung<br />

mehrerer Gehäuse kann die Gesamtkapazität<br />

erhöht werden.<br />

Multifunktionsverteiler sorgen bei Glasfaser-, Kupfer- und Hybrid-<br />

Installationen für maximale Flexibilität im ganzen Gebäude<br />

8 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


Titelstory<br />

Über ein performantes Netzwerk lassen sich Multimedia-Funktionen so<br />

ausführen, dass ein maximaler Komfort möglich ist.<br />

Individuelle<br />

Gebäudeautomation<br />

durch vorausschauende<br />

Vernetzung<br />

Neben der Stromverkabelung ist eine<br />

strukturierte Datennetzwerkverkabelung<br />

im modernen Smart Building<br />

unerlässlich. Kupfer- und Glasfaser-Netzwerkkomponenten<br />

sind die<br />

Grundlage für eine zukunftsfähige<br />

Vernetzung, z. B. bei Telefonanlagen,<br />

Unterhaltungselektronik, Überwachungskameras,<br />

Türsprechanlagen,<br />

Beleuchtungs- und Zutrittskontrollsysteme<br />

und vielen weiteren<br />

Smart-Home-Anwendungen. Netzwerktechnologie<br />

von Metz Connect<br />

unterstützt Datenübertragungen bis<br />

10 Gbit/s. Auf dieser Basis lassen<br />

sich mit einem Smartphone oder<br />

einem Tablet-PC netzwerkfähige<br />

Haushaltsgeräte bequem aus der<br />

Ferne ansteuern.<br />

Die Vernetzung und Steuerung der<br />

Gebäudetechnik erhöht nicht nur<br />

Komfort und Sicherheit, sondern<br />

auch die Nachhaltigkeit und damit<br />

den Wert eines Gebäudes. Mit<br />

modernen Messeinrichtungen für<br />

Strom, Erdgas, Wasser oder Fernwärme,<br />

die in das Kommunikationsnetz<br />

eingebunden sind, lassen sich<br />

der Energieverbrauch und zeitbezogene<br />

Verbrauchswerte kontinuierlich<br />

auslesen und durch das anwendungsneutrale<br />

Netzwerk überall im<br />

Gebäude bereitstellen. Mit konfigurierbaren<br />

Überwachungs- und<br />

Steuerfunktionen können dezentrale<br />

HLK-Anwendungen optimiert<br />

und somit Energie und Kosten eingespart<br />

werden.<br />

Automatisierung<br />

mit dezentralen<br />

I/O-Komponenten<br />

Eine durchdachte Gebäudeautomatisierung<br />

kann die Parameter für<br />

Heizung und Licht zeit- und bedarfsgerecht<br />

steuern, um zum Beispiel im<br />

Smart Home für Behaglichkeit zu sorgen.<br />

Beispielsweise können Jalousien<br />

abhängig von der Sonneneinstrahlung<br />

und der aktuellen Raumtemperatur<br />

hoch- bzw. heruntergefahren<br />

werden. Komplexe Abläufe<br />

lassen sich in programmierbare Szenarien<br />

umsetzen. Für die Erfassung<br />

der Sensordaten und die Ansteuerung<br />

von Aktoren kommen Komponenten<br />

zum Einsatz, die dezentrale<br />

Schaltaufgaben übernehmen.<br />

Zu den wichtigsten Vorteilen solcher<br />

Komponenten zählt der dezentrale<br />

und durch die Handbedienebene autarke<br />

Einsatz, d.h., es gibt an jedem<br />

Modul einen kleinen Hebel, durch<br />

den manuell in das System eingegriffen<br />

werden kann. So wurde beispielsweise<br />

das Dreipunktmodul<br />

BACnet MS/TP speziell für dezentrale<br />

Schaltaufgaben entwickelt. Es<br />

verfügt über sechs digitale Eingänge,<br />

zwei 2-stufige Relaisausgänge und<br />

zwei Digitalausgänge. Die Montage<br />

erfolgt auf einer Tragschiene TH35<br />

nach IEC 60715 in Elektroverteilern.<br />

Das Modul eignet sich, um z. B. mehrstufige<br />

Pumpen, Brenner, Lüfter oder<br />

Jalousien zu schalten. Es besitzt eine<br />

Hand bedienebene für die Ausgänge.<br />

Mit neuen Funktionen<br />

Automatisierungspotenziale<br />

erschließen<br />

Außerdem erhöhen Komponenten<br />

mit intelligenten Zusatzfunktionen<br />

die Effizienz einer Anwendung.<br />

Beispielsweise bietet das Multifunktions-Zeitrelais<br />

MFRk-E08 unter anderem<br />

die neue Funktion „Sperrung<br />

Steuer kontakt“.<br />

Dreipunktmodul BACnet MS/TP<br />

für dezentrale Schaltaufgaben,<br />

beispielsweise um mehrstufige<br />

Pumpen, Brenner, Lüfter oder<br />

Jalousien zu schalten<br />

Anwendungen dafür finden sich in<br />

Ein- oder Mehrfamilien häusern sowie<br />

im Gastronomie- und Hotelbereich:<br />

Wenn der Steuerkontakt des Zeitrelais<br />

mit einem Bewegungsmelder<br />

beschaltet wird, können Handtuchtrockner,<br />

Kaffee maschinen oder Zirkulationspumpen<br />

bedarfsgerecht<br />

aktiviert werden. Die Funktion verhindert<br />

ein mehrmaliges Aktivieren<br />

während der eingestellten Laufzeit.<br />

Fazit<br />

Wer heute Nutzbauten, Büros, Schulen<br />

oder das Eigenheim mit einer<br />

strukturierten Verkabelung ausstattet<br />

oder nachrüstet, sorgt damit für<br />

die Zukunft vor. Mit der Technologie<br />

von Metz Connect können in allen<br />

Gebäudebereichen entsprechende<br />

Geräte innerhalb einer anwendungsneutralen<br />

Netzwerklösung miteinander<br />

vernetzt werden. Intelligente<br />

Komponenten und die entsprechende<br />

Verteil- und Anschlusstechnik<br />

umfassen die gesamte Infrastruktur<br />

und bündeln unterschiedliche<br />

technische und elektronische<br />

Funktionen in einem einzigen System<br />

– für ein angenehmes Wohngefühl,<br />

höchsten Schutz, optimale Prozesssteuerung<br />

und ein effizientes<br />

Energiecontrolling. ◄<br />

Metz Connect bietet Verteil- und Anschlusstechnik für die wichtigsten<br />

Anwendungen im Smart Building – von Multimedia über Licht- und<br />

Klimasteuerung bis hin zu Brandschutz und Zugangskontrolle.<br />

Bedarfsgerechte Bereitstellung von Warmwasser mit Multifunktions-<br />

Zeitrelais MFRk-E08 (Bild links: © Atstock Productions_istockphoto.com)<br />

Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 9


Netzwerke und Kommunikation<br />

Stromsparende Funkvernetzung in Gebäuden<br />

Selbstkonfigurierende Funknetzwerke sorgen vorteilhaft mit Contiki-NG für die Übertragung<br />

von Sensordaten.<br />

IK Elektronik GmbH<br />

www.ik-elektronik.de<br />

Bei der Entwicklung von Funkelektronik<br />

sind die Experten von IK<br />

Elektronik von Kunden häufig mit<br />

der Anforderung konfrontiert, eine<br />

sichere Funkübertragung in großen<br />

Gebäuden und unter schwierigen<br />

Über tragungsbedingungen zu realisieren.<br />

Diese Aufgabe ist nicht ungewöhnlich.<br />

Sie wird bei der Kommunikation<br />

via WiFi oder DECT durch<br />

den Einsatz zusätzlicher Repeater<br />

gelöst, die z.B. als Steckdosenmodul<br />

am Stromnetz angeschlossen<br />

werden.<br />

Sollen darüber hinaus die Repeater<br />

einen minimalem Stromverbrauch<br />

haben, um beispielsweise über lange<br />

Zeit batteriebetrieben und wartungsfrei<br />

zu arbeiten, dann gibt es keine<br />

einfache und etablierte Lösung mehr.<br />

Das ist eine nicht ungewöhnliche,<br />

aber auch spannende Herausforderung<br />

für das Entwicklungs-Team<br />

von IK Elektronik.<br />

Recherchieren,<br />

testen und umsetzen<br />

So begann man bereits vor einigen<br />

Jahren, verschiedene technische<br />

Möglichkeiten für diese Aufgabe am<br />

Markt zu recherchieren, zu testen<br />

und auch in Form eigener Software-<br />

Protokolle umzusetzen. Als erste<br />

Lösung entstand der interne Funkstandard<br />

Variomesh als eigenständiger<br />

Softwarestack.<br />

Zusätzlich dazu lief die Recherche<br />

nach verfügbaren Lösungen für die<br />

geschilderte Aufgabe stets weiter.<br />

Neben den technisch notwendigen<br />

Eigenschaften wurden Kriterien wie<br />

Time-to-Market/Entwicklungszeit,<br />

Entwicklungskosten, eventuelle<br />

Lizenzkosten und die Möglichkeit,<br />

das System bei IK Elektronik anzupassen<br />

und weiterzuentwickeln, in<br />

die Überlegungen einbezogen.<br />

Wachsende Anforderungen, vorrangig<br />

aus den Bereichen Smart Home<br />

und Smart Metering, bei der Vernetzung<br />

von Sensoren und bei der<br />

Realisierung von Schnittstellen zur<br />

Cloud, führten schließlich zu einer<br />

Intensivierung der Aktivitäten und<br />

zu einem interessanten Ergebnis.<br />

Die Aufgabe<br />

Für ein konkretes Entwicklungsprojekt<br />

galt es, eine Vielzahl batteriebetriebener<br />

Sensoren in Gebäuden<br />

an ein zentrales Kommunikations-<br />

10 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


Netzwerke und Kommunikation<br />

Gateway anzubinden. Das Gateway<br />

kommuniziert über eine spezielle<br />

Funk frequenz mit den Sensoren<br />

und stellt deren Daten via Mobilfunk<br />

oder DSL für eine Cloud zur weiteren<br />

Bearbeitung zur Verfügung. Zusätzlich<br />

sollten batterie betriebene Repeater<br />

entwickelt werden, welche ebenso<br />

die Funksignale der Sensoren empfangen<br />

und gleichzeitig als Netzwerkknoten<br />

arbeiten. Sie sollten selbständig<br />

eine Verbindung mit benachbarten<br />

Repeatern und dem Gateway<br />

aufbauen und zuverlässig aufrechterhalten.<br />

Zentrale Kundenanforderungen<br />

dabei waren eine selbständige,<br />

automatische Konfiguration<br />

des Netzwerks und der Betrieb der<br />

Repeater über mehrere Jahre hinweg<br />

ohne Batterie wechsel.<br />

Die Aufgabe war hinsichtlich der<br />

Elektronik-, Antennen- und Geräteentwicklung<br />

anspruchsvoll. Erstmalig<br />

setztet man dabei Contiki-NG (Next<br />

Generation) als Kernkomponente für<br />

die Funkkommunikation zwischen<br />

Repeatern und Gateway ein. Das<br />

ermöglichte es, innerhalb kurzer<br />

Entwicklungszeiten alle gestellten<br />

Aufgaben zu realisieren. Individuelle<br />

Design-Ziele konnten berücksichtigt<br />

werden und optimal in den Entwicklungsverlauf<br />

einfließen. Contiki-NG<br />

wurde für die spezielle Geräte-Hardware<br />

angepasst und in die Software<br />

des neuen Systems eingebettet.<br />

Hinter den Kulissen<br />

von Contiki-NG<br />

Contiki-NG ist ein freiverfügbares<br />

Betriebssystem. Es basiert auf<br />

Contiki-OS, das für 8-Bit- Computer<br />

von Adam Dunkels 2003 erstmalig<br />

veröffentlicht wurde und seitdem<br />

ständig weiterentwickelt wird (https://<br />

de.wikipedia.org/wiki/Contiki).<br />

Contiki-NG eignet sich besonders<br />

für Anwendungen im Umfeld des IoT,<br />

bei denen nur wenig Ressourcen für<br />

die Funk-Datenübertragung zur Verfügung<br />

stehen. Es beinhaltet bereits<br />

viele notwendige Komponenten und<br />

Werkzeuge für Funk- und Netzwerkkommunikation.<br />

Der aktuelle Versionsstand 4.8 (Juli<br />

2022) und die Dokumentation sind<br />

im zugehörigen Github frei verfügbar<br />

(https://github.com/contiki-ng/<br />

contiki-ng).<br />

Dank seiner Cross-Plattform-Architektur<br />

und der geringen Systemanforderungen<br />

kann Contiki-NG auf zahlreichen<br />

Mikrocontrollern wie ARM<br />

Cortex M3/M4 und Texas Instruments<br />

MSP430 eingesetzt werden.<br />

Für die Entwicklung und Herstellung<br />

von sehr kompakten Baugruppen<br />

und Geräten mit Funküber tragung<br />

existieren auf dem Markt hochintegrierte<br />

Schaltkreise, bestehend<br />

aus HF-Transceiver, Mikrocontroller<br />

und weiteren Peripheriekomponenten<br />

wie ADCs und Schnittstellentreiber<br />

in einem einzigen Bauteil<br />

als SoC (System-On-Chip).<br />

Beispiele dafür sind die CC13xx/<br />

CC26xx SimpleLink MCU Serie<br />

von Texas Instruments, die einen<br />

großen Bereich an Möglichkeiten für<br />

die Sub-GHz- und 2,4-GHz-Datenkommunikation<br />

ab decken, oder auch<br />

die Nordic-nRF52-Generationen, die<br />

sich ebenfalls für 2,4-GHz-Anwendungen<br />

eignen. Für diese SoCs<br />

sind eine Reihe von Beispielen für<br />

Applikations-Codes sowie zahlreiche<br />

Treiber für hardware-nahe<br />

Programmteile veröffentlicht, die<br />

als Ausgangspunkt für Contiki-NG<br />

verwendet werden können.<br />

Die Funkkommunikation mit<br />

Contiki-NG setzt im Kern auf den<br />

IEEE-802.15.4-Standard auf, den<br />

auch die genannten SoCs mit zahlreichen<br />

Funktionen unterstützen.<br />

Beim Einsatz von Contiki-NG sind<br />

insbesondere die Eigenschaften der<br />

jeweiligen Funkvernetzung flexibel<br />

anpassbar. Die Übertragungsparameter<br />

können an die Anzahl<br />

der Geräte im Funknetzwerk, an<br />

die Übertragungsgeschwindigkeit,<br />

die Reichweite sowie die Koexistenz<br />

mit anderen Funksystemen und die<br />

Gegebenheiten des jeweiligen Einsatzorts<br />

angepasst werden.<br />

Dabei spielt die Funkfrequenz für<br />

das eigentliche Funkprotokoll keine<br />

Rolle. Sie kann individuell je nach<br />

physikalischen und technischen<br />

Gegebenheiten ausgewählt werden.<br />

Gebäudedurchdringung, Antennengrößen<br />

oder regulatorische Bestimmungen<br />

spielen bei der Auswahl eine<br />

Rolle. So sind die in Europa üblichen<br />

freien 433- oder 868-MHz-Bänder<br />

ebenso nutzbar wie das weltweit<br />

lizenzfreie 2,4-GHz-Band.<br />

Optimiert für<br />

wartungsarmen<br />

Batteriebetrieb<br />

Um im Batteriebetrieb langjährige<br />

Laufzeiten ohne Batteriewechsel<br />

zu erreichen, sind bei der Entwicklung<br />

besondere Anforderungen<br />

zu meistern. Bei der Hardware-<br />

Entwicklung ist ein geringer Stromverbrauch<br />

in der gesamten Schaltung<br />

– vor allem auch im Standby-<br />

Betrieb – außerordentlich wichtig.<br />

In der Software sind kürzest mögliche<br />

Abarbeitungszeiten der Programmprozesse,<br />

möglichst lange<br />

Tiefschlafphasen für die Elektronik<br />

und vorhersagbare Systemabläufe<br />

die nötigen Grundbausteine für die<br />

Zielerreichung.<br />

Contiki-NG verwendet fast ausschließlich<br />

kooperatives Multitasking.<br />

Das bedeutet, dass mehrere<br />

Prozesse gleichzeitig abgearbeitet<br />

werden können. Der Übergang<br />

zwischen zwei Prozessen (Kontextwechsel)<br />

erfordert jedoch die aktive<br />

Abgabe der Rechenzeit durch den<br />

laufenden Prozess. Anschließend<br />

kann über den Scheduler der nächste<br />

wartende Prozess weiterarbeiten.<br />

Per Design ergibt sich so eine<br />

strukturierte, ereignisgesteuerte<br />

und sehr energie effiziente Software-Architektur.<br />

Mit dem Contiki-NG-Modul „Energest“<br />

können zusätzlich alle Software-Prozesse<br />

hinsichtlich ihrer<br />

Laufzeiten analysiert, optimiert und<br />

für die Batteriekalkulation herangezogen<br />

werden. Zeiten für CPU,<br />

Funkkommunikation und Datenübertragung<br />

können damit bereits<br />

während der Entwicklung gegen<br />

die Design-Ziele abgeglichen und<br />

angepasst werden.<br />

Parlez-vous IP?<br />

Diese Frage kann für das kleine, vielseitige<br />

Betriebssystem Contiki-NG<br />

mit einem klaren „Ja“ beantwortet<br />

werden. Geräte im Funknetzwerk<br />

lassen sich über IPv6- Adressierung<br />

und UDP-Datenverbindungen ansprechen.<br />

Dazu wird lediglich ein Border<br />

Router benötigt, welcher die Verbindung<br />

zwischen den Netz segmenten,<br />

zum Beispiel dem Contiki-NG-<br />

Funknetzwerk und einem Industrial<br />

Gateway, herstellt. Darauf aufbauend<br />

kann mit COAP ein leichtgewichtiges<br />

Übertragungsprotokoll<br />

für IoT-Anwendungen zum Einsatz<br />

kommen. Je nach Applikation sind<br />

beliebige Änderungen in der Anwendungsschicht<br />

möglich.<br />

Auch ein Geräte-Management auf<br />

Basis von OMASpecworks/LightweightM2M<br />

(https://omaspecworks.<br />

org/what-is-oma-specworks/iot/<br />

l ightweight-m2m-lwm2m/) ist nahtlos<br />

integrierbar. Für die nötige Sicherheit<br />

bei der Funkübertragung sorgt<br />

eine AES-Verschlüsselung. Sie lässt<br />

sich mit weiteren modernen Transportverschlüsselungsverfahren<br />

wie<br />

DTLS kombinieren. Alle weiteren<br />

Teilnehmer im Funknetzwerk werden<br />

durch das RPL (routing protocol<br />

for lossy and low-power networks)<br />

vernetzt.<br />

Der Clou: Das Anlernen der Geräte<br />

und die Bildung des Netzes erfolgen<br />

automatisch. Routen zur optimalen<br />

Verbindung zwischen den<br />

Repeatern und dem Gateway werden<br />

dynamisch gefunden. Das<br />

Funknetzwerk konfiguriert sich also<br />

selbständig und passt sich auch<br />

während des Betriebes stets an<br />

die sich ändernden Übertragungsbedingungen<br />

an.<br />

Fazit<br />

Dieses Entwicklungsprojekt endete<br />

mit der erfolgreichen Bereitstellung<br />

eines leistungsfähigen, wartungsarmen<br />

und stromsparenden Systems<br />

für den Empfang, die Verarbeitung<br />

und die Weiterleitung von Funksignalen<br />

in Gebäuden. Bei der Entwicklung<br />

der Funkelektronik wurden<br />

leistungsfähige SoCs eingesetzt.<br />

Für die Embedded-Software der entstandenen<br />

Geräte war Contiki-NG ein<br />

wichtiger und zentraler Bestandteil.<br />

Die sehr komplexe Entwicklung konnte<br />

in einer kurzen Entwicklungszeit, mit<br />

überschaubaren Entwicklungsressourcen<br />

und mit nur zwei Musterzyklen<br />

erfolgreich beim Kunden vorgestellt<br />

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Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 11<br />

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Sichere Kommunikation auch ohne LTE oder 5G<br />

Automatisiertes Auslesen von Verbrauchszählern<br />

EFCO, Service- und Vertriebspartner von Teltonika, stellt mit dem TRB256 ein vollständig<br />

neuentwickeltes Dual-SIM-Narrow-Band-IoT-Gateway vor.<br />

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Das kompakte Gerät eignet sich, dank<br />

der erheblich größeren Reichweite<br />

des verwendeten 450-MHz-Bands,<br />

vor allem für abgelegene Standorte<br />

oder weitläufige Areale. Das Gateway<br />

bietet RS-232 sowie RS-485,<br />

zahlreiche Ein- und Ausgänge und<br />

unterstützt MODBUS sowie BACnet.<br />

Damit bietet es sich für die automatisierte<br />

Kommunikation mit Verbrauchszählern<br />

ebenso an, wie als<br />

Plattform für die Interoperabilität in<br />

der Gebäudeautomation.<br />

Das IoT-Gateway nutzt Narrow-<br />

Band IoT (NB-IoT) im 450-MHz-<br />

Band. Die vergleichsweise langwelligen<br />

Funksignale werden an Hindernissen<br />

weniger gestreut, durchdringen<br />

Gebäude weit besser und<br />

bieten dadurch eine deutlich größere<br />

Reichweite. Entsprechend kann das<br />

smarte Gerät eine erheblich umfangreichere<br />

Fläche mit drahtloser<br />

Anbindung ab decken, als das mit<br />

den üblichen, hochfrequenten LTEund<br />

5G-Bändern möglich ist. Bereits<br />

wenige TRB256 genügen daher, um<br />

selbst weitläufige Gebäude komplexe<br />

effizient und kostengünstig anzubinden.<br />

Zudem ist das 450-MHz-Band<br />

seit 2021 das Funknetz der Wasserund<br />

Energieversorger in Deutschland<br />

und damit das Rückgrat der drahtlosen<br />

Kommunikation im Bereich<br />

der kritischen Infrastruktur.<br />

Das kompakte NB-IoT-Gateway unterstützt<br />

MODBUS, sowohl auf den seriellen<br />

Schnittstellen als MODBUS-<br />

RTU-Master als auch via Ethernet<br />

als MODBUS TCP. Damit bietet sich<br />

es sich für eine effiziente und sichere<br />

Kommunikation mit Verbrauchserfassungsgeräten<br />

bzw. Netzwerk knoten<br />

an, wie sie etwa für die drahtlose<br />

Kommunikation mit Gas-, Strom-,<br />

Wasser- und Wärmemengenzählern<br />

verwendet werden.<br />

Darüber hinaus bietet das TRB256<br />

BACnet Router Support – sowohl<br />

auf der RS-485-Schnitttelle als auch<br />

über Ethernet. Dadurch kann es auch<br />

als Plattform für die Interoperabilität<br />

unterschiedlichster Geräte in der<br />

Gebäudeautomation eingesetzt werden.<br />

Dies umso mehr, als es auch<br />

über mehrere Ein- und Ausgänge<br />

verfügt, darunter sogar einen Eingang<br />

für Analogsignale.<br />

Redundanz bezüglich der verwendbaren<br />

Mobilfunknetze gewährleistet<br />

der Einsatz zweier SIM-Karten (Dual-<br />

SIM). Entsprechende Failover-Regeln<br />

sorgen dafür, dass das industrietaugliche<br />

Gateway automatisch zwischen<br />

den beiden SIM-Karten umschaltet,<br />

etwa bei schwachem Signal, wenn<br />

das Daten- oder SMS-Limit einer<br />

Karte erreicht ist, für ein gezieltes<br />

Roaming, wenn Verbindungsfehler<br />

auftreten, oder wenn eines der<br />

Netze nicht verfügbar ist, etwa weil<br />

eine Basisstation außer Betrieb –<br />

oder, bedingt durch eine größere<br />

Veranstaltung in der Nähe, überbucht<br />

ist. Aus Sicht der laufenden<br />

Betriebskosten besonders interessant:<br />

Die nicht genutzte SIM-Karte<br />

bleibt solange inaktiv, bis das Gerät<br />

darauf umschaltet, d.h. bis dahin werden<br />

keine mit der Karte verknüpften<br />

Tarife in Anspruch genommen.<br />

Ebenso in weiten Bereichen einstellbar<br />

ist das Routing: Es kann<br />

rein statisch erfolgen, dynamisch<br />

nach einem der üblichen Protokolle,<br />

oder richt linien-basiert. Konfigurieren<br />

lässt sich das Gateway<br />

auch aus der Ferne via SMS; über<br />

diesen Weg kann auch der aktuelle<br />

Gerätestatus ausgelesen werden.<br />

Damit aber nicht genug: Mittels<br />

POST/GET können SMS via HTTP<br />

gesendet oder gelesen werden, oder<br />

es lassen sich eMails bidirektional<br />

in SMS verwandeln.<br />

Das nur 83 x 25 x 75 mm kleine und<br />

165 g leichte Dual-SIM-NB-IoT-<br />

Gateway TRB256 verfügt über einen<br />

Weitbereichseingang für eine DC-<br />

Versorgung mit 9…30 V, benötigt<br />

maximal 3,5 W und hält Temperaturen<br />

von -40 bis +75 °C problemlos<br />

stand. Die Montageklammer für die<br />

Hutschiene wird praktischerweise<br />

gleich mitgeliefert, so dass das<br />

Gerät einfach in bestehende Schaltschränke<br />

integriert werden kann.<br />

Das TRB256 nutzt das verbreitete<br />

RutOS, welches selbst auf dem<br />

OpenWRT-Linux-System basiert.<br />

Ein Update der Software ist möglich,<br />

ohne die aktuelle Konfiguration<br />

zu verlieren. Zudem ermöglicht das<br />

Gateway Location tracking und bietet<br />

eine Sicherheitsausstattung auf<br />

dem aktuellen Stand der Technik.<br />

Hersteller des TRB256 ist das litauische<br />

Unternehmen Teltonika. ◄<br />

12 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


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Netzwerke und Kommunikation<br />

Zukunft der drahtlosen Datenübertragung<br />

Alles wird kabelfrei – oder?<br />

Um LiFi z.B. an der Decke oder in Lampen optimal mit Daten zu versorgen,<br />

braucht es eigene Datenleitungen zu den Lichtauslässen.<br />

Anlässlich der Swissbau in Basel und<br />

dem zeitgleich stattfindenden WEF-<br />

Treffen in Davos brachte die Basler<br />

Zeitung vom 18.1.<strong>2024</strong> den Artikel<br />

„Alles wird kabelfrei werden“. Zitiert<br />

wird die Managerin von Ericson, Asa<br />

Tamsons. Doch ist das wirklich so?<br />

Möglichkeiten<br />

der drahtlosen Vernetzung<br />

und diversen Standards befinden<br />

sich in dynamischer Entwicklung.<br />

Mobilfunk, Smart Home und Sensorsysteme,<br />

5G für alle denkbaren<br />

Anwendungen, Internet usw., nur<br />

um einige zu nennen, nutzen diese<br />

Technologien. Der schnell und stark<br />

wachsenden Markt digitaler Dienste<br />

benötigt die digitale Vernetzung mit<br />

Glasfaser und drahtlosen Technologien,<br />

deren Vorteile eine wesentliche<br />

Rolle spielen.<br />

Die Aussage „Alles wird kabelfrei<br />

werden“ ist jedoch aus drei Gründen<br />

zu relativieren:<br />

1. Sie erweckt den falschen Eindruck,<br />

wir benötigen keine Verkabelung<br />

mehr.<br />

2. Damit drahtlose Technologien<br />

sicher und effizient funktionieren,<br />

benötigt sie ein Daten-Backbone<br />

(Rückgrat), das die Accesspoints<br />

miteinander, mit einem Server<br />

oder dem Internet vernetzt; das<br />

gilt besonders auch für 5G und 6G.<br />

3. Die Auswirkungen gepulster<br />

elektromagnetischer Felder auf<br />

den Organismus sind nach wie<br />

vor ein wissenschaftlich gegensätzlich<br />

diskutiertes Thema, was<br />

aber in den technischen Konzepten<br />

praktisch noch nicht berücksichtigt<br />

wird.<br />

Zu 1.: Wir treffen immer wieder<br />

Geschäftspartner, Kunden, Bauträger,<br />

Elektroplaner, Installateure<br />

und Endkunden, die solche Aussagen<br />

als Faktum betrachten, mit der<br />

Konsequenz, dass in Gebäuden und<br />

Wohnungen an einer IT-Infrastruktur<br />

= Verkabelung gespart wird. So<br />

gibt es immer wieder Menschen, die<br />

meinen, in einen Glasfaseranschluss<br />

zu investieren sei nicht sinnvoll, da<br />

je ohnehin alles drahtlos funktionieren<br />

wird. Wichtige Investitionen für<br />

eine digitale Zukunft werden also<br />

unterlassen und fehlen.<br />

Zu 2.: Dass drahtlose Technologien<br />

nur in Kombination mit gutabgestimmter<br />

Verkabelung Sinn<br />

machen und funktionieren, wissen<br />

zumindest Techniker und Service<br />

Provider, die immer wieder Systeme<br />

optimieren oder WLAN-Probleme<br />

lösen müssen.<br />

Frequenzbereiche<br />

sind ein begrenztes Gut. Damit zunehmend<br />

mehr Dienste und immer höhere<br />

Datenraten übertragen werden können,<br />

braucht es immer höhere Frequenzen.<br />

Daher auch die laufenden<br />

Standardisierungen im IEEE 802.11<br />

Gremium mit Frequenzen über 5 bis<br />

zu 60 GHz. Alle diese Frequenzen<br />

ohne ein stabiles Daten-Backbone<br />

zu nutzen, ist technisch nicht möglich<br />

und selbst auf reiner Mesh-Technologie<br />

basierend auch nicht sinnvoll.<br />

Je höher die Frequenz, desto lichtähnlicher<br />

die Ausbreitung. Das gilt<br />

dann besonders für LiFi-Systeme.<br />

Das kleinste bauliche Hindernis<br />

begrenzt hier die Datenübertragung.<br />

Lösungsansätze<br />

die den Stand der wissenschaftlichen<br />

medizinischen Studien, als auch die<br />

heutigen und für die Zukunft sich<br />

abzeichnenden technischen Möglichkeiten<br />

berücksichtigen, sehen aus<br />

unserer Sicht sehr pragmatisch aus.<br />

1. Auch wer stabile drahtlose Vernetzung<br />

möchte, braucht ein stabiles<br />

Daten-Backbone, d.h. eine Verkabelung.<br />

Das Thema wurde von der<br />

HEA und Bitcon schon vor Jahren<br />

abgearbeitet. Die Empfehlungen<br />

und Richtlinien sind aus unserer<br />

Sicht wichtiger den je, daran hat<br />

sich nichts geändert. Sie müssten<br />

in der Installation einfach umgesetzt<br />

werden. Auch 5G kann nur in<br />

Kombination mit einer Glasfaserverkabelung<br />

umgesetzt werden,<br />

ähnliches gilt auch für Gebäudeund<br />

Heimnetzwerke.<br />

2. Wer heute und in Zukunft neue<br />

drahtlose Technologien wie z.B.<br />

LiFi oder zukünftig 6 bis 60 GHz<br />

nutzen möchte, benötigt eine Verkabelung,<br />

die dort verfügbar ist,<br />

wo ein WLAN Accesspoint mit<br />

LiFi oder sehr hoher Frequenz<br />

positioniert werden soll und kann.<br />

WLAN-Mesh<br />

erreicht heute sehr<br />

gute Leistungen,<br />

erhöht jedoch EMF<br />

und braucht viel<br />

Frequenzspektrum.<br />

Autor:<br />

Josef Faller<br />

Geschäftsführer<br />

Homefibre<br />

Digital Network GmbH<br />

www.homefibre.at<br />

14 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


Netzwerke und Kommunikation<br />

WLAN-Zellen, über eine POF- oder Cat-Verkabelung mit dem Router verbunden, ermöglichen maximale Datenraten.<br />

3. Da diese Technologien eine Quasi-<br />

Sichtverbindung zum Empfänger<br />

benötigen, ist das in der Regel im<br />

oberen Bereich eines Raumes oder<br />

ein Lichtauslass. Im Bestandsbau<br />

eignet sich dazu z.B. sehr gut die<br />

Polymerfaser (POF), die in Ländern,<br />

in denen die Elektroinstallation<br />

in Rohre eingezogen wird,<br />

gut nachgerüstet werden kann.<br />

4. Gesundheitliche Auswirkungen<br />

von EMF hängen aus heutiger<br />

Sicht von persönlicher Disposition,<br />

von Dauer und Intensität<br />

ihres Einflusses ab. Lt. Stand der<br />

Wissenschaft sind permanente<br />

hochfrequente elektromagnetische<br />

Felder für einen Organismus<br />

ein Stressfaktor. Ein gesunder<br />

Körper kann diesen, vermutlich<br />

individuell sehr unterschiedlich,<br />

bewältigen. Der Organismus<br />

sollte jedoch auch Erholungsphasen<br />

bekommen. Dazu hat Mutter<br />

Natur z.B. die Nachtruhe und<br />

den Schlaf eingerichtet. So ist es<br />

also sicher hilfreich, auch EMF<br />

im Schlafbereich zu reduzieren.<br />

5. Die Lösung sind daher aus unserer<br />

Sicht räumlich begrenzte, sternförmig<br />

oder hintereinander verkabelte<br />

drahtlose WLAN-Zellen,<br />

die einzeln geschaltet und in<br />

der Sende stärke optimiert werden<br />

können.<br />

Datenraten in einer Wohnung weitgehend<br />

ausreichend. Auch Multicast<br />

Traffic wie IP-TV funktionieren<br />

sehr gut. Die volle Leistungsfähigkeit<br />

der Accesspoints wird aber<br />

erreicht, wenn jeder über eine Verkabelung<br />

(POF oder Cat) direkt mit<br />

dem Router verbunden ist. Zusätzlicher<br />

Vorteile dieser Konfiguration:<br />

die Zellen können zeitlich geschalten<br />

werden.<br />

Das Ergebnis<br />

aus unserer Sicht ist, dass drahtlose<br />

Kommunikation in kleinen Zellen<br />

stattfinden sollte, die in Intensität<br />

und Dauer den Anforderungen<br />

der Nutzer angepasst werden<br />

können. Damit kann einerseits die<br />

Leistung optimiert bzw. maximiert<br />

werden, gleichzeitig werden schaltbare<br />

Bereiche geschaffen, z.B. im<br />

Schlafbereich und Kinderzimmer,<br />

um WLAN in der der Nacht oder<br />

wenn es nicht benötigt wird, auszuschalten.<br />

Jede WLAN-Zelle bzw.<br />

jeder WLAN-Accesspoint ist über ein<br />

Kabel, sei es eine POF-, eine Cat6-<br />

oder Cat7-Verkabelung, sternförmig<br />

mit dem Router oder einem zentralen<br />

Switch verbunden.<br />

Eine kostengünstige,<br />

flächendeckende<br />

Vorverkabelung<br />

z.B. mit POF-Kabel in Kombination<br />

mit der Elektroinstallation bietet dazu<br />

eine optimale Basis. Dieses Konzept<br />

ermöglicht dann auch die Integration<br />

neuer Übertragungs technologien<br />

wie LiFi oder höchste Frequenzen.<br />

Wir haben LiFi von LiFiMax getestet<br />

und in unser System integriert.<br />

Abgesehen von einem heute offensichtlich<br />

noch sehr hohen Preis ist<br />

das eine optimale Lösung für Menschen<br />

die EMF-sensibel sind oder<br />

die z.B. ein hohes Maß an Abhörsicherheit<br />

möchten. LiFi wird bereits<br />

für Schulen und in politisch heiklen<br />

Bereichen genutzt. Für Standardarbeiten<br />

am PC oder Lap-Top mit<br />

Internet-Zugang sind die gemessenen<br />

95 Mbps ausreichend.<br />

Ganz neue Möglichkeiten<br />

vor allem auch im kommerziellen<br />

Bereich bieten neue POF-Komponenten<br />

mit integrierten PoE-Funktion,<br />

z.B. von FiberUnlimited. Die eigentlich<br />

für die Montage über Lichtbänder<br />

entwickelten OptoLux-Komponenten<br />

versorgen z.B. einen WLAN-AP,<br />

eine IP-Kamera oder auch das LiFi-<br />

Accessmodul mit PoE. Diese Komponenten<br />

können in Serie geschalten<br />

werden (Daisy Chain). Sie eignen<br />

sich optimal für die Nachrüstung<br />

von Kameras, WLAN-APs, LiFi- oder<br />

IP-basierten Sensorsystemen auch<br />

in großen Räumlichkeiten und kommerziellen<br />

Gebäuden.<br />

Auf den Punkt gebracht:<br />

Damit „kabellos“ auch wirklich funktioniert,<br />

braucht es eine gewisse Verkabelung.<br />

Auf ein stabiles Daten-<br />

Backbone kommt es an.◄<br />

Wir haben in unserem Labor z.B.<br />

das Fritz-Mesh Netzwerk mit den<br />

Komponenten Fritz 1200AX und<br />

Fritz3000 gemessen. Rein technisch<br />

und für den Normalver braucher sind<br />

WLAN-Zellen können individuell geschaltet werden, sodass z.B. nachts EMF deutlich reduziert werden kann.<br />

Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 15


Netzwerke und Kommunikation<br />

Kommunikationsverkabelung ganz nach Norm –<br />

aber wie?<br />

Kommunikationskabel werden in<br />

zunehmendem Maße zusammen<br />

mit den Niederspannungskabeln<br />

verlegt und müssen immer dichtere<br />

Datenströme transportieren.<br />

Damit die Übertragung unter diesen<br />

Bedingungen sicher und reibungslos<br />

erfolgt, ist erhöhtes Augenmaß bei<br />

Planung und Installation beider Leitungstypen<br />

gefordert. Ein scharfer<br />

und ausdauernder Blick in die geltenden<br />

Normen ist Pflicht.<br />

Anwendungsspezifisch<br />

oder anwendungsneutral<br />

Grundsätzlich ist zuerst festzulegen,<br />

ob die Kommunikationsverkabelung<br />

anwendungsspezifisch oder anwendungsneutral<br />

sein soll. Im ersten Fall<br />

ist sie auf eine einzige Anwendung<br />

spezialisiert, etwa die Datenübertragung<br />

zwischen Computern. Im<br />

zweiten Fall ist sie recht universell<br />

zu gebrauchen. Man spricht auch<br />

von einer strukturierten Verkabelung.<br />

Diese ist heutzutage üblich.<br />

Stellt sich noch die Frage, ob (auch)<br />

Lichtwellenleiter zum Einsatz kommen<br />

sollen. Ihr großer Vorteil: die<br />

totale Unempfindlichkeit gegenüber<br />

elektrischen und magnetischen Störfeldern.<br />

Weil sie mechanisch relativ<br />

empfindlich und noch recht kostspielig<br />

sind und weil sie optoelektrische<br />

Wandler benötigen, trifft man<br />

sie nicht allzu häufig an.<br />

Ein paar Basics<br />

Die bewährten Kupferkabel kommen<br />

als verdrillte Leitungen (Twisted<br />

Pair) und Koaxialkabel daher.<br />

Entsprechende Standards zur Verkabelung<br />

setzt das IEEE, das Institute<br />

of Electrical and Electronics<br />

Engineers. Man standardisiert innerhalb<br />

bestimmter Frequenzgrenzen.<br />

Die Amerikaner verwenden dabei<br />

den Begriff Categorie (Cat). In Europa<br />

spricht man hingegen von Klassen.<br />

Auch der Begriff Kategorie (Kat)<br />

kommt vor, bedeutet dann aber etwas<br />

Anderes als Cat.<br />

Am Anfang der Planung steht die<br />

Festlegung der Klasse oder Kategorie.<br />

Es gilt das Flaschenhals-Prinzip:<br />

Jedes hier eingebrachte Element<br />

einer niedrigeren Klasse, wie z.B.<br />

ein Steckverbinder, degradiert das<br />

gesamte System auf diesen Level.<br />

Kürzestmögliche Leitungslängen<br />

bedeuten höchstmögliche Sicherheit<br />

der Übertragung (Störsicherheit)<br />

sowie geringste Kosten. Bei<br />

sehr hohen Frequenzen bzw. Datenraten<br />

wird die Dämpfung der Leitung<br />

problematisch. Je geringer<br />

die Dämpfung eines Kabels, umso<br />

mehr kostet es, doch gibt es technische<br />

Grenzen. Für die zukünftigen<br />

Systeme der Cat. 8 mit ihren<br />

bis zu 40 Gbit/s dürfen die einzelnen<br />

Leitungen vermutlich nicht länger<br />

als 30 m sein. Systeme gemäß<br />

Cat. 6 sind da wesentlich unproblematischer.<br />

In Gebäuden wird die vertikale<br />

Verkabelung in Form von Steigeleitungen<br />

als „Sekundärbereich“<br />

bezeichnet. Hier bieten sich Lichtwellenleiter<br />

besonders an, u.a., weil<br />

sie sich dabei sehr einfach verlegen<br />

lassen. Den horizontalen Teil<br />

der Verkabelung nennt man „Tertiärbereich“.<br />

Hier haben sich Kupferkabel<br />

besonders etabliert. Dieser<br />

Bereich stellt bezüglich Materialien,<br />

Arbeitszeit und Kosten den<br />

Hauptanteil der Verkabelung. Und ist<br />

in punkto Störsicherheit und Zuverlässigkeit<br />

am sensibelsten.<br />

Mehr zu anwendungsneutralen<br />

Kommunikationskabelanlagen<br />

Ursprünglich für eine dienste-unabhängige,<br />

universell einsetzbare Vorverkabelung<br />

zur Unterstützung von<br />

informations- und kommunikationstechnischen<br />

Netzanwendungen in<br />

Bürogebäuden entwickelt, hat sich<br />

seit über 25 Jahren das Konzept der<br />

anwendungsneutralen Kommunikationskabelanlagen<br />

als unverzichtbarer<br />

Bestandteil der informationstechnischen<br />

Infrastruktur von Gebäuden<br />

etabliert. Warum? Weil sie erhebliche<br />

technische und ökonomische<br />

Vorteile gegenüber der bedarfsorientierten<br />

Vorgehensweise bietet.<br />

Die grundlegenden Eigenschaften<br />

von anwendungsneutralen Kommunikationskabelanlagen<br />

sind:<br />

• einheitliche Topologie<br />

• Klassifizierung von Übertragungsstrecken<br />

mit definierten Eigenschaften<br />

• einheitliche Schnittstelle zum<br />

Anschluss der Endgeräte<br />

Und genau diese lassen sich mit<br />

gewissen Modifikationen auch<br />

auf andere Gebiete übertragen.<br />

Beispiele hierfür sind industriell<br />

genutzte Standorte, Wohngebäude<br />

und Rechenzentren.<br />

DIN EN 50174-1<br />

Allgemeines<br />

Die Normen der Reihe EN 50174<br />

legen Anforderungen an die Spezifikationsphase,<br />

die Planungsphase,<br />

die Realisierungsphase<br />

sowie die Betriebsphase von<br />

informationstechnischen Verkabelungen<br />

fest, die sowohl für<br />

anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen<br />

(s. Normen der<br />

Reihe DIN EN 50173 VDE 0800-<br />

173) als auch anwendungsspezifische<br />

Kommunikationskabelanlagen<br />

– s. z.B. DIN EN 50700<br />

VDE0800-700 - gelten.<br />

16 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


Netzwerke und Kommunikation<br />

Tipps für Installateure<br />

• klare Vorgaben einfordern (Anzahl, Typ, Wege der Kabel)<br />

• prüfen, ob Übertragungsleistung ausreichend dimensioniert<br />

wurde<br />

• auch auf Kleinigkeiten achten, bis ins Detail planen<br />

• ausreichend Technikflächen und Kabelwege planen<br />

• an die EMV denken<br />

• Angebot „wasserdicht“ gestalten<br />

• Kulanzspielraum bei der Preisgestaltung einplanen<br />

• auf Generalklauseln in der Leistungsbeschreibung verzichten<br />

Wesentlicher Inhalt<br />

Die aktuelle DIN EN 50174-1 VDE<br />

0800-174-1:2020-10 Informationstechnik<br />

– Installation von Kommunikationsverkabelung,<br />

Teil 1: Installationsspezifikation<br />

und Qualitätssicherung<br />

liefert informationstechnische<br />

Vorgaben und Anforderungen<br />

bezüglich der „Installation von<br />

Kommunikationsverkabelung“ in<br />

Richtung „Installationsspezifikation<br />

und Qualitätssicherung“. Da geht es<br />

im Wesentlichen um<br />

• Planung,<br />

• Qualitätssicherung,<br />

• Betriebsabläufe,<br />

• Wartung und Instandhaltung,<br />

• Mindestanforderungen an die<br />

technische Spezifikation und den<br />

Qualitätsplan,<br />

• Aufrechterhaltung der Polarität<br />

bei Lichtwellenleitern und<br />

• Dokumentation.<br />

Für den Praktiker<br />

Die DIN EN 50174-1 VDE 0800-174-1<br />

enthält also Festlegungen, die während<br />

der Spezifikationsphase und<br />

im Betrieb einer Kommunikationskabelanlage<br />

einzuhalten sind, und<br />

nennt zugehörige empfehlenswerte<br />

Praktiken.<br />

Zu den wichtigen Anforderungen an<br />

die Installation gehört, dass Kabel,<br />

Halterungen, Rahmen, Gestelle<br />

und Schränke innerhalb der informationstechnischen<br />

Verkabelung<br />

so anzuordnen sind, dass<br />

• die elektromagnetische Störbeeinflussung<br />

minimiert wird und<br />

• eine vorschriftsmäßige Trennung<br />

zum Niederspannungsteil<br />

erfolgt.<br />

Zu dieser Trennung findet man Vorschriften<br />

in Teil 2 und 3 der Norm.<br />

Während diese Anforderungen noch<br />

Interpretations- und Gestaltungsspielraum<br />

offenlassen, verlangt die Norm<br />

jedoch ohne Wenn und Aber die Einbindung<br />

aller Kabelschirme in den<br />

Blitzschutz-Potentialausgleich und<br />

die Beschaltung der aktiven Adern<br />

mit Überspannungs-Schutzgeräten<br />

bei von außen herangeführten Kommunikationskabeln.<br />

Dies kann oder<br />

muss allerdings logischerweise entfallen,<br />

wenn das Gebäude gar kein<br />

Blitzschutzsystem besitzt.<br />

Weiter wichtig bezüglich Funktionssicherheit:<br />

Alle Verbindungspunkte<br />

sind in sicherer Arbeitshöhe so anzubringen,<br />

dass Verunreinigungen, wie<br />

Staub, Schmutz oder Wasser, nicht<br />

eindringen können.<br />

Achtung, auch Koaxialkabel haben<br />

(wie Lichtwellenleiter) gewisse<br />

Ansprüche bezüglich Zugbelastung,<br />

Quetschungen und Biegeradius. Man<br />

verlege sie entsprechend sorgfältig.<br />

Mit steigender Frequenz/Kategorie<br />

wachsen auch die Anforderungen an<br />

die Montage der Stecker.<br />

DIN EN 50173-1<br />

Allgemeines<br />

Um dem Bedarf der Anwender nach<br />

geeigneten Normen für die Anwendungsfelder<br />

anwendungsneutraler<br />

Kommunikationskabelanlagen Rechnung<br />

zu tragen, wurde die Normenreihe<br />

EN 50173 erarbeitet. Dabei<br />

wurde darauf geachtet, dass diejenigen<br />

Anforderungen und Eigenschaften,<br />

die für mehrere bzw. alle<br />

Gebäudearten zutreffen, nur einmal<br />

- in Teil 1 - festgelegt werden.<br />

Zur Realisierung einer anwendungsneutralen<br />

Kommunikationskabelanlage<br />

in einem bestimmten Umfeld<br />

(Gebäudeart, Standort) ist daher<br />

der betreffende Teil X (X = 2, 3, 4,<br />

5, 6) stets zusammen mit DIN EN<br />

50173-1 anzuwenden.<br />

Die DIN EN 50173-1 VDE 0800-<br />

173-1:2018-10 Informationstechnik<br />

– Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen,<br />

Teil 1: Allgemeine<br />

Anforderungen betrifft die<br />

„Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlage“<br />

und definiert<br />

hier allgemeine Anforderungen,<br />

den Anwendungsbereich und die<br />

Konformität.<br />

Aus der Einführung der Übertragungsstreckenklassen<br />

I und II sowie der<br />

zugehörigen Komponentenkategorien<br />

8.1 und 8.2 sowie der Kategorie<br />

OM5 für Multimode-Fasern, die<br />

in EN 50173-1 aufgenommen wurden,<br />

resultieren für die Teile 2 bis<br />

6 der Reihe entsprechende Änderungen<br />

und Anpassungen, die in die<br />

Entwürfe eingeflossen sind. Darüber<br />

hinaus wurde die Struktur der<br />

sechs Dokumente vereinheitlicht.<br />

Wesentlicher Inhalt<br />

Im Einzelnen geht es um:<br />

• Teilsysteme (Bereiche)<br />

der Anlage<br />

• deren Dimensionierung<br />

und Konfiguration<br />

• Grenzwerte von Installationsund<br />

Übertragungsstrecke<br />

• Definition und Leistungsfähigkeit<br />

der Datenkabel<br />

• Definition der Umgebungseigenschaften<br />

für die<br />

Datenkabel<br />

• mechanische Eigenschaften<br />

und Leistungsfähigkeit<br />

der Verbindungstechnik<br />

• Definition der Umgebungseigenschaften<br />

für die Verbindungstechnik<br />

• Anforderungen für Schnüre<br />

und Rangierpaare<br />

• Definition der Übertragungsklassen<br />

• unterstützte Netzanwendungen<br />

für die Übertragungsklassen<br />

Für den Praktiker<br />

Beispielausführungen für Primär-<br />

(gebäudeüberschreitende) und<br />

Sekundärverkabelung unterstützen<br />

dabei den Praxisbezug.<br />

Das ist neu<br />

DIN VDE 0800-173-1 (VDE 0800-<br />

173-1) enthält die allgemein gültigen<br />

Festlegungen zu den primären<br />

und sekundären Teilsystemen<br />

der Verkabelung sowie die<br />

übertragungstechnisch relevanten<br />

Spezifikationen der Übertragungsstreckenklassen<br />

und dazugehörigen<br />

Komponentenkategorien für Kabel,<br />

Steckverbinder und Anschlussschnüre<br />

der Endgeräte.<br />

Als eine wesentliche Neuerung<br />

gegenüber DIN EN 50173-1:2011-<br />

09 werden neue Übertragungsstreckenklassen<br />

I und II sowie die<br />

zugehörigen Anforderungen für<br />

die Komponentenkategorien 8.1<br />

und 8.2 eingeführt. Für breitbandige<br />

Mehrmoden-Lichtwellenleiter<br />

wird die neue Komponentenkategorie<br />

OM5 für die im LWL-Kabel verwendete<br />

Faser eingeführt.<br />

Eine wesentliche Änderung stellt die<br />

Streichung der symmetrischen Übertragungsklasse<br />

SRKG einschließlich<br />

der betreffenden Komponenten<br />

sowie der Übertragungsstreckenklassen<br />

mit Lichtwellenleitern dar.<br />

Weitere Änderungen betreffen die<br />

Aktualisierung von Anhang F Unterstützte<br />

Netzanwendungen sowie<br />

diverse Korrekturen.<br />

DIN EN 50173-4<br />

Allgemeines<br />

Die DIN EN 50173-4 VDE 0800-<br />

173-4:2018-10 Informationstechnik<br />

– Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen,<br />

Teil 4: Wohnungen<br />

zielt auf die anwendungsneutrale<br />

Kommunikationskabelanlage<br />

in Wohnungen ab. Die Norm<br />

enthält diejenigen Festlegungen<br />

anwendungsneutraler Kommunikationskabelanlagen,<br />

die in Wohnungen<br />

(Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern)<br />

anzuwenden sind.<br />

Diese Anforderungen treffen in gleicher<br />

Weise auf Räumlichkeiten in<br />

Gebäuden mit gemischter Nutzung<br />

(Wohnungen, Arztpraxen, Kanzleien<br />

usw.) zu, die zu Wohnzwecken verwendet<br />

werden.<br />

Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 17


Netzwerke und Kommunikation<br />

Wesentlicher Inhalt<br />

Dazu äußert sie sich zu folgenden<br />

Themen:<br />

• Struktur der Anlage zur Unterstützung<br />

von IuK- und (oder) RuK-<br />

Netzanwendungen<br />

• Verkabelungsstruktur zur Unterstützung<br />

von SRKG-Netzanwendungen<br />

• Leistungsvermögen<br />

der Übertragungsstrecke<br />

• Leistungsanforderung an die<br />

Kabel<br />

• Leistungsanforderung<br />

an die Verbindungstechnik<br />

• Anforderungen für Schnüre<br />

und Rangierpaare<br />

• Grenzwerte für die<br />

Verkabelungs strecke<br />

IuK steht für Information und Kommunikation;<br />

hier geht es u.a. um<br />

die nach DIN 18015-1 vorgeschriebenen<br />

Rohrnetze für Telekommunikationsanlagen.<br />

Bei RuK geht es<br />

um die Verteilanlagen für Radio und<br />

Fernsehen. SRKG steht für Steuerung,<br />

Regelung und Kommunikation<br />

in Gebäuden.<br />

Für den Praktiker<br />

Einige Beispielausführungen erhöhen<br />

den praktischen Wert der Darstellungen.<br />

Wichtig bezüglich Störsicherheit:<br />

Die Schirme der Koaxialkabel dürfen<br />

nicht unterbrochen werden und<br />

sind an beiden Enden (an Masse/<br />

Erde) auf kurzmöglichstem Weg<br />

anzuschließen. Dieser zweifache<br />

Anschluss ist, wenn er nicht auch<br />

der Signalübertragung dient, durchaus<br />

diskussionswürdig.<br />

Zur Entfaltung der elektrischen<br />

Abschirmwirkung genügt nämlich<br />

schon die einfache Erdung. Bei<br />

doppeltem Anschluss entsteht eine<br />

Masseschleife und somit eine Einfallsmöglichkeit<br />

für magnetische<br />

Störfelder, die darin eine Spannung<br />

induzieren. In jedem Fall entscheidet<br />

die Qualität der Schirmung<br />

(einfach, doppelt, dreifach, Kopplungswiderstand)<br />

über den Grad<br />

der Robustheit gegenüber elektrischen<br />

Störfeldern.<br />

Das ist neu<br />

Wesentlicher Inhalt<br />

Diese Gebiete sind im Großen und<br />

Ganzen<br />

• Sicherheit,<br />

• Dokumentation,<br />

• Kabelwege,<br />

• Kabelführungssysteme,<br />

• geschirmter Verkabelung,<br />

• Trennung metallener<br />

informations technischer<br />

Verkabelung und<br />

Stromversorgungsleitungen,<br />

• Stromverteilungsanlagen<br />

und Blitzschutz sowie<br />

• EMV (elektromagnetische<br />

Verträglichkeit) und sonstiger<br />

Schutz.<br />

Buchtipp<br />

Die anwendungsneutrale und<br />

vorsorgliche Verkabelung gibt es<br />

bereits seit über 25 Jahren. Die<br />

Materie ist zunehmend komplexer<br />

geworden. Das ursprünglich<br />

für die informationstechnische<br />

Vernetzung von Büros vorgesehene<br />

Konzept hat sich mit<br />

den Jahren auf weitere Anwendungsbereiche,<br />

z.B. in Rechenzentren<br />

und in industriell oder<br />

privat genutzten Bereichen ausgeweitet.<br />

Dabei hat jeder Anwendungsbereich<br />

neben einem allgemeinen<br />

Anforderungsprofil auch<br />

ein eigenes, spezifisches Regelwerk.<br />

Aufgrund der fortschreitenden<br />

Digitalisierung ist zudem eine<br />

ständige technologische Anpassung<br />

und Weiterentwicklung des<br />

Leistungsvermögens vonnöten.<br />

Vor diesem Hintergrund wird es<br />

zunehmend schwierig, die umfangreichen<br />

Normenwerke zu lesen,<br />

im Zusammenspiel zu begreifen<br />

und optimal anzuwenden.<br />

Genau hier setzt das Buch an: Es<br />

wird die Kommunikationskabelanlage<br />

von der Idee über die Planung,<br />

die Spezifizierung, Realisierung,<br />

Inbetriebnahme bis hin zur Wartung<br />

anschaulich und im Zusammenhang<br />

erläutert. Kernstück ist<br />

die Vorstellung und Beschreibung<br />

der aktuellen Normenreihen DIN<br />

EN 50173 (VDE 0800-173) und<br />

DIN EN 50174 (VDE 0800-174).<br />

Engels, Hüdepohl, Oehler,<br />

Schmidt, Wilhelm:<br />

Anwendungsneutrale<br />

Kommunikationskabelanlagen<br />

nach EN 50173 und EN 50174<br />

2019, 300 Seiten,<br />

170 x 240 mm, Broschur,<br />

ISBN 978-3-8007-4517-3,<br />

E-Book:<br />

ISBN 978-3-8007-4518-0<br />

Nachdem zunächst auf die Standortvoraussetzungen<br />

eingegangen<br />

wird, folgen die allgemeinen und<br />

spezifischen Anforderungen an<br />

informationstechnische Verkabelungen<br />

und die verwendeten Komponenten,<br />

Kabel bzw. Steckverbinder<br />

und zu guter Letzt die Planung,<br />

Spezifizierung, Umsetzung<br />

und messtechnische Bewertung<br />

der Installation.<br />

Im Zuge der strukturellen Anpassung<br />

des Dokumentes wurden in<br />

Abschnitt 4 die funktionalen Elemente<br />

überarbeitet und die Anbindung<br />

der Wohnungsverkabelung an<br />

der Teilsystem der Netzzugangsverkabelung<br />

besser dargestellt. Es<br />

wurde ein Abschnitt über Design-<br />

Ziele für Wohnungsverkabelung<br />

aufgenommen sowie Anforderungen<br />

an die gleichzeitige Übertragung<br />

mehrerer Netzanwendungen<br />

in einem Kupferkabel definiert. Eine<br />

wesentliche Änderung stellt die Streichung<br />

der Verkabelung zur Steuerung,<br />

Regelung und Kommunikation<br />

in Gebäuden (SRKG) dar, derartige<br />

Anwendungen werden nun<br />

in EN 50173-6 behandelt. Anhang<br />

B Netzanwendungen und zugehörige<br />

Verkabelung wurde ebenfalls<br />

ersatzlos gestrichen, da nun in EN<br />

50173-1, Anhang F abgedeckt. Weitere<br />

Änderungen betreffen Anpassungen<br />

an die Änderungen in EN<br />

50173-1.<br />

DIN EN 50174-2<br />

Allgemeines<br />

Die DIN EN 50174-2 VDE 0800-<br />

174-2:2018-10 Informationstechnik<br />

– Installation von Kommunikationsverkabelung,<br />

Teil 2: Installationsplanung<br />

und Installationspraktiken<br />

in Gebäuden (Industrieräume,<br />

Wohnungen, Rechenzentren) formuliert<br />

Anforderung an die Planung der<br />

Installation von Kommunikationsverkabelung<br />

bezüglich ganz verschiedener<br />

Gebiete.<br />

Hier geht es also am konkretesten<br />

um die Sicherheit, aber auch um die<br />

entsprechende Installationspraxis<br />

und Kennzeichnung.<br />

Für den Praktiker<br />

So wird vorgeschrieben, dass eine<br />

erforderliche räumliche Trennung<br />

der Kabel für Kommunikation und<br />

230 V so auszuführen ist, dass sie<br />

konstruktiv dauerhaft erhalten bleibt.<br />

Es werden konkrete Trennabstände<br />

genannt und dazu die Trennklassen<br />

a bis d definiert. Die Trennklasse<br />

ergibt sich aus der beabsichtigten<br />

Anwendung. In allen Fällen kann<br />

der Trennabstand null sein, wenn<br />

ein massiver metallener Kabelkanal<br />

vorliegt. Bei einem Lochblech-<br />

Kabelkanal ist der Mindestabstand<br />

in Klasse d nur 5 mm, in Klasse a<br />

jedoch 150 mm.<br />

Weiter sollten Quellen von Wärme,<br />

Feuchtigkeit und Schwingungen<br />

umgangen werden, falls diese die<br />

Sicherheit mindern könnten. Die<br />

Kabelwege müssen auch einen Schutz<br />

für die Verkabelung darstellen. Die<br />

Einhaltung der Mindest-Biegeradien<br />

muss stets möglich sein. Die größte<br />

zulässige Stapelhöhe für Kabel und<br />

Leitungen für die Informationstechnik/Kommunikation<br />

beträgt allgemein<br />

15 cm in gelochten oder geschlossenen<br />

Kabelrinnen. In anderen Fällen<br />

ist sie geringer. Der Abstand zwischen<br />

den Auflagepunkten darf 1,5<br />

m nicht überschreiten.<br />

Unter EMV-Gesichtspunkten sind<br />

metallische Wannen günstig. Sie<br />

umschließen die Kabel weitest-<br />

18 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


Netzwerke und Kommunikation<br />

möglich. Mit der Stärke des Wannenmaterials<br />

nimmt direkt die Abschirmwirkung<br />

gegen Magnetfelder zu. Eine<br />

Erdung der Wannen ist dazu nicht<br />

erforderlich. Sollen die Wannen<br />

jedoch auch elektrisch schirmen, so<br />

sind die auf möglichst kurzem Wege<br />

mit dem Potentialausgleich zu verbinden.<br />

Dazu genügt (im Gegensatz<br />

zu einer anzutreffenden Empfehlung)<br />

eine Leitung an beliebiger Stelle der<br />

Wanne. Parallel geführte Verlegesysteme<br />

muss man auch untereinander<br />

(in Abständen von 10 bis 20<br />

m) verbinden.<br />

Das ist neu<br />

Die Überarbeitung der Norm betrifft<br />

die folgenden Aspekte:<br />

a) Aktualisierung der Anforderungen<br />

für Fernspeisung zur Unterstützung<br />

der in IEEE 802.3bt enthaltenen<br />

Leistungen<br />

b) Aktualisierung verschiedener<br />

Anforderungen (z.B. in Abschnitt<br />

4.2.5.1 an Gestelle, Rahmen und<br />

Schränke und in Tabelle 4 bez. des<br />

Komplexitätsgrades der Installation)<br />

c) Überarbeitung von Anhang B über<br />

Verbindungstechnik für Lichtwellenleiter,<br />

was zur Festlegung normativer<br />

Anforderungen (Anhang<br />

B) und Formulierung informativer<br />

Empfehlungen (Anhang C) führt<br />

d) Aufnahme von Informationen über<br />

die Euro-Klassen bez. der Festlegung<br />

des Leistungsvermögens<br />

von Kabeln im Brandfall in einem<br />

neuen Anhang G<br />

Die Überarbeitung der Norm betrifft<br />

auch die folgenden Punkte:<br />

a) Revision der Anforderungen in<br />

Abschnitt 4 und 5 an Halterungen,<br />

Kabel, die Stapelhöhe von Kabelwegsystemen<br />

und Überspannungsschutzgeräte<br />

b) neuer Unterabschnitt 4.11 über<br />

die Planung und Bewertung von<br />

Verkabelung zur Unterstützung<br />

von Fernspeisung<br />

c) Aktualisierung der Anforderungen<br />

an Trennung zwischen metallenen<br />

informationstechnischen Kabeln<br />

und Stromversorgungskabeln in<br />

Abschnitt 6<br />

d) Aktualisierung von Abschnitt 7<br />

bezüglich Stromverteilungsanlagen<br />

und Blitzschutz<br />

e) Änderungen in den Abschnitten<br />

8, 9 10 und Anhang A<br />

f) Aktualisierung von Abschnitt 11<br />

Räume in Rechenzentren im Hinblick<br />

auf die Festlegungen in DIN<br />

EN 50600-2-4 (VDE 0801-600-<br />

2-4)<br />

g) neuer Abschnitt 12 über Verkabelung<br />

für verteilte Gebäudedienste<br />

in Gebäuden<br />

Profis wissen:<br />

„Die Welt der Normung ist neben den tägtlichen Aufgaben eine wirklich<br />

nicht leichte Herausforderung. Alleine die Vielzahl der Normen<br />

in der Kommunikationswelt lässt erahnen, welche Mammutaufgabe<br />

hier zu bewältigen ist. Erschwerend kommt hinzu, dass die Normung<br />

kein Fachbuch ist.“<br />

Sven Bonhagen<br />

in ep 11/2009<br />

h) neuer Abschnitt 13 über gemeinsame<br />

Infrastrukturen in Mehrfamilienhäusern<br />

i) neuer Anhang C über Installationsbedingungen<br />

j) neuer Anhang D über die Unterbringung<br />

von Einrichtungen<br />

DIN EN 50346<br />

Allgemeines<br />

In der Normenreihe DIN EN 50173<br />

werden keine Messungen zur Erfüllung<br />

der Konformität dieser Norm<br />

beschrieben. Im Punkt 3 ist formuliert:<br />

„ob und ggf. welche Messungen<br />

jeweils durchzuführen sind, muss<br />

im Qualitätsplan festgelegt werden.“<br />

Der Qualitätsplan wird in der<br />

DIN EN 50174-1 beschrieben. Die<br />

Messverfahren werden in der DIN<br />

EN 50346 definiert. Diese Norm ist<br />

im Jahre 2010 erschienen.<br />

Wesentlicher Inhalt<br />

Zum ebenfalls wichtigen Thema<br />

„Installation von Kommunikationsverkabelung<br />

– Prüfen installierter Verkabelung“<br />

gibt die Norm dem Praktiker<br />

Hinweise, wie er sich vom Erfolg<br />

der Installation überzeugen kann<br />

bzw. muss. Der wesentliche Inhalt:<br />

• Lage der Mess- und Prüfschnittstellen<br />

• Sicherheitsanforderungen<br />

für Prüfverfahren<br />

• Prüfaufbau<br />

• Normalisierung und Kalibrierung<br />

• Prüfergebnisse<br />

• Prüfparameter für symmetrische<br />

Verkabelung<br />

• Prüfparameter für Lichtwellenleiter-Verkabelung<br />

FS


Netzwerke und Kommunikation<br />

Glasfasern in Gebäuden<br />

Worauf es beim Spleißen und Messen ankommt<br />

Aufgrund des zunehmenden Glasfaserausbaus müssen sich Elektriker auch beim Spleißen auskennen.<br />

Dabei gilt es, typische Fehler zu vermeiden.<br />

Autor:<br />

Markus Gronbach<br />

Schulungsleiter<br />

TELEVES Deutschland GmbH<br />

www.televes.com/de<br />

Der Glasfaserausbau in Deutschland<br />

hat Fahrt aufgenommen. Laut<br />

der aktuellen Marktanalyse des Bundesverbands<br />

Breitbandkommunikation<br />

(Breko) aus dem vergangenen<br />

Sommer verläuft an 35,6% aller<br />

deutschen Haushalte eine Glasfaserleitung.<br />

Deshalb steigt auch die<br />

Nachfrage nach der Verlegung von<br />

Glasfaser in Gebäuden (Fiber to the<br />

home, FTTH). Das bekommen auch<br />

Elektriker zu spüren, für die FTTH<br />

zum Teil noch Neuland ist, da sie<br />

sich bislang recht wenig mit dem<br />

Spleißen oder mit dem in der Glasfasertechnik<br />

verwendeten Messverfahren<br />

beschäftigt haben.<br />

Aufgrund der hohen Nachfrage sind<br />

Kapazitäten aber nicht nur im Tiefbau<br />

knapp, sondern auch bei der Installation<br />

von FTTH-Netzen. Lohndienstleister,<br />

die sich beispielsweise auf<br />

das Spleißen spezialisiert haben,<br />

sind auf Monate und Jahre hinaus<br />

ausgebucht, weswegen Elektriker<br />

immer häufiger selbst Glas fasern<br />

in Mehrfamilienhäusern verlegen<br />

müssen, auch wenn das nicht zu<br />

ihren bisherigen Kernkompetenzen<br />

gehört. Umso wichtiger ist es, beim<br />

Spleißen und Einmessen typische<br />

Fehler zu vermeiden, damit der Kunde<br />

am Ende zufrieden ist.<br />

Wichtig:<br />

Sauberkeit beim Spleißen<br />

Der Elektriker ist verpflichtet, in Mehrfamilienhäusern<br />

Leerrohre für die<br />

zukünftige Installation einer Glasfaser-Infrastruktur<br />

mitzuverlegen.<br />

Häufig erwarten Immobilienbesitzer<br />

oder Wohnungsverwaltungen<br />

von ihm aber auch, dass er gleichzeitig<br />

die Glasfaser in die Leerrohre<br />

einbläst. Die Hersteller kommen ihm<br />

dabei entgegen und bieten vorgefertigte<br />

passive Teilnehmeranschlüsse<br />

zum Beispiel mit vier Singlemode-<br />

Fasern an, die der Elektriker in der<br />

Wohnung installiert und von dort<br />

aus die Glasfaser in den Technikraum<br />

verlegt.<br />

Das funktioniert noch ohne Spleißen.<br />

Allerdings muss der Elektriker an<br />

die offenen Enden im Technikraum<br />

das sogenannte Pigtail anspleißen,<br />

eine weitere Glasfaser von 1 bis 2 m<br />

Länge, an deren anderem Ende<br />

sich der Patch-Stecker befindet,<br />

der letztendlich in einem Verteilergehäuse<br />

oder 19-Zoll-Schrank an<br />

die Verbinder angeschlossen wird,<br />

um den entsprechenden Dienst<br />

aufpatchen zu können. Dafür wird<br />

das Glas faserende aus der Wohnung<br />

zuerst ab isoliert, dann gereinigt,<br />

vorn gebrochen und schließlich<br />

ins Spleißgerät zusammen mit der<br />

Faser vom Pigtail eingelegt.<br />

Es bietet sich an, vor der ersten<br />

FTTH-Installation das Spleißen zu<br />

schulen, denn die Glasfaser ist mit<br />

einem Außendurchmesser von 125<br />

µm nur unwesentlich dicker als ein<br />

menschliches Haar. Der Innenkern<br />

einer Multimode-Faser misst sogar<br />

nur 50, der einer Singlemode-Faser,<br />

wie sie für die Gebäudeinstallation<br />

verwendet wird, nur 9 µm . Mit derlei<br />

dünnen und zerbrechlichem Material<br />

kommt ein Elektriker eher selten<br />

in Berührung.<br />

Aufgrund der hohen Schmutzempfindlichkeit<br />

muss die Glasfaser vor<br />

dem Spleißen gereinigt werden.<br />

Die Reinigung ist auch bei Steckverbindungen<br />

notwendig, denn das<br />

Glasfaserende liegt im Stecker frei.<br />

Deshalb ist beim Spleißen Sauberkeit<br />

das oberste Gebot. Die Fasern<br />

sollten möglichst staubfrei sein oder<br />

auch keinen Kontakt mit den Händen<br />

haben. Elektriker sollten daher vermeiden,<br />

dort zu spleißen, wo durch<br />

andere Handwerker viel Staub entwickelt<br />

wird. Auch wenn der Maler<br />

zuvor in einem Raum tätig war und<br />

zum Beispiel Rauputz aufgetragen<br />

hat, ist es ratsam, ein oder zwei<br />

Tage zu warten, bis man dort spleißt.<br />

Optische Kontrolle<br />

Beim Spleißen sollte sich der Elektriker<br />

nicht allein auf den Dämpfungswert<br />

des Spleißes verlassen, sondern<br />

diesen auch optisch begutachten.<br />

Handelt es sich um einen gelungenen<br />

Spleiß, erkennt er eine durchgehende<br />

Leitung. Ist das nicht der<br />

Fall und sind die Enden zueinander<br />

versetzt, hat sich wahrscheinlich eine<br />

Luftblase gebildet, die beide Enden<br />

verschoben hat. Ist Schmutz in den<br />

Spleiß gekommen, bilden sich an<br />

der Leitung kleine Ausformungen.<br />

20 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


Netzwerke und Kommunikation<br />

Darstellung verschiedener Spleißergebnisse, wie sie beim Blick durch ein<br />

Videomikroskop zu erkennen sind<br />

Selbst wenn die gemessene Dämpfung<br />

noch im Rahmen der Grenzwerte<br />

liegt, lässt sich nicht vorhersagen, ob<br />

derlei Verunreinigungen später nicht<br />

doch zu einem Problem bei der Übertragung<br />

der Lichtwellen führen und<br />

beispielsweise die Leistungskapazität<br />

im Netzwerk reduzieren. Daher<br />

ist es ratsam, einen minderwertigen<br />

Spleiß gleich herauszunehmen und<br />

direkt noch einmal zu spleißen, als<br />

ihn später aus dem Gesamtnetz ausbauen<br />

und ersetzen zu müssen. Da<br />

Glasfaser im Vergleich zu CAT-7-<br />

oder Koax-Kabeln ein wesentlich<br />

besseres Preis/Leistungs-Verhältnis<br />

bietet, ist der Faserausschuss<br />

auch kein Kostenfaktor.<br />

OTDR-Messung<br />

Im Grunde genommen wäre die dem<br />

Elektriker geläufige Dämpfungsmessung<br />

ausreichend, um anhand<br />

des dBm-Pegels die Funktionsfähigkeit<br />

einer Glasfaserleitung zu<br />

gewährleisten, da es im Gegensatz zur<br />

Antenneninstallation keine schlechte<br />

Quali tät bei passender Lichtleistung<br />

geben kann. Es wird empfohlen, die<br />

Dämpfung in FTTH-Netzen (2 Steckverbindungen,<br />

2 Spleiße) unter 2,1<br />

dBm zu halten.<br />

Allerdings stammt die Glasfaser<br />

aus der Weitverkehrstechnik, in<br />

der neben der Dämpfung auch die<br />

Ortung von Anschlüssen, Steckern<br />

oder Spleißen wichtig ist, um Fehler<br />

auf den kilometerlangen Leitungen<br />

schnell lokalisieren zu können. Das<br />

leistet die OTDR-Messung (Optical<br />

Time Domain Reflectometer). Dabei<br />

wird ein Lichtimpuls ausgesendet,<br />

der teils gestreut, teils reflektiert<br />

wird. Aufgrund der Messergebnisse<br />

(Reflextion und Rückfluss) werden<br />

die Dämpfungen von auf der jeweiligen<br />

Leitung befindlichen Steckern,<br />

Spleißen oder Biegungen errechnet.<br />

Außerdem erhält der Elektriker Informationen<br />

über die Entfernung zu den<br />

Elementen, die die optische Lichtleistung<br />

dämpfen. Dafür wird die Zeit<br />

gemessen, die für die Rückkehr des<br />

Lichtimpulses benötigt wird.<br />

Was einfach klingt, ist in der Praxis<br />

durchaus komplex, da die OTDR-<br />

Messung für Reichweiten bis zu<br />

mehreren 100 km definiert ist, während<br />

die Strecken für eine FTTH-<br />

Verkabelung häufig weniger als 100<br />

m lang sind. Nicht umsonst wird die<br />

OTDR-Messung als Königsdisziplin<br />

im Messen bezeichnet. Trotz dieser<br />

Überdimensionierung kommt der Elektriker<br />

nicht um die OTDR- Messung<br />

herum, denn sie wird von vielen Bauträgern<br />

im Rahmen der Protokollierung<br />

eingefordert. Wer FTTH-Netze<br />

errichten will, sollte daher die OTDR-<br />

Messung beherrschen.<br />

Produktauswahl<br />

Abgesehen vom Knowhow, das<br />

sich der Elektriker aneignen muss,<br />

wenn er Glasfaser in Gebäuden verlegen<br />

will, benötigt er auch die entsprechenden<br />

Produkte. Ist er ausschließlich<br />

in Mehrfamilienhäusern<br />

tätig, genügt ein reines Singlemode-OTDR-Messgerät.<br />

Für umfangreichere<br />

Datennetzwerk-Verkabelungen,<br />

etwa in Unternehmen, ist<br />

hingegen ein OTDR-Messgerät mit<br />

Multimode-Unterstützung erforderlich.<br />

Viele Hersteller bieten zudem<br />

Kombi-Messgeräte an, die sowohl<br />

eine klassische Dämpfungs- als<br />

auch eine OTDR-Messung durchführen<br />

können.<br />

Gegen die Verschmutzung der<br />

Fasern offerieren Hersteller Reinigungsstifte<br />

und -tücher sowie Lichtquellen,<br />

mit denen der Elektriker<br />

durch eine Glasfaser durchleuchten<br />

kann, um sie zu überprüfen. Darüber<br />

hinaus sind im Fachhandel Videomikroskope<br />

erhältlich, um Verunreinigungen<br />

exakt identifizieren zu können.<br />

Diese Mikroskope können bei<br />

der Fehlersuche hilfreich sein. Wer<br />

jedoch bei der Installation im Rahmen<br />

der Reinigung Obacht walten<br />

lässt, kommt auch ohne Videomikroskop<br />

aus.<br />

Bei Spleißgeräten ist die Preisspanne<br />

recht groß. Dabei sind<br />

Geräte aus dem oberen Preissegment<br />

nur für solche Unternehmen<br />

sinnvoll, deren Mitarbeiter pro Tag<br />

möglichst viele Spleiße anfertigen<br />

müssen und deshalb auf einen sehr<br />

einfachen Arbeitsprozess angewiesen<br />

sind, der zudem wenig Zeit in<br />

Anspruch nimmt. Elektriker, deren<br />

Hauptaufgabe nicht das ausschließliche<br />

Spleißen ist, sind bei Geräten<br />

aus dem mittleren Preissegment gut<br />

aufgehoben.<br />

Vermeintliche Sparfüchse müssen<br />

hingegen Abstriche bei der Qualität<br />

machen. So verfügen beispielsweise<br />

Spleißgeräte aus dem unterem<br />

Preissegment häufig nur über zwei<br />

Motoren pro Seite, das heißt, sie<br />

führen die Enden der beiden Glasfasern<br />

zwar auf der X- und Y-Achse<br />

zusammen, aber es fehlt die Vor- und<br />

Rückwärtskorrektur, die bei einem<br />

3-Achs-Gerät das Einlegen der Glasfaser<br />

erleichtert. Deshalb sollte ein<br />

Spleißgerät mindestens über sechs<br />

Motoren verfügen.<br />

Mit entsprechenden Qualitätsprodukten<br />

und dem notwendigen<br />

Knowhow können Elektriker also mit<br />

der Glasfaserinstallation in Gebäuden<br />

ihr Tätigkeitsfeld erweitern und<br />

neue Umsatzquellen erschließen.<br />

Wird bei der Installation auf die zum<br />

Spleißen und Messen genannten<br />

Punkte geachtet, ist der Wartungsaufwand<br />

der passiven Infrastruktur<br />

verschwindend gering. Fehler treten<br />

in der Praxis eher bei aktiven Netzelementen<br />

auf, die dann ausgetauscht<br />

werden. Die Glasfaser ist<br />

zwar ein äußerst dünnes Medium,<br />

aber sie ist langlebig. ◄<br />

Bei der OTDR-Messung werden Lichtimpulse durch die Leitung gesendet und anhand der Reflektion bzw. des Rückflusses<br />

die Dämpfung einzelner Netzelemente bestimmt. Außerdem können diese Elemente exakt geortet werden.<br />

Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 21


Netzwerke und Kommunikation<br />

Wie kommen die hohen FTTH-Datenraten<br />

bis ins Zimmer?<br />

Wie man leistungsfähige IT-Verkabelungen in Wohngebäuden nachrüsten kann,<br />

erfahren Sie hier.<br />

Design-fähige Anschlussdosen lassen sich harmonisch in vorhandene<br />

Schalterprogramme integrieren.<br />

Autor:<br />

Dirk Traeger<br />

Technical Solutions Manager<br />

DataVoice<br />

Telegärtner Karl Gärtner GmbH<br />

www.telegaertner.com<br />

Auch wenn es gefühlt nicht schnell<br />

genug geht: Immer mehr Wohngebäude<br />

erhalten einen leistungs fähigen<br />

Glasfaseranschluss. Fiber-to-the-<br />

Home (FTTH) bietet Datenraten von<br />

bis zu einem Gigabit pro Sekunde.<br />

Wie aber bringt man diese in die einzelnen<br />

Räume, an den Schreibtisch<br />

und zum IP-Fernseher? WLAN funktioniert<br />

oft, aber nicht immer, und in<br />

vielen Fällen nicht wie erhofft: dicke<br />

Mauern, Bücherregale und Stahlbeton<br />

decken behindern die Ausbreitung<br />

der Funksignale, und was<br />

von denen übrig bleibt müssen sich<br />

alle Geräte teilen. Dazu kommen<br />

noch Sicherheitsprobleme. Hand<br />

aus Herz: Wer sichert sein WLAN<br />

wirklich so, wie es sein soll?<br />

Eine leistungsfähige Verkabelung<br />

bringt die Daten sicher, zuverlässig<br />

und ohne Performance-Einbußen in<br />

den letzten Winkel. Sie kann meist mit<br />

weniger Aufwand als gedacht installiert<br />

werden, im Neubau sowieso und<br />

im Altbau meist auch ohne größere<br />

Renovierungsarbeiten! Man muss<br />

dabei nur ein paar wichtige Punkte<br />

beachten.<br />

Verkabelungen<br />

in Wohnungen<br />

IT-Anschlüsse in Wohnungen müssen<br />

unauffällig sein, schließlich möchte<br />

kaum jemand in einem Büro wohnen.<br />

Designfähige Anschlussdosen lassen<br />

sich in vorhandene Schalterprogramme<br />

integrieren und fallen<br />

dadurch kaum auf. Lichtschalter,<br />

Steckdose und IT-Anschlussdose<br />

harmonieren miteinander.<br />

Anders als in Büros steht in Wohnungen<br />

nur wenig Platz zur Verfügung,<br />

um das Kabel ordentlich an die<br />

Dose anzuschließen. Erschwerend<br />

kommt hinzu, dass die Gerätebecher<br />

in den Wänden vieler Wohnungen<br />

nicht tief genug für eine ordentliche<br />

Kabelführung sind. Dadurch bleibt<br />

dem Kabel nicht genügend Platz, es<br />

wird gequetscht und schlimmstenfalls<br />

geknickt. Die Folge sind Performance-Einbußen<br />

bei der Datenübertragung.<br />

Kurze RJ45-Module lösen<br />

das Problem, denn sie lassen dem<br />

Kabel den Raum, den es benötigt.<br />

Kurze Module gibt es für Daten raten<br />

bis 10 Gbit/s in geschirmter und ungeschirmter<br />

Ausführung. Module, die<br />

ohne Spezialwerkzeug zu montieren<br />

sind, sparen darüber hinaus wertvolle<br />

Zeit bei der Montage.<br />

Falls selbst für die kurzen Module<br />

nicht genügend Platz vorhanden<br />

sein sollte, weil flache Geräteeinbaudosen<br />

verwendet wurden oder<br />

weil das Datenkabel nicht von oben,<br />

sondern von der Seite oder von<br />

unten zugeführt wird, leisten spezielle<br />

Anschlussdosen für die Unter-<br />

Putz-Installation gute Dienste. Bei<br />

ihnen ist die Kabelzuführung vor Ort<br />

in Schritten von 45° wählbar und die<br />

Adern der Datenleitung werden nicht<br />

hinten, sondern vorne aufgelegt.<br />

Das erspart die für das Auflegen der<br />

Adern sonst notwendige Kabelüberlänge,<br />

die bei der anschließenden<br />

Dosenmontage für Probleme sorgt,<br />

weil für das Kabel kein Platz ist. Solche<br />

Dosen können unter Putz im<br />

Mauer werk und in Hohlwänden installiert<br />

werden.<br />

Geschirmt oder ungeschirmt?<br />

Um es gleich vorweg zu nehmen:<br />

Sowohl geschirmte als auch ungeschirmte<br />

Verkabelungen funktionieren<br />

tadellos, wenn man Produkte hoher<br />

Qualität verwendet und sie richtig<br />

installiert. Beide Verkabelungsarten<br />

sind in der DIN EN 50173-1, der grundlegenden<br />

Norm zur IT- Verkabelung<br />

enthalten.<br />

Geschirmte Verkabelungen müssen<br />

an mindestens einem Ende fachgerecht<br />

geerdet werden (Funktionspotential<br />

ausgleich), was je nach vorhandener<br />

Elektroverkabelung durch<br />

eine Elektrofachkraft erfolgen muss.<br />

Bei ungeschirmten Verkabelungen<br />

entfällt der Potentialausgleich. Außerdem<br />

sind sie weit besser gegen die<br />

Einflüsse niederfrequenter Magnetfelder<br />

geschützt, wie sie beispielsweise<br />

von elektrischen Lokomotiven<br />

erzeugt werden. Ungeschirmte Verkabelungen<br />

werden daher gerne im<br />

Altbau und in Gebäuden in der Nähe<br />

von Straßenbahnen und Bahnanlagen<br />

installiert.<br />

Das geschirmte AMJ-SL und das ungeschirmte UMJ-SL zählen zu den<br />

kürzesten RJ45-Modulen am Markt.<br />

22 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


Netzwerke und Kommunikation<br />

Beispiel für eine Anschlussdose, bei<br />

der die Adern des Datenkabels auf<br />

der Vorderseite aufgelegt werden.<br />

Die senkrechte Kabelzuführung kann<br />

vor Ort in 45°-Schritten gedreht werden.<br />

Solche Dosen wie die abgebildete der<br />

Baureihe AMJ45 eignen sich für die<br />

Montage unter Putz besonders gut,<br />

da das Kabel bei der Dosenmontage<br />

nicht gequetscht wird.<br />

Versteckte Wandverteiler<br />

Genauso wichtig wie dezente<br />

Anschlussdosen sind kleine, flache<br />

und unauffällige Wandverteiler am<br />

anderen Ende der Kupferdatenleitungen<br />

in der Nähe des Routers.<br />

Solche Verteiler können beispielsweise<br />

hinter einem Schränkchen<br />

oder in einem Regal installiert werden,<br />

wo Bücher oder andere Gegenstände<br />

davor platziert werden und<br />

den Wandverteiler verdecken. Statt<br />

eines Wandverteilers können auch<br />

Tragschienen-Verbinder in einem<br />

geschotteten Feld im Elektroverteiler<br />

installiert werden. Tragschienenverbinder<br />

enthalten ein RJ45-Modul,<br />

eine Gruppe davon fungiert als Verteiler.<br />

Wichtig: Sämtliche Arbeiten am<br />

Elektroverteiler sind von einer Elektrofachkraft<br />

auszuführen!<br />

Nachrüsten ist leichter<br />

als gedacht<br />

IT-Anschlüsse in Wohngebäuden<br />

nachzurüsten ist gar nicht so schwer.<br />

Wer umfassend renoviert oder saniert,<br />

kann in den Wänden Schlitze fräsen<br />

und Datenleitungen in Leerrohren verlegen.<br />

Es geht aber auch wesentlich<br />

einfacher und ganz ohne Renovierung.<br />

In vielen Wohnungen ist eine Sockelleiste<br />

oder ein Sockelband aus Teppich<br />

vorhanden und die Wände sind<br />

weiß gestrichen. Hier kann ein kleiner<br />

Leitungsführungskanal von 15<br />

x 15 mm direkt über der Sockelleiste<br />

installiert werden. Unauffällige,<br />

kleine (!) Aufputz-Anschlussdosen<br />

mit senkrechtem Kabelabgang nach<br />

oben fallen kaum auf. Da der RJ45-<br />

Anschluss oben zu liegen kommt,<br />

sollte die Dose eine automatisch<br />

schließende Staubschutzklappe<br />

besitzen, damit sich dort kein Staub<br />

sammelt, wenn kein Anschlusskabel<br />

eingesteckt ist. Am besten sind<br />

Dosen mit RJ45- Modulen, an die<br />

auch mehrdrähtige Leiter angeschlossen<br />

werden können, denn<br />

dann kann eine dünne, flexible Leitung<br />

verlegt werden, was wiederum<br />

kleinere, noch unauffälligere<br />

Leitungsführungskanäle ermöglicht.<br />

Bei RJ45-Kupplungen können anstelle<br />

des Verlegekabels auch extra-lange<br />

Patchkabel verwendet werden. Dabei<br />

ist lediglich zu beachten, dass Patchkabel<br />

eine größere Signaldämpfung<br />

aufweisen als Verlegekabel. Einfacher<br />

ausgedrückt: Die Verluste auf<br />

dünnen Patch kabeln sind höher als<br />

bei dicken Verlegekabeln. DIN EN<br />

50173-4:2018-10 enthält Formeln,<br />

mit denen die maximale Leitungslänge<br />

berechnet werden kann. In<br />

Flache Wandverteiler verschwinden hinter Büchern im Regal,<br />

Tragschienenverbinder können im Elektroverteiler installiert werden.<br />

der Praxis hat sich der Daumenwert<br />

von 60 m als maximale Länge einer<br />

Kabelstrecke, die nur aus einem langen<br />

Patchkabel besteht, bewährt.<br />

In älteren Gebäuden sind oftmals<br />

Holzdecken mit Schattenfugen vorhanden.<br />

In den Schattenfugen lassen<br />

sich dünne Kabel unauffällig verlegen.<br />

Auch hier haben sich extralange<br />

Patchkabel als dünne, flexible<br />

Leitungen bewährt.<br />

Fazit<br />

Um die hohen Datenraten auch bis<br />

zu den Endgeräten bringen zu können,<br />

wird eine leistungsfähige Verkabelung<br />

mit Kupferleitungen benötigt,<br />

denn nicht überall sind WLANs<br />

sinnvoll möglich, und viele Anwender<br />

verlassen sich lieber auf eine<br />

zuverlässige, leistungsfähige Verkabelung.<br />

Die Nachrüstung einer leistungsfähigen<br />

Verkabelung ist nicht schwer,<br />

es sind jedoch ein paar wichtige<br />

Punkte zu beachten: Für dicke,<br />

geschirmte Kabel ist kaum Platz<br />

und der anspruchsvolle Potentialausgleich,<br />

den geschirmte Verkabelungen<br />

erfordern, ist aufwändig.<br />

Kurze RJ45-Module beanspruchen<br />

nur wenig Raum und sind auch unter<br />

beengten Platzverhältnissen schnell<br />

und einfach zu installieren. Flexible<br />

Leitungen oder extra-lange Patchkabel<br />

sind einfacher zu verlegen<br />

als dicke, biegesteife Verlegekabel.<br />

Ungeschirmte Verkabelungen<br />

benötigen keinen Potentialausgleich,<br />

was besonders im Altbau hilfreich ist.<br />

Außerdem sind ungeschirmte Kabel<br />

dünner und flexibler als geschirmte<br />

und dadurch wesentlich einfacher<br />

und unauffälliger zu verlegen.<br />

Literaturhinweise<br />

DIN EN 50173-4:2018-10 Informationstechnik<br />

– Anwendungsneutrale<br />

Kommunikationskabelanlagen – Teil<br />

4: Wohnungen<br />

Glasfaseranschluss: FTTH, FITB<br />

und danach; Whitepaper, Telegärtner<br />

Karl Gärtner GmbH, Steinenbronn<br />

Normen für die IT-Verkabelung – Was<br />

steht wo in welcher Norm? Traeger,<br />

Dirk; Fachbuch, KaTiKi Verlag, Gärtringen,<br />

ISBN 987-3-939877-23-3,<br />

www.katiki.de/pro ◄<br />

Kleine Aufputz-Modulaufnahmen mit kurzen RJ45-Modulen benötigen nur<br />

wenig Platz und fallen kaum auf. Der Kabelabgang nach oben längs der<br />

Wand vermeidet Stolperfallen.<br />

Dünne, flexible Leitungen in den Schattenfugen von Holzdecken fallen kaum<br />

auf. © Traeger<br />

Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 23


Netzwerke und Kommunikation<br />

Hochwertige Glasfaserverkabelung<br />

im Haus aus einer Hand<br />

Televes komplettiert mit den neuen<br />

Glasfaser-Teilnehmeranschlüssen (Gf-<br />

TA) OB4LC sein Produktportfolio für<br />

eine leistungsfähige Glasfaserverkabelung<br />

in Gebäuden. Als FTTH-<br />

Vollsortimenter bietet Televes damit<br />

alle Produkte für eine moderne Glasfaserverteilung<br />

im Haus aus einer<br />

Hand, inklusive der dazugehörigen<br />

Mess- und Prüftechnik.<br />

TELEVES Deutschland GmbH<br />

www.televes.com/de<br />

Wie gewohnt hat der TK-Experte<br />

für alle Infrastrukturen auch bei<br />

den neuen Gf-TA viel Wert auf eine<br />

hochwertige Ausstattung und eine<br />

einfache Installation gelegt.<br />

Die kompakten OB4LC messen<br />

gerade einmal 85 x 85 x 24 mm<br />

und sind mit vier leistungsstarken<br />

LC/APC-Anschlüssen ausgestattet<br />

(2 x Duplex). Für einen einfachen<br />

Anschluss an den Glasfaserverteiler<br />

sind vier Singlemode-Kabel angeschlossen,<br />

die Televes in sieben<br />

unterschiedlichen Längen anbietet:<br />

15, 25, 40 und 55 m sowie 70, 85 und<br />

sogar 100 m. Auf diese Weise eignen<br />

sich die OB4LC für sämtliche<br />

Gebäudegrößen. Die Singlemode-<br />

Kabel vom Typ ITU-T G.657.A2 entsprechen<br />

den hohen Anforderungen<br />

der Netzbetreiber. Außerdem erfüllen<br />

die optischen Kabel die Vorgaben<br />

der EU-Bauprodukteverordnung<br />

(BauPVo) nach Klasse Cca.<br />

Spleißfertig<br />

vorkonfektioniert im<br />

praktischen Abrollkarton<br />

Damit Installateure beim Anschluss<br />

der Gf-TA an den Verteiler möglichst<br />

wenig Aufwand haben, sind<br />

die Enden der Singlemode-Kabel<br />

der OB4LC spleißfertig vorkonfektioniert.<br />

Darüber hinaus liefert Televes<br />

die kompakten Glasfaser- Teilnehmeranschlüsse<br />

in einem praktischen<br />

Abrollkarton, der das Verbinden<br />

der OB4LC mit dem Verteiler<br />

wesentlich erleichtert.<br />

Die neuen OB4LC komplettieren<br />

das FTTH-Produktsortiment von<br />

Televes. Damit bietet Televes im<br />

Bereich der Gebäude-Glasfaserverkabelung<br />

alles aus einer Hand:<br />

angefangen vom Gebäudeverteiler<br />

über hochwertige LWL- und Patchkabel<br />

bis zum kompakten Teilnehmeranschluss<br />

für die Aufputzmontage<br />

an der Wand. Dazu zählt auch eine<br />

umfangreiche Mess- und Spleißtechnik<br />

höchstem technischen Niveau.<br />

Mit den neuen OB4LC positioniert<br />

sich Televes gegenüber Installateuren<br />

und Netzbetreibern als verlässlicher<br />

Partner, der ihnen sämtliche<br />

Produkte für eine zukunftsfähige<br />

Glasfaserverkabelung bietet.<br />

Televes macht Schluss mit der komplizierten<br />

Installation von Produkten<br />

verschiedener Hersteller. ◄<br />

Nachhaltigkeit für Kupfer- und Glasfaserkabel<br />

Draka Comteq Germany<br />

GmbH & Co. KG<br />

www.draka-cable.com<br />

Die BU Multimedia Solutions (MMS)<br />

der Prysmian Group bringt mit Green<br />

Connect eine komplett nachhaltige<br />

Produktline für die Bereiche Kupfer-<br />

und Glasfaserkabel auf den Markt.<br />

Die BU MMS hat die zukunftsweisende<br />

Draka UC-Produktreihe auf<br />

Basis der neuesten Forschungsergebnisse<br />

in der Materialwissenschaft<br />

und fortschrittlicher Herstellungsverfahren<br />

entwickelt. Im Fokus<br />

steht die Reduzierung des CO 2 -Ausstoßes,<br />

die durch eine innovative<br />

Materialauswahl und energieeffiziente<br />

Fertigungstechniken einen wichtigen<br />

Beitrag für die Umwelt leistet.<br />

Zudem profitieren Unternehmen von<br />

höherem Investitionsschutz.<br />

Draka Green Connect ergänzt die<br />

UC-Produktreihe als nachhaltige<br />

Alternative sowohl für Standard-Kupferkabel<br />

als auch im Bereich Glasfaserkabel.<br />

Das Outdoor-Kabel CAT.7<br />

S/FTP aus dem Kupfersortiment<br />

24 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


Netzwerke und Kommunikation<br />

LTE/WLAN-SoHo-Router auch für daheim<br />

EFCO stellte einen 4G-WLAN-Router<br />

auch für den Heimgebrauch vor. Der<br />

TCR100 ist ein LTE-A/Cat 6-Router,<br />

der zudem Dualband-WLAN sowie<br />

zwei Ethernet-Ports zum direkten<br />

Anschluss von Geräten bietet. Mit<br />

seinen WLAN- und WLAN-Protected-Tasten<br />

lässt sich das Gerät<br />

für den Einsteiger schnell und problemlos<br />

einrichten.<br />

EFCO Electronics GmbH<br />

www.efcotec.de<br />

Für erfahrene Anwender bietet<br />

sein RutOS- Betriebssystem sowie<br />

seine integrierte Firewall umfangreiche<br />

Möglichkeiten, die Einstellungen<br />

anzupassen. Der TCR100<br />

basiert auf den bewährten Plattformen<br />

von Teltonika und überzeugt<br />

Privatanwender durch seinen ausgesprochen<br />

interessanten Preis.<br />

Der Service-Partner von Teltonika,<br />

EFCO Electronics aus Deggendorf,<br />

ist bereits lieferfähig.<br />

Der TCR100 ist ein 4G/LTE-Router,<br />

der auf einem leistungsfähigen<br />

Qualcomm-Prozessor basiert. Er<br />

bietet zwei SMA-Steckverbinder für<br />

externe Mobilfunk-Antennen, zwei<br />

100-Mbit-Ethernet-Ports, einen WAN-<br />

Port, der auch als LAN konfigurierbar<br />

ist, sowie einen weiteren LAN-<br />

Port. Der TCR ist auch als Access<br />

Point konfigurierbar. Er bietet sowohl<br />

2,4-GHz-WLAN nach 802.11 b/g/n als<br />

auch 5 GHz nach 802.11.ac. Das 2,4<br />

GHz-WLAN beherrscht 2x 2 MIMO<br />

und ist damit in der Lage, gleichzeitig<br />

über unterschiedliche Antennen<br />

unterschiedliche Datenströme an<br />

ein Endgerät zu versenden bzw. zu<br />

empfangen. Der TCR100 beherrscht<br />

alle üblichen Netzwerkprotokolle. Der<br />

Router ist in der Lage, echtes Failover<br />

genauso bereitzustellen, wie<br />

z.B. Load-Balancing, etwa wenn<br />

Mobilfunk und LAN gleichzeitig zur<br />

Verfügung stehen. Zahlreiche LED-<br />

Status-Anzeigen geben einen eindeutigen<br />

und schnellen Überblick über<br />

den Gerätestatus. Die WiFi-Taste<br />

ermöglicht es, das interne Drahtlos-Netzwerk<br />

ein- und auszuschalten;<br />

die WPS-Taste erleichtert die<br />

Integration neuer Endgeräte in die<br />

sichere Kommunikationsumgebung.<br />

Anbindungen an bekannte Cloud-<br />

Service, wie z.B. Azure IoT oder<br />

Cumolocity, sind bereits integriert.<br />

Als Betriebssystem dient das Linuxbasierte<br />

und vielfach bewährte<br />

RutOS von Teltonika, welches auf<br />

dem populären OpenWRT basiert.<br />

Dieses bietet eine umfangreiche und<br />

zeitgemäße Sicherheitsausstattung,<br />

um ungebetene Besucher zuverlässig<br />

draußen zu halten, wie beispielsweise<br />

eine Firewall, VPN oder eine<br />

White-List für erlaubte Kommunikationspartner.<br />

Die Betriebstemperatur des nicht<br />

einmal 400 g schweren Geräts darf<br />

zwischen -40° und +75 °C betragen.<br />

Als Vertriebs- und Service-Partner<br />

von Teltonika ist EFCO Electronics<br />

bereits lieferfähig und unterstützt bei<br />

Bedarf mit seiner jahrelangen Erfahrung<br />

aus zahllosen Automatisierungsprojekten,<br />

damit auch Heimanwender<br />

die leistungsfähigen Funktionen<br />

des Routers nutzen können. Das<br />

passende Netzteil, zwei schwenkbare<br />

LTE-Antennen, ein Netzwerkkabel,<br />

ein SIM-Adapter-Kit sowie<br />

eine Schnellstart-Anleitung sind<br />

bei EFCO bereits im Lieferumfang<br />

enthalten. ◄<br />

der UC-900-Reihe beispielsweise<br />

erreicht in der Green Connect-Variante<br />

eine Reduktion des CO 2 -Ausstoßes<br />

um bis zu 50%.<br />

Zoran Borcic, Produkt-Manager<br />

Datacom der BU MMS der Prysmian<br />

Group, ergänzt: „Die nachhaltigen<br />

Datenkabellösungen von Draka<br />

sind wegweisend für umweltfreundliche<br />

Kupfer- und Glasfaserinstallationen<br />

im Bereich der Datenkommunikation.<br />

Von recycelten Materialien<br />

über optimierte Produktion bis<br />

hin zur lokalen Fertigung: Wir stehen<br />

für eine grünere und nachhaltige<br />

Zukunft.“<br />

Beyond the Cable:<br />

Prysmian Group setzt auf<br />

Nachhaltigkeitsstragie<br />

Auch im Bereich Glasfaser stehen<br />

die Themen Materialauswahl und<br />

nachhaltige Fertigung an erster<br />

Stelle. Durch den Einsatz von recycelten<br />

Materialien und die Anwendung<br />

energieeffizienter Verfahren<br />

ermöglichen die Draka Green Connect-Lösungen<br />

den CO 2 -Ausstoß<br />

bei Lichtwellenkabeln um 20% zu<br />

reduzieren.<br />

„Mit Green Connect geht Draka<br />

einen ersten großen Schritt in Richtung<br />

Nachhaltigkeit. Mit der neuen<br />

Produktreihe GreenConnect stellen<br />

wir weltweit für unsere Kunden<br />

und Partner sicher, dass wir Qualitätsstandards<br />

und ESG (Environment,<br />

Social und Governance)-<br />

Standards einhalten und nachhaltige<br />

Initiativen in die Produktionsprozesse<br />

integrieren können“, so<br />

Gerard Pera, Product Manager<br />

LWL-Datenkabel der BU MMS der<br />

Prysmian Group.<br />

Die Prysmian Group hat im Herstellungsprozess<br />

bei Kupferkabeln<br />

den CO 2 -Ausstoß bei den Metallen<br />

um 42% und bei den verwendeten<br />

Kunststoffen um 30% reduziert,<br />

bei letzteren vor allem in den<br />

Mantelummantelungen.<br />

Ziel der Prysmian Group ist es, mit<br />

klarem Fokus auf die Kreislaufwirtschaft<br />

und Innovation die Recyclinganteile<br />

in den Produkten weiter zu<br />

erhöhen, damit Ressourcen langfristig<br />

und werterhaltend genutzt werden.<br />

Diese strategischen Ziele sind<br />

einer langfristigen Nachhaltigkeitsstrategie<br />

gemäß den ESG-Kriterien<br />

(Environment, Social, Governance)<br />

verpflichtet und in der Sustainability<br />

Scorecard 2023-25 für Mitarbeitende,<br />

Partner und Kunden festgelegt. ◄<br />

Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 25


Energietechnik<br />

So steht es um die Energiewende in Deutschland<br />

Der Beitrag beleuchtet aus drei Perspektiven den derzeitigen Stand:<br />

anhand der Kommunikation der Bundesregierung, anhand statistischer Daten<br />

und anhand eines offenbar unabhängig agierenden Fachautors.<br />

© Shutterstock/Bundesregierung<br />

„Anteil der Erneuerbaren<br />

Energien steigt“<br />

So lautet eine Headline auf www.<br />

bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/klimaschutz/faq-energiewende-2067498.<br />

Die hier als Aufmacherbild<br />

verwendete Grafik und<br />

Bild 1 lassen daran keinen Zweifel.<br />

Bis 2030 sollen lt. Bundesregierung<br />

sogar mindestens 80% der „Erneuerbaren“<br />

unseren Stromverbrauch<br />

decken. Nicht unerheblich dabei:<br />

„Deutschland verfügt europaweit<br />

über die höchste installierte Kraftwerksleistung<br />

und erzeugt und verbraucht<br />

am meisten Strom.“<br />

Strom aus Wind, Sonne und anderen<br />

Erneuerbaren Energien in Deutschland<br />

sollen also zukünftig den Hauptanteil<br />

des enormen Verbrauchs übernehmen.<br />

Nennenswert ist dabei noch<br />

die „Wasserstoffstrategie“.<br />

In Zahlen: 2030 sollen rund 600<br />

Terra wattstunden aus „Erneuerbaren“<br />

bereitgestellt werden – ausgehend<br />

von einem höheren Bruttostromverbrauch<br />

von etwa 750 Terrawattstunden.<br />

Um dieses Ziel zu<br />

erreichen, müssen die erneuerbaren<br />

Energien weiter ausgebaut und möglichst<br />

schnell in das Stromnetz integriert<br />

werden.<br />

Mehr Energieeffizienz ist lt. Bundesregierung<br />

eine weitere wichtige Seite<br />

der Energiewende. Die Öffentliche<br />

Hand soll Vorbild werden beim Energiesparen:<br />

Das neue Energieeffizienz-Gesetz<br />

verpflichtet Behörden,<br />

energieintensive Unternehmen und<br />

Rechenzentren, mehr Energie zu sparen.<br />

„Denn Klimaschutz und Energiewende<br />

können nur erfolgreich<br />

sein, wenn der Energieverbrauch<br />

dauerhaft sinkt.“ Diese Prämisse ist<br />

durchaus bemerkenswert, bedeutet<br />

sie doch ebenfalls eine wichtige<br />

Wende. Weiter interessant daran:<br />

Gemäß obigen Zahlen kann diese<br />

Wende erst nach 2030 erfolgen,<br />

denn derzeit liegt der gesamte Bruttoverbrauch<br />

um 600 Terrawattstunden,<br />

würde also bis 2030 noch um<br />

25% (750/600) zunehmen!<br />

Zwischenfazit:<br />

1. Ziel: bis 2030 Deckung von 80%<br />

von 750 TWh entsprechend 600<br />

TWh (750 x 0,8), damit eine Verdopplung<br />

in sechs Jahren und somit<br />

Fortführung der bisherigen Anstiegsgeschwindigkeit<br />

(vgl. Aufmacher).<br />

Die Bundesregierung weiß: „Dafür<br />

muss sich die Ausbaugeschwindigkeit<br />

sogar verdreifachen.“<br />

2. Ziel: möglichst schnelle Integration<br />

in das Stromnetz (hierzu hält sich<br />

die Bundesregierung eher bedeckt)<br />

3. Ziel: dauerhafte Senkung des<br />

Energieverbrauchs (wenn überhaupt,<br />

dann erst nach 2030 zu erwarten)<br />

Klimaprognosen verdecken<br />

nationale Rohstofflage<br />

Bei Einhaltung dieser Ziele soll es bis<br />

2045 gelingen, das Land klimaneutral<br />

zu machen.<br />

Den mit Abstand größten Beitrag zur<br />

Stromerzeugung leisteten derzeit<br />

Windkraftanlagen. Der starke Zubau<br />

an Solaranlagen könnte jedoch mittelfristig<br />

zu deren Dominanz führen.<br />

Die Energiewende hält die Bundesregierung<br />

für „notwendig“ und treibt<br />

daher den Ausbau der Erneuerbaren<br />

Energien „mit höchster Priorität“ voran.<br />

Als Begründung liest man: „Denn die<br />

Schäden durch den voranschreitenden<br />

Klimawandel würden uns finanziell<br />

weitaus höher belasten. Mindestens<br />

145 Milliarden Euro Schäden<br />

sind in Deutschland allein zwischen<br />

2000 und 2021 zu verzeichnen. Bis<br />

Mitte des Jahrhunderts rechnen Forschende<br />

mit Schäden zwischen 280<br />

und 900 Milliarden Euro. Noch nicht<br />

eingerechnet sind gesundheitliche<br />

Beeinträchtigungen, Todesfälle<br />

durch Hitze und Überflutungen, die<br />

Belastung von Ökosystemen oder<br />

der Verlust von Artenvielfalt.“ Das<br />

führte/führt zur Entwicklung nach<br />

Bild 2. Die Tatsache, dass der Anteil<br />

Deutschlands am weltweiten CO 2 -<br />

Ausstoß bei nur 2% liegt und große<br />

CO 2 -Verursacher, wie China, USA<br />

und Indien, deutlich weniger engagiert<br />

„Klimaschutz“ betreiben (Bild<br />

3), wird in der Kommunikation der<br />

Bundesregierung ausgeblendet.<br />

Bemerkenswert ist weiter die Personalunion<br />

von Wirtschafts- und<br />

Umweltminister, zweier zumindest<br />

teils antagonistischer Ressorts,<br />

wobei der Umweltaspekt offenbar<br />

überwiegt, wie bei einem Grünen<br />

nicht anders zu erwarten. Dessen<br />

Bekenntnis hier, „voll ins Risiko zu<br />

gehen“, muss jeden Vernunftbegabten<br />

erschrecken. In der Wirtschaft<br />

oder an der Börse jedenfalls<br />

wird man nur dann langfristig Erfolg<br />

haben, wenn man das Risiko managet<br />

und möglichst geringhält.<br />

Die in der Bevölkerung erzeugte<br />

Ansicht, der menschgemachte<br />

CO 2 -Ausstoß der letzten 100 Jahre<br />

sei die Ursache einer vermeintlich<br />

drohenden Klimakatastrophe, steht<br />

auf sehr dünnem Eis und wird von<br />

kompetenten Stellen immer deutlicher<br />

hinterfragt (z.B. Prof. Ganteför,<br />

Prof Varenhorst). Eine wissenschaftlich<br />

exakte Antwort auf die<br />

Frage, wie 0,042% CO 2 -Anteil in der<br />

Luft dermaßen dramatische Auswirkungen<br />

haben kann, steht trotz zehntausender<br />

Arbeiten, die Gegenteiliges<br />

suggerieren, aus. Dennoch sind<br />

die unter „Klimaschutz“ laufenden<br />

Bestrebungen im Prinzip sinnvoll,<br />

weil sie darauf abzielen, ein rohstoffarmes<br />

Land wie Deutschland<br />

26 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


Energietechnik<br />

muss überall hin transportiert werden.<br />

Vor allem aus den Windparks<br />

von Nord- und Ostdeutschland in die<br />

Industriezentren in Süd und Westdeutschland.<br />

Bezüglich Ziel 3, der dauerhaften<br />

Senkung des Energieverbrauchs,<br />

sind momentan keine konkreten<br />

Maßnahmen zu erkennen.<br />

Statistisches Bundesamt/<br />

Umweltbundesamt <strong>2024</strong><br />

In der Pressemitteilung Nr. 087 vom<br />

7. März <strong>2024</strong> (www.destatis.de/DE/<br />

Presse/Pressemitteilungen/<strong>2024</strong>/03/<br />

PD24_087_43312.html) informiert das<br />

Statistische Bundesamt (Destatis):<br />

Bild 1: Über die Hälfte des Bruttostromverbrauchs wurde 2023 durch Erneuerbare Energien gedeckt.<br />

mittelfristig von Importen unabhängiger<br />

und längerfristig gegenüber der<br />

unausweichlichen Rohstoffknappheit<br />

robuster zu machen.<br />

Umsetzungs-Werkzeuge:<br />

Geld und Gesetze<br />

Bild 2: Zum Ausstoß von Treibhausgasen durch Deutschland<br />

<strong>2024</strong> stehen im zentralen Finanzierungsinstrument<br />

des Bundes, dem<br />

Klima- und Transformationsfonds,<br />

rund 49 Milliarden Euro bereit: etwa<br />

zur Förderung der energetischen<br />

Gebäudesanierung und für den Heizungstausch,<br />

für die Elektromobilität<br />

oder für regionale Klimaschutzinitiativen<br />

und zum „Ausbau“ (besser:<br />

Aufbau) der Wasserstoffwirtschaft<br />

(www.bundesregierung.de/bregde/aktuelles/der-klima-und-transformationsfonds-<strong>2024</strong>-2250738).<br />

Und: Das Erneuerbare-Energien-<br />

Gesetz, das ab 2000 das Stromeinspeisungsgesetz<br />

ersetzte, erhielt ein<br />

Update. Mit dem EEG 2023 wird der<br />

Ausbau der Erneuerbaren Energien<br />

konsequent auf den 1,5-Grad-Pfad<br />

des Pariser Klimaschutzabkommens<br />

ausgerichtet. Dazu legte die Bundesregierung<br />

höhere Ausbauziele<br />

für Wind- und Solarenergie fest.<br />

Die Erneuerbaren Energien erhalten<br />

gesetzlichen Vorrang, um ihren<br />

Ausbau massiv voranzubringen.<br />

Zudem sind bis 2028/29 deutlich<br />

höhere Ausschreibungsmengen<br />

für den Zubau Erneuerbarer Energien<br />

festgelegt. Anlagenbetreiber<br />

müssen die Kommunen besser am<br />

Ertrag von Wind- und Freiflächen-<br />

Anlagen beteiligen. Die Arbeit von<br />

Bürgerenergiegesellschaften wird<br />

erleichtert. Dies alles dient Ziel 1.<br />

Bezüglich Ziel 2 hat die Bundesregierung<br />

parallel die rechtlichen Grundlagen<br />

geschaffen, um die Stromnetze<br />

schneller auszubauen. Denn der<br />

Strom aus Erneuerbaren Energien<br />

• Windkraft war im Jahr 2023 mit<br />

einem Anteil von 31% wichtigster<br />

Energieträger für die Stromerzeugung<br />

in Deutschland<br />

• Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />

Energieträgern um 6,7% gestiegen,<br />

aus konventionellen Energien<br />

um 27,8% gesunken<br />

• insgesamt 11,8% weniger Strom<br />

ins Netz eingespeist als im Vorjahr<br />

• importierte Strommenge deutlich<br />

gestiegen, exportierte Strommenge<br />

rückläufig<br />

Im Jahr 2023 wurden in Deutschland<br />

450 TWh Strom erzeugt und<br />

in das Netz eingespeist (Bild 4).<br />

Zum Bruttowert der Regierung von<br />

600 TWh ergibt sich eine Differenz<br />

von 150 TWh. Das dürfte im Groben<br />

die obige nicht näher ausgewiesene<br />

„importierte Strommenge“<br />

sein – ein Viertel des Bruttobedarfs!<br />

Dies erklärt die obigen 11,8% weniger<br />

(eigenen) Strom ins Netz. Hinzu<br />

kommt ein „ein geringerer Strombedarf<br />

infolge der konjunkturellen<br />

Abschwächung in den energieintensiven<br />

Industriezweigen“.<br />

„Mit einem Anteil von 56% stammte<br />

der im Jahr 2023 erzeugte und ins<br />

Netz eingespeiste Strom mehrheitlich<br />

aus erneuerbaren Energieträgern.“<br />

Die Differenz zu den 52%<br />

der Regierung könnte an verschiedenen<br />

Betrachtungsaspekten liegen.<br />

Das Umweltbundesamt berichtet<br />

unter www.umweltbundesamt.de/<br />

themen/klima-energie/erneuerbareenergien/erneuerbare-energien-inzahlen,<br />

dass im Jahr 2023 insgesamt<br />

eine Energiemenge von 513 TWh<br />

Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 27


Energietechnik<br />

Bild 3: CO 2 -Ausstoß verschiedener Länder (Quelle: IEA Key World Energy Statistics 2021, www.voelker-quaschnig.de)<br />

aus erneuerbaren Energieträgern<br />

genutzt wurde. Das sind über 80%<br />

vom Bruttowert (gesamte Eigenproduktion<br />

plus Importe), aber 80% werden<br />

von der Regierung als Ziel für<br />

2030 kommuniziert. Hier zeigt sich,<br />

wie „biegsam“ Statistiken oder wie<br />

vertrauenswürdig Informationen sind.<br />

Von dieser Energiemenge entfielen<br />

etwa 53% auf die Stromproduktion,<br />

40% Prozent auf den erneuerbaren<br />

Wärmesektor und 7% auf biogene<br />

Kraftstoffe im Verkehrsbereich.<br />

Die Windenergie leistete mit einem<br />

Ertrag von über 140 TWh den größten<br />

Beitrag zur Stromerzeugung aus<br />

Erneuerbaren Energien. Um die Energie-<br />

und Klimaziele der Bundesregierung<br />

zu erreichen, ist jedoch ein<br />

deutlich stärkerer Ausbau nötig. Im<br />

Rekordjahr 2017 wurde mehr als<br />

doppelt so viel Leistung zugebaut<br />

wie 2023.<br />

Die Stromerzeugung aus Photovoltaik<br />

belief sich im Jahr 2023 auf<br />

rund 60 TWh. Der Zubau neuer PV-<br />

Kapazitäten steigt seit einigen Jahren<br />

wieder kontinuierlich an.<br />

„Risiken und<br />

Nebenwirkungen“<br />

Unter diesem provokanten Titel hat<br />

der Diplomphysiker Dr. Detlef Koenemann,<br />

der sich seit 1992 mit Technik<br />

und Marktentwicklung der Erneuerbaren<br />

Energien befasst, zum Thema<br />

„50 Jahre Energiewende“ in elektropraktiker<br />

12/23 Lesenswertes<br />

geschrieben. Dabei stellt er im Einklang<br />

mit den oben erwähnten Fakten<br />

fest, dass zurzeit die Steigerung<br />

der solaren Stromproduktion mit<br />

dem Ziel, den Strom immer billiger<br />

zu produzieren, im Vordergrund<br />

steht. Gleichzeitig mahnt er: „Die<br />

Bundesregierung hat versäumt, den<br />

Transport und die Speicherung des<br />

Stroms zu planen und auszubauen.“<br />

Bild 4: Zur Einspeisung in das deutsche Stromnetz<br />

Koenemann spricht ein grundsätzliches<br />

Problem an, das weder durch<br />

die Kommunikation der Bundesregierung<br />

noch durch Statistiken sichtbar<br />

wird, das Problem der Dezentralität:<br />

„Mit dem Aufkommen der erneuerbaren<br />

Energien zeichnete sich ab,<br />

Bild 5: Hohe Volatikität der Preise für Energie, deren Bedarf jedoch kaum<br />

schwankt<br />

dass die Energieversorgung der<br />

Zukunft nicht mehr zentral, sondern<br />

überwiegend dezentral strukturiert<br />

sein würde.“ Nun ist es aber<br />

so, dass ein Generator oder Transformator<br />

für 1 kW bezüglich Materialeinsatz<br />

und Wirkungsgrad ineffizienter<br />

ist als ein Generator und<br />

Transformator für 1 MW. Benötigt<br />

man im ersten Fall den Materialeinsatz<br />

X und erreicht den Wirkungsgrad<br />

Y, so gilt für die 1-MW-Ausführungen,<br />

dass der Materialeinsatz<br />

nicht tausendmal, sondern<br />

vielleicht nur hundertmal größer ist<br />

und der Wirkungsgrad größer ist als<br />

Y. Daher kehrt die Zentralisierung<br />

zurück: „Das ursprüngliche Konzept,<br />

die Versorgung zu dezentralisieren<br />

und auf viele kleine Erzeuger<br />

zu verteilen, verliert immer mehr<br />

an Bedeutung.“<br />

Ein weiteres Problem ist der Wasserstoff.<br />

Hintergrund: Um in Zukunft<br />

möglichst CO 2 -frei produzieren zu<br />

können, sind große Mengen davon<br />

erforderlich. „Deshalb wird bereits<br />

der Import von Wasserstoff im großen<br />

Stil geplant. Aber die Liste der politisch<br />

zuverlässigen Länder, die als<br />

Exporteure infrage kommen, ist<br />

ziemlich kurz.“<br />

Bild 4 informiert zur neuerdings hohen<br />

Preisvolatilität, die gewiss nicht allen<br />

durch den Krieg entstanden ist.<br />

Zwischenfazit:<br />

1. Transport und Speicherung von<br />

Strom wurden politisch vernachlässigt.<br />

2. Zentralisierung ist effizienter als<br />

Dezentralisierung, ein Fakt, der<br />

die Demokratisierung der Energiewende<br />

beeinträchtigt.<br />

3. Notwendiger Import von Wasserstoff<br />

macht abhängig.<br />

Das Gesamtfazit von Dr. Koenemann<br />

ist nicht eben erfreulich: „Die<br />

Energiewende ist aus dem Ruder<br />

gelaufen, weil die Bundesregierung<br />

einige ihrer ursprünglichen Ziele aus<br />

dem Auge verloren hat.“ Hauptziel<br />

war ehemals die Einsparung fossiler<br />

Rohstoffe, heute gehe es vorrangig<br />

um Wirtschaftlichkeit. Die<br />

chinesischen Module auf unseren<br />

Dächern werden mit einem massiven<br />

Einsatz von Strom aus Kohlekraftwerken<br />

produziert.<br />

FS<br />

28 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


Energietechnik<br />

KI zur effizienten Steuerung von Solarthermieanlagen<br />

Statements<br />

© Solites<br />

SAMSON, ein weltweit ausgerichteter<br />

Anbieter von Regeltechniklösungen<br />

mit Hauptsitz in Frankfurt<br />

am Main, hat ein wegweisendes<br />

Forschungsprojekt auf Basis von<br />

Machine Learning (ML) gestartet, das<br />

eine verbesserte Nutzung erneuerbarer<br />

Energiequellen ermöglicht und<br />

einen Beitrag zur Energiewende in<br />

Deutschland leistet.<br />

SAMSON AG<br />

www.samsongroup.com<br />

Näheres<br />

Das Projekt, das einen Umfang von<br />

1,92 Mio. Euro hat, wird durch das<br />

Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Klimaschutz gefördert. Es konzentriert<br />

sich auf die Entwicklung<br />

eines selbstlernenden Algorithmus,<br />

der Netzeinspeise- und Übergabestationen,<br />

insbesondere für Solarthermieanlagen,<br />

optimieren soll.<br />

SAMSON koordiniert das Projekt<br />

saM_soL in Zusammenarbeit mit<br />

dem Forschungsinstitut Solites<br />

aus dem Steinbeis-Verbund und<br />

der SAMSON-Energietochter KT-<br />

Elektronik. Solites entwickelt unter<br />

anderem die notwendigen Algorithmen<br />

für das Machine Learning.<br />

SAMSON bringt seine umfassende<br />

Expertise in der Regeltechnik sowie<br />

seine langjährige Erfahrung in der<br />

Entwicklung hochmoderner Steuerungssysteme<br />

ein. Der Projektträger<br />

ist das Forschungszentrum<br />

Jülich (FZJ).<br />

PID-Algorithmus<br />

als Dreh- und Angelpunkt<br />

Ausgangspunkt bilden Steuerungen<br />

mit integriertem PID-Algorithmus (PID<br />

steht für proportional-integral-differenziell)<br />

zur Regelung von Prozessen<br />

in Wärmenetzen. Die Regelung der<br />

thermischen Solaranlage wird virtualisiert,<br />

und der so entstehende digitale<br />

Zwilling trainiert das zugrundeliegende<br />

Modell. Im Einsatz passt<br />

das ML-Modell die Regel-Parameter<br />

anlagen spezifisch und in Abhängigkeit<br />

von äußeren Einflüssen an.<br />

Später soll so die Steuerung sowohl<br />

zentraler als auch dezentraler Einspeisestationen<br />

für Wärmeerzeugungsanlagen<br />

mit schwankenden<br />

Energiequellen im laufenden Betrieb<br />

optimiert werden können.<br />

Im Fokus des Forschungsvorhabens<br />

steht die Solarthermie als eine besonders<br />

fluktuierende Energiequelle.<br />

Der Praxistest erfolgt in der dezentralen<br />

solarthermischen Wärmenetz<br />

einspeisestation der Stadtwerke<br />

Düsseldorf. Die Anlage mit 232 m²<br />

installierter Kollektorfläche erwärmt<br />

das aus dem Rücklauf des Fernwärmenetzes<br />

entnommenes Fluid auf<br />

Vorlauftemperaturniveau.<br />

Andreas Widl, CEO von SAMSON:<br />

„Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz<br />

in der Regelungstechnik eröffnet<br />

neue Horizonte für effizientere<br />

und nachhaltigere Energieversorgung.<br />

Dieses Pilotprojekt ist ein<br />

entscheidender Schritt in Richtung<br />

eines intelligenten Energiemanagements,<br />

das nicht nur die Effizienz<br />

steigert, sondern auch die Integration<br />

erneuerbarer Energien nahezu<br />

optimal ermöglicht. Bei SAMSON<br />

sind wir stolz darauf, Teil dieses Projekts<br />

zu sein und unseren Beitrag<br />

zu einer Zukunft ohne Verschwendung<br />

von Ressourcen zu leisten.“<br />

SAMSON-Projektleiter André<br />

Strauch: „Die Lösung wird am Ende<br />

Materialverschleiß und Temperaturschwankungen<br />

reduzieren und<br />

Ressourcen in den Heizkraftwerken<br />

bzw. Wärme erzeugungsanlagen<br />

einsparen. Für SAMSON ist das<br />

eine hervorragende Ergänzung<br />

seiner digitalen Produktpalette für<br />

die Nachhaltigkeit im Energiesektor,<br />

die wir auch unseren internationalen<br />

Kunden anbieten werden.“<br />

Solites-Projektleiter Thilo Walser:<br />

„Mit saM_soL entwickeln wir einen<br />

ML-Algorithmus im virtuellen Modell<br />

und trainieren diesen für den späteren<br />

Einsatz in der Realanlage. Aus wissenschaftlicher<br />

Perspektive bietet<br />

dieser neuartige Ansatz immense<br />

Potentiale zur verbesserten Regelung<br />

von stark fluktuierenden Wärmeerzeugungsanlagen.<br />

Der Ansatz<br />

soll nach erfolgtem Praxistest auf<br />

Netzeinspeisestationen jeglicher<br />

Art übertragbar sein.“<br />

Integration<br />

in digitales Portal<br />

Nach erfolgreichem Abschluss des<br />

Projekts soll die entwickelte Lösung<br />

in das Produkt SAM DISTRICT<br />

ENERGY intergiert werden, ein digitales<br />

Portal von SAMSON für die<br />

Wärmeverteilung (Fern-/Nahwärme<br />

bzw. -kälte), das von vielen Stadtwerken<br />

in Deutschland für die Verwaltung,<br />

Bedienung und Optimierung<br />

ihrer Systeme genutzt wird.<br />

Das Projekt dauert bis Mai 2027. ◄<br />

Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 29


Energietechnik<br />

Tun Sie das bloß nicht!<br />

Die größten Fallstricke<br />

bei der Planung der eigenen Solaranlage<br />

Immer mehr private Haushalte und Unternehmen<br />

nutzen Photovoltaik zur Stromerzeugung.<br />

Laut Statistischem Bundesamt<br />

waren im März 2022 insgesamt 2,2<br />

Millionen Photovoltaikanlagen auf deutschen<br />

Dächern und Grundstücken installiert.<br />

Somit ist die Zahl der Anlagen<br />

seit Januar 2018 um 34% gestiegen.<br />

Doch auf dem Weg zur grünen Energie<br />

für das eigene Zuhause können<br />

Einsteiger leicht in die Fehlerfalle tappen.<br />

„Damit eine PV-Anlage wirtschaftlich<br />

arbeitet und optimal zum Bedarf<br />

des Haushalts passt, ist eine exakte<br />

Planung notwendig“, weiß Alexander<br />

Vocale, Geschäftsführer der Solar-<br />

Stunde GmbH. Er kennt typische Fallstricke,<br />

die es dabei zu vermeiden gilt:<br />

Solar-Stunde GmbH<br />

www.solar-stunde.de<br />

Solaranlage<br />

falsch platziert<br />

Damit möglichst viel Sonnenstrahlen<br />

auf die Solarmodule treffen, spielen<br />

die Ausrichtung und der Neigungswinkel<br />

der Module eine entscheidende<br />

Rolle.<br />

„Optimal ist eine Ausrichtung nach<br />

Süden bei einem Neigungswinkel<br />

von 30°. Damit erzielt die Anlage<br />

die größten Erträge, weil der Einstrahlungs-<br />

und Reflektionsverlust<br />

am geringsten ist. Auch kann<br />

der Regen Laub, Sand und andere<br />

Verschmutzungen leicht abspülen.<br />

Dafür wird bei Steildächern die vorhandene<br />

Dachneigung genutzt, bei<br />

einem Flachdach werden die Module<br />

aufgeständert“, erklärt Vocale. Sinnvolle<br />

Alternativen bilden Ausrichtungen<br />

nach Südwesten oder Südosten<br />

bei einem Neigungswinkel von<br />

circa 45°. Hierbei sinkt der Ertrag nur<br />

um 5...10%. Besonders flache oder<br />

steile Winkel oder Ausrichtungen<br />

nach Norden sind zu vermeiden.<br />

Nicht auf Verschattung<br />

geachtet<br />

„Bei der Standortwahl gilt es, verschattete<br />

Bereiche auszusparen<br />

und dort lieber auf einzelne Module<br />

zu verzichten“, rät Vocale. Jegliche<br />

Verschattung bedeutet eine gravierende<br />

Leistungsverringerung der<br />

Anlage. Zwar werden Bäume und<br />

Nachbargebäude meist als Schattenspender<br />

erkannt, andere Objekte<br />

wie Schornsteine, Antennen, Satellitenschüsseln,<br />

Masten, Straßenlaternen<br />

oder Hügelkuppen jedoch<br />

häufig übersehen. Auch sollte die<br />

Standortwahl nicht erfolgen, wenn<br />

die Bäume entlaubt sind. Hilfreich<br />

ist der Einsatz eines Sonnenbahnindikators,<br />

um mögliche Beschattungen<br />

zu lokalisieren.<br />

30 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


Energietechnik<br />

Dachfläche falsch berechnet<br />

Bei der Berechnung der Dach- bzw.<br />

Montagefläche sollte ein genaues<br />

Aufmaß vor Ort durch einen Fachbetrieb<br />

erfolgen. Alte Baupläne sind<br />

häufig ungenau und Umbauten oder<br />

Sanierungen oft nicht hinreichend<br />

dokumentiert. Falsche Maße führen<br />

dazu, dass die Anlagengröße nicht<br />

passt. „Für die Berechnung müssen<br />

Schattenflächen und Elemente wie<br />

Schornsteine, Fenster und Satellitenschüsseln<br />

abgezogen werden“,<br />

betont der Solar-Experte. Ein gewisser<br />

Randabstand zur Dachkante sorgt<br />

dafür, dass der Wind nicht von den<br />

Seiten unter die Module gelangt<br />

und sie aus ihrer Verankerung reißt.<br />

Beschaffenheit<br />

des Dachs ignoriert<br />

Nicht jedes Dach ist stabil genug,<br />

um das Gewicht einer Solaranlage<br />

zu tragen. Wird die Dachstatik nicht<br />

im Voraus geprüft oder auf einem<br />

sanierungsbedürftigen Dach gearbeitet,<br />

kann es passieren, dass das<br />

Dach diese Belastungen nicht aushält.<br />

Mit den Modulen, der Unterkonstruktion,<br />

dem Befestigungsmaterial<br />

und den Montagearbeiten<br />

kommt viel Gewicht zusammen.<br />

Auch die regionstypischen Windund<br />

Schneelasten sowie die Last<br />

durch Starkregen gilt es einzukalkulieren.<br />

Da die Lebensdauer einer<br />

Solaranlage circa 20 bis 30 Jahre<br />

beträgt, sollten Erneuerungen und<br />

Reparaturarbeiten am Dach vor der<br />

Montage erfolgen. Neben der klassischen<br />

Dachanbringung können<br />

Module beispielsweise auch an der<br />

Hausfassade, auf der Garage oder<br />

im Garten montiert werden. Oder<br />

man wählt Solardachziegel.<br />

Eigenbedarf falsch kalkuliert<br />

Für den Eigenverbrauch vorgesehene<br />

PV-Anlagen sollten im Idealfall<br />

so dimensioniert sein, dass sie<br />

den Strombedarf möglichst punktgenau<br />

decken. Richten Planer ihre<br />

Anlage nur nach dem derzeitigen<br />

Energie bedarf aus, wird sie in den<br />

meisten Fällen zu klein. Für eine optimale<br />

Auslegung gilt es, auch den<br />

künftigen Verbrauch abzuschätzen.<br />

Geplante Anschaffungen wie der<br />

Kauf eines Elektroautos, die Installation<br />

einer Wärmepumpe oder einer<br />

Klimaanlage, aber auch die Berufsund<br />

Familienplanung oder bauliche<br />

Entwicklungen am Haus sind als wichtige<br />

Aspekte einzubeziehen. Fehlberechnungen<br />

führen zu einer falschen<br />

Dimensionierung der Anlage.<br />

„Deswegen stellen wir unseren<br />

Kunden umfassende Fragen zu<br />

ihren Plänen und Zielen, Tagesabläufen,<br />

genutzten Geräten und<br />

Gewohnheiten im Alltag. So können<br />

wir eine optimale, auf ihre Bedürfnisse<br />

zugeschnittene Lösung entwerfen.<br />

Dazu gehören auch ästhetische<br />

Ansprüche, Kostenvorstellungen<br />

oder individuelle Extras“,<br />

erklärt Vocale.<br />

Unzureichender<br />

Wechselrichter<br />

und Batteriespeicher<br />

Ist der Speicher zu klein, wird der<br />

Strombedarf bei schlechtem Wetter<br />

nicht ausreichend gedeckt und<br />

bei gutem Wetter ist er schnell voll<br />

und weitere Energie geht ungenutzt<br />

verloren. Auch Wechselrichter- und<br />

Anlagengröße müssen genau aufeinander<br />

abgestimmt sein. Der Wechselrichter<br />

beeinflusst die Anlagenleistung<br />

entscheidend. Ist er zu klein,<br />

überlastet und überhitzt er schnell.<br />

Sind indes Speicher oder Wechselrichter<br />

zu groß, passen sie nicht zum<br />

Bedarf und treiben die Kosten der<br />

Solaranlage unnötig in die Höhe.<br />

Zur Solarpflicht ab 2025<br />

Ab Januar 2025 gilt die Solarpflicht für<br />

private Neubauten sowie ab 2026 für<br />

Bestandssanierungen. Dazu Enrico<br />

Nezirovic, Mit-Geschäftsführer der<br />

Solar-Stunde GmbH: „Die Materie ist<br />

sehr komplex und so wissen Verbraucher<br />

oft nicht, was sie bei einer Anlage<br />

wählen, welche Anforderungen sie<br />

stellen oder wie Leistung und Ästhetik<br />

Der Solaranlagen-Hype –<br />

aber passt die Anlage auch?<br />

Emir Keco, Geschäftsführer der<br />

Solar-Stunde GmbH, warnt vor<br />

übereilten Kaufentscheidungen:<br />

„Solaranlagen sind überall im Trend.<br />

Finanzielle Anreize, kürzlich erweitert<br />

durch den Wegfall der Mehrwertsteuer<br />

für private Käufer und<br />

den Zusatz, dass eigenproduzierter<br />

Strom steuerfrei verkauft werden<br />

darf, machen die Anlagen lukrativer.<br />

Zahlreiche Online-Tools versprechen<br />

eine schnelle Berechnung der<br />

Kosten und der Anlage – aber mit<br />

Risiko. Denn nach dem Einholen<br />

der Angebote bis hin zum Baubeginn<br />

kann viel Zeit vergehen, ohne<br />

dass die Installateure die Gegebenheiten<br />

und den Anspruch an<br />

kombiniert werden können und wann<br />

der Rat des Experten befolgt werden<br />

muss.“ Seine Ratschläge: Bei den<br />

Modulen existiert eine große Auswahl<br />

an Material, Art des Aufbaus, Leistung<br />

und Preis. Neben mono- und polykristallinen<br />

Modulen gibt es auch halb- und<br />

volltransparente Varianten. Hier spielen<br />

mehrere Faktoren zusammen, die<br />

sehr individuell sein können: etwa der<br />

tatsächliche Stromverbrauch, ob der<br />

gesamte Bedarf über Solar gedeckt<br />

werden soll, die Größe der zur Verfügung<br />

stehenden Fläche oder ästhetische<br />

Ansprüche. So bedeuten halbtransparente<br />

Module zwar eine Leistungsminderung<br />

von 14%, doch kann man<br />

dies durch wenige Module mehr gegenüber<br />

einer monokristallinen Anlage<br />

oft ausgleichen. Stichwort „Ästhetik“:<br />

Es gibt auch vollständig transparente<br />

Module, aber die fangen nur den ultravioletten<br />

Lichtanteil ein. Für ein Einfamilienhaus<br />

reicht das niemals. Module<br />

mit optisch angepassten Trägerfolien,<br />

Rahmen und Verbindern sind hier richtig.<br />

Für hohe Erträge stehen bifaziale<br />

Module infolge der Reflexionen auf<br />

der Rückseite.<br />

Die Entscheidung, was mit dem<br />

Strom passieren soll, haben angehende<br />

Besitzer einer Solaranlage<br />

selbst in der Hand. Sie informieren<br />

sich dazu über die Preise bei Teiloder<br />

Volleinspeisung und stellen<br />

diese den Fixkosten für einen Speicher<br />

gegenüber. Nur wer alle Fakten<br />

kennt, kann souverän entscheiden.<br />

Doch das Thema ist sehr komplex<br />

und ist mit unkalkulierbaren<br />

Zukunfts-Möglichkeiten behaftet.<br />

Eine Beratung ist daher sinnvoll –<br />

herstellerunabhängig bei Nennung<br />

von Vor- und Nachteilen. Die Feinjustierung<br />

bedarf eines intensiven<br />

Dialogs. ◄<br />

die Anlage vor Ort nachgeprüft<br />

haben. Wie erfahre ich, ob meine<br />

Sonnenstunden oder meine Dachgröße<br />

überhaupt ausreichen? Kann<br />

ich mein Auto auch im Winter noch<br />

laden? Welche Anlage brauche<br />

ich, um komplett autark zu leben?<br />

Dazu muss direkt vor Ort anhand<br />

der Gegebenheiten, wie zum Beispiel<br />

Dachausrichtung und Verbrauch,<br />

geplant werden. Mögliche<br />

Veränderungen und Risikofaktoren<br />

sind einzukalkulieren.<br />

Das Tool der Solar-Stunde GmbH<br />

wirkt direkt vor Ort und kann alle<br />

Szenarien durchspielen. Persönliche<br />

Ansprechpartner begleiten<br />

den Vorgang.“<br />

Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 31


Energietechnik<br />

Testen von Wechselrichtern<br />

Der Artikel beschreibt Leistungsanalysatoren und andere Prüfgeräte im praktischen Einsatz.<br />

Grobe Einteilung der Stromrichter<br />

• Wechselrichter (Inverter, Drehrichter), wandelt DC in AC<br />

• Gleichrichter, wandelt AC in DC<br />

• Gleichspannungswandler (DC/DC-Wandler),<br />

wandelt das Spannungsniveau oder invertiert<br />

• Umrichter (Wechselstrom-Umrichter, AC/AC- Konverter),<br />

wandelt Frequenz und/oder Amplitude<br />

© Paolo Pagaling / Pixabay<br />

Die Umwandlung von Wechselin<br />

Gleichstrom (AC zu DC) und<br />

umgekehrt spielt in der praktischen<br />

Anwendung der Elektrotechnik eine<br />

wichtige Rolle. Solarzellen liefern<br />

Gleichspannung, und hier wird bereits<br />

die Wichtigkeit einer Umwandlung<br />

sichtbar, wenn in das Wechselstromnetz<br />

eingespeist werden soll. Dazu<br />

muss der Gleichstrom der Solarzelle<br />

„wechselgerichtet“ werden.<br />

Wechselrichter<br />

(Inverter, Drehrichter)<br />

spielen in Haushaltsgeräten und<br />

Industriemaschinen eine wichtige<br />

Rolle. In der Praxis ist die Wechselspannung<br />

sinusförmig. Ein zufälliges<br />

Signal wie zum Beispiel Rauschen<br />

oder ein einmaliger Schaltvorgang<br />

wird demnach nicht als Wechselspannung<br />

bezeichnet.<br />

Wechselrichter sind Schaltungen<br />

mit Oszillatoren und Transistoren,<br />

die dafür sorgen, dass die Polarität<br />

des der Spannung/des Stroms periodisch<br />

wechselt. In Haushalts geräten<br />

oder vergleichbaren Maschinen wird<br />

häufig ein indirekter Um setzer mit<br />

Gleichspannungs-Zwischenkreis<br />

verwendet. Er wandelt den Wechselstrom<br />

aus dem Stromnetz in<br />

Gleichstrom um und ein Wechselrichter<br />

wandelt den Gleichstrom<br />

an schließend in einen Wechselstrom<br />

mit der Frequenz und Spannung<br />

um, die von der angetriebenen<br />

Maschine benötigt wird. Bei Solarzellen<br />

wandelt der Wechselrichter den<br />

Autor:<br />

Ernst Bratz<br />

Meilhaus Electronic<br />

www.meilhaus.com<br />

nach Unterlagen von HIOKI<br />

HIOKI-Power-Analysator PW6001 und Stromwandler vor und hinter einem Inverter zur Messung der Effizienz<br />

32 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


Energietechnik<br />

gelieferten Gleichstrom direkt um in<br />

einen Wechstromg, der in das Netz<br />

eingespeist werden kann.<br />

Wechselrichter können zudem verwendet<br />

werden, um Wechselstrommotoren<br />

zu steuern und ihre Geschwindigkeit<br />

zu variieren.<br />

Test von Wechselrichtern<br />

Wechselrichter müssen u.a. in der<br />

Qualitätssicherung geprüft werden.<br />

Tests sind schon in der Phase der<br />

Entwicklung nötig, dann in der Produktion<br />

und schließlich bei Wartung,<br />

Inspektion und Reparatur. In<br />

sicherheitsrelevanten Anwendungen<br />

kann auch eine präventive Prüfung<br />

im praktischen Einsatz zur Vorbeugung<br />

vor Ausfällen erforderlich sein.<br />

Industrieumrichter mit<br />

SiC- und GaN-basierenden<br />

Schaltelementen<br />

In den neusten Generationen von<br />

Industrieumrichtern kommen SiCund<br />

GaN-basierende Schaltelemente<br />

zum Einsatz. Deren Schaltfrequenzen<br />

steigen immer weiter,<br />

auch um kompakter bauen zu<br />

können. Ihre Anwendung finden<br />

sie aktuell auch in Elektroantrieben<br />

der Fahrzeugtechnik. In diesem<br />

Segment reicht die Bandbreite<br />

des PW6001 bis 2,5 MHz oft nicht<br />

mehr aus. Hier ist der Einsatz des<br />

HIOKI PW8001 mit dem Messmodul<br />

U7005 bis 5 MHz empfehlenswert<br />

und derzeit auf dem besten<br />

Weg, zum Standard zu werden.<br />

Diese Geräte konfiguration hat insbesondere<br />

auch dann enorme Vorteile,<br />

wenn es zum Einsatz von breitbandiger<br />

Stromsensorik kommt.<br />

HIOKI bietet hier aufeinander<br />

abgestimmt die Kombination aus<br />

Leistungs analysator und Stromsensorik,<br />

und dies auch speziell<br />

für größere Strömen (>30 A), die ja<br />

in der Leistungselektronik schnell<br />

erreicht werden.<br />

Lowpassfilter-Funktion (drei Bilder © HIOKI)<br />

Anzeige des mittleren Effektivwerts der Gleichrichtung und des wahren Effektivwerts:<br />

Vergleich von verzerrten Stromwerten wie denen eines Wechselrichtersignal<br />

Prüfung eines<br />

Wechselrichters<br />

Beim Test von Wechselrichtern kann<br />

eine Isolationswiderstandsprüfung<br />

sinnvoll sein sowie die Messung von<br />

Spannung und/oder Strom. Dazu<br />

dienen Isolationsprüfgeräte, digitale<br />

Multimeter und Stromzangen.<br />

Die Isolationswiderstandsprüfung<br />

dient dazu, einer Verschlechterung<br />

der Drahtisolierung vorzubeugen.<br />

Sie erfolgt also nicht nur, wenn Probleme<br />

festgestellt werden, sondern<br />

regelmäßig präventiv.<br />

Bei der Messung der Spannung<br />

und des Stroms auf der Primärseite<br />

eines Wechselrichters können Verzerrungen<br />

im Signalverlauf zu Unterschieden<br />

bei den Messwerten führen.<br />

Daher ist ein Echt-Effektivwert-<br />

Multimeter bzw. ein entsprechendes<br />

Strommessgerät (Zangenmessgerät)<br />

zu verwenden.<br />

Auf der Sekundärseite eines Wechselrichters<br />

gibt es Oberschwingungskomponenten.<br />

Benötigt wird in der<br />

Regel nur den Wert der Grundschwingung.<br />

Mit einem Echt-Effektivwert-<br />

Spannungs- und Strommessgerät<br />

mit Filterfunktion können die Oberwellenanteile<br />

eliminiert werden.<br />

Praktische Hinweise<br />

Zur Isolationswiderstandsprüfung:<br />

Der Widerstand wird zwischen den<br />

Klemmen und der Erde gemessen<br />

bei einer Prüfspannung von 500 V.<br />

Der gemessene Wert wird überprüft,<br />

um sicherzustellen, dass er mindestens<br />

5 MOhm beträgt. Dabei sind<br />

die vom Hersteller des Wechselrichters<br />

spezifizierten Prüfstellen<br />

und angelegten Spannungen zu<br />

beachten. Der Strom wird immer<br />

auf ungefährliche Werte begrenzt,<br />

es kann aber zu einer Schreckreaktion<br />

kommen.<br />

Zur Messung von Spannung und<br />

Strom auf der Sekundärseite: Da<br />

die Frequenz des Signals auf der<br />

Sekundärseite des Wechselrichters<br />

variiert, muss bei der Auswahl<br />

eines Spannungs- und Strommessgeräts<br />

die Frequenz der Grundwelle<br />

berücksichtigt werden.<br />

Zusammenfassung<br />

Mit Wechselrichtern lässt sich –<br />

neben der reinen Umwandlung von<br />

Gleichstrom in Wechselstrom – die<br />

Drehzahl von Wechselstrommotoren<br />

feinstufig steuern. Sie werden<br />

in einer Vielzahl von Bereichen eingesetzt,<br />

in denen sie für den Antrieb<br />

von elektrischen Geräten bis hin zu<br />

großen Industriemaschinen benötigt<br />

werden. Die Prüfung von Umrichtern<br />

wird in einer Vielzahl von Situationen<br />

durchgeführt, u.a. zur Überprüfung<br />

der Produktqualität, zur Verwaltung<br />

der Wartung und zur Feststellung<br />

von Fehlfunktionen.◄<br />

Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 33


Energietechnik<br />

Ladestationen und Wallboxen<br />

Elektroautos wollen geladen werden. Das kann beispielsweise an einer Ladestation an einer<br />

Tankstelle, auf dem Firmengelände, auf dem Supermarkt-Parkplatz oder im eigenen Haus an<br />

einer Wallbox erfolgen.<br />

© www.haus.de<br />

„Bereits bis zum Jahr 2030 sollen<br />

nach den Plänen der Bundesregierung<br />

auf Deutschlands Straßen rund<br />

14 Millionen E-Fahrzeuge unterwegs<br />

sein. Das macht den Aufbau von<br />

ungefähr 1,4 Millionen Ladesäulen<br />

nötig, so die Richtlinie der EU-Kommission.<br />

Soll diese Zielmarke rechtzeitig<br />

erreicht werden, müssen künftig<br />

im Jahresdurchschnitt mehr als<br />

130.000 Ladestationen neuinstalliert<br />

und danach mindestens einmal<br />

jährlich gewartet werden.<br />

So kennen deutsche Elektroautofahrer<br />

ihren Ladestecker (CCS). Doch<br />

mit dem Erfolg des Supercharger-<br />

Netzwerks setzt sich auch der Tesla-<br />

Ladestandard NACS immer mehr<br />

durch, zumindest in Nordamerika<br />

Kurz: Ein Milliardenmarkt für die<br />

Branche wächst heran – sie muss<br />

ihn nur bedienen können.“ So bringt<br />

der „Elektropraktiker“ 9/2022 die<br />

Situation auf den Punkt.<br />

Knackpunkt<br />

Lademöglichkeit<br />

Bedenkt man, dass das Ziel einerseits<br />

bereits rein zahlenmäßig sehr<br />

ambitioniert ist und andererseits seiner<br />

Erreichung im Wesentlichen das<br />

Problem der Findung von Aufstellungsorten<br />

und die begrenzte Leistungsfähigkeit<br />

des Elektrohandwerks<br />

(Fachkräftemangel) entgegenstehen,<br />

so hat man hier ein<br />

gewisses Gegenargument zur aktuellen<br />

Anschaffung eines Elektroautos.<br />

Ein vergleichbares Argument<br />

gibt es beim Benziner nicht.<br />

Man sollte hier keine Augenwischerei<br />

betreiben, denn: „Derzeit wächst<br />

die Zahl der Elektrofahrzeuge auf<br />

deutschen Straßen etwa dreimal<br />

so schnell wie die Zahl neuer öffentlicher<br />

Ladepunkte – Tendenz steigend.“<br />

(Ivo Hykys: Der lange Weg<br />

zur Ladesäule, building & automation<br />

2/2023) Das könnte dazu führen,<br />

dass öffentliche Lademöglichkeiten<br />

zumindest in den nächsten<br />

Jahren so rar werden wie Parkplätze<br />

in Großstädten. Die logische Konsequenz<br />

ist: Wer sich heute ein E-Auto<br />

zulegen möchte, sollte zusätzlich die<br />

Lademöglichkeit zuhause ins Auge<br />

fassen. Das Auto ist also nicht isoliert<br />

zu betrachten, sondern im anzunehmenden<br />

Ladeumfeld.<br />

Was unterscheidet<br />

AC- und DC-Laden?<br />

AC-Ladestationen lassen Wechselstrom<br />

aus der Steckdose in das<br />

E-Auto fließen, wo es vom On-Board-<br />

Wandler in Gleichstrom umgewandelt<br />

wird. AC-Ladestationen sind klein,<br />

liefern aber nur geringe, begrenzte<br />

Leistung. Ein Schnellladen ist somit<br />

nicht möglich. Daher kommen AC-<br />

Ladestationen zu Hause für das private<br />

E-Auto oder am Arbeitsplatz<br />

für den Flottenbetrieb zum Einsatz<br />

(Wallboxen). Wegen der üblichen<br />

Ausgangsleistung von 11 bis 22 kW<br />

dauert ein vollständiger Ladevorgang<br />

mehrere Stunden. Das genügt in der<br />

Nacht oder währen der Arbeitszeit.<br />

Eine AC-Station kostet zwischen<br />

500 und 2000 Euro.<br />

DC-Ladestationen (Ladesäulen) wandeln<br />

den Wechselstrom (AC) aus dem<br />

Stromnetzwerk direkt in Gleichstrom<br />

(DC) um, der dann direkt in die Autobatterie<br />

fließt. DC-Ladestationen bieten<br />

im Normalfall eine Ladeleistung<br />

zwischen 50 und 240 kW. (Zum Vergleich:<br />

Mit je 16 A sind in jeder einzelnen<br />

Phase einer Kraftsteckdose 3,7<br />

kW möglich. Bei drei Phasen kommt<br />

man so auf eine Gesamtleistung von<br />

Die ABL Wallbox eMH1 Basic, 11 kW, 16 A/400 V (dreiphasig) erhält man für<br />

etwa 200 Euro nebst Typ-2-Ladekabel (Quelle: www.cyberport.de).<br />

Sie ist nur 3 kg schwer.<br />

34 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


Energietechnik<br />

Die wichtigsten Begriffe rund um Ladestationen und Wallboxen<br />

Abgangskasten<br />

Das sind die Endpunkte der Abgänge<br />

von der Stromschiene. Die Abgänge<br />

sind in der Regel unter Spannung<br />

steckbar und liefern je nach Station<br />

und Managementzustand 16<br />

bis 400 A ein- und dreiphasig. Im<br />

Abgangskasten kann dezentral für<br />

jede Wallbox am Standort ein Leitungsschutzschalter<br />

(LS-Schalter)<br />

integriert sein.<br />

Abrechnungsfähigkeit/<br />

Backend-Fähigkeit<br />

Solche Ladepunkte kommen inklusive<br />

Kommunikationsanbindung an<br />

Backend-Systeme (Abrechnungsplattformen).<br />

Bedienung<br />

Insbesondere öffentliche Ladestationen<br />

sollten intuitiv zu bedienen<br />

sein. Das betrifft auch die Zahlung.<br />

Einspeisegehäuse<br />

Dieses nimmt beispielsweise gegebenenfalls<br />

erforderliche Stromwandler<br />

im Vorzählerbereich auf.<br />

eichrechtskonforme<br />

Ausführung<br />

Diese Ausführung einer Ladestation<br />

kommt immer dann zum Einsatz,<br />

wenn sich mehrere Nutzer<br />

diese Ladestation teilen und eine<br />

exakte Abrechnung gewünscht wird.<br />

elektrischer Schutz<br />

Der elektrische Schutz besteht<br />

im einfachsten Fall aus einer eine<br />

Netzsicherung. Hinzukommen<br />

kann beispielsweise ein Fehlerstrom-Schutzschalter<br />

Typ A. Dieser<br />

kann Wechselstrom-Fehlerströme<br />

und pulsierende Gleichstrom-Fehlerströme<br />

erfassen und<br />

löst bei Fehleströmen von mehr als<br />

30 mA aus. Glatte Gleichstrom-Fehlerströme,<br />

wie sie beim Laden von<br />

E-Autos und Plug-in-Hybriden auftreten<br />

können, werden allerdings<br />

nicht erkannt, daher nur Einsatz auf<br />

der AC-Netzebene. Auf DC-Ebene<br />

schützt ein geeigneter Leistungsschutzschalter<br />

(LS-Schalter).<br />

Energieverteilung<br />

Das ist der Punkt, an dem eigenproduzierte<br />

und vom Energieversorger<br />

gelieferte Energie gemanagt werden.<br />

Durch die Einbindung eigenproduzierter<br />

Energie ist die Energieverteilung<br />

der Dreh- und Angelpunkt einer<br />

zukunftsträchtigen Ladeinfrastruktur.<br />

Die Energieverteilung ist Teil einer intelligenten<br />

Gebäudesteuerung.<br />

GEIG<br />

Mithilfe des Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetzes<br />

(GEIG), das die EU-Gebäuderichtlinie<br />

2018/844 in nationales Recht<br />

umgesetzt hat, sollen 1 Million<br />

öffentliche Ladepunkte bis 2030<br />

entstehen.<br />

Ladesäule<br />

Das ist die typische Ausführungsform<br />

einer Ladestation.<br />

Lastmanagement<br />

(statisch/dynamisch)<br />

Vom statischen Lastmanagement<br />

spricht man, wenn mehrere Lastmanager<br />

parallel installiert und somit<br />

mehrere Ladestationen geregelt<br />

werden. Das dynamische Lastmanagement<br />

hingegen sorgt für die<br />

optimale Verteilung der Energie<br />

beim Laden mehrerer Fahrzeuge<br />

(s. Lastmanager). Grundsätzlich<br />

gilt, dass eine Lastmanagementlösung<br />

einfach zu implementieren<br />

und sicher zu betreiben sein soll.<br />

Lastmanager<br />

Das ist ein Elektronikteil, der dafür<br />

sorgt, dass immer die maximale<br />

Energie zum Laden zur Verfügung<br />

steht, ohne den Hausanschluss zu<br />

überlasten. Er sorgt für die optimale<br />

Verteilung der Energie beim<br />

Laden mehrerer Fahrzeuge. Dazu<br />

besitzt er eine dynamische Regelung.<br />

Er erkennt automatisch den<br />

Verbrauch des gesamten Gebäudes<br />

(Stellgröße der Regelung).<br />

LSV<br />

Die Ladesäulenverordnung (LSV)<br />

richtet sich an die Betreiber von<br />

öffentlichen und halböffentlichen<br />

Ladepunkten und betrifft hauptsächlich<br />

die elektrische Sicherheit.<br />

Montagefreundlichkeit<br />

Eine Ladestation oder Wallbox sollte<br />

sich schnell und sicher installieren<br />

lassen. Eine hohe Montagefreundlichkeit<br />

einer Ladestation ergibt sich<br />

beispielsweise durch einen rückseitigen<br />

Kabelkanal, einen großzügig<br />

bemessenen Anschlussbereich<br />

und massive Steckklemmen.<br />

mechanischer Schutz/<br />

Schutzgrad<br />

Einen hohen Schutzgrad gegen<br />

Spritzwasser, Schlag und Bruch<br />

bietet ein IP55-Gehäuse. Weitere<br />

mögliche Schutzmaßnahmen können<br />

Schutz gegen Sonne und hohe<br />

Temperaturen, gegen Vandalismus<br />

oder fließendes Wasser sein.<br />

Schnellladung (DC)<br />

An den Hauptverkehrswegen, im<br />

Fernverkehr, sind Schnellladestationen<br />

gefragt. Beim Schnellladen<br />

sollte man nicht vergessen, dass<br />

dabei der Wirkungsgrad geringer<br />

ist und dass die Batterie dabei mehr<br />

gestresst wird (verminderte Lebensdauer)<br />

als beim Normalladen (AC).<br />

Stromschiene<br />

Über diese Schiene kann die Energie<br />

bezogen werden. Je nach Größe<br />

(Länge) bietet sie einen räumlichen<br />

Spielraum, in dem die Energie bezogen<br />

werden kann. Bei einer flexiblen<br />

Stromschiene können die Abgänge<br />

jederzeit geändert werden, sogar<br />

im laufenden Betrieb. Die Energieverteilung<br />

über eine Stromschiene<br />

hat gegenüber einer Kabeltrasse<br />

folgende Vorteile: weniger Platzbedarf,<br />

höhere Stabilität, einfache<br />

Montage, hoher Schutzgrad möglich<br />

und geringere Brandgefahr.<br />

Wallbox<br />

Die „Wandbox“ kann auch an einer<br />

Stele befestigt werden. Steht diese<br />

frei im Raum sind in alle vier Richtungen<br />

vier Wallboxen möglich.<br />

rund 11 kW.) Mit dieser hohen Leistung<br />

wird ein Ladeprozess innerhalb<br />

von Minuten ermöglicht. Diese<br />

Stationen sind groß und platzintensiv,<br />

benötigen einen hohen Installationsaufwand<br />

und verlangen Kosten<br />

im fünfstelligen Bereich.<br />

In Deutschland<br />

etablierte Stecker<br />

„Auch wenn es weltweit kein einheitliches<br />

Steckersystem gibt, an deutschen<br />

Ladestationen und in europäischen<br />

Parkhäusern haben sich der<br />

CCS-Anschluss und der Typ-2-Stecker<br />

durchgesetzt. CCS steht dabei<br />

für Combined Charging System und<br />

beschreibt ein kombiniertes Schnellladesystem,<br />

auch Combo 2 genannt.<br />

CSS hat den Vorteil, dass mit einem<br />

Verbindungstyp sowohl das Laden<br />

mit Gleichstrom (DC) als auch mit<br />

Wechselstrom (AC) möglich ist.<br />

Sowohl der Typ-2-Stecker als auch<br />

die Kupplung am Fahrzeug sind in der<br />

internationalen Norm IEC 62196-1<br />

beschrieben.“ (Tanja Berger: Intelligente<br />

Ladekonzepte, „Elektropraktiker“<br />

6/2023)<br />

Rund um die Wallbox<br />

Welche Voraussetzungen verlangt<br />

die private Ladestation zu Hause?<br />

Folgende Voraussetzungen müssen<br />

erfüllt sein:<br />

• Starkstromanschluss (Kraftsteckdose)<br />

• Genehmigung des Vermieters<br />

bzw. Zustimmung der anderen<br />

Eigentümer<br />

• Genehmigung des Netzbetreibers<br />

bei einer Ladeleistung ab 22 kW<br />

Somit benötigt die 11-kW-Wallbox,<br />

die 16 A aus jeder Phase zieht, keine<br />

Genehmigung. Aber Achtung: Sie<br />

müssen beim Netzbetreiber angemeldet<br />

werden. Das erledigt in der<br />

Regel der Elektriker, der die Installation<br />

vornimmt.<br />

Da Aufladen an einer herkömmlichen<br />

Steckdose (2,3 kW bei 10-A-Absicherung)<br />

ist nicht zu empfehlen.<br />

Das dann nötige stundenlange<br />

Laden könnte zu einer Überhitzung<br />

und im schlimmsten Fall zu<br />

einem Brand führen. Betreiben Sie<br />

als Eigenheimbesitzer eine Wall-<br />

Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 35


Energietechnik<br />

Spannung Stromstärke Ladeleistung Ladezeit<br />

(50-kWh-Batterie)<br />

230 V 16 A 3,7 kW 13,5 h<br />

400 V 16 A 11 kW 4,5 h<br />

400 V 32 A 22 kW 2,3 h<br />

Elektrotechnische Voraussetzungen und nominell mögliche Ladezeiten<br />

Die A-TRONIX 9885132 Wallbox<br />

für 11 kW kommt mit 5 m langem<br />

Ladekabel und verfügt über<br />

LAN+WLAN, Preis um 500 Euro.<br />

(Werksbild)<br />

Die KEBA KeContact P30 c-series<br />

GREEN EDITION 122.115 Wallbox<br />

erhält man für etwa 1500 Euro. Sie<br />

ist für 22 kW ausgelegt, hat 6 m<br />

Typ-2-Kabel, Client, RFID, LAN, UDP/<br />

Modbus TCP, DC-Schutz und ist<br />

eichrechtskonform. (Werksbild)<br />

box, benötigen Sie keinen separaten<br />

Stromzähler. Anders sieht es in<br />

einem Mehrfamilienhaus aus, wenn<br />

mehrere Nutzer sich eine Wallbox<br />

teilen. Um den verbrauchten Strom<br />

korrekt abzurechnen, kommen hier<br />

meist Ladestationen mit integrierten<br />

RFID-Stromzählern zum Einsatz,<br />

bei denen jeder Nutzer sich mittels<br />

einer RFID-Karte einloggt.<br />

Praxistipp: Das E-Auto-Ladekabel<br />

darf nicht zur Stolperfalle werden!<br />

„Wer eine Solaranlage hat, kann<br />

sein E-Fahrzeug mit günstigem<br />

Eigenstrom tanken, anstatt teuren<br />

Strom aus dem Stromnetz zu beziehen.<br />

Allerdings benötigt er dafür<br />

eine Wallbox mit Solarladefunktion<br />

und einem smarten Energiemanagement,<br />

die bei Verfügbarkeit<br />

bevorzugt auf den Solarstrom<br />

zugreift. Viele Solaranlagehersteller<br />

bieten solche Geräte an. Da der<br />

größte Ertrag einer Solaranlage um<br />

die Mittagszeit stattfindet, wenn das<br />

Auto nicht in der Garage steht, funktioniert<br />

die Kombination aus Photovoltaik<br />

und Wallbox am besten mit<br />

einem integrierten Stromspeicher.<br />

Die Batterie speichert dann tagsüber<br />

den Strom, der abends in die<br />

Autobatterie fließt.“ (www.haus.de)<br />

Aus Sicherheitsgründen darf nur<br />

ein VDE-zertifizierter Fachbetrieb<br />

das Wallbox-Kabel an den Sicherungskasten<br />

anschließen. Weiter<br />

braucht die Wallbox einen durch<br />

einen FI-Schutzschalter abgesicherten<br />

Stromkreis. Ebenfalls darf<br />

nur ein Fachmann das andere Ende<br />

des Starkstromkabels an die Starkstromsteckdose<br />

anschließen.<br />

Die Befestigung der Wallbox an der<br />

Wand erfolgt mit herkömmlichen<br />

Spreizdübeln und Schrauben. Zu<br />

beachten ist, dass die Länge des<br />

Ladekabels ausreicht.<br />

Auf dem Markt gibt es sehr viele<br />

unterschiedliche Wallboxen, die<br />

sich in ihrer Ausstattung zum Teil<br />

erheblich unterscheiden. Vor dem<br />

Kauf sollte man lt. www.haus.de die<br />

folgenden Punkte prüfen:<br />

• integrierter Fehlerstrom-<br />

Schutzschalter<br />

Eine solche Einrichtung, die stets<br />

den eingehenden und ausgehenden<br />

Strom misst und bei einem Unterschied<br />

bzw. einer Fehlerstromerkennung<br />

die Übertragung unterbricht, ist<br />

in Deutschland Pflicht. In vielen Wallboxen<br />

ist ein Fehlerstrom-Schutzschalter<br />

bereits integriert, was eine<br />

nachträgliche Installation im Sicherungskasten<br />

und damit Kosten spart.<br />

• passende Ladeleistung<br />

Für 22-kW-Ladestationen (32 A)<br />

muss das Fahrzeug extra ausgelegt<br />

sein. Ist das nicht der Fall, dann<br />

lädt eine 22-kW-Station das Auto mit<br />

maximal 11 kW.<br />

• digitale Steuerung<br />

Hochwertige Wallboxen verfügen<br />

über eine digitale Schnittschnelle.<br />

In der zugehörigen App sehen Nutzer<br />

ihren Verbrauch und den Ablauf<br />

des Ladevorgangs und verwalten<br />

den Zugang.<br />

• richtiger Stecker<br />

Der Stecker der Wallbox muss zum<br />

Autostecker passen. Üblich sind vor<br />

allem in Europa Fahrzeuge mit einem<br />

Typ-2-Stecker, der sieben Pole besitzt<br />

und dreiphasigen Wechselstrom<br />

nutzt. Ältere Modelle vor allem aus<br />

den USA sind dagegen mit einem<br />

fünfpoligen Typ-1-Stecker ausgestattet,<br />

der nur mit einphasigem<br />

Strom bei 230 V lädt.<br />

Weiter sollte man auf das Vorhandensein<br />

einer Gleichstrom-Fehlerstromerkennung<br />

achten. Erwirbt man<br />

zusammen mit dem Fahrzeug ein<br />

Wallbox-Schnäppchen, so ist diese<br />

meist nicht darin enthalten. Als Konsequenz<br />

wird man eine kostenintensive<br />

Allstrom-Fehlerschutzeinrichtung<br />

dazukaufen müssen.<br />

Ladestrukturen prüfen<br />

Man unterscheidet bekanntlich zwischen<br />

Erstprüfung, Prüfung vor Inbetriebnahme<br />

und wiederkehrenden<br />

Prüfungen. Die Erstprüfung nach<br />

DIN VDE 0100-600 ist hier die größte<br />

Herausforderung. „Ladepunkte für<br />

Elektrofahrzeuge werden in der<br />

Regel i bestehende Kundenanlagen<br />

integriert, weshalb im Rahmen einer<br />

Prüfung neben dem Nachweis der<br />

regelkonformen und sicheren Elektroinstallation<br />

auch der ordnungsgemäße<br />

Zustand der von der Erweiterung<br />

und Änderung betroffenen<br />

Anlagenteile zu überprüfen ist.“ Ob<br />

es sich um eine Erweiterung bzw.<br />

Änderung bestehender Anlagenteile<br />

handelt, wird in dem zum Zitat<br />

gehörenden Beitrag „Ladeinfrastrukturen<br />

für Elektrofahrzeuge prüfen“<br />

von Marc Fengel im „Elektropraktiker“<br />

9/2022 detailliert erläutert.<br />

Die KEBA KeContact P30 c-series<br />

GREEN EDITION bietet viele<br />

Möglichkeiten der Kontrolle und<br />

Steuerung auf dem Smartphone. Der<br />

integrierte DC-Fehlerstromsensor<br />

fehlt hier natürlich nicht (Werksbild)<br />

Stichpunkte zur Prüfung:<br />

• Besichtigung<br />

• Montage- und Bedienungsanleitung<br />

• Durchgängigkeit der Leiter<br />

• Spannungsabfall<br />

• Schutz gegen mechanische Beanspruchung<br />

• Schutz gegen Überlast und Kurzschluss<br />

• Überspannungsschutz<br />

• Barrierefreiheit<br />

• unbefugter Zugang<br />

FS<br />

Diese pdf-Broschüre erhält man bei<br />

Siemens kostenlos aus dem Netz.<br />

36 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


Energietechnik<br />

PV-Pflicht für Neubauten und Gewerbedächer<br />

Software reduziert Netzanschlussdauer<br />

um mindestens 50%<br />

Typische PV-Aufdachanlage im Commercial-Segment<br />

Autorin:<br />

Birgit Beier<br />

Product Services Energy<br />

Phoenix Contact Electronics<br />

GmbH<br />

www.phoenixcontact.com/solar<br />

Gemäß dem Photovoltaik-Ausbaupfad<br />

der deutschen Bundesregierung<br />

soll der Zubau von jährlich prognostizierten<br />

9 GWp im Jahr 2023<br />

auf über 20 GWp ab 2027 gesteigert<br />

werden. Das ist eine Mammutaufgabe<br />

für die Solarindustrie. Die<br />

neue Version der Power-Control-<br />

Unit-Software von Phoenix Contact<br />

reduziert die Komplexität für Applikationsprojekte<br />

und unterstützt damit<br />

die beschleunigte Umsetzung des<br />

PV-Ausbauziels.<br />

Hintergrund<br />

Insbesondere die PV-Pflicht für<br />

Neubauten und Gewerbedächer<br />

wird die Anzahl neuer PV- Anlagen<br />

im sogenannten Commercial-<br />

Bereich zwischen 100 kWp und 1<br />

MWp er höhen. Diese Anlagen fallen<br />

mit ihrer Einspeiseleistung überwiegend<br />

in den Bereich der Mittelspannung<br />

gemäß VDE-AR-N-4110<br />

und erfordern somit den gesamten<br />

Netz anschlussprozess. In den letzten<br />

Jahren ist die Menge der im Mittelspannungsbereich<br />

gebauten Anlagen<br />

jedoch zurückgegangen, obwohl<br />

in allen anderen Segmenten ein<br />

deutliches Wachstum zu verzeichnen<br />

war. Die Ausdünnung des Mittelspannungssegments<br />

resultiert aus<br />

der Komplexität des Netzanschlusses.<br />

Dies geht so weit, dass PV-Anlagen<br />

absichtlich in der Leistung reduziert<br />

werden, um den technischen<br />

und bürokratischen Aufwand zu senken<br />

und damit auch den Zertifizierungsstau<br />

zu vermeiden.<br />

Zur Umsetzung der PV-Ziele kommt<br />

dem Mittelspannungssegment allerdings<br />

eine große Bedeutung zu, weshalb<br />

Phoenix Contact den Netzanschluss<br />

mit entsprechenden Hardund<br />

Software-Lösungen unterstützt<br />

(Bild 1).<br />

Tiefgreifendes Knowhow<br />

in unterschiedlichen<br />

Bereichen<br />

Den Dreh- und Angelpunkt für<br />

Energieerzeugungsanlagen mit<br />

Netzanschluss gemäß VDE-AR-N<br />

4110/4120 bildet der EZA-Regler,<br />

von Phoenix Contact ebenfalls als<br />

Power Control Unit (PCU) bezeichnet.<br />

In Deutschland muss für den<br />

EZA-Regler ein Komponentenzertifikat<br />

vorliegen, das wiederum die<br />

Voraussetzung für das Anlagenzertifikat<br />

einer PV-Anlage ab der derzeit<br />

gültigen Leistungsgrenze von<br />

135 kWp ist.<br />

Zur Verwirklichung des Solarausbaus<br />

bedarf es vieler Fachkräfte.<br />

Der Ausbaupfad erweist sich als<br />

ambitioniert, eröffnet zahlreichen<br />

Unternehmen ein neues Betätigungsfeld<br />

oder bedingt eine Umorientierung.<br />

Bei neuen Betrieben in<br />

diesem Umfeld fehlt häufig das tiefgreifende<br />

Knowhow in unterschiedlichen<br />

Bereichen zur Errichtung einer<br />

Energieerzeugungsanlage. So werden<br />

beispielsweise Kenntnisse im<br />

Projektmanagement, elektrotechnisches<br />

Ingenieurwissen, Schaltschrankbau-Expertise<br />

und vor allem<br />

die vielfach gesuchten Softwareund<br />

Netzwerkkompetenzen benötigt<br />

– und das auf hohem Niveau.<br />

Die technische Realisierung umfasst<br />

die Anbindung sämtlicher Gerätekategorien,<br />

die Regelungsfunktionen<br />

der VDE-Norm sowie die spezifischen<br />

Anforderungen der über<br />

900 Netzbetreiber in Deutschland.<br />

Die Gerätekategorien bestehen aus<br />

der Fernwirkanlage des Netzbetreibers,<br />

Direktvermarktung, Wechselrichter,<br />

Energiemessgerät sowie<br />

den Sensoren und einem Portal.<br />

Die Regelungsfunktionen müssen<br />

konfiguriert und parametriert sowie<br />

alle Geräteschnittstellen implementiert<br />

werden. Bislang erforderte dies<br />

die Erstellung von Software-Code<br />

in einer Programmierumgebung wie<br />

zum Beispiel PLCnext Engineer von<br />

Phoenix Contact (Bild 2).<br />

Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 37


Energietechnik<br />

• Portal – Schnittstelle zu webbasierten<br />

Portalen<br />

• Test Mode – Möglichkeit zum Testen<br />

der Regelfunktionen (Bild 4)<br />

Bild 1: Die vielen neuen PV-Anlagen erfordern einen erleichterten Netzanschlussprozess<br />

Flexible Steuerungsund<br />

Programmierlösung<br />

Mit der Programmierumgebung<br />

PLCnext Engineer lässt sich die<br />

komplette Automatisierungslösung<br />

konfigurieren, diagnostizieren und<br />

visualisieren.<br />

Darüber hinaus kann der Anwender<br />

Applikationen gemäß IEC 61131-3<br />

programmieren und konfigurieren.<br />

Ergänzend oder alternativ zu den<br />

IEC-61131-3-Sprachen ist die Programmierung<br />

ebenso in den Sprachen<br />

C++ oder Matlab/Simulink möglich.<br />

Einzelne Programme oder Programmteile<br />

lassen sich außerdem<br />

in Entwicklungsumgebungen wie<br />

Eclipse oder Microsoft Visual Studio<br />

generieren. Anschließend wird<br />

der Code als Bibliothek in PLCnext<br />

Engineer implementiert.<br />

Mit PLCnext Technology steht eine<br />

leistungsfähige, flexible und offene<br />

Plattform mit nahezu unbegrenzten<br />

Optionen zur Verfügung. Ergänzend<br />

dazu hat sich Phoenix Contact der<br />

oben genannten Anforderungen und<br />

spezifischen Probleme der Solarindustrie<br />

im Bereich des Netzanschlusses<br />

für EZA-Regler angenommen.<br />

Die technische Umsetzung<br />

und Inbetriebnahme der Anbindung<br />

wird erleichtert, beschleunigt sowie<br />

ohne weitgehende Software-Kenntnisse<br />

zugänglich gemacht.<br />

Zu diesem Zweck bietet der Automatisierungsspezialist<br />

ab 2023 die<br />

Release-Version 4.0.0 der PCU an.<br />

Anpassungsfähiger<br />

Software-Baukasten<br />

Die neue PCU-Basisapplikation ähnelt<br />

einer Bibliothek, da sie einen Baukasten<br />

aus Programmen und eHMI-<br />

Seiten bereitstellt. Je nach Anforderungen<br />

können die Anwender daraus<br />

projektspezifische Anpassungen<br />

ausprägen. Die Adaptionen erfolgen<br />

dabei zweistufig. Zuerst müssen<br />

einige Einstellungen und Anpassungen<br />

in der Software PLCnext Engineer<br />

vorgenommen werden. Dazu<br />

zählt auch die Auswahl des grundsätzlichen<br />

Funktionsumfangs durch<br />

die Instanziierung von Programmen.<br />

Jeder Applikationsteil beinhaltet<br />

zu diesem Zweck ein oder<br />

mehrere Programme zur Auswahl.<br />

Nach der Übertragung des projektspezifisch<br />

adaptierten Projekts auf<br />

die Steuerung geschieht die weitere<br />

Parametrierung über das eHMI. Bei<br />

der Bedienung über einen Browser<br />

gleichen sich die Seiten automatisch<br />

den ausgesuchten Programmen<br />

an. Danach lassen sich allein<br />

jene Applikationsteile betrachten und<br />

konfigurieren, die tatsächlich in Verwendung<br />

sind. Das Ganze stellt eine<br />

wesentliche Vereinfachung für den<br />

Techniker oder Software-Entwickler<br />

dar, denn die Software PLCnext<br />

Engineer wird zwar bedient, aber es<br />

muss bestenfalls keine Zeile Programm-Code<br />

geschrieben werden,<br />

solange die PV-Anlage innerhalb<br />

des Umfangs der mitgelieferten<br />

Schnittstellenprogramme bleibt.<br />

Funktionsumfang<br />

Aus dem folgenden Funktionsumfang<br />

lässt sich eine projektspezifische<br />

Variante der Basisapplikation<br />

generieren:<br />

• Grid Operator – Schnittstelle zum<br />

Netzbetreiber<br />

• Third Parties – Schnittstelle zu<br />

einem oder mehreren Direktvermarktern<br />

• Meter – Energiemessgerät am<br />

Netzübergabepunkt<br />

• Control – zertifizierte EZA-Reglerfunktionen<br />

• Inverter – Schnittstelle zu PV-<br />

Wechselrichtern mit bis zu 25<br />

Instanzen und je maximal 80 einzelnen<br />

Wechselrichtern<br />

Einfache Anbindung<br />

der Netzbetreiber<br />

Anhand der installierten Anlagen<br />

im Bereich der Mittelspannung hat<br />

Phoenix Contact die fünf größten<br />

Netzbetreiber Deutschlands ermittelt.<br />

Laut Marktstammdaten-Register<br />

decken sie fast 60% der PV-<br />

Anlagen ab – trotz der sprichwörtlichen<br />

Flut an Verteilnetzbetreibern.<br />

Für diese dominierenden Netzbetreiber<br />

stellt das Blomberger Unternehmen<br />

das jeweilige Schnittstellenprogramm<br />

zur Verfügung.<br />

Für die Netzbetreiber-Schnittstelle gibt<br />

es eine zusätzliche Erleichterung bei<br />

der Konfiguration. In PLCnext Engineer<br />

wird zunächst nur das Kommunikationsprotokoll<br />

– entweder IEC<br />

60870-5-101 oder IEC 60870-5-<br />

104 – ausgewählt. Anschließend<br />

werden die Netzbetreiber namentlich<br />

in einer Klappleiste des eHMI<br />

sichtbar und lassen sich selektieren.<br />

Zudem hat Phoenix Contact die<br />

Anforderungen der vielen anderen<br />

Netzbetreiber verglichen und die<br />

Bild 2: Die PLCnext-Steuerung bildet<br />

das Kernelement der PCU<br />

38 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


Energietechnik<br />

modus definiert der Anwender einen<br />

Testfall, der dann automatisch durchlaufen<br />

wird. Der Testmodus erweist<br />

sich für alle Anwender als sinnvoll,<br />

die das Verhalten ihrer PV-Anlage<br />

vorab ohne (freigegebene) Netzbetreiber-Schnittstelle<br />

überprüfen<br />

möchten. Bei der Inbetriebsetzung<br />

der Netzbetreiber-Schnittstelle der<br />

PV-Anlage ermöglicht dies einen<br />

schnellen und reibungslosen Ablauf,<br />

insbesondere wenn der Netzbetreibers<br />

vor Ort ist und den Prozess<br />

überwacht. Unnötige Wartezeiten<br />

werden vermieden. Die dokumentierten<br />

Ergebnisse des Tests können<br />

direkt in die Anlagenzertifizierung<br />

einfließen.<br />

Fazit<br />

Bild 3: Inbetriebnahme einer Energieerzeugungsanlage<br />

Datenpunktlisten übereinandergelegt.<br />

Die Übereinstimmungen sind<br />

typischerweise groß und erlauben<br />

es deshalb, eine beachtliche Anzahl<br />

von nicht explizit genannten Netzbetreibern<br />

zu implementieren. Die<br />

Datenpunktlisten lassen sich ferner<br />

frei im eHMI oder im Software-<br />

Code des Schnittstellenprogramms<br />

projektieren.<br />

Manueller oder<br />

automatischer Testmodus<br />

die separate Vorgabe von Soll- und<br />

Messwerten. Im automatischen Test-<br />

Die Vorteile, die diese PCU-Lösung<br />

den Anwendern eröffnet, liegen auf<br />

der Hand: Mehr Parametrierung und<br />

weniger Programmierung, was zu<br />

einer Beschleunigung der Inbetriebsetzung<br />

des Netzanschlusses führt<br />

und die technische Umsetzung des<br />

Einspeise-Managements für PV-Anlagen<br />

wesentlich erleichtert.<br />

Ferner gestaltet sich der Einstieg in<br />

das PCU-System von Phoenix Contact<br />

einfacher und die Übersichtlichkeit<br />

wird erhöht. Das Energy-Team von<br />

Phoenix Contact schätzt, dass sich<br />

der Aufwand um mindestens 50%<br />

reduziert. ◄<br />

Darüber hinaus wurde der PCU<br />

eine weitere hilfreiche Komponente<br />

hinzugefügt: Die Basisapplikation<br />

umfasst nun ein Testmodus-Programm.<br />

Dieses ermöglicht<br />

das Simulieren von einzelnen Sollund<br />

Messwerten, um das Gesamtsystem<br />

zu prüfen und in Betrieb zu<br />

nehmen. Daten wie der Wirk- und<br />

Blindleistungs-Sollwert, Leistungsfaktor<br />

Cos Phi, die Referenzspannung<br />

sowie der Frequenz- und Netzspannungsmesswert<br />

können simuliert<br />

und getestet werden.<br />

Es gibt die Option eines manuellen<br />

sowie eines automatischen Testmodus.<br />

Der manuelle Testmodus erlaubt<br />

Bild 4: Vereinfachte Konfiguration der PCU-Software<br />

Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 39


Energietechnik<br />

Energie-Management-System<br />

optimiert Verbrauch und senkt Kosten<br />

Das Energie-Management-System<br />

qenergy von Entratek verspricht mehr<br />

Effizienz und Kostenersparnis für<br />

Haushalte und Unternehmen. Denn<br />

es ist ein intelligentes System, das<br />

perfekt aufeinander abgestimmte<br />

Photovoltaikanlagen, Wallboxen,<br />

Wärmepumpen und Stromspeicher<br />

miteinander verbindet.<br />

Entratek GmbH<br />

info@entratek.de<br />

www.entratek.de<br />

Durch innovative Technologien und<br />

intelligente Funktionen ermöglicht<br />

qenergy eine präzise Steuerung<br />

und Überwachung des gesamten<br />

Energiesystems.<br />

Herzstück ist seine Fähigkeit, den<br />

Energieverbrauch in Echtzeit zu überwachen<br />

und automatisch anzupassen.<br />

Mit dem Hub namens Sparcube<br />

und fortschrittlichen Algorithmen<br />

analysiert das System den Energiebedarf<br />

und optimiert die Nutzung<br />

erneuerbarer Energiequellen wie<br />

Solarstrom. Dadurch wird nicht nur<br />

der ökologische Fußabdruck reduziert,<br />

sondern auch die Energiekosten<br />

erheblich gesenkt.<br />

Vorteile<br />

von Entrateks qenergy:<br />

• KI-basiert<br />

reguliert die Lade- und Entladezeit<br />

von Batterien auf der Grundlage<br />

von Nutzungszeittarifen/dynamischen<br />

Tarifen<br />

• Integration verschiedener<br />

Komponenten<br />

Verschiedene Komponentenmarken<br />

können nahtlos in dasselbe APP<br />

integriert werden.<br />

• intelligent vernetzt<br />

Große Verbraucher, wie die Wallbox<br />

für das Elektroauto oder die<br />

Wärmepumpe, werden direkt<br />

angesteuert und mit günstigem<br />

Solarstrom versorgt. Ein zusätzlicher<br />

Stromspeicher verlängert<br />

die Verfügbarkeit von Solarstrom.<br />

• Stromverbrauchsnachverfolgung<br />

und Einsparungen<br />

präzise Nachverfolgung von Stromverbrauch<br />

und Einsparungen<br />

• eigenes Dashboard<br />

für Installateure<br />

Installateure haben Zugang zu<br />

einem benutzerdefinierten Dashboard.<br />

• verstärkte Kundenbindung<br />

Partnersoftware für Installateure<br />

• preissignalfähig<br />

Die intelligente App ist kompatibel<br />

mit den dynamischen Tarifen<br />

auf Basis des EPEX SPOT Day<br />

Ahead. Die Preisgestaltung orientiert<br />

sich am tagesaktuellen,<br />

dynamischen Börsenstrompreis.<br />

Man sieht: qenergy steht für Innovation,<br />

Effizienz und Nachhaltigkeit<br />

und ist das neueste Produkt von<br />

Entratek. Es ist die Antwort auf die<br />

wachsenden Herausforderungen<br />

im Bereich der Energieversorgung<br />

und bietet eine intelligente Lösung<br />

für eine zukunftsfähige Energieinfrastruktur.<br />

Jingwei Zheng, Geschäftsführer von<br />

Entratek, kommentiert: „Damit bringen<br />

wir eine revolutionäre Lösung<br />

auf den Markt, die nicht nur den<br />

Energieverbrauch optimiert, sondern<br />

auch zu erheblichen Kosteneinsparungen<br />

führt. Wir sind stolz<br />

darauf, einen Beitrag zu einer nachhaltigeren<br />

Zukunft zu leisten und<br />

freuen uns darauf, qenergy auf den<br />

deutschen Markt zu bringen.“◄<br />

Crimpfreier PV-DC-Steckverbinder<br />

Stäubli<br />

Electrical Connectors AG<br />

www.staubli.com/global/en/<br />

electrical-connectors.html<br />

Mit dem MC4-Evo ready lanciert<br />

Stäubli einen neuen crimpfreien<br />

Steckverbinder als Teil seines Original-MC4-Produktportfolios.<br />

Der<br />

MC4-Evo ready ist ein einfach zu<br />

bedienender und schnell zu montierender<br />

PV-Steckverbinder für<br />

Solaranlagen bis zu 1500 V DC.<br />

Die Montage dieses neuen Steckverbinders<br />

erfolgt ohne Crimpen<br />

auf Basis der Snap-in-Technologie.<br />

Dieses Merkmal vereinfacht<br />

und beschleunigt die Montage und<br />

Installationszeit und bietet gleich-<br />

40 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


Energietechnik<br />

Steckverbinder-Lösungen für Photovoltaik-Dachziegel<br />

WERNER WIRTH GmbH<br />

www.wernerwirth.com<br />

zeitig einen sicheren und zuverlässigen<br />

Betrieb für In-String- und<br />

Homerun-Anwendungen. Der neue<br />

MC4-Evo ready ist mit den bestehenden<br />

Steckverbindern des Original<br />

MC4-Produktportfolios steckbar.<br />

Click and Connect<br />

Crimpfreie Steckverbinder erfordern<br />

keine Spezialwerkzeuge, da<br />

der Kontakt durch eine automatisch<br />

schließende Federklemme hergestellt<br />

wird. Die Steckverbinder werden<br />

vormontiert geliefert und sind<br />

sofort einsatzbereit. Einfach das<br />

abisolierte PV-Kabel einstecken,<br />

Bereits auf der productronica 2023<br />

in München vorgestellt, liefert die<br />

WERNER WIRTH GmbH kundenspezifische<br />

Verbindungssysteme für<br />

innovative Photovoltaik-Dachziegel.<br />

Diese überwinden die häufigsten<br />

Schwach stellen bei der Montage des<br />

Systems und zielen darauf ab, die<br />

Komplexität, die Fehleranfälligkeit<br />

und die Montagezeit bei der Installation<br />

von Photovoltaik- Dachziegeln<br />

auf das Klicken hören, die Hutmutter<br />

anziehen und schon ist die Verbindung<br />

hergestellt.<br />

Hauptmerkmale:<br />

• geeignet für Kabelquerschnitte<br />

von 4 und 6 mm²<br />

• Kabelaußendurchmesser<br />

5,4...7,6 mm<br />

• steckbar mit Original-MC4-<br />

Produktportfolio<br />

• Nennspannung DC 1500 V<br />

signifikant zu reduzieren und dabei<br />

den Effizienzgrad des gesamten<br />

Systems zu erhöhen.<br />

Bei der Entwicklung dieser Photovoltaik-Lösung<br />

fokussierte sich die<br />

WERNER WIRTH auf drei Bereiche:<br />

die Montage, die elektrische Performance<br />

des Kabelbaums und die Produktionsfreundlichkeit<br />

inklusive Individualisierungsoptionen.<br />

• Umgebungstemperaturbereich<br />

-40 ... +85 °C (IEC)<br />

• obere Grenztemperatur 115 °C<br />

(IEC)<br />

• Schutzart, gesteckt: IP65/IP68<br />

(1 m, 1 h)<br />

• Art des Anschlusses: Federklemme<br />

(werkzeugloser<br />

Anschluss)<br />

• Feuerschutzklasse UL94-V0<br />

• vom TÜV Rheinland zertifiziert<br />

nach IEC 62852:2014+Amd.<br />

1:2020 ◄<br />

Die Installation von Photovoltaik-<br />

Dachziegeln ist bekannt für ihre<br />

Komplexität und eine hohe Fehleranfälligkeit,<br />

wobei die Abhängigkeit<br />

verschiedener Gewerke untereinander<br />

die Herausforderung der<br />

Installation zusätzlich erhöht. Die<br />

Steckverbinder-L ösung des Hamburger<br />

Familien unternehmens begegnet<br />

diesen Herausforderungen mit<br />

einem innovativen Ansatz: die Einführung<br />

eines Plug&Play-Systems,<br />

das eine einfache, anpassbare, effiziente<br />

und sichere Montage ermöglicht<br />

eine signifikante Verbesserung<br />

der elektrischen Performance des<br />

Kabelbaums erreichte man durch<br />

die Optimierung des Widerstandes<br />

in den zahlreichen Verbindungspunkten.<br />

Möglich ist dies aufgrund<br />

einer speziellen Verbindungstechnik,<br />

die eine effizientere Energieübertragung<br />

von der Solarzelle bis zur<br />

Steckdose bietet. Vergleichsweise<br />

ineffiziente Kontakt technologien,<br />

wie gecrimpte oder gepiercte Kontakte,<br />

wurden bestmöglich reduziert.<br />

Bei der Anwendung verzeichnet<br />

WERNER WIRTH mindestens<br />

eine Halbierung der Widerstände<br />

in den betroffenen Verbindungspunkten<br />

im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Verbindungsmethoden.<br />

Die einheitliche Absicherung jedes<br />

Ziegels sowie der gesamten Anlage<br />

erhöht zudem die Sicherheit. Die<br />

Anlage wird nicht wie oft üblich in<br />

Reihe, sondern parallelgeschaltet,<br />

um so die Sicherstellung der Stromversorgung<br />

auch dann zu gewährleisten,<br />

wenn einzelne Ziegel elemente<br />

ausfallen sollten.<br />

Darüber hinaus ermöglicht das System<br />

individuelle Anpassungen, wie<br />

beispielsweise das Monitoring der<br />

einzelnen Dachziegel bezüglich Temperatur<br />

und Leistung. Das System<br />

ist so designt, dass das Monitoring<br />

durch die Adaption der Steckverbinder<br />

integriert werden kann, ohne<br />

dass das gesamte System ein Update<br />

erfahren muss. Mit dieser Innovation<br />

leistet die WERNER WIRTH einen<br />

wesentlichen Beitrag zur Vereinfachung<br />

und Effizienzsteigerung in der<br />

Verbindungstechnik im Bereich der<br />

Photovoltaik. ◄<br />

Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 41


Sicherheitstechnik<br />

Funk-Brandwarnanlage –<br />

schnell installiert und kostengünstig<br />

Die SmartCell zum Schutz von Menschen und Gebäuden ist eine Alternative<br />

zur kostenintensiven Brandmeldeanlage.<br />

Die ABI-Sicherheitssysteme GmbH<br />

hat die intelligente Funk-Brandwarnanlage<br />

SmartCell im Produktportfolio<br />

und bietet damit eine einfache,<br />

schnell installierte und kostengünstige<br />

Lösung in Sachen Brandschutz.<br />

Ein kleiner Funke genügt. Oft dauert<br />

es dann nur Sekunden, bis ein ernstzunehmendes<br />

Feuer entsteht. Die<br />

Installation einer Anlage zur Branderkennung<br />

ist bedeutend, um einen<br />

Brandfall zum frühestmöglichen Zeitpunkt<br />

zu melden und somit Menschen<br />

sowie Gebäude zu schützen.<br />

Schnell installiert<br />

und flexibel erweiterbar<br />

Die SmartCell ist in der Regel nach<br />

wenigen Stunden fertig installiert<br />

und eingerichtet – keine Verkabelung,<br />

kein Schmutz und keine Unterbrechung<br />

Ihres Betriebs. Aufgrund<br />

des intuitiven Designs und der Plugand-Play-Vorteile<br />

ist eine schnelle<br />

Installation bei minimalem Aufwand<br />

möglich. Aus diesem Grund kann das<br />

System auch jederzeit problemlos<br />

angepasst werden, wenn sich die<br />

Nutzung des Gebäudes oder die<br />

Anforderung ändert.<br />

Intelligente Komponenten<br />

mit Fernüberwachung<br />

Die Auslösung der Brandwarnanlage<br />

im Brandfall erfolgt bei der SmartCell<br />

über Funk-Rauch- und Wärmemelder.<br />

Zusätzlich ermöglicht die Installation<br />

von Funk-Handfeuermeldern<br />

die manuelle Auslösung. Zur Warnung<br />

der im Gebäude befindlichen<br />

Personen beinhaltet das System<br />

sowohl akustische als auch optische<br />

Funk-Signalgeber. Jedes drahtlose<br />

Gerät der SmartCell ist kompakt im<br />

Design und intelligent in der Funktion.<br />

Durch das optionale Kommunikationsmodul<br />

wird eine smarte Fernüberwachung<br />

des Systems möglich.<br />

Das Modul bietet umfassende<br />

Funktionen sowohl für den Benutzer<br />

vor Ort als auch für den Serviceanbieter.<br />

Die intuitive Software ermöglicht<br />

einen einfachen Fernzugriff,<br />

wodurch Techniker aus der<br />

Ferne Abhilfemaßnahme durchführen<br />

können.<br />

Die Brandwarnanlage SmartCell<br />

wurde entwickelt, um die heutigen<br />

anspruchsvollen Anforderungen zu<br />

erfüllen. Insgesamt können 64 drahtlose<br />

Geräte an die SmartCell angeschlossen<br />

werden. Bis zu 32 Brandmelder<br />

können eingesetzt werden,<br />

die restlichen 32 sind eine beliebige<br />

Mischung aus unterschiedlichen Komponenten<br />

wie beispielsweise Signalgeber,<br />

Druckknopf melder oder Informationsgeräte.<br />

Mit dieser Kapazität<br />

ist die Anlage genau richtig, um die<br />

Anforderungen des Brandschutzes<br />

für Einrichtungen mit besonderem<br />

Personenrisiko zu erfüllen. ◄<br />

Vollständig zertifizierte<br />

Brandwarnanlage<br />

ABI-Sicherheitssysteme GmbH<br />

www.abi-sicherheitssysteme.de<br />

Selbst in Gebäuden, in denen eine<br />

aufwändige Brandmeldeanlage<br />

baurechtlich nicht vorgeschrieben<br />

ist, sollte der Brandschutz großgeschrieben<br />

werden. In diesen Fällen<br />

regelt die Brandmeldenorm DIN<br />

VDE V 0826-2 die Brandschutzbestimmungen<br />

für Einrichtungen mit<br />

besonderem Personenrisiko: Heime,<br />

Gastronomie, Beherbergungsstätten,<br />

Kindertagesstätten oder Schulen.<br />

Die Funk-Brandwarnanlage Smart-<br />

Cell ist vollständig nach allen aktuellen<br />

EN-Normen zertifiziert. Sie ist<br />

eine nach EN54-25 zugelassene<br />

Brandwarnanlage und besitzt eine<br />

EN54-13 Zulassung als gesamt<br />

geprüftes System mit allen EN54-<br />

Komponenten.<br />

42 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


Sicherheitstechnik<br />

International Design Award für DoorBird<br />

DoorBird darf sich erneut über besondere<br />

Anerkennung für das Design der<br />

D11x-Serie freuen. In den Kategorien<br />

Consumer Electronics/Building<br />

Security Systems: Work and Industrial<br />

und Consumer Electronics/ Building<br />

Electrical: Switches, Temperature &<br />

Control Systems wurden die Türstationen<br />

mit dem International Design<br />

Award in Silber prämiert. Die Serie<br />

D21x sowie die Innenstation A1101<br />

haben außerdem die Honorable<br />

Mention-Auszeichnung erhalten.<br />

Mit dem Award wird nicht nur die<br />

ästhetische Optik unserer Produkte<br />

gewürdigt, sondern auch deren<br />

benutzerfreundliche, lebensverbessernde<br />

Funktionalität wertgeschätzt.<br />

Die erneute Anerkennung unserer<br />

Designleistung bestätigt uns auf<br />

unserem Weg, immer wieder neue<br />

intelligente Türkommunikationslösungen<br />

zu entwickeln, die moderne<br />

Technologie mit exklusivem Design<br />

verbinden.<br />

Der International Design Award prämiert<br />

herausragende Designs in<br />

den Disziplinen Architektur design,<br />

Innenarchitektur, Grafik design,<br />

Mode design und Produktdesign.<br />

Die Kategorie Building Security<br />

Systems: Work stellt die Aspekte<br />

Robustheit, Skalierbarkeit, fortschrittliche<br />

Analytik und Kompatibilität<br />

mit industriellen Abläufen in<br />

den Vordergrund, um die Sicherheit<br />

in professionellen Umgebungen zu<br />

gewährleisten. In der Kategorie Building<br />

Electrical: Switches, Temperature<br />

& Control Systems sind benutzerfreundliche<br />

Schnittstellen, Energieeffizienz,<br />

Automatisierung und<br />

ästhetische Integration in die Architektur<br />

die Kernaspekte. ◄<br />

Zutrittssteuerung komfortabler als je zuvor<br />

Bird Home Automation GmbH<br />

DoorBird<br />

www.doorbird.com/de<br />

Im Rahmen der Light + Building<br />

<strong>2024</strong> verkündeten die eQ-3 AG und<br />

die Bird Home Automation GmbH<br />

eine strategische Partnerschaft.<br />

Eine umfassende Cloud-to-Cloud-<br />

Integration wird ab dem 4. Quartal<br />

<strong>2024</strong> die einfache Verbindung von<br />

DoorBird-Video-Türstationen mit<br />

einem Homematic IP Smart Home<br />

System ermöglichen.<br />

Mit der direkten Integration von<br />

DoorBird in das Homematic-IP-Ökosystem<br />

werden Nutzer die Möglichkeit<br />

erhalten, die Zutrittskontrolle zu<br />

ihrem Zuhause noch einfacher und<br />

komfortabler zu gestalten: Per Push-<br />

Nachricht informiert die Homematic-<br />

IP-App auf dem Smartphone jederzeit<br />

und überall, wenn jemand an der<br />

Tür klingelt. Für eine direkte Kommunikation<br />

mit dem Besucher werden<br />

Audio- und Videosignale von der<br />

DoorBird-Türstation unmittelbar in<br />

die Homematic-IP-App übertragen.<br />

Auf Wunsch kann die Tür mit nur<br />

einem Fingertipp geöffnet werden.<br />

Sicherheit hat dabei für beide Partner<br />

höchste Priorität. Sämtliche<br />

Kommunikation wird in beiden Systemen<br />

nur nach neusten Standards<br />

verschlüsselt übertragen. Die Homematic-IP-Cloud<br />

wird ausschließlich<br />

auf Servern in Deutschland betrieben<br />

und unterliegt damit strengsten<br />

Sicherheitsvorgaben, deren Einhaltung<br />

kontinuierlich überprüft wird. Für<br />

die Erfüllung höchster Sicherheitsstandards<br />

wurde das Smart-Home-<br />

System bereits siebenmal in Folge<br />

durch den VDE in den Bereichen<br />

Protokoll-, IT- und Datensicherheit<br />

zertifiziert.<br />

eQ-3 baut das bereits mehr als 150<br />

Produkte umfassende Sortiment<br />

seines Whole Home Systems kontinuierlich<br />

weiter aus, um Nutzern<br />

noch mehr Möglichkeiten zu bieten,<br />

ihr smartes Zuhause einfach und<br />

komfortabel nach ihren Wünschen<br />

zu gestalten. Ausgewählte Partnerschaften<br />

ergänzen das eigene Produktportfolio<br />

– neben DoorBird<br />

zählen Amazon Alexa, Google Home,<br />

Philips Hue, EZVIZ, VEKA Texino<br />

und Ease zu den kompatiblen Systemen.Die<br />

Cloud-to-Cloud- Integration<br />

von DoorBird und Homematic IP<br />

wird ab dem 4. Quartal <strong>2024</strong> verfügbar<br />

sein. ◄<br />

Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 43


Sicherheitstechnik<br />

Effektiver geräteintegrierter Brandschutz<br />

Der eingebaute Mini-Feuerlöscher AMFE schützt elektrische Anlagen,<br />

Geräte und Steuerungstechnik.<br />

Kurzschlüsse und Kabelbrände in elektrischen<br />

Anlagen oder Schaltschränken können schwerwiegende<br />

Folgen haben. Neben Personen- und<br />

Sachschäden wiegt insbesondere das Betriebsausfallrisiko<br />

schwer – Stillstände und Umsatzausfälle<br />

können die ursprünglichen Beschädigungen<br />

durch das Brandereignis noch um<br />

ein Vielfaches übertreffen. Ein vorbeugender,<br />

geräteintegrierter Brandschutz dient dazu, derartige<br />

Brand ereignisse so früh wie möglich zu<br />

erkennen und buchstäblich schon im Keim zu<br />

ersticken. In Produktionsanlagen ebenso wie<br />

bei kritischen Infrastrukturen bedeutet dies ein<br />

erhebliches Plus an Sicherheit.<br />

Automatische<br />

Miniatur-Feuerlösch-Einheit<br />

Mit Miniaturlöschsystemen wie AMFE (Automatische<br />

Miniatur-Feuerlösch-Einheit) stehen dafür<br />

Lösungen zur Verfügung, die sich bereits in vielen<br />

Tausend Anwendungen bewähren.<br />

Multicomsystem OHG<br />

www.multicomsystem.de<br />

Ein entscheidender Vorteil: Die Minifeuerlöschgeräte<br />

lassen sich auch nachträglich noch in<br />

Schaltkästen, Geräte und Anlagen installieren<br />

und sind dort in der Lage, einen Brand zu<br />

löschen, bevor er zum Problem wird. Die Funktionsweise:<br />

Bei einem Brandereignis zerspringt die<br />

hitzeempfindliche Glasampulle, sobald die definierte<br />

Betriebstemperatur erreicht ist, löst einen<br />

Mechanismus aus, der das Löschmittel aus dem<br />

Zylinder freisetzt. Das flüssig gelagerte Löschmittel<br />

verdampft sofort beim Austreten und verteilt<br />

sich hoch effektiv in gasförmigem Zustand<br />

im gesamten Löschbereich. Somit ist für eine<br />

schnelle Reaktion, direkt am potenziellen Brandherd,<br />

gesorgt.<br />

Der Vorteil: Anders als bei Aerosollöschern, schaumoder<br />

wasserbasierenden Lösch systemen kommt<br />

es nicht zu Löschfolgeschäden, da das Löschmittel<br />

vollkommen rückstandsfrei ist.<br />

Brandschutz mit VdS-Gütesiegel<br />

Ein weiterer Vorteil: Bei AMFE handelt es sich<br />

um das erste Löschsystem seiner Art, das mit<br />

dem VdS-Gütesiegel der Deutschen Versicherungswirtschaft<br />

ausgezeichnet wurde. Damit<br />

wird die Zuverlässigkeit und Wirksamkeit durch<br />

unabhängige Prüflabore der VdS Schadenverhütung<br />

GmbH bestätigt. Die Mini-Feuerlöscher<br />

befinden sich bereits in zahlreichen sensiblen<br />

Bereichen im Einsatz, ob an Flughäfen und anderen<br />

öffentlichen Bereichen, ob in Zügen oder in<br />

der Produktion bekannter Industrieunternehmen.<br />

Individuelle Planung nach Maß<br />

Neben der Technik kommt es bei einem wirksamen<br />

vorbeugenden Brandschutz indes stets<br />

auf eine individuelle Planung an, die den jeweiligen<br />

Anforderungen optimal gerecht wird.<br />

Bei Multicomsystem (Hilden) etwa profitieren<br />

Anwender von einer umfassenden und jahre langen<br />

Expertise für die technische Gebäudeausrüstung<br />

und den vorbeugenden Brandschutz. Die Fachleute<br />

analysieren den jeweiligen Bedarf und finden<br />

maßgeschneiderte Lösungen. Um systemrelevante<br />

technische Einrichtungen dauerhaft zu<br />

schützen, hat das Hildener Unternehmen unter<br />

Anwendung von AMFE-Einheiten vorbeugende<br />

Brandschutz bereits für zahlreiche unterschiedliche<br />

Anwendungen realisiert – darunter auch<br />

viele Bereiche der kritischen Infrastruktur wie<br />

etwa für die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft<br />

mbH (DVV) oder die Wasserwerke<br />

der Verbandsgemeinde Weißenthurm.<br />

Beratung durch Experten<br />

der Multicomsystem nutzen<br />

Mit einem geräteintegrierten, Mini-Feuerlöschsystem<br />

Brände früher erkennen, schneller löschen<br />

und Ausfälle verhindern: Die Fachberater von<br />

Multicomsystem beraten dazu, wie sich diese<br />

Ziele miteinander verbinden lassen. ◄<br />

44 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


Sicherheitstechnik<br />

Rauchwarnmelder-Lösungen<br />

für komplexe Anforderungen<br />

zertifizierte<br />

funk-Brandwarnanlage<br />

Smartcell<br />

Ei Electronics präsentiert auf der Brandschutzmesse<br />

Feuertrutz am 26. und 27. Juni in Nürnberg<br />

Rauchwarnmelder-Lösungen, die sich nahtlos<br />

in digitale Gebäudeinfrastrukturen einfügen<br />

lassen. Viele Betreiber nutzen die anstehenden<br />

normativ empfohlenen Rauchwarn melder-<br />

Wechsel nach zehn Jahren Betriebsdauer, um<br />

ihre Bestände für die zunehmend komplexer<br />

werdenden Anforderungen der Zukunft zu optimieren.<br />

Neben Ferninspektion stehen hier auch<br />

barrierefreie und funkvernetzte Lösungen im<br />

Fokus. Als Komplett anbieter zeigt Ei Electronics,<br />

wie sich existierende Schutzziele jeweils<br />

optimal erreichen lassen.<br />

Live-Demos am Messestand<br />

Bei der Umstellung auf Ferninspektion werden<br />

Rauchwarnmelder zum Teil des digitalen Ökosystems.<br />

Wie das in der Praxis aussieht und<br />

welche Vorteile der interoperable Kommunikationsstandard<br />

Open Metering System (OMS) hierbei<br />

bietet, können Messebesucher am Stand von<br />

Ei Electronics erfahren. Ebenfalls kann man<br />

dort den Rauchwarnmelder-Manager in Aktion<br />

erleben, die All-in-One-Lösung zur digital unterstützten<br />

Melder-Bewirtschaftung.<br />

Handmelder Ei407G in Standardbauform<br />

Daneben wird dem Messepublikum erstmals<br />

der neue Druckknopfmelder Ei407G mit integriertem<br />

Funkmodul in der im Brandschutz<br />

bewährten Bauform „G“ präsentiert. Der mit einer<br />

10- Jahres-Lithiumbatterie betriebene Handmelder<br />

löst per Knopfdruck bis zu 31 mit ihm vernetzte<br />

Funkwarnmelder in maximal empfohlenen zwölf<br />

Meldergruppen aus. Damit ist der Ei407G nicht<br />

nur in Standardanwendungen, sondern auch in<br />

Liegenschaften mit erhöhten Anforderungen wie<br />

beispielsweise Kindergärten einsetzbar.<br />

Vorträge im Aussteller-Fachforum<br />

Weitere Informationen gibt Thorsten Teichert im<br />

Aussteller-Fachforum in Halle 4A, Stand 4A-400<br />

in den Vorträgen „Pflicht oder Kür? Fakten zum<br />

Rauchwarnmelder-Tausch nach 10 Jahren“ am<br />

26. Juni um 13:00 Uhr und „Richtiger Einsatz<br />

von Rauchwarnmeldern in Gebäuden: Das<br />

(Schutz-)Ziel definiert den Weg!“ am 27. Juni<br />

um 11:30 Uhr. ◄<br />

Vorteile auf<br />

einen Blick<br />

■ Zertifiziert nach EN54-25<br />

und EN54-13<br />

■ Schnelle Installation<br />

■ Flexibilität<br />

■ Fernüberwachung<br />

■ Intuitive Software<br />

Halle 4A, Stand 306<br />

Ei Electronics KG<br />

https://www.eielectronics.de<br />

Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 45<br />

ABI-Sicherheitssysteme GmbH<br />

info@abi-sicherheitssysteme.de<br />

www.abi-sicherheitssysteme.de


Gebäudetechnik und -automation<br />

Smart-Home-Anwendung mit Matter<br />

Lesen Sie hier, was Matter ist und wie es verschiedene Produkte als Schnittstelle<br />

und gemeinsamen Standard in Ihrem Netzwerk verbindet.<br />

Matter bietet dem Nutzer eine<br />

Reihe von Vorteilen, wie z.B. eine<br />

einfache und sichere Einrichtung,<br />

eine einheitliche Sprache für alle<br />

Geräte, eine Cloud-unabhängige<br />

Steuerung (Matter-Geräte kommunizieren<br />

im lokalen Netzwerk miteinander),<br />

eine bessere Funktechnologie<br />

mit Thread (verbraucht weniger<br />

Energie, nutzt Mesh-Netzwerk<br />

automatisch, benötigt keine platzraubende<br />

Schaltzentrale) und eine<br />

höhere Kompatibilität mit bestehenden<br />

Smart-Home-Geräten. Neben<br />

dem Funkprotokoll Thread (IEEE<br />

802.15.4) akzeptiert Matter auch<br />

WiFi /WLAN (IEEE 802.11) und<br />

LAN (IEEE 802.3). Erhöhte Datensicherheit:<br />

Mithilfe des 11-stelligen<br />

Einrichtungscodes wird direkt eine<br />

verschlüsselte Verbindung aufgebaut,<br />

die auch später in der Geräte-Kommunikation<br />

bestehen bleibt.<br />

Welche Gerätetypen sind<br />

schon in Matter integriert?<br />

FORTEC Power GmbH<br />

www.emtron.de<br />

FORTEC Power hat seine Produktpalette<br />

um MEAN-WELL-Produkte<br />

mit der standardisierten Kommunikationsschnittstelle<br />

Matter erweitert,<br />

um seinen Kunden moderne Smart-<br />

Home-Lösungen anbieten zu können,<br />

die systemunabhängig eingesetzt<br />

werden können.<br />

FORTEC Power bietet seit Jahren<br />

Produkte für Smart-Home-Lösungen<br />

mit KNX- oder DALI-2 Schnittstelle<br />

an. Systemintegratoren oder Anwender<br />

erreichen mit KNX oder DALI<br />

zertifizierten Produkten eine einfache<br />

Systemintegration und können<br />

diese ohne Kompatibilitätsprobleme<br />

über den Datenbus einsetzen. Mit<br />

Matter als gemeinsamen Standard<br />

lassen sich nun noch mehr Smart-<br />

Home-Produkte aus unterschiedlichen<br />

Welten wie Apple, Amazon<br />

oder Google zusammen in einem<br />

Netzwerk einsetzen.<br />

MEAN WELL integriert diese Schnittstelle<br />

in seine Produkte. Die ersten<br />

Produkte mit Matter werden die<br />

kurzfristig erscheinenden LED-<br />

Netzteile der Serien XLN und XLC<br />

im Leistungsbereich von 20 bis 60<br />

W sein. Diese Serie wird sehr interessante<br />

Eigenschaften und Varianten<br />

aufweisen.<br />

Wir freuen uns, Ihnen die Details<br />

schon bald in einem separaten Blogbeitrag<br />

vorzustellen.<br />

Neue Kommunikationsschnittstellen<br />

wie Matter werfen immer wieder<br />

Fragen auf:<br />

Was ist Matter?<br />

Matter ist ein Protokoll, das die Kommunikation<br />

zwischen intelligenten<br />

Hausgeräten verschiedener Hersteller<br />

und deren Systemen ermöglicht.<br />

Matter wurde von der CSA Alliance<br />

definiert und wird von großen Unternehmen<br />

wie Apple, Amazon und<br />

Google unterstützt. Matter legt die<br />

Minimalanforderung zu den Funktionen<br />

fest, die ein zertifiziertes Produkt<br />

erfüllen muss. Matter ist kein<br />

Smart-Home-System, sondern sorgt<br />

für eine gemeinsam verständliche<br />

Sprache im Netzwerk. Für die Automatisierung<br />

und Fernschaltung ist<br />

weiterhin ein separates Smart-Home-<br />

System notwendig. Die Voraussetzung<br />

ist dann, dass dieses System<br />

Matter-kompatibel ist.<br />

Welche Vorteile<br />

bietet Matter?<br />

Lampen, Schalter, Steckdosen,<br />

Heizungsthermostate und Klimaregler,<br />

Jalousien, Rollläden, Bewegungssensoren,<br />

Smart Locks, Media-<br />

Player, Bridges für ZigBee, Kühlschränke,<br />

Geschirrspüler, Waschmaschinen,<br />

Luftreiniger, Raumklimageräte,<br />

Saugroboter, Ventilatoren,<br />

Luftqualitäts-Sensoren sowie<br />

Geräte für Rauch- und Kohlenmonoxid-Alarm.<br />

Es fehlen noch/weiter<br />

vorgesehen sind: Kameras, E-Auto-<br />

Ladefunktion, Energie- und Wassermanagement,<br />

Heimrouter und Access<br />

Points, TV-Geräte.<br />

Kann ich meine bestehenden<br />

Smart-Home-Geräte<br />

mit Matter verwenden?<br />

Hierzu kann man keine generelle<br />

Aussage treffen. Wenn das Gerät<br />

über ausreichend Speicher oder Prozessorleistung<br />

verfügt, ist eine weitere<br />

Verwendung sehr wahrscheinlich.<br />

Sobald der Hersteller des Smart-<br />

Home-Gerätes ein Software-Update<br />

für Matter ermöglicht, ist auch ein<br />

bestehendes Gerät für Matter bereit.<br />

Bei Geräten, die weder per Ethernet<br />

(LAN), Thread oder WiFi (WLAN)<br />

kommunizieren, können sogenannte<br />

Matter-Bridges eingesetzt werden.<br />

Diese sorgen dann dafür, dass die<br />

„fremde“ Sprache Ihres Gerätes in<br />

die von Matter verständliche Sprache<br />

übersetzt wird.<br />

46 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


Gebäudetechnik und -automation<br />

Welche Einschränkungen<br />

hat Matter?<br />

Matter hat auch einige Einschränkungen,<br />

wie z.B.<br />

• eine begrenzte Anzahl von unterstützten<br />

Geräteklassen (wird aber<br />

stetig erweitert)<br />

• fehlende Automatisierung und<br />

die Abhängigkeit von Software-<br />

Updates der Hersteller<br />

• Nicht alle Geräte lassen sich auf<br />

Matter umstellen, aber in der Regel<br />

wird es dafür sogenannte Matter-<br />

Bridges geben.<br />

• Der neue Standard für Smart-<br />

Home-Systeme erlaubt die Einrichtung<br />

und manuelle Steuerung,<br />

nicht aber die automatische Steuerung<br />

oder Fernsteuerung außerhalb<br />

des Heimnetzwerks. Wer viele<br />

Smart-Home-Geräte miteinander<br />

vernetzt, benötigt Funktionen<br />

wie automatisches Ein- und Ausschalten<br />

aufgrund von Sensoren<br />

oder Anwesenheit. Hierfür wird<br />

weiterhin ein Smart-Home- System<br />

erforderlich sein, das alle Komponenten<br />

logisch miteinander verknüpfen<br />

kann.<br />

Noch sind nicht alle Geräte und<br />

Geräte klassen mit Matter kompatibel.<br />

Jedoch kommen kontinuierlich<br />

weitere dazu – daher ist es ratsam,<br />

wenn das Smart-Home-Gerät<br />

schon heute Matter-kompatibel ist.<br />

Fazit<br />

Matter ist ein offener Standard für<br />

Smart-Home-Geräte, der von den<br />

führenden Technologieunternehmen<br />

unterstützt wird. Er verspricht eine<br />

bessere Interoperabilität und Kommunikation<br />

zwischen verschiedenen<br />

Geräten und Plattformen.<br />

Wir sind daher sehr gespannt auf die<br />

positive Entwicklung im Bereich der<br />

Smart-Home-Anwendungen. Das<br />

neue Matter-Logo wird immer weiter<br />

Verbreitung finden. ◄<br />

KNX-Taster „As individual as you are“<br />

Die KNXperts aus Engelskirchen setzen mit den<br />

neuen Produkten Glas Touch Smart und Glas<br />

Touch Smart Plus Maßstäbe für KNX-Taster,<br />

getreu dem Motto „As individual as you are“.<br />

Der neue Multifunktionstaster mit hochauflösendem<br />

6-Zoll-TFT-Farbdisplay im MDT Design<br />

ist individuell an seine Umgebung anpassbar.<br />

Die intuitive Bedienoberfläche lässt sich über<br />

die ETS passend zum Projekt in Funktionsflächen<br />

aufteilen, bis zu 64 Funktionen sind möglich.<br />

Mittels eigenen Designfarben, Hintergrundbildern<br />

oder Logos ist der Taster umfangreich<br />

personalisierbar. Die Ausrichtung des in Weiß<br />

und Schwarz erhältlichen Tasters ist horizontal<br />

und vertikal möglich und eröffnet durch die<br />

Verwendung von Wischgesten und Tastfunktionen<br />

vielfältige Anwendungsmöglichkeiten.<br />

Die Raumfunktionen des MDT Glas Touch<br />

Smart sind umfassend. Zu den Funktionen<br />

der Beleuchtung gehören die einfache Bedienung<br />

von Schalt- und Dimmvorgängen, sowie<br />

die komfortable Einstellung von farbigem Licht<br />

wie Tunable White, HSV, RGB und RGBW.<br />

Die innovative Gruppensteuerung erweitert<br />

die Schalt- und Sonnenschutzfunktionen um<br />

die Möglichkeit eines langen und extra langen<br />

Tastendrucks, beispielsweise zum Fahren der<br />

Jalousie einer ganzen Etage oder zum Schalten<br />

der gesamten Beleuchtung eines Raumes<br />

mit nur einem – längeren – Tastendruck. Mittels<br />

lernbaren Szenenfunktionen können unterschiedlichste<br />

und komplexe Raumsituationen<br />

abgerufen werden.<br />

Dank eingebautem Temperatursensor und der<br />

Integration eines Raumtemperaturreglers für<br />

den Heiz- und Kühlbetrieb entfällt die Notwendigkeit<br />

eines zusätzlichen Temperatursensors<br />

im Raum. Die Einstellung des Sollwerts, die<br />

Betriebsart und die Anzeige des HVAC-Status<br />

erfolgt komfortabel über die entsprechende<br />

Funktion. Die Codeschlossfunktion schützt vor<br />

unbefugtem auf Zugriff auf sensible Raumfunktionen.<br />

Zur Verknüpfung von Funktionen und<br />

Status, beinhaltet der Multifunktionstaster eine<br />

integrierte Logikfunktion.<br />

Die umlaufende weiße Hintergrundbeleuchtung<br />

des MDT Glas Touch Smart kann als Orientierungslicht<br />

in der Nacht, oder zur Signalisierung<br />

von Statusmeldungen verwendet werden.<br />

Die Variante MDT Glas Touch Smart Plus erweitert<br />

diese Funktionalität um RGBW-Farben, beispielsweise<br />

zur farbigen Anzeige eines externen<br />

Status wie der Raumluftqualität. Ein weiteres<br />

Plus dieser Variante ist der integrierte<br />

Lautsprecher für akustische Rückmeldungen<br />

und die Möglichkeit des Anschlusses und der<br />

Auswertung von zwei potentialfreien Kontakten,<br />

wie Fenster- oder Türkontakten.<br />

Der Einbau des MDT Glas Touch Smart incl.<br />

Diebstahl- und Demontageschutz erfolgt in<br />

eine handelsübliche Schalterdose (EU, UK,<br />

CH, CN). Diese umfassende Kompatibilität<br />

macht ihn besonders attraktiv sowohl für Neu-,<br />

als auch Renovierungsinstallationen im Wohnund<br />

Zweckbau.<br />

MDT technologies GmbH<br />

www.mdt.de<br />

Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 47


Gebäudetechnik und -automation<br />

Digitale Innovationen<br />

für nachhaltige Gebäudeautomation<br />

Kieback&Peter optimiert Smart Buildings nachhaltig mit en:solutions.<br />

In einem Department Store in Nürnberg beispielsweise<br />

wurden dadurch 31% Energieverbrauch<br />

eingespart. Ein weiteres Beispiel ist ein<br />

Büro gebäude in Frankfurt, hier konnten beachtliche<br />

37% Einsparungen verzeichnet werden.<br />

„Unsere Lösungen sind nicht nur erprobt, sondern<br />

auch flexibel in bestehende oder neue Gebäudeautomationen<br />

integrierbar. Dadurch ermöglichen<br />

wir eine schrittweise, gezielte Verbesserung von<br />

Effizienz, Komfort und Sicherheit in Gebäuden,<br />

die sich bereits in kurzer Zeit bezahlt macht“,<br />

betont Gregor Molwitz, Manager Markt Energieeffizienzlösungen<br />

bei Kieback&Peter weiter.<br />

Kieback&Peter, seit 1927 ein führender Anbieter<br />

von Gebäudeautomationslösungen, präsentierte<br />

seine innovative Lösungsfamilie en:solutions.<br />

Diese digitalen Technologien, bestehend aus<br />

en:air, en:hybrid, en:predict und en:key, stehen<br />

im Zentrum eines ganzheitlichen Ansatzes für<br />

smarte und nachhaltige Gebäudeautomation.<br />

Die en:solutions bieten eine flexible und effiziente<br />

Smart Building Digitalisierung, die nicht nur die<br />

Betriebssicherheit in Gebäuden erhöht, sondern<br />

auch einen Beitrag zum Klima- und Gesundheitsschutz<br />

leistet. Diese Lösungen sind nicht nur der<br />

Schlüssel zu einem nachhaltigen, sicheren und<br />

wirtschaftlichen Betrieb von Smart Buildings, sondern<br />

auch ein integraler Bestandteil des betrieblichen<br />

CO 2 -Minderungsfahrplans. Mit dem CO 2 -<br />

Minderungsfahrplan bietet Kieback&Peter ein<br />

Lösungspaket zur Reduzierung der CO 2 -Emissionen<br />

von Gebäuden.<br />

„Als Smart Building Solutioneer verbinden wir<br />

intelligente Gebäudetechnik, datenbasierte Services<br />

und vielfache Synergieeffekte zu evolutionären<br />

Lösungen. In diesem Kontext setzen wir auf<br />

unsere Lösungsfamilie en:solutions, die speziell<br />

entwickelte Regelungs-Hardware und -Software<br />

umfasst“, erklärt Christoph Ritzkat, Vor sitzender<br />

der Geschäftsführung bei Kieback&Peter.<br />

Diese praxisorientierten Lösungen sind darauf<br />

ausgerichtet, konkrete Mehrwerte für die Energieund<br />

CO 2 -Bilanz von Gebäuden zu liefern.<br />

Kieback&Peter GmbH & Co. KG<br />

www.kieback-peter.com<br />

Sie unterstützen Anwender dabei,<br />

die Herausforderungen im Klimaschutz,<br />

der Dekarbonisierung,<br />

Urbanisierung, Digitalisierung<br />

und Nachhaltigkeit zu bewältigen.<br />

Beeindruckend hierfür sind<br />

die erzielten Einsparungen durch<br />

en:predict.<br />

Die Lösungsfamilie<br />

en:solutions<br />

im Überblick:<br />

en:air<br />

bedarfsgesteuerte Lüftungsregelung für<br />

ein angenehmes Raumklima und maximale<br />

Energieeffizienz<br />

en:hybrid<br />

Systemregelung für hybride Heizsysteme, die<br />

verschiedene Wärme- oder Kälte erzeuger<br />

effizient orchestriert<br />

en:predict<br />

selbstlernende, vorausschauende Regelung<br />

für HLK-Anlagen (Heizung, Lüftung,<br />

Klimatechnik), die nachhaltig Energieverbräuche,<br />

-kosten und CO 2 - Emissionen<br />

unter Einhaltung aller kundenspezifischen<br />

Komfort bedingungen reduziert<br />

en:key<br />

intelligente Einzelraumregelung für optimale<br />

Energieeffizienz und maximalen Komfort in<br />

jedem Raum<br />

Die en:solutions setzen auf das verbindende<br />

„en:“, was für das Höchstmaß an Energie effizienz<br />

steht. Jeder Baustein der Lösungsfamilie ist perfekt<br />

auf ein spezielles Einsatzgebiet optimiert und<br />

bietet somit konkrete Lösungen für unterschiedliche<br />

Anforderungen.<br />

Mit en:solutions setzt Kieback&Peter einen<br />

weiteren Meilenstein für die Vision von einer<br />

besseren Welt in die Realität um. Das internationale<br />

Familienunternehmen bleibt Wegbereiter<br />

für eine nachhaltige und werthaltige Zukunft,<br />

indem es smarte Gebäudetechnik, datenbasierte<br />

Services und nachhaltige Exzellenz miteinander<br />

verbindet. Wir sichern und erweitern damit den<br />

Wert von Gebäuden und Geschäftsmodellen<br />

und erreichen einen Zugewinn von vielfachem<br />

Klimaschutz, Lebensqualität und gesellschaftlicher<br />

Teilhabe. ◄<br />

48 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


Gebäudetechnik und -automation<br />

Modbus-Integration mit Zusatzfunktionen<br />

MDT technologies GmbH<br />

www.mdt.de<br />

Das neue MDT KNX Modbus Gateway RTU485<br />

des deutschen KNX-Herstellers MDT bietet zahlreiche<br />

praktische Funktionen und erleichtert so<br />

die Einbindung beispielsweise von Wärmepumpen,<br />

Klimageräten, Photovoltaik Wechselrichtern<br />

oder Ladestationen.<br />

Das neue Modbus Gateway ermöglicht den bidirektionalen<br />

Datenaustausch zwischen Modbus<br />

RTU- und KNX-Geräten. So haben die KNXperts<br />

das Modbus-Gateway mit vielen komfortablen<br />

Zusatzfunktionen ausgestattet, wie mathematische<br />

Funktionen, die Vergleicher-Funktion und<br />

bis zu zehn Meldetextfunktionen.<br />

Für das Umrechnen der empfangenen oder der<br />

zusendenden Werte stellt das MDT Modbus<br />

Gateway umfangreiche mathematische Funktionen,<br />

wie Skalierung, Bereichsumrechnung,<br />

Bereichsbegrenzung, Binärfunktionen sowie<br />

die arithmetischen Grundrechenarten zur Verfügung.<br />

Mit diesen Funktionen spart der KNX-<br />

Nutzer zusätzliche Logikbausteine und kann die<br />

Modbus Daten direkt korrekt auf KNX-Anzeigedisplays/Visualisierungen<br />

darstellen. Das MDT KNX<br />

Modbus Gateway ist flexibel als Modbus-Master<br />

oder -Slave einsetzbar, dabei ist die Slave-ID für<br />

jeden Kanal separat auswählbar. Des Weiteren<br />

unterstützt das KNX Modbus Gateway RTU485<br />

bei der Integration eine Vielzahl an KNX-Datenformaten.<br />

Für den Datenaustausch stehen dem<br />

KNX-Nutzer dabei bis zu 200 frei konfigurierbare<br />

Kanäle zur Verfügung. Dabei kann jeder<br />

der 200 Kanäle individuell oder mittels der selbst<br />

konfigurierten Vorlagen eingestellt werden. Verwendet<br />

der KNX-Nutzer diese Vorlagen, muss<br />

lediglich die zu lesende oder die zu schreibende<br />

Modbus-Registrieradresse und die Priorität des<br />

Kanals angegeben werden. So wird die Einbindung<br />

deutlich vereinfach.<br />

Modbus-seitig ist keine zusätzliche Modbus-<br />

Versorgungsspannung notwendig. Die Stromversorgung<br />

erfolgt über den KNX-Anschluss.<br />

Modbus und KNX sind galvanisch voneinander<br />

getrennt. ◄<br />

Direkt auf Gruppenobjekte zugreifen<br />

Das KNX IP BAOS 774.1 secure dient als Schnittstelle<br />

zum KNX sowohl auf Telegrammebene<br />

(KNXnet/IP Tunneling) als auch auf Datenpunktebene<br />

(KNX Application Layer). Somit<br />

können Clients direkt auf Gruppenobjekte über<br />

TCP/IP unter Verwendung eines binären Protokolls<br />

zugreifen.<br />

WEINZIERL ENGINEERING GmbH<br />

www.weinzierl.de<br />

Das Gerät wird mit der ETS konfiguriert und<br />

unterstützt 1000 Objekte. Bis zu zehn Clients<br />

können gleichzeitig auf das Gerät über das<br />

BAOS-Protokoll zugreifen.<br />

BAOS steht für Bus Access and Object Server.<br />

Von jedem Punkt im LAN kann auf den KNX-<br />

Bus zugegriffen werden. Mit dem KNX IP BAOS<br />

774.1 secure ist auch ein Zugriff auf den KNX-<br />

Bus über das Internet möglich.<br />

Die Taster dienen zur Diagnose. Die LEDs zeigen<br />

Betriebszustände sowie Kommunikationsfehler<br />

am Bus an.<br />

Die Spannungsversorgung erfolgt über den<br />

KNX Bus. Das Gerät unterstützt KNX Security<br />

und BAOS Security. ◄<br />

Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 49


Gebäudetechnik und -automation<br />

Aktuelles Gebäudeenergiegesetz fordert<br />

energieeffiziente und intelligente Gebäude<br />

ZF Group<br />

switches-sensors@zf.com<br />

https://switches-sensors.zf.com/<br />

Zum 1.1.<strong>2024</strong> trat das neue Gebäudeenergiegesetz<br />

in Kraft, welches in<br />

Deutschland die gesetzlich erforderlichen<br />

Anforderungen an Gebäude in<br />

Bezug auf die Energieeffizienz regelt.<br />

Die Gebäudeautomation erhält mit<br />

der Neuauflage des Gesetzes eine<br />

stärkere Bedeutung. Eine Möglichkeit<br />

zur Reduzierung der Kosten für<br />

Installation und Wartung der geforderten<br />

Automatisierungssysteme<br />

sind drahtlose Lösungen.<br />

ZF präsentierte passend verschiedene<br />

batterie-und kabellose Anwendungen<br />

für die Gebäudeautomation.<br />

Die notwendige Energieerzeugung<br />

erfolgt dabei auf Basis der Energy-<br />

Harvesting-Technologie von ZF.<br />

Durch die mechanische Betätigung<br />

des Schalters wird ausreichend Energie<br />

erzeugt, um ein Funkprotokoll zu<br />

übertragen.<br />

Wichtigstes Element der ZF Energy<br />

Harvesting Technologie ist der sehr<br />

kompakte Generator (20,1 x 7,3 x<br />

14,3 mm), welcher eine ressourcenschonende<br />

Alternative zu batterie-<br />

oder kabelgebundenen Schaltern<br />

darstellt.<br />

Aufgrund seiner Baugröße eignet<br />

sich der Energy Harvester für eine<br />

Vielzahl von Anwendungen, so dass<br />

sich individuelle Kundenanforderungen<br />

erfüllen lassen.<br />

Durch die Kombination des ZF-<br />

Energy-Harvesters mit zertifizierten<br />

Funkstandards wie zum Beispiel<br />

EnOcean, KNX oder Bluetooth ist<br />

die Interoperabilität mit anderen<br />

Komponenten der Gebäudeautomation<br />

und damit eine Vernetzung<br />

der Systeme möglich. ◄<br />

Energy Harvester für Fenster und Türen<br />

ZF Group<br />

switches-sensors@zf.com<br />

https://switches-sensors.<br />

zf.com/<br />

Die Energy Harvester von ZF leisten<br />

in Applikationen für Fenster<br />

und Türen einen Beitrag zur Energieeffizienz<br />

und Gebäudesicherheit.<br />

Sie überwachen, ob ein Fenster<br />

geöffnet oder geschlossen ist<br />

und verhindern somit, dass Heizenergie<br />

verschwendet wird. Über<br />

Funktechnologie wird der aktuelle<br />

Zustand des Fensters an die zentrale<br />

Gebäudetechnik gemeldet<br />

und bei geöffnetem Fenster wird<br />

die Heizungs- oder Klimaanlage<br />

heruntergefahren. Wenn ein Fenster<br />

oder eine Tür nicht verschlossen<br />

wurde, kann auch diese Information<br />

von einer Zentraleinheit<br />

abgelesen werden.<br />

Damit reduziert sich beispielsweise<br />

der Aufwand für den Wachdienst<br />

in großen gewerblichen<br />

Gebäuden. Durch jede Betätigung<br />

des ZF-Energy- Harvesters<br />

wird ausreichend Energie zum<br />

Versenden eines Funkprotokolls<br />

erzeugt. Die angeschlossene Funkelektronik<br />

übermittelt die Statusinformation<br />

an eine Empfängereinheit.<br />

Damit geben Fenstergriff,<br />

Fensterriegel oder Türschloss bei<br />

jedem Öffnen oder Schließen Meldung<br />

über die Zustandsänderung.<br />

Die komplette batterie- und kabellose<br />

Energy Harvesting Technologie<br />

von ZF ist wartungsfrei und flexibel<br />

anwendbar. Sie kann mit verschiedenen<br />

Funkstandards verwendet<br />

werden wie z.B. Bluetooth,<br />

EnOcean oder kundenspezifische<br />

Funkprotokolle. ◄<br />

50 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


Lichttechnik<br />

Drahtlose Lichtsteuerung neu gedacht<br />

in unserem Werk in Duisburg statt,<br />

die Fertigung innerhalb der EU, was<br />

die Lieferkette positiv beeinflusst.<br />

Durch die Integration von smarten<br />

Steuerungen lassen sich je nach<br />

Applikation bis zu 60% Energie<br />

einsparen.<br />

IN.finite: Produktfamilie<br />

und Zubehör<br />

LED Linear GmbH<br />

info@led-linear.com<br />

www.led-linear.de/<br />

produkte/smart-lighting<br />

Passend zum Thema Smart Lighting,<br />

ist bei LED Linear seit März <strong>2024</strong><br />

die neue IN.finite Casambi 4CH als<br />

Nachfolger der zweikanaligen Variante<br />

verfügbar. Sie unterstützt Planer<br />

und Eigentümer bei der Reduktion<br />

des Energieverbrauches von<br />

Gebäuden durch die bedarfsgerechte<br />

Steuerung von Leuchten. Eine Vielzahl<br />

von konstantspannungsbetriebenen<br />

Leuchten und LED-Bändern<br />

lassen sich mit bis zu vier Kanälen<br />

problemlos ansteuern.<br />

Universell<br />

Durch den weiten Eingangsspannungsbereich<br />

von 12 bis 48 V DC<br />

und einer Kanalbelastbarkeit von bis<br />

zu 2,5 A lassen sich viele Projekte<br />

realisieren. Die zur Verfügung stehenden<br />

Profile in der Casambi App<br />

sind sowohl eine perfekte Kombination<br />

mit LED Linear Produkten,<br />

als auch mit anderen Leuchten und<br />

LED-Bändern mit Konstantspannung<br />

voll kompatibel.<br />

Ideal für Renovierungen<br />

Durch die drahtlose Bluetooth-Mesh-<br />

Kommunikation mittels Casambi<br />

ist ein zusätzliches Verlegen von<br />

Steuerleitungen nicht mehr nötig.<br />

Eine entsprechende Spannungsversorgung<br />

für Leuchte uns Steuerung<br />

reicht aus, die Steuersignale<br />

zwischen der IN.finite und anderen<br />

Systemkomponenten, wie z.B. Sensoren,<br />

Schalter, etc. erfolgt drahtlos.<br />

Nachhaltigkeit<br />

Im Vergleich zum Vorgänger, konnte<br />

die Lebensdauer auf 100.000 h<br />

im Standby oder 65.000 h unter<br />

Volllast auf ein außerordentliches<br />

Niveau angehoben werden, was<br />

zur geringerer Austauschrate führt.<br />

Des Weiteren findet die Entwicklung<br />

Neben der IN.finite Casambi 4CH<br />

gibt es zusätzlich die IN.finite DALI<br />

2CH mit DT6- und DT8 -tandards<br />

im Portfolio.<br />

Für kleinere und mittlere Projekte bietet<br />

LED Linear auch weitere Erweiterungsmöglichkeiten<br />

wie Sensoren,<br />

Gateways, Schalter und mehr an,<br />

also eine Vielfalt an kompatiblem<br />

Zubehör. Endkappen inklusive Zugentlastung<br />

sind ebenfalls Teil des<br />

verfügbaren Portfolios.<br />

Hauptmerkmale:<br />

• Formfaktor 188 x 30 x 21 mm<br />

(LxBxH)<br />

• 4 Kanäle mit bis zu 240 W<br />

@ 24 V DC<br />

• geeignet für 4x Mono, 2x IQW,<br />

1x RGB, 1x RGBW<br />

• separate Endkappen für Leuchteneinbau<br />

oder alleinige Nutzung<br />

• direkter Anschluss eines analogen<br />

(Helligkeit) und eines digitalen (ON/<br />

OFF) Sensors möglich<br />

• Eingang für 12 bis 48 V DC<br />

• Funkreichweite bis zu 90 m<br />

im Freien<br />

• hohe PWM-Rate 1,6 kHz<br />

• automatisierte Leistungsreduzierung<br />

bei Überlast ◄<br />

Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 51


Lichttechnik<br />

Überzeugende Symbiose von Produkten und Themen<br />

Die Lichtspezialisten aus Königsberg/Bayern präsentierten ihre Neuheiten<br />

und Highlights unter dem Motto „light in motion“.<br />

Regiolux GmbH<br />

info@regiolux.de<br />

www.regiolux.de<br />

„Light in motion“ lautete das diesjährige<br />

Motto der Regiolux GmbH auf<br />

der Light + Building. Damit richtete<br />

der Leuchtenhersteller aus Königsberg/Bayern<br />

den Fokus in erster Linie<br />

auf Tugenden, die heute mehr denn<br />

je eine tragende Rolle spielen und<br />

eine weiterhin innovationsreiche<br />

Zukunft garantieren: Qualität, Nachhaltigkeit<br />

und Service. Regiolux ist<br />

überzeugt, dass diese konsequente<br />

und pragmatische Ausrichtung das<br />

Unternehmen mit über 70 Jahren<br />

Tradition fit für die Zukunft macht.<br />

Neben einer ganzen Reihe an innovativen<br />

Produktneuheiten konnte<br />

sich das Fachpublikum über viele<br />

kundenorientierte Lösungen informieren<br />

sowie über die besonderen<br />

Leistungen des Unternehmens<br />

hinsichtlich Service und Nachhaltigkeit.<br />

Dazu gehört beispielsweise<br />

auch die optimierte Verpackung für<br />

Großmengen (GreenPac).<br />

Herausragende Kompetenz<br />

zeigte Regiolux einmal mehr im Produktbereich<br />

Lichtbandsysteme SDT<br />

und SRT. Dies wurde schon beim<br />

Anblick des Messestands deutlich,<br />

dessen Außenhülle komplett aus Lichtbändern<br />

gestaltet war. Zu den überzeugenden<br />

Neuerungen gehörte beispielsweise<br />

ein Geräteträger, der die<br />

magische Grenze der Lichtausbeute<br />

von 200 lm/W übertrifft. Außerdem<br />

ist es möglich, durch unterschiedliche<br />

Performance-Levels im Lichtbandsystem<br />

SRT die Beleuchtungslösung<br />

perfekt an die Einsatzbedingungen<br />

und Lebensdauer-Vorgaben<br />

anzupassen. Auch gezeigt wurden<br />

neue Linsentechniken wie die Opti-<br />

Lens Technologie und zusätzliche<br />

Lichtverteilungen bei der Central.<br />

Line.Optic.<br />

Für die<br />

Anwendungsbereiche<br />

„Office“ und „Bildung“<br />

wurden dem Publikum gleich mehrere<br />

Produktneuheiten präsentiert:<br />

So ist die erfolgreiche Leuchtenfamilie<br />

alevo um eine Version in 600 mm<br />

Länge für Wand und Decke erweitert<br />

worden. Die Backlight-Leuchtenfamilie<br />

lowea wird in Kürze weiter ausgebaut<br />

und lässt sich noch vielseitiger<br />

anwenden. Mit der tirabo hat<br />

Regiolux eine Leuchtenserie mit der<br />

besonders gut entblendeten OptiLens<br />

Linsentechnologie vorgestellt. Diese<br />

neue Produktreihe, bestehend aus<br />

Pendel-, Anbau- und Einbauleuchten,<br />

besticht durch ihre feine Eleganz<br />

in Kombination mit der perfekten<br />

Lichtverteilung nicht nur für<br />

Bildschirmarbeitsplätze, sondern<br />

auch für Schulen und viele weitere<br />

Anwendungsgebiete.<br />

Der Applikationsbereich<br />

„Industrie und Logistik“<br />

wurde erweitert mit der ersten,<br />

starken IK10/IP69K-Leuchte für<br />

den Außenbereich: tubolin plus.<br />

Damit bietet diese neue Leuchte den<br />

größtmöglichen Schutz gegen das<br />

Eindringen von Staub und Wasser.<br />

Weder hohe Wassertemperaturen<br />

noch hoher Wasserdruck können<br />

ihr etwas anhaben. Zugleich weist<br />

tubolin plus eine enorme Stoßfestigkeit<br />

auf. Indoor ist die neue Rohrleuchtenserie<br />

tubolin ein wahrhaftiger<br />

Alleskönner und eignet sich<br />

beispielsweise hervorragend für<br />

Busbahnhöfe und ist gegen chemische<br />

Einflüsse z.B. in Stallungen<br />

hochbeständig. Sie überzeugte viele<br />

Besucher auf Anhieb. Im Segment<br />

Feuchtraumleuchten wurde die<br />

neue pirola evo vorgestellt, sowie<br />

Die Lichtband-Systeme SDT und SRT überzeugen mit Spitzenwerten in der<br />

Lichtausbeute, mit neuen Lichttechniken und Lichtverteilungen.<br />

Kundenorientiertes Handeln und Abfallvermeidung gehören gleichermaßen<br />

zur Identität von Regiolux: In der formstabilen Großverpackungslösung<br />

GreenPac werden Beleuchtungslösungen wie Lichtbandsysteme ab Werk<br />

direkt auf die Baustelle geliefert.<br />

52 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


Lichttechnik<br />

zahlreiche Verbesserungen bei<br />

der erfolgreichen Leuchtenfamilie<br />

maran. Auch im Kompetenzfeld<br />

Reinraumbeleuchtung stellte<br />

Regiolux Neuerungen in der Lichttechnik<br />

mittels KSF-Technologie<br />

bei der aduna vor.<br />

Bei all den unterschiedlichen und<br />

anspruchsvollen Einsatzbedingungen<br />

wurde die Bedeutung des<br />

Service-Gedankens bei Regiolux<br />

sehr gut sichtbar: Viele Produkte<br />

können in zahlreichen Varianten<br />

gefertigt werden. So entstehen,<br />

wie beispielsweise bei der worker<br />

plus, passgenaue „BTO“ (Buildto-Order)-Lösungen.<br />

Das bedeutet:<br />

Mögliche Projektlösungen<br />

sind bereits vorgedacht und stehen<br />

somit schnell und unkompliziert<br />

zur Verfügung.<br />

Am Beispiel der Sportstättenbeleuchtung<br />

erhielten interessierte<br />

Messebesucher einen anschaulichen<br />

Eindruck, was ein Licht-<br />

Management-System bewirken<br />

kann. Gezeigt wurde dies anhand<br />

der ballwurfsicheren Leuchte ballea<br />

und am Lichtband SDT-Match. Das<br />

Ergebnis: Mit dem richtigen Licht-<br />

Management-System kann nahezu<br />

jedes Regiolux-System zu einer<br />

technisch überzeugenden und<br />

zugleich wirtschaftlichen Beleuchtungslösung<br />

verschmelzen.<br />

Nachhaltig und vielfältig kann die<br />

Sanierung von Beleuchtungsanlagen<br />

gelöst werden, das stellte Regiolux<br />

auf dem Messestand ebenfalls<br />

unter Beweis. An einer Werkbank<br />

konnten Besucher die Sanierungskonzepte<br />

GreenKit und changy persönlich<br />

ausprobieren und sich von<br />

der einfachen Montage überzeugen.<br />

Und mit Sanierungsgeräteträgern<br />

SDGE werden sogar 40<br />

Jahre alte Regiolux-Lichtbänder<br />

wieder zu leistungsfähigen, effizienten<br />

Beleuchtungslösungen, die<br />

dem aktuellen Stand der Technik<br />

entsprechen.<br />

Zur Präsentation „light in motion“<br />

gehörte auf dem Messestand auch<br />

das Innovation-Lab, mit dem Regiolux<br />

produktübergreifend modernste<br />

Technologien in den Fokus rückte.<br />

Themen der Lichtqualität, Lichtspektrums-Messung,<br />

Flickerbewertung<br />

und deren praktische Anwendung<br />

in den unterschiedlichen Bereichen<br />

waren hier Schwerpunkte. Genauso<br />

wie die Effizienz und Alltagstauglichkeit<br />

fortschrittlicher Lichttechnik<br />

veranschaulicht wurde. ◄<br />

Hochtemperaturleuchte für bis zu 85 °C Umgebungstemperatur<br />

zellanherstellung in Verbindung<br />

gebracht. Jedoch gibt es eine Vielzahl<br />

weiterer Bereiche in denen<br />

regelmäßig hohe Umgebungstemperaturen<br />

bestehen und zugleich<br />

verlässliche Beleuchtung notwendig<br />

ist. Man denke hierbei nur an<br />

Trocknungsanlagen, die in unterschiedlichsten<br />

Branchen betrieben<br />

werden, an Müllverbrennungsanlagen,<br />

die Papier- und Wellpappenherstellung<br />

u.v.m.<br />

Für die Vielfalt der Einsatzbereiche<br />

bietet der Hersteller LEDAXO speziell<br />

konzipierte LED-Hochtemperaturleuchten,<br />

die für Umgebungstemperaturen<br />

bis 85 °C ausgelegt<br />

sind. Erhältlich ist die Hochtemperaturleuchte<br />

HL-05-T85 standardmäßig<br />

mit einem Lichtstrom<br />

von 18.000 oder 24.000 Lumen<br />

bei einer Leistungsaufnahme von<br />

150 bzw. 200 W.<br />

LEDAXO GmbH & Co. KG<br />

www.ledaxo.de<br />

LED-Beleuchtung gilt inzwischen<br />

weitgehend als Standard in<br />

nahezu allen Industrie- und Logistikbereichen.<br />

LED-Strahler, LED-<br />

Hallenleuchten wie auch LED-Mastleuchten<br />

für die Außenbeleuchtung<br />

werden als energieeffiziente und<br />

langlebige Beleuchtungslösungen<br />

geschätzt.<br />

Herausfordernd wird es jedoch,<br />

wenn es um Einsatzbereiche geht,<br />

in denen besonders hohe Umgebungstemperaturen<br />

bestehen.<br />

Werden hier LED-Strahler oder<br />

LED-Hallenleuchten montiert, die<br />

auch für übliche Umgebungstemperaturen<br />

Verwendung finden, so<br />

sind Lichtstromreduzierungen oft<br />

schon nach relativ kurzer Nutzungsdauer<br />

die Folge und im weiteren<br />

Verlauf der Nutzung zeigen sich<br />

häufig vermehrt Ausfälle.<br />

Hohe Umgebungstemperaturen<br />

werden häufig zunächst mit der<br />

Zement- und Stahlindustrie, Gießereien<br />

oder der Glas- und Por-<br />

Die zur Herstellung verwendeten<br />

speziell ausgewählten Komponenten,<br />

wie Keramikplatinen,<br />

besonders hochwertige LEDs<br />

und die speziell optimierte Wärmeabführung<br />

in Verbindung mit der<br />

sehr robusten Gesamtkonstruktion,<br />

machen diese Hochtemperaturleuchte<br />

zu einer langlebigen<br />

und leistungsstarken Lichtquelle,<br />

so LEDAXO. Die Verlässlichkeit<br />

der Leuchte unterstreicht<br />

der Hersteller mit einer Garantie<br />

von 5 Jahren ohne Betriebsstundenbegrenzung..<br />

◄<br />

Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 53


Lichttechnik<br />

LED-Stehleuchten bald Standardausstattung<br />

in modernen Büros<br />

LEDAXO bietet vielfältige Lösungen für unterschiedlichste Anforderungen<br />

LED-Stehleuchte SL-08 TWIN-T für optimale<br />

Ausleuchtung von 2 nebeneinander liegenden<br />

Arbeitsplätzen<br />

Mehrplatz-Stehleuchten ermöglichen die Ausleuchtung mehrerer Arbeitsplätze<br />

In der Welt der Büro- und Arbeitsraumgestaltung<br />

stehen Planer, Architekten und Einrichter<br />

vor der ständigen Herausforderung, Büroflächen<br />

optimal auszuleuchten und gleichzeitig Veränderungen<br />

im Verlauf der Nutzung hinsichtlich<br />

Anzahl und Anordnung der Arbeitsplätze flexibel<br />

zu ermöglichen.<br />

Eine gleichmäßige Flächenbeleuchtung führt oft<br />

zu Überdimensionierung der Beleuchtung und<br />

erhöhten Kosten, während eine arbeitsplatzbezogene<br />

Auslegung hohe Flexibilität und Effizienz<br />

mit sich bringt.<br />

LEDAXO GmbH & Co. KG<br />

www.ledaxo.de<br />

Vielfältige Vorteile<br />

Hier setzen die LED-Stehleuchten von LEDAXO<br />

an, die mit vielfältigen Vorteilen überzeugen:<br />

• Flexibilität der Platzierung<br />

Stehleuchten sind direkt an den Arbeitsplätzen<br />

positioniert und ermöglichen eine einfache<br />

Veränderung der Platzierung je nach Bedarf.<br />

• individuelle Anpassungsmöglichkeiten<br />

Nutzer können die Lichtstärke und Farbtemperatur<br />

individuell nach ihren Bedürfnissen<br />

steuern, was für erhöhten Komfort hinsichtlich<br />

einer optimale Arbeitsumgebung sorgt.<br />

• intelligente Sensortechnologie<br />

Tageslichtsensoren und Präsenzmelder reagieren<br />

automatisch auf Veränderungen in der<br />

Umgebung und sorgen für eine effiziente Nutzung<br />

der Beleuchtung, was zu Energieeinsparungen<br />

führt.<br />

• optimale Lichtverteilung<br />

Die Kombination aus direkter und indirekter<br />

Lichtabstrahlung gewährleistet eine gleichmäßige<br />

Ausleuchtung der Arbeitsfläche und schafft<br />

eine angenehme Arbeitsplatzatmosphäre.<br />

• effiziente Flächennutzung<br />

Mehrplatz-Stehleuchten ermöglichen die Ausleuchtung<br />

mehrerer Arbeitsplätze mit einer<br />

Leuchte, was Platz spart und Investitionskosten<br />

reduziert.<br />

LED-Stehleuchte SL-08-TWIN mit<br />

Tageslichtsensoren und Präsenzmelder für eine<br />

effiziente Nutzung der Beleuchtung<br />

Dank der Vielzahl innovativen Lösungen von<br />

LEDAXO wird die Bürobeleuchtung nicht nur<br />

effizienter, sondern auch komfortabler und<br />

flexibler. Elektriker, Fachplaner und Büroeinrichter<br />

finden in den LED-Stehleuchten<br />

von LEDAXO innovative und verlässliche<br />

Lösungen für ihre Projekte. ◄<br />

Die Kombination aus direkter und indirekter<br />

Lichtabstrahlung gewährleistet eine optimale<br />

Ausleuchtungw<br />

54 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


Lichttechnik<br />

Robuste Feuchtraumleuchte für Gewerbe und Industrie<br />

Müller-Licht erweitert sein Feuchtraumleuchten-Sortiment<br />

um eine weitere professionelle<br />

Lösung: Die Produktfamilie Aqua-Power. Bestehend<br />

aus vier IP65-Feuchtraum-Wannenleuchten<br />

in unterschiedlichen Längen und Ausführungen,<br />

ergänzt Aqua-Power die bisherige professionelle<br />

Produktlinie Aqua-Profi. Im Unterschied zu ihr<br />

ist Aqua-Power als Wannenleuchte konzipiert,<br />

was ein einfaches Austauschen der LED-Röhre<br />

im Inneren erlaubt, welche eine Nutzungsdauer<br />

von etwa 25.000 h bietet.<br />

Elektrisch und mechanisch stabil<br />

Dank integriertem Überspannungsschutz sind die<br />

Lampen besonders langlebig. Das wannenförmige<br />

Gehäuse der Aqua-Power hat eine schlagfeste,<br />

mit stabilen Edelstahlclips befestigte Abdeckung.<br />

Wannenleuchten gelten als sehr robust und bieten<br />

sicheren Schutz vor Feuchtigkeit, Staub und<br />

mechanischen Belastungen, was sie zur idealen<br />

Beleuchtungslösung für den anspruchsvollen<br />

Profi und industrielle sowie gewerbliche Umgebungen<br />

macht.<br />

Aufgrund ihrer hohen Schutzklasse IP65 ist<br />

Aqua-Power staub- und feuchtigkeitsresistent.<br />

Die erste Ziffer (6) gibt den Schutzgrad gegen<br />

das Eindringen von Feststoffen an. Sechs ist die<br />

höchste verfügbare Schutzklasse und bedeutet,<br />

dass die Leuchte staubdicht ist. Die zweite Ziffer<br />

(5) gibt den Schutzgrad gegen das Eindringen<br />

von Wasser an. Der Schutzgrad Fünf bedeutet,<br />

dass die Leuchte Strahlwasser aus beliebigen<br />

Winkeln Stand hält. Damit ist sie vollständig<br />

gegen Spritzwasser geschützt.<br />

Da sich in Fabriken, Lagerhallen, Produktionsund<br />

Werkstätten eine hohe Luftfeuchtigkeit, Staub<br />

oder chemische Dämpfe entwickeln können, sind<br />

Feuchtraumleuchten mit einem stabilen Gehäuse<br />

und einer hohen Schutzklasse für eine sichere<br />

und zuverlässige Beleuchtung unverzichtbar.<br />

Hohe Lichtleistung<br />

Die Aqua-Power punktet nicht nur durch Robustheit,<br />

sondern auch durch ihre Lichtleistung. Mit<br />

4000 K bietet sie neutralweißes Licht und eine<br />

ideale Arbeitsbeleuchtung für konzentriertes und<br />

präzises Arbeiten. Je nach Länge und Ausführung<br />

als ein- oder zweiflammige Leuchte bietet sie bis<br />

zu 7000 Lumen (2x 3500 lm) Lichtausbeute und<br />

damit eine einzigartige Helligkeit.<br />

Einfache Installation<br />

Die integrierte Durchgangsverdrahtung macht<br />

die Installation mehrerer Leuchten in kürzester<br />

Zeit dank einfacher Montage möglich.<br />

Der Powerfaktor von >0,9 ermöglicht sichere<br />

Beleuchtungsprojekte ohne externe Kompensation.<br />

Es können bis zu 24 einflammige<br />

und zwölf zweiflammige 1,2 m lange Leuchten<br />

miteinander verbunden werden. Bei den<br />

1,5 m langen Leuchten können bis zu 20 (einflammig)<br />

oder zehn (zweiflammig) miteinander<br />

verbunden werden.<br />

Aqua-Power eignet sich u.a. für industrielle<br />

Umgebungen wie Fabrik- und Werkhallen,<br />

Lebensmittelverarbeitungsbetriebe, Gesundheitseinrichtungen<br />

wie Krankenhäuser, Pflegeheime<br />

und Labore, Parkhäuser, Bahnhöfe<br />

sowie Tiefgaragen. ◄<br />

Müller-Licht<br />

www.mueller-licht.de<br />

Bezeichnung<br />

Aqua-Power 1-flammig/120 cm<br />

Aqua-Power 2-flammig/120 cm<br />

Aqua-Power 1-flammig/150 cm<br />

Aqua-Power 2-flammig/150 cm<br />

Technische Daten<br />

16 W · 2500 lm · 4000 K<br />

2x16 W · 2x 2500 lm · 4000 K<br />

20 W · 3500 lm · 4000 K<br />

2x20 W · 2x 3500 lm · 4000 K<br />

Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 55


Elektroinstallation<br />

Sicherheit & Komfort mit intelligenten Steckdosen<br />

GEWISS stellte unlängst die neueste<br />

Range an hochmodernen<br />

Steck dosen mit integriertem Fehlerstromschutz<br />

vor.<br />

Sie macht die Nutzung von Haushaltsgeräten<br />

für die ganze Familie<br />

sicherer: Der eingebaute Fehlerstromschutz<br />

erkennt defekte Geräte und<br />

trennt sie schnell vom Netz, ohne<br />

die Stromversorgung im übrigen<br />

Haushalt zu unterbrechen.<br />

GEWISS<br />

DEUTSCHLAND GmbH<br />

gewiss@gewiss.de<br />

www.gewiss.com/de/de/<br />

Passend zu allen gängigen Schalterprogrammen<br />

gibt es die intelligenten<br />

Steckdosen jetzt auch im Abdeckungsmaß<br />

55 und in der beliebten<br />

Farbe Verkehrsweiß.<br />

Hintergrund: Elektrische Haushaltsgeräte,<br />

Fernseher, Stereoanlage,<br />

Tablet und Smartphone, PC, Beamer<br />

– in einem modernen Haushalt<br />

brauchen zahlreiche Geräte<br />

gleichzeitig Strom. Und nicht nur<br />

hier. Auch in Garagen, Kellern und<br />

im Außenbereich sollte sich für<br />

jedes Gerät bei Bedarf eine freie<br />

Steckdose finden. Schließlich verfügen<br />

immer mehr Haushalten über<br />

E-Bikes, E- Scooter oder elektrische<br />

Rasenmäher – und die wollen auch<br />

geladen werden.<br />

Mit den neuen RCD-Sicherheitsteckdosen<br />

von GEWISS zieht jetzt ein<br />

Höchstmaß an Sicherheit und Komfort<br />

in alle Privaträume ein. Denn im<br />

Fehlerfall schaltet das eingebaute<br />

Schutzsystem defekte Geräte ab<br />

bevor ein Sicherheitsrisiko entsteht.<br />

Die Stromversorgung aller anderen<br />

Geräte bleibt dabei ohne jegliche<br />

Unterbrechung bestehen. Ergänzend<br />

zu den intelligenten Steckdosen<br />

hat GEWISS ein Sortiment an<br />

lokalen Fehlerstromschutzgeräten<br />

entwickelt und bietet damit ein<br />

umfassendes Angebot für mehr<br />

Schutz und Flexibilität im Haushalt.<br />

Die neuen Produkte umfassen sechs<br />

Typen + eine Dose für alle Typen:<br />

• 2 ohne Klappdeckel 10 mA + 30 mA<br />

• 2 mit Klappdeckel 10 mA + 30 mA<br />

• 2 FI-Einheiten 10 mA + 30 mA<br />

Die Vorteile:<br />

• neue „55er“-Abdeckung:<br />

Integration in Standard-<br />

Schalterprogramme<br />

mit dem 55er-Maß<br />

• „Durchschleifen“ möglich<br />

(nachgeschaltete Steckdosen<br />

werden geschützt)<br />

• nur eine AP-Dose für IP21, IP44<br />

und FI-Einheit: Die Dose ist<br />

kompatibel mit der vorherigen<br />

Version der IP44-Steckdosen<br />

• RAL 9016 (Verkehrsweiß)<br />

Geeignet für folgende Anwendungen:<br />

• Sanierung (Bäder, Balkone)<br />

• Nachrüsten von Steckdosen ◄<br />

Voller Durchblick ins Gehäuse<br />

FIBOX sorgt mit einer Vielzahl von<br />

Fenstertüren, transparenten und<br />

rauchgrau getönten Gehäusedeckeln<br />

sowie speziellen Schutzfenstern<br />

für Durchblick in der<br />

Gehäuse sparte.Für alle 17 Gehäusegrößen<br />

der witterungs- und korrosionsbeständigen,<br />

für anspruchsvolle<br />

Industrieumgebungen sowie den<br />

Außeneinsatz ausgelegten Baureihe<br />

ARCA IEC bietet der Hersteller<br />

entsprechende Türen mit transparentem<br />

Sichtfenster an.<br />

Auch die in quadratischen Gehäuseformaten<br />

mit 300, 400 und 500 mm<br />

Seitenlänge verfügbaren ARCA-<br />

Varianten sind wahlweise mit<br />

grauem Gehäusedeckel oder Fenstertür<br />

erhältlich.<br />

Für die mit 260 Modellen variantenreichste<br />

FIBOX-Serie MNX führt der<br />

Hersteller Deckel in grauem oder<br />

rauchgrau-transparentem sowie auf<br />

Anfrage auch klar-transparentem<br />

Design im Sortiment. Die auf die<br />

aktuellen Anforderungen von Industrie,<br />

IoT und Gebäude technik<br />

zugeschnittenen NEO-Gehäuse<br />

sind in den Größen 320 x 220 x<br />

150, 320 x 320 x 150 und 420 x 320<br />

x 150 mm mit transparentem oder<br />

grauem Deckel lieferbar.<br />

56<br />

Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


Elektroinstallation<br />

Innovative 11-kW-Wallbox<br />

BMZ Germany GmbH<br />

www.bmz-group.com<br />

Als variable Alternative, um<br />

Anzeigen, Schalt- und Bedienkomponenten<br />

vor Verschmutzung,<br />

Nässe und unbefugtem Zugriff<br />

zu schützen, hat FIBOX robuste<br />

Instrument Protection Windows<br />

(PW) zur modellüber greifenden<br />

Montage entwickelt.<br />

Die jetzt in fünf Abmessungen<br />

von 291 x 243 bis 503 x 451 mm<br />

erhältlichen Schutzfenster aus<br />

Polycarbonat lassen sich schnell<br />

und einfach auf Schaltgehäuse<br />

und Pult anlagen verschiedenster<br />

Art montieren.<br />

Die PW-Modelle bestehen aus<br />

einem Rahmen mit durch gehendem<br />

Die BMZ Group stellte mit POWER-<br />

2CAR eine innovative Wallbox<br />

für das Laden von Elektrofahrzeugen<br />

vor. POWER2CAR ist eine<br />

zukunftsweisende Wallbox-Lösung<br />

für zuhause, die Elektroautobesitzern<br />

Autarkie von Verfügbarkeit und<br />

Preisgestaltung öffentlicher Lademöglichkeiten<br />

gewährt.<br />

Scharnier und einer transparenten<br />

Ab deckung. Durch den großen<br />

Sichtbereich lassen sich die<br />

abgedeckten Schalt-, Anzeigeund<br />

Steuer komponenten auch<br />

im geschlossenen Zustand jederzeit<br />

gut beobachten. Aufgrund der<br />

Innenhöhe von 85 mm werden zum<br />

Beispiel auch Schlüssel schalter<br />

sicher geschützt.<br />

Bei geschlossenem Fenster wird<br />

eine Schlagfestigkeit von IK09<br />

sowie die Schutzart IP66 bzw.<br />

NEMA 4X erreicht.<br />

FIBOX GmbH<br />

www.fibox.de<br />

POWER2CAR ist die perfekte Ergänzung<br />

für Smart-Living-Konzepte im<br />

Ein- und Mehrfamilienhaus mit Photovoltaik-Anlage.<br />

Als Motivation für die eigenent wickelte<br />

Sortimentsergänzung nennt BMZ<br />

sein Anliegen, Familien die Einstiegshürde<br />

in die Energie- und Verkehrswende<br />

zu senken, durch Verfügbarkeit<br />

bestens aufeinander abgestimmter<br />

Komponenten aus einer<br />

Hand. So ist POWER2CAR bspw.<br />

ideal auf den BMZ Hybridwechselrichter<br />

POWER2GRID abgestimmt.<br />

Bei zusätzlicher Nutzung des BMZ<br />

GridSwitch kann POWER2CAR<br />

auch bei Ausfall des öffentlichen<br />

Stromnetzes im „BackUp-Betrieb“<br />

genutzt werden. POWER2CAR ist<br />

ferner für eine Nutzung in Kombination<br />

mit den BMZ Heimspeichern<br />

POWER4HOME und HYPERION<br />

optimiert. Der Komplettverbund<br />

von Photovoltaikanlage, Wechselrichter,<br />

Wallbox, GridSwitch und<br />

Heim speicher ermöglicht eine<br />

ideale Überschussverteilung des<br />

über die Photo voltaikanlage gewonnen<br />

Stroms anstelle einer Einspeisung<br />

in das öffentliche Stromnetz<br />

zu unattraktiven Konditionen.<br />

POWER2CAR ist rund und mit<br />

handlichen 3,2 kg (ohne Kabel)<br />

und einem geringen Platzbedarf<br />

bei einer Breite und Höhe von nur<br />

gut 38 cm sowie einer Tiefe von<br />

gut 18 cm sehr anwenderfreundlich.<br />

Die Montage von POWER-<br />

2CAR ist einfach und kann von einer<br />

Person erledigt werden. POWER-<br />

2CAR kann nahezu überall montiert<br />

werden bis hin zu Höhenlagen von<br />

3000 m über dem Meeresspiegel.<br />

Auch ein Einsatz in Gebieten mit<br />

hoher Luftfeuchtigkeit von bis zu<br />

95% ist möglich.<br />

POWER2CAR überzeugt mit seiner<br />

technischen Ausgereiftheit gemäß<br />

internationaler (Sicherheits-)Standards<br />

und bietet Usern beliebte<br />

Features und technische Eigenschaften,<br />

wie:<br />

• maximale Ladeleistung<br />

von 11 kW<br />

• Nutzbarkeit in einer<br />

großen Temperatur-Range<br />

von -30 bis +45 °C<br />

• RFID-Authentifizierung zum<br />

Ausschluss nicht autorisierter<br />

Nutzung (Stromdiebstahl)<br />

• einfache Remote- Einspielung<br />

von Software-Updates<br />

via WLAN oder Ethernet<br />

• Standardkommunikation<br />

zwischen Ladesäule und<br />

Fahrzeug gem. ISO 15118<br />

• nahtlose Kommunikation mit<br />

dem gesamten heimischen<br />

Energiesystem via EEBus<br />

Software-Schnittstelle<br />

• OCPP-1.6j-Konformität als<br />

gängigsten Nachrichtenstandard<br />

für die Kopplung<br />

von Wallbox und Steuerungssystemen<br />

zwecks Lastverteilung<br />

und intelligentem Laden<br />

• Unempfindlichkeit gegenüber<br />

Staub und Wasserstrahlen aus<br />

einem beliebigen Winkel gemäß<br />

Schutzklasse IP55<br />

• Stoßfestigkeit gemäß<br />

der höchstmöglichen<br />

Schutzklasse IK10<br />

• Made in Europe und basierend<br />

auf German Engineering ◄<br />

Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 57


Elektroinstallation<br />

LED-Treiber mit kompakten Abmessungen<br />

Schukat electronic<br />

www.schukat.com<br />

Der Distributor Schukat nimmt die Mean Well XLN/<br />

XLC NFC-Serie in sein Portfolio auf. Die neuen<br />

LED-Schaltnetzteile sind mit einem Kunststoffgehäuse<br />

der Schutzklasse II (IP67 für XLN bzw.<br />

IP20 für XLC) und doppelter Isolierung ausgestattet.<br />

Die XLN-Serie umfasst alle Kabeltypen<br />

und die XLC-Serie Terminals mit oder ohne Endkappe<br />

und Zugentlastung, um die unterschiedlichen<br />

Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen.<br />

Die XLN-25 und XLN-40 Bauteile sind 114 x 44<br />

x 32 mm und der Typ XLN-60 ist 141,5 x 49 x<br />

32 mm groß.<br />

Die Serie XLC gibt es in zwei Varianten: als<br />

Netzteil für den Einbau in Endgeräte ohne Endkappe<br />

und Zugentlastung und als unabhängiges<br />

Betriebsgerät mit Endkappe und Zugentlastung,<br />

jeweils mit unterschiedlichen Abmessungen: Ohne<br />

Endkappe sind XLC-25 und XLC-40 107 x 40 x<br />

32 mm und XLC-60 136 x 45 x 32 mm groß; mit<br />

Zugentlastung sind die XLCs je 40 mm länger.<br />

Zu den besonderen Eigenschaften zählen eine<br />

konstante Ausgangsleistung oder eine konstante<br />

Ausgangsspannung (12,24 und 48 V) je nach Typ,<br />

niedrige Leerlaufleistung (unter 0,5 W), einstellbare<br />

Ausgangsströme per NFC-Programmierung<br />

über die Mean Well App sowie analoge oder digitale<br />

Dimmung (0...10 V, PWM-Signal, Widerstand,<br />

PUSH-Dimm und DALI-2).<br />

Weitere Features der flickerfreien LED-Netzteile<br />

sind EL-Label (Notlichtbetriebsgerät), Eingangsspannungsbereich<br />

von 100 bis 305 V AC (47 bis<br />

63 Hz) bzw. 141 bis 431 V DC, maximaler Einschaltstoßstrom<br />

von 10 A, Leckstrom unter 0,75<br />

mA, eine Isolationsspannung I/P-O/P von 3750<br />

V AC. Sie sind auf einen Betriebstemperaturbereich<br />

von -25 bis +90 °C ausgelegt.<br />

Die XLN/XLC NFC-Serie verfügt über einen integrierten<br />

PFC-Schaltkreis und ist gegen Übertemperatur<br />

sowie Kurzschluss geschützt. Sie<br />

entspricht EN61347-1, EN61347-2-13, EN62384,<br />

EN55015 sowie EN61547.<br />

Durch die Einhaltung der IEC 61347- und UL<br />

8750-Spezifikationen für Beleuchtung gewährleistet<br />

die neue XLN/XLC-Serie Anwendersicherheit<br />

und Produktqualität. Die Serie eignet sich<br />

ideal für LED-Beleuchtungsanwendungen sowohl<br />

für den Innen- als auch Außenbereich. Zu den<br />

Anwendungen zählen Einbau strahler, gewerbliche<br />

und dekorative Beleuchtung, LED- Streifen,<br />

digitale DALI-Beleuchtung und mehr. Mean Well<br />

gewährt auf diese Bauteile eine Garantie von<br />

fünf Jahren. ◄<br />

Universal-Verputz-Deckel – vollkompatibel mit allen UP-Dosen<br />

Schnabl Stecktechnik GmbH<br />

www.schnabl.works<br />

Einer für alle: Die Anwendungsbreite<br />

von Schnabls Universal-Verputz-<br />

Deckel (UPD) stellt die universelle<br />

Kompatibilität mit allen Unterputzdosen<br />

unterschiedlicher Hersteller<br />

sicher.<br />

Damit gelingt die unabhängige,<br />

schnelle und mühelose Ab deckung<br />

von Unterputz dosen ohne den Einsatz<br />

von Werkzeug. Auch das Auffinden<br />

und Entfernen des verputzten<br />

Deckels erfordert nur Sekunden:<br />

Kunststoffmarker kennzeichnen die<br />

Position der Unterputzdose, während<br />

der mitgelieferte Kronenbohrer<br />

für ein exaktes und schadenfreies<br />

Ausbohren sorgt.<br />

58 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


Elektroinstallation<br />

Kompakter Überspannungsschutz für die Wallbox<br />

Mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Mobilität<br />

in Deutschland wächst der Bedarf an Lösungen<br />

für ein sicheres Laden. Raycap, internationaler<br />

Hersteller von Elektronikkomponenten für<br />

Überspannungsschutz, Überspannungsschutzsystemen<br />

und Monitoring-Geräten, erweitert mit<br />

dem neuen ProBloc EV T2 V sein Sortiment an<br />

Überspannungsschutz-Lösungen für E-Auto-<br />

Ladestationen um eine besonders kompakte<br />

Lösung, die problemlos Platz in kleinen Ladesäulen<br />

und Wallboxes findet.<br />

Raycap<br />

www.raycap.de<br />

Bei der öffentlich zugänglichen Lade infra struktur<br />

für Elektrofahrzeuge ist die Installation eines<br />

Überspannungsschutzes vorgeschrieben, um<br />

im Falle eines Überspannungsereignisses<br />

Menschen und angeschlossene Fahrzeuge<br />

vor Schäden zu schützen. Doch auch im privaten<br />

Bereich, beispielsweise bei Wallboxen, ist<br />

geeigneter Überspannungsschutz notwendig,<br />

um die Investition zu schützen und Schäden<br />

am E-Fahrzeug und schlimmstenfalls Verletzungen<br />

zu vermeiden. Da eine einzelne Überspannungsschutzlösung<br />

jedoch nicht ein komplettes<br />

Lade szenario abdecken, hat Raycap als<br />

Experte für den Schutz der sensiblen E- Mobility-<br />

Infrastruktur ein umfangreiches Produktportfolio<br />

entwickelt.<br />

Dieses wird nun durch den neuen, kompakten<br />

ProBloc EV T2 V erweitert.<br />

Der neue ProBloc EV T2 V wurde von Raycap<br />

speziell für den Schutz von kleinen AC-Ladestationen<br />

oder Wallboxen auch im privaten<br />

Umfeld entwickelt, die nicht bereits über den<br />

Haus anschluss ausreichend vor Überspannungsschäden<br />

geschützt sind. Die kompakte<br />

Typ 2+3-Überspannungsschutzlösung findet mit<br />

einer Breite von 35 mm auch in kleinen Ladestationen<br />

Platz, ist besonders schnell und einfach<br />

zu installieren und schützt Ladestationen<br />

sowie daran angeschlossene E-Autos zuverlässig<br />

vor Überspannungsschäden.<br />

Zu den Hauptmerkmalen dieses Geräts gehören<br />

eine hohe Stoßstromfestigkeit und eine<br />

kleine, anwendungsoptimierte Grundfläche,<br />

die für eine einfachere Integration durch Hersteller<br />

von Ladegeräten und bei der Installation<br />

vor Ort ausgelegt ist. Die Produkte sind für eine<br />

Inline-Installation bzw. einen V-Anschluss ausgelegt,<br />

sodass keine spezielle Klemmleiste für<br />

den SPD erforderlich ist.<br />

Dank einer visuellen Statusanzeige sowie eines<br />

optionalen Remote-Kontakts können Anwender<br />

den Zustand ihres Überspannungs schutzes<br />

stets überwachen. Der ProBloc EV T2 V ist<br />

dank eines Faston-Anschlusses besonders<br />

schnell und einfach zu installieren. Außerdem<br />

bietet Raycap ein optionales Verkabelungsset,<br />

das es ermöglicht, die Kabellängen für einen<br />

passgenauen, platzsparenden Einbau selbst<br />

zu konfektionieren.<br />

In die Entwicklung des ProBloc EV T2 V ist die<br />

jahrelange Miniaturisierungs-Expertise von<br />

Raycap eingeflossen: zuverlässiger Schutz<br />

auf kleinstem Raum. Die Lösung ist ab sofort<br />

verfügbar. ◄<br />

Weniger Fehler,<br />

schneller montiert<br />

Der Universal-Verputz-Deckel von<br />

Schnabl Stecktechnik trägt zur Minimierung<br />

von Installationsfehlern bei<br />

und schützt effektiv vor Verschmutzungen<br />

durch Putz, Schmutz und<br />

Farbe. Durch seine uneingeschränkte<br />

Kompatibilität mit Unterputzdosen<br />

verschiedener Hersteller und<br />

Designs vereinfacht der Universal-<br />

Verputz-Deckel die werkzeuglose<br />

Installation und bietet eine signifikante<br />

Zeitersparnis.<br />

Die Entfernung des UPD nach dem<br />

Verputzvorgang ist ebenso einfach<br />

wie schnell: Marker auf der Deckeloberfläche<br />

markieren die Position<br />

der Unterputzdose deutlich, ohne<br />

den Verputzprozess zu stören. Die<br />

spezielle Konstruktion des Deckels<br />

ermöglicht zudem eine präzise und<br />

schnelle Demontage, wodurch Nachbesserungsarbeiten<br />

nicht mehr<br />

notwendig sind und nachfolgende<br />

Gewerke zügig ihre Arbeit aufnehmen<br />

können.<br />

Keine Beschädigung<br />

des Wandputzes<br />

So vereinfacht die konische Bohreraufnahme<br />

am Deckel zusätzlich das<br />

Auffinden durch eine markante Vertiefung<br />

im Putz. Durch die präzise<br />

Einstellung des Kronen bohrers ab<br />

Werk auf 70 mm und mithilfe des<br />

Ausziehwerkzeugs von Schnabl<br />

lässt sich der Deckel nach dem<br />

Trocknen des Putzes schnell und<br />

absolut sicher entfernen – mit einer<br />

auf 0,5 mm über dem Deckelrand<br />

limitierten Bohrtiefe, unabhängig<br />

von der Dicke des Putzes.<br />

Die konische Vertiefung hilft nicht<br />

nur der Lokalisierung der Unterputzdose,<br />

sondern führt auch den Bohrer<br />

automatisch zentrisch, was präzise<br />

Bohrergebnisse ohne Beschädigung<br />

der Putz oberfläche sichert<br />

und somit aufwendige Nach arbeiten<br />

überflüssig macht.<br />

Unmittelbar danach ermöglicht das<br />

Schnabl UDZ Ausziehwerkzeug ein<br />

rasches Entfernen des UP-Deckels.<br />

Der Putz kann anschließend vom<br />

Deckel gelöst werden – welcher sich<br />

für den weiteren und nachhaltigen<br />

Gebrauch wiederverwenden lässt.<br />

Arbeitserleichterung<br />

und Zeitersparnis<br />

mit nur einer Lösung<br />

Angesichts des Fachkräftemangels<br />

und der zunehmenden Nutzung<br />

branchenfremder Hilfskräfte<br />

kommt es in der Elektroinstallation<br />

häufiger zu Herausforderungen,<br />

die oftmals eine korrekte und zeiteffiziente<br />

Ausführung erschweren.<br />

Der kompatible Universal-Verputz-<br />

Deckel von Schnabl adressiert diese<br />

Probleme und unterstützt damit<br />

Fachkräfte und Hilfskräfte gleichermaßen.<br />

◄<br />

Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 59


Elektroinstallation<br />

Mehr Übersichtlichkeit, einfache Auswahl<br />

Einheitliche Formteile für alle OBO-Kabelrinnen<br />

Weniger ist mehr: Das beweisen jetzt auch die einheitlichen Formteile für die OBO-Kabelrinnen.<br />

Alle Formteile verfügen über eine integrierte<br />

Verbindung, so dass keine separaten Verbinder<br />

erforderlich sind.<br />

Einfach schneller installiert<br />

Sie sind sowohl mit den klassischen, schraubbaren<br />

Varianten der Kabelrinnen als auch mit<br />

den Magic-Rinnen, die für ihr innovatives Stecksystem<br />

bekannt sind, kompatibel. Dabei liegen<br />

die Vorteile auf der Hand: So wird nicht nur die<br />

Installation schneller und unkomplizierter, auch<br />

die Lagerhaltung wird verschlankt und das Handling<br />

gestaltet sich unkomplizierter.<br />

So lässt sich jede Installationsherausforderung<br />

meistern<br />

Nicht immer können Kabelrinnen nur in einer<br />

geraden Linie installiert werden. Verschiedene<br />

Installationsumgebungen erfordern individuelle<br />

Lösungen: Genau hier kommen die OBO-<br />

Formteile zum Einsatz – mit ihnen lassen sich<br />

Abzweigungen und Richtungsänderungen ganz<br />

einfach realisieren.<br />

OBO-Kabelrinnen stehen für Effizienz, Belastbarkeit<br />

und Sicherheit. Das gilt für die schraubbaren<br />

ebenso wie für die steckbaren Varianten.<br />

Die schraubbaren Kabelrinnensysteme sind<br />

schlicht, funktional und robust. Sie sind vielfältig<br />

im Innen- und im Außenbereich einsetzbar.<br />

Die innovativen Magic-Systeme werden ganz einfach<br />

zusammengesteckt und eingerastet. Ganz<br />

ohne Schrauben, Verbinder oder sonstiges Zubehör<br />

kann das Tempo bei der Montage so spürbar<br />

gesteigert werden.<br />

Genau wie die Kabelrinnen sind auch die einheitlichen<br />

Formteile konsequent an den Anforderungen<br />

der täglichen Installateursarbeit ausgerichtet<br />

und sorgen hier für Zeitersparnis und<br />

Arbeitserleichterung. ◄<br />

OBO Bettermann<br />

Holding GmbH & Co. KG<br />

www.obo-bettermann.com<br />

Das Portfolio der OBO-Formteile besteht<br />

aus: 90°-Bögen, 45°-Bögen, variablen Bögen<br />

mit individuell einstellbarem Winkel, Anbau-<br />

Abzweig stücken zum Erstellen einer horizontalen<br />

Ab zweigung oder Kreuzung, T-Stücken zum<br />

Erstellen von horizontalen Abzweigungen sowie<br />

Kreuzungen. Für jedes Formteil steht der passende,<br />

nochmals optimierte Deckel zur Verfügung.<br />

60 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


Sat- und Kabel-TV<br />

ARD beendet TV-Übertragung<br />

in SD-Qualität via Satellit<br />

Technologie mit klarer<br />

Signalwirkung<br />

für Empfang und<br />

Kommunikation<br />

Zubehör<br />

• Erhöhte Schirmung gegen 4G/LTE<br />

• Klasse A +10 dB<br />

• Installationsfreundlich<br />

Verstärker<br />

• Zuverlässig und langlebig<br />

• Hoher Frequenzbereich<br />

• Von Netzbetreibern zertifiziert<br />

POLYTRON bietet für die Zeit nach der SD-<br />

Abschaltung Transcoder-Module, die MPEG-<br />

4-Signale (meist HDTV) in MPEG-2- Signale<br />

wandeln. Denn die ARD beendet die TV-<br />

Übertragung in SD-Qualität via Satellit am 7.<br />

Januar 2025. Somit endet auch die Ausstrahlung<br />

der Programme im MPEG-2-Standard.<br />

Obwohl sich der HDTV-Empfang in Deutschland<br />

nahezu flächendeckend durchgesetzt hat,<br />

können dennoch einige ältere Empfangsgeräte<br />

den MPEG-4-Standard nicht verarbeiten.<br />

Bestehende Gemeinschafts-Empfangsanlagen<br />

und Verteilnetze, die nicht auf den HD<br />

bzw. MPEG-4-Empfang umgerüstet werden<br />

können, können einfach mithilfe solcher Transcoder<br />

auch nach der SD-Abschaltung genutzt<br />

werden. Dies kann beispielsweise für Krankenhäuser,<br />

Senioren- oder Pflegeheime oder Fitnessstudios<br />

relevant sein. Durch den Einsatz<br />

der Transcoder können vorhandene Empfangsgeräte,<br />

wie beispielsweise die sogenannten<br />

Bed-Side-Terminals in Krankenhäusern, die<br />

überwiegend nicht MPEG-4- bzw. HD-fähig<br />

sind, weiterhin genutzt werden.<br />

POLYTRON Vertrieb GmbH<br />

www.polytron.de<br />

Bei der Transcodierung wird, wenn überhaupt,<br />

die Video-Bit-Rate nur wenig verringert, so<br />

dass die HD-Qualität bzw. die höhere Auflösung<br />

nahezu erhalten bleiben.<br />

Das Transcoder-Modul MPM 1333 für die<br />

MPX-Serie, die modulare IP-basierte Kopfstelle<br />

mit Multiplexing, von POLYTRON wandelt<br />

16 Sat-Transponder in MPEG-2- Signale.<br />

Für die bevorstehende SD-Abschaltung bietet<br />

POLYTRON auch ein Set, basierend auf<br />

der MPX-Kopfstelle, das bereits betriebsfertig<br />

bestückt ist. Es stellt alle wichtigen Programme,<br />

die nur noch in MPEG-4 gesendet<br />

werden, in MPEG-2 zur Verfügung.<br />

Die MPX-Serie im 19 Zoll-Format von<br />

POLYTRON eignet sich für Empfang, Verarbeitung<br />

und Verteilung von Fernseh- und<br />

Radioprogrammen über ein gemeinschaftlich<br />

genutztes Kabel- und/oder IP-Netzwerk. Je<br />

nach technischer Anforderung lassen sich<br />

die neuen POLYTRON-Kopfstellen mit entsprechenden<br />

Eingangs-, Ausgangs- oder<br />

Processing- Modulen bestücken und anpassen.<br />

Die leistungsstarken 19 Zoll- Kopfstellen<br />

(1 HE) können bis zu sechs Module aufnehmen<br />

und verfügen über zwei redundante<br />

Netzteile. Dies garantiert höchste Zuverlässigkeit<br />

im täglichen Betrieb. Dank der intuitiven<br />

Web-Programmier-Oberfläche ist die<br />

MPX 106 D zudem einfach zu installieren<br />

und zu betreiben. ◄<br />

Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong> 61<br />

Kopfstellen / IPTVSolutions<br />

• Multituner – Multimodulator (DVB-T/DVB-C)<br />

• Fernwartung/SMARTPortal<br />

• Interaktive Hospitalitylösung<br />

AXING AG<br />

Gewerbehaus Moskau<br />

8262 Ramsen<br />

Telefon +41 52 - 742 83 00<br />

info@axing.com<br />

www.axing.com<br />

SMARTSolutions<br />

• Smarte Inhouse-Verteilung von<br />

HDMI- und Ethernet-Signalen<br />

• IPTV über Koax<br />

Multischalter<br />

• Kaskadier- und stapelbar<br />

• Bis zu 4 Sat-Positionen<br />

• Einkabel-Lösungen<br />

Erfahren Sie<br />

online mehr!


Software<br />

Erfolgreiche Digitalisierung im SHK-Handwerk<br />

Die kostenfreie App EuroSoft connect erlaubt eine normkonforme Erfassung und<br />

Dokumentation von Mess- und Prüfaufgaben.<br />

Die intuitiv bedienbaren Handmessgeräte sowie die App EuroSoft® connect bilden eine leistungsstarke<br />

Einheit für Mess- und Prüfaufgaben sowie deren Dokumentation.<br />

Im Arbeitsalltag sehen sich SHK-Handwerker mit<br />

einer Vielzahl an Mess-, Prüf- und Dokumentationsaufgaben<br />

konfrontiert. Mit der kostenfreien<br />

App EuroSoft® connect bietet AFRISO die passende<br />

digitale Lösung, um Abläufe zu verschlanken,<br />

zu vereinfachen – und gleichzeitig alle Anforderungen<br />

an eine normgerechte, professionelle<br />

Dokumentation zu erfüllen.<br />

Viele Pluspunkte<br />

Mit ihren vielfältigen Funktionen, der benutzerfreundlichen<br />

Handhabung und der automatischen,<br />

professionellen Aufbereitung von Messdaten ist<br />

die App EuroSoft® connect der ideale Begleiter<br />

im Arbeitsalltag des SHK-Handwerks. Installationsbetriebe<br />

können auf diese Weise einen wichtigen<br />

Schritt in Richtung Digitalisierung vollziehen<br />

und von einer nachhaltigen Zeitersparnis profitieren<br />

– bis hin zur abschließenden Dokumentation.<br />

In Kombination mit den leistungsstarken<br />

Messgeräten des Herstellers wie der ISH-Neuheit<br />

EUROLYZER S1 oder weiteren Handmessgeräten<br />

der AFRISO-BlueLine-Serie verfügt<br />

das Fachhandwerk somit über eine intelligente<br />

Gesamtlösung für alle Mess- und Prüfaufgaben<br />

aus den Bereichen Druck, Temperatur und Abgas.<br />

Professionelle Dokumentation<br />

Die zeitsparende Datenübertragung der Messresultate,<br />

beispielsweise per Bluetooth oder QR-<br />

Code, macht es möglich, mithilfe der App schnell<br />

und unkompliziert professionelle PDF-Protokolle<br />

zu erstellen – inklusive Logo des SHK-Betriebs,<br />

Fotos, Notizen und (Kunden-)Unterschrift.<br />

AFRISO-EURO-INDEX GmbH<br />

info@afriso.de<br />

www.afriso.de<br />

Beim Verlassen der Baustelle ist das Prüfprotokoll<br />

bereits fertiggestellt und kann direkt als PDF<br />

visualisiert, archiviert und mit anderen geteilt<br />

werden. Auf diese Weise profitieren SHK-Fachbetriebe<br />

von effizienteren Abläufen und können<br />

zugleich mit hoher Professionalität und Kompetenz<br />

bei ihren Kunden agieren.<br />

Intuitive, sichere Handhabung<br />

Darüber hinaus trägt der digitale Helfer zur Sicherstellung<br />

einheitlich hoher Qualitätsstandards der<br />

SHK-Betriebe bei. Die Anwender werden bereits<br />

bei der Nutzung des jeweiligen Handmessgerätes<br />

intuitiv und leichtverständlich durch alle Arbeitsschritte<br />

des Prüfvorgangs geführt, die App rundet<br />

diese Vorgehensweise bei der professionellen<br />

Dokumentation ab – Fehler sind somit so gut wie<br />

ausgeschlossen. Abschließend ist auf einen Blick<br />

direkt erkennbar, ob die jeweilige Prüfung erfolgreich<br />

abgeschlossen wurde. Zudem ist die App<br />

EuroSoft® connect ideal für Langzeitmessungen<br />

und Einstellarbeiten sowie zur Visualisierung der<br />

Datenloggerfunktion geeignet.<br />

Die Gesamtlösung deckt alle Mess- und<br />

Prüfaufgaben aus den Bereichen Druck,<br />

Temperatur und Abgas ab.<br />

Das abschließende PDF-Messprotokoll<br />

dokumentiert das qualitätsorientierte<br />

und professionelle Arbeiten des jeweiligen<br />

Handwerksbetriebs.<br />

Die App ist kostenfrei für iOS und Android erhältlich,<br />

zudem steht sie als Software-Version für<br />

Microsoft-Betriebssysteme zur Verfügung. ◄<br />

Messresultate werden in der App umfassend<br />

dargestellt und lassen sich zur professionellen<br />

Dokumentation als PDF-Prüfprotokolle<br />

weiternutzen.<br />

62 Haus und Elektronik 3/<strong>2024</strong>


MEHR FARBEN.<br />

MEHR FUNKTIONEN.<br />

MEHR FREIHEITEN.<br />

Einfache Installation durch<br />

kompakte Bauteile<br />

Leichte Verkabelung und<br />

Inbetriebnahme<br />

Hochwertige und langlebige<br />

Produkte<br />

Zukunftssicher durch offene<br />

API-Schnittstellen<br />

Part of ASSA ABLOY<br />

IP-Video-Türsprechanlagen von<br />

DoorBird stehen für die Verbindung<br />

von exklusivem Design und smarter<br />

Technologie.<br />

www.doorbird.com


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Überspannungsableiter<br />

Wir bauen Ihre Überspannung ab!<br />

www.thor-ueberspannung.de<br />

TRS 100

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