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Gesundum gut versorgen - Zentrale Studienberatung der Universität ...

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Platz drei geht an Berufseinsteiger im Bank- und Finanzwesen<br />

sowie Versicherungen und Finanzen. Diese verdienen<br />

in den ersten Jahren schon knapp fünf Prozent mehr<br />

als <strong>der</strong> Durchschnitt. Das Schlusslicht bilden die Branchen<br />

Medien, sonstige Dienstleistungen, <strong>der</strong> öffentliche<br />

Dienst sowie die Zeitarbeitsbranche. In den Medien<br />

müssen Absolventen sogar mit bis zu elf Prozent weniger<br />

Gehalt rechnen als ihre ehemaligen Kommilitonen.<br />

Trotzdem hält <strong>der</strong> Run auf Einstiegsjobs in <strong>der</strong> Medienwelt<br />

unvermin<strong>der</strong>t an.<br />

„NAH AM BUNDESDURCHSCHNITT“<br />

Prof. Dr. Nicole Böhmer ermittelte Einstiegsgehälter vor Ort. Ihr Tipp:<br />

Berufseinsteiger sollten auch auf an<strong>der</strong>e Faktoren achten.<br />

Sie lehrt an <strong>der</strong> Hochschule Osnabrück Betriebswirtschaftslehre,<br />

mit dem Schwerpunkt Personalmanagement.<br />

In ihrer aktuellen Studie „Gehalt und mehr“ hat<br />

Prof. Dr. Nicole Böhmer die Gehälter von Führungs -<br />

kräften, Akademikern und Fachkräften in kleinen und<br />

mittleren Unternehmen in <strong>der</strong> Region Osnabrück-Emsland<br />

untersucht.<br />

GO!: Frau Böhmer, wie sehen die Gehälter in <strong>der</strong> Region<br />

im Vergleich zum Bundesdurchschnitt aus?<br />

Nicole Böhmer: Nach meiner Untersuchung aus dem<br />

Jahr 2009 liegen die Einstiegsgehälter, die im Mittelstand,<br />

also in Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern,<br />

gezahlt werden, nah am Bundesdurchschnitt. 61,7 Prozent<br />

<strong>der</strong> kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in<br />

<strong>der</strong> Region zahlen Akademikern beim Berufseinstieg<br />

zwischen 25.000 Euro und 39.999 Euro im Jahr. Mit fünf<br />

Jahren Berufserfahrung werden überwiegend bereits<br />

40.000 Euro bis 59.999 Euro im Jahr gezahlt.<br />

GO!: Welche Branchen zahlen beson<strong>der</strong>s <strong>gut</strong>e Einstiegsgehälter?<br />

Nicole Böhmer: In <strong>der</strong> Industrie zahlen 45,3 Prozent<br />

<strong>der</strong> Unternehmen Akademikern beim Berufseinstieg<br />

bereits zwischen 40.000 Euro bis 59.999 Euro im Jahr.<br />

60.000 Euro und mehr werden Berufseinsteigern von<br />

den regionalen KMU aber kaum angeboten.<br />

GO!: Worauf sollten Berufseinsteiger bei ihrem ersten<br />

Gehalt achten?<br />

Nicole Böhmer: Sie sollten beim Gehalt immer bedenken,<br />

dass das Monatseinkommen für sich genommen<br />

wenig aussagekräftig ist. Interessanter ist das Jahreseinkommen<br />

einschließlich aller Nebenleistungen wie<br />

betrieblicher Altersvorsorge, Son<strong>der</strong>zahlungen und<br />

variablen Vergütungsanteilen. Und ganz wichtig: Die<br />

Vergütung ist nur ein Aspekt im Arbeitsvertrag. Berufseinsteiger<br />

sollten auch auf an<strong>der</strong>e Faktoren achten.<br />

Ob <strong>der</strong> Abschluss ein Diplom o<strong>der</strong> ein Master ist, ist für<br />

die Höhe des Gehalts zunehmend unwichtiger. Die<br />

aktuelle Studie zeigt, dass die neuen Abschlüsse hinsichtlich<br />

des Einkommens aufholen. In Unternehmen mit<br />

mehr als 100 Mitarbeitern verdienen Master-Absolventen<br />

mittlerweile bis zum 1.000 Euro mehr als Diplomanden.<br />

Das Nachsehen haben allerdings Absolventen mit<br />

einem Bachelor-Titel. Diese werden in kleinen Unternehmen<br />

mit weniger als 100 Mitarbeitern schlechter<br />

bezahlt als Einsteiger mit Diplom o<strong>der</strong> Master.<br />

Prof. Dr. Nicole Böhmer: Die Vergütung ist nur<br />

ein Aspekt im Arbeitsvertrag<br />

Stimmen beispielsweise die Aufgaben, die die Stelle<br />

bietet, mit den eigenen Vorstellungen überein? Wie<br />

steht es mit Aufstiegschancen im Unternehmen? Und<br />

passen die eigenen Werte mit <strong>der</strong> Unternehmenskultur<br />

zusammen? Es kann auf Dauer vorteilhaft für sie sein,<br />

ein im Branchenvergleich eher geringes Einkommen zu<br />

akzeptieren, wenn an<strong>der</strong>e wichtige Aspekte stimmen.<br />

Zum Nachlesen<br />

Prof. Dr. Nicole Böhmer<br />

„Gehalt und mehr – Vergütungsstrukturen in kleinen<br />

und mittleren Unternehmen in <strong>der</strong> Region Osnabrück-<br />

Emsland“<br />

Erschienen in <strong>der</strong> IHK-Schriftenreihe, Nr. 1, Osnabrück<br />

2010.<br />

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