Legasthenie - ein Märchen? - Aktuelles - Lernen mit Zukunft

information & gesundheit
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Julia Haslinger
Dipl. Lebens- &
Sozialberaterin,
Coach, Dipl.
Persönlichkeitstrainerin
Reikipraktikerin
10 | MÄRZ 2012
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Wenn die Seele hungert:
■ Essen ist nicht das Problem
SELBSTWERTGEFÜHL VON KINDERN UND JUGENDLICHEN STÄRKEN
Immer mehr junge Menschen leiden
an Essstörungen. Magersucht, Bulimie
und Esssucht sind jedoch keine Ernährungsprobleme,
sondern eine Erkrankung
der Seele, welche sich durch den Körper
ausdrückt. Genauer gesagt, handelt es
sich dabei um eine Suchterkrankung. Deren
Entstehung wird durch das Aufeinandertreffen
verschiedener Risikofaktoren
begünstigt.
Oft gibt es auch einen konkreten Auslöser,
der dann schlussendlich zu einem
gestörten Essverhalten führt. Dieser kann
eine traumatische Erfahrung, eine starke
Kränkung in einer wichtigen Beziehung
oder der tief sitzende Wunsch nach Kontrolle
im eigenen Leben sein.
Wenn Kinder und Jugendliche emotional
nicht oder kaum gefördert werden, kann
sich ihr Selbstwertgefühl nicht ausprägen.
Um dann doch irgendwie auf sich
aufmerksam machen zu können, greifen
diese Jugendlichen immer wieder zu drastischen
Maßnahmen – unter anderem
dazu, ihre Unzufriedenheit, ihre Sorgen
und eventuelle Missstände über den Körper
auszudrücken.
WAHRGENOMMEN WERDEN
Menschen, die zu Essstörungen neigen,
haben meist ein Problem damit, mit
Schwierigkeiten oder Konflikten in ihrem
Leben umzugehen. Sie haben nie gelernt,
oder trauen es sich nicht zu, sich diesen
Situationen zu stellen. Stattdessen fangen
sie früher oder später damit an, ihre
negativen Emotionen gegen sich selbst
zu richten. Durch langzeitiges Hungern,
ständige Essanfälle und häufiges Erbrechen
fügen sie sich und ihrem Körper Leid
zu, um auf sich aufmerksam zu machen.
Die Zuwendung, die Betroffene durch
ihre Erkrankung erlangen gibt vielen zum
ersten Mal in ihrem Leben das Gefühl,
angenommen und gesehen zu werden.
Ein weiterer, in den Medien bereits viel
diskutierter Faktor ist natürlich auch der
Druck aus der Gesellschaft. Die heute vorherrschenden
Schönheitsideale beeinflussen
die heutige Jugend immer früher und
immer stärker. Aktuelle Studien zeigen,
dass Kinder bereits in der Volksschule
erste Diätversuche unternehmen, damit
sie ihren Idolen nacheifern können und in
ihren Cliquen akzeptiert werden.
Aus diesen Gründen ist es sehr wichtig,
den Selbstwert der Kinder und Jugendlichen
zu stärken. Sie benötigen emotionale
Unterstützung und einen gesunden
Bezug zu Lebensmitteln und ihrem Körper.
Aufklärung alleine hilft nicht, Essstörungen
vorzubeugen. Die Jugendlichen
müssen gestärkt werden um zu sich stehen
und sich ausdrücken zu können. Nur
dann müssen sie nicht ihren Körper als
Ausdrucksmittel ihrer Seele einsetzen…
Foto: © pterwort - Fotolia.com
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