Besser vorbeugen - BAGSO
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Schwerpunkt: <strong>Besser</strong> <strong>vorbeugen</strong>!<br />
Drei moderne Rundbauten mit attraktivem Solebewegungsbad und Saunlandschaft, zwei langgestreckte<br />
Gradierwerke und ein Mittelbau mit herrlicher Fachwerkfassade bilden das Herz des Keltenbades in Bad<br />
Salzungen zwischen Thüringer Wald und Rhön.<br />
einmal im Zaum gehalten werden. So ist<br />
er ein „Mischling”, der in seinen Erholungsurlaub<br />
präventive und rehabilitative<br />
Ziele einbringt.<br />
Mit der staatlichen Anerkennung der<br />
Heilbäder und Kurorte, um die uns viele<br />
europäische Länder beneiden, ist belegt,<br />
dass hier vorzügliche Bedingungen für<br />
die Erfüllung des gesundheitlichen Anliegens<br />
der Gäste gegeben sind. Je nach<br />
Wunsch und Absicht kann man zwischen<br />
ebenfalls anerkannten Ortstypen<br />
wählen. Immer steht bei ihnen ein ortsgebundenes<br />
Heilmittel im Mittelpunkt,<br />
das seinem Wesen nach zur klassischen<br />
Naturheilkunde zählt – also im Besonderen<br />
für den Einsatz beim alternden<br />
Gast geeignet ist: milde Wirkung, keine<br />
Nebenwirkung bei ordnungsgemäßer<br />
Anwendung.<br />
Da sind z. B. die Mineralbäder<br />
– Moor und andere Peloide, wie die als<br />
Packung angebotenen Heilmittel heißen<br />
–, dazu Heilwasser zum Trinken,<br />
aber auch für Bäder – Solebäder seien<br />
genannt – , nicht zuletzt auch Gase wie<br />
Radon, das den Bechterew-Patienten<br />
wohl bekannt ist.<br />
20<br />
Seeheilbäder und Seebäder bieten<br />
insbesondere die inzwischen trotz des<br />
komplizierten Namens schon populäre<br />
Thalasso-Therapie, in deren Zentrum<br />
das Meer direkt als Heilmittel steht, ergänzend<br />
dazu noch Anwendungen mit<br />
Einzelbestandteilen aus dem Meer.<br />
Heilklimatische Kurorte bedienen<br />
sich der nachgewiesenen therapeutischen<br />
Wirkung des Klimas, für das bei<br />
den meisten Gästen das Wetter steht.<br />
Gebirge, zum Teil Hochgebirge und<br />
auch Küstennähe stehen dabei vornan.<br />
Schließlich seien die Heilbäder und<br />
Kurorte hervorgehoben, die Kneipp-<br />
Therapie anbieten, aber nicht nur Einzelstücke<br />
aus Kneipps Gesundheitslehre,<br />
die bei vielen anderen Angeboten zu<br />
fi nden sind, sondern auch das volle und<br />
geschlossene Therapiespektrum.<br />
Es würde den Rahmen sprengen,<br />
wollte ich aufzählen, welche Gäste am<br />
besten in welchen Ort passen, um ihr<br />
Anliegen zu befriedigen. Der Leser fi ndet<br />
am Schluss Hinweise, auf welchen<br />
Wegen er den richtigen Zugang fi ndet,<br />
den er dann selbst in die Hand nimmt<br />
oder mit Arzt und/oder Reise-Agentur<br />
bespricht.<br />
Dann am Ort ihrer Wahl fi nden<br />
Gäste mit dem Kur/Badearzt einen ausgewiesenen<br />
und erfahrenen Berater und<br />
Begleiter für die Kur.<br />
Auf zwei ganz besondere Angebote<br />
sei eigens hingewiesen. Zum einen wird<br />
von den Heilbädern und Kurorten eine<br />
neue „Präventionskur” ins Angebot<br />
kommen, die dem zeitgemäßen Ruf<br />
nach mehr Eigenverantwortung folgt.<br />
Gegenüber Kurverständnis aus der<br />
Vorzeit wird man nicht nur behandelt,<br />
sondern muss selber handeln. So veranstalten<br />
die deutschen Heilbäder und<br />
Kurorte zusammen mit der Barmer Ersatzkasse<br />
und dem Deutschen Leichtathletikverband<br />
in diesem Jahr zum<br />
zweiten Mal den Deutschen Walkingtag.<br />
Damit wird demonstriert, dass Walking<br />
(und Wandern) ganz wichtige Elemente<br />
des Kurorts in seinem präventiven Auftrag<br />
sind.<br />
Zum anderen bieten Heilbäder und<br />
Kurorte zunehmend auch Wellness an,<br />
was in ihren großen Hotels keineswegs<br />
neu ist. Eine eigene Qualitätsmarke<br />
„Wellness im Kurort” steht für eine solide<br />
Maßnahme, die zeitgemäße Wünsche<br />
der Gäste nach Service, Verwöhnen,<br />
Genießen – auch Schönheit – mit<br />
dem Kernanliegen der qualifi zierten<br />
Leistung für Gesundheit verbindet.<br />
Es sei nicht verschwiegen, dass Heilbäder<br />
und Kurorte 70-80 % unserer<br />
Rehakliniken und damit der Rehabilitation<br />
beherbergen. Da die Zuweisungen<br />
gerade für ältere und chronisch Kranke<br />
– die stationäre Rehakur, das Heilverfahren<br />
– zunehmend sparsamer erfolgen,<br />
bleibt vielen Betroffenen, die abgelehnt<br />
werden, nur der Verzicht oder die private<br />
Inanspruchnahme, die gleichwohl<br />
soziale Ungerechtigkeit bedeutet. Vieles<br />
von den „guten Zeiten” ist dahin.<br />
Und was die alte „offene Badekur”<br />
anbetrifft, die heute „Vorsorgemaßnahme<br />
am Kurort” heißt, auch sie ist knapp,<br />
sehr knapp bemessen. Die Ablehnung<br />
<strong>BAGSO</strong> Nachrichten / 2-2004