Legasthenie - ein Märchen? - Aktuelles - Lernen mit Zukunft

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information & entwicklung information & entwicklung Mag. Matthias Roland Leiter der Maturaschule Dr. Roland www.roland.at 20 | MÄRZ 2012 ■ ■ Bildungsstandards contra Verantwortung: Ein Spagat EIN BLICK ÜBER DEN TELLERRAND SCHADET NICHT Wichtig und notwendig ist jede Form von Diskussion über unser Bildungssystem. Kein Wunder, dass es emotional heiß her geht. Mit jeder neuen Idee, mit jeder Wortmeldung gehen neue Wogen hoch. Und je höher die Wogen gehen, desto mehr Wasser wird verschüttet und lässt jene im Trockenen sitzen, die wir eigentlich fördern sollten: unsere Nachfolger, unsere Hoffnungsträger, unsere Kinder... EINE SPANNENDE DISKUSSION Die Diskussion dreht sich um verschiedene Epizentren. Immer wieder geht es dabei um die Frage, ob der Bildungsballast unserer Lehrpläne das im Individuum schlummernde Genie erstickt. Reaktionär wird dagegen eingewandt, dass nur eine hohe Allgemeinbildung dem Genie die Flügel verleiht, sich aus der Masse zu erheben; - und der Masse erlaubt, über ihren Tellerrand zu blicken. Wie sooft geht es um die durch unser Bildungssystem vermittelten Inhalte. Nicht jedoch um das WIE der Vermittlung. Bei allen aktuellen Fragen drehen sich meine Überlegungen immer wieder um die eine Frage: Warum legen wir die Verantwortung über den Unterricht nicht zurück in die Hände unserer Lehrerinnen und Lehrer? ES GIBT ABSTUFUNGEN IN DER QUALITÄT Das Kernproblem, das hinter allen anderen Problemen steht, ist doch die Qualität der Lehrerinnen und Lehrer. Eine Schule kann eben nur so gut sein, wie ihre Vortragenden. Foto: ©Jacek Chabraszewski - Fotolia.com Und dort muss der Hebel angesetzt werden. Wenn wir ein gutes Schulsystem haben wollen, dann müssen wir genau an diesem Punkt investieren. Jede Sparmaßnahme in diesem Bereich wird uns unweigerlich auf den Kopf fallen. Derzeit setzen Bildungspolitiker auf Bildungsstandards, zentralisierte Prüfungen, Currikula...; man fürchtet Pisa-Tests und das Versagen in Tests, die miteinander vergleichen, was kaum vergleichbar ist. Es ist ein bisschen, wie mit den Äpfeln und den Birnen. Wir erwarten, dass unser Bildungssystem selbständige Menschen hervorbringt und wollen sie bei jeder Gelegenheit über einen Kamm scheren. Und Schritt für Schritt wird den Lehrkräften entzogen, was sie selbst zu qualitativ hochwertiger Arbeit ermuntern könnte: Verantwortung. Tatsächlich bin ich der Meinung, dass selbst in unserem - durchaus verbesserungswürdigen - Bildungssystem unglaublich viel erreicht werden könnte, wenn wir die Eigenverantwortung der Lehrkräfte wieder ins Zentrum stellen würden, ihre Ausbildung verbessern und ihnen eines zurück geben: Mut. Mut für einen Beruf, der aufgrund seines Anforderungsprofils eine Menge Mut erfordert! ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at
■ ■ Vorsicht: Rote Zahlen VERANTWORTUNGSBEWUSSTER UMGANG MIT GELD MUSS ERLERNT WERDEN Wer mit Kindern und Jugendlichen zu tun hat, weiß es. Geld spielt mit zunehmendem Alter des Nachwuchses eine immer größere Rolle. Und damit Jugendliche nicht gleich mit der ersten Lehrlingsentschädigung, dem ersten Einkommen oder mit Studienbeginn in rote Zahlen rutschen, sollten bereits Kinder den Umgang mit Geld lernen. Klar, ein gutes Vorbild der Eltern, Lehrpersonen oder anderer Bezugspersonen war immer schon das beste Erziehungsmittel. Auch wenn Kinder uns nicht zuhören, beobachten tun sie uns sehr genau. VORBEREITUNG AUF DAS LEBEN Es braucht aber auch Übungsfelder für die Kinder. Und ein ganz wichtiges ist das regelmäßige Taschengeld. Auch wenn es keinen gesetzlichen Anspruch darauf gibt, haben Kinder ein Recht auf die Welt vorbereitet zu werden. Nicht nur in Sachen Straßenverkehr, Sexualität, Achtsamkeit der Natur gegenüber oder Toleranz. Sondern auch beim Geld. Die Höhe des Taschengeldes sollte im Gespräch mit den Kindern geklärt werden. Solche Gespräche sind eine große Chance, um mit seinen Kindern das Thema Geld anzusprechen. Natürlich richtet sich das Taschengeld nach dem Haushaltseinkommen, dem Alter der Kinder und was sich das Kind oder der Jugendliche damit alles kaufen muss. Foto: © aha2012 - Fotolia.com Peter Kopf Diplomsozialarbeiter IfS-Schuldenberatung Vorarlberg AUS DEN EIGENEN ERFAHRUNGEN LERNEN Jüngeren Kindern zwischen sechs und zehn sollte das Taschengeld wöchentlich ausbezahlt werden. Danach ist eine monatliche Auszahlung sinnvoll. Auf jeden Fall aber pünktlich und in einem Betrag. Und sobald das Kind das Taschengeld hat, entscheidet es über die Verwendung. Auf keinen Fall sollte mehr als vereinbart ausbezahlt werden. Und Vorschüsse gibt es nicht. Klar, dass Buben und Mädchen denselben Betrag erhalten. Das Taschengeld ist ein Mittel zur Gelderziehung und eine Kürzung aus Erziehungsgründen oder als Strafsanktion sollte nicht in Frage kommen. Aber es gilt auch: Wenn das Kind sein Taschengeld am ersten Tag „verprasst“ hat, gibt es keine Nachzahlung. Natürlich ist es klar, dass die Beträge dem Alter entsprechend unterschiedlich hoch sind und mit den Bedürfnissen der Jugendlichen steigen. info Kontakt und Beratung: www.ifs.at und www.fitfuersgeld.at ONLINEZEITUNG: http://aktuell.LmZukunft.at Der Dachverband der Elternvereine an öffentlichen Schulen fordert die zusätzliche Besteuerung von gewaltverherrlichenden Medien und Spielen am Beispiel der Tabaksteuer! Wer Gewalt verbreitet oder verherrlicht, der soll auch einen Beitrag für die immer schwierigere Präventionsarbeit in der Kinder- und Jugenderziehungsarbeit leisten! Bei der Tabaksteuer gibt es ein sehr gutes Vorbild! Wesentliche Summen dieses Steueraufkommens fließen in die Haushalte der Krankenversicherungsträger. Wer raucht, der zahlt! Beim Verkauf von gewaltvermittelnden Spielen oder Filmmaterial ist die einzige Besteuerung derzeit die Umsatzsteuer. Wir wollen das ändern und fordern die Verantwortung und die Unterstützung der Abgeordneten im Parlament und von Finanzministerin Maria Fekter ein. Einsatzbereiche dieser neuen Abgaben gäbe es genug. Für Verbesserungen im Bereich der Schulinfrastruktur, der Nachmittagsbetreuung, einer unterstützenden Nachhilfe oder auch für den Bereich der Schulsozialarbeit. Es geht nicht an, dass die einen das Geld verdienen und die anderen (z.B. die Eltern und die Gesellschaft) die Problemlösung und die Reparaturkosten erarbeiten und finanzieren sollen. Ing. Franz Schaupmann Vorsitzender des LEVNÖ NÖ. Landesverband der Elternvereine MÄRZ 2012 | 21
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