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Besser vorbeugen - BAGSO

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Aktuelles Seniorenarbeit /-politik<br />

AARP fördert körperliche Fitness und einen gesunden Lebensstil durch eine Vielzahl<br />

von Programmen wie einen „Fitness Walk”.<br />

drängt, sondern im Gegenteil ständig<br />

fortgebildet werden. Sie vermittelt zudem<br />

viele ältere Menschen für soziale<br />

Dienste in Kindergärten, Schulen und<br />

Gemeinden. Während also in Deutschland<br />

noch immer für einen möglichst<br />

frühen Renteneintritt gekämpft und die<br />

Sozialversicherung damit zusätzlich belastet<br />

wird, haben sich die Mitglieder der<br />

AARP für einen anderen Weg entschieden:<br />

Jeder soll individuell entscheiden<br />

können, wie lange er arbeiten möchte,<br />

und vom Staat dabei unterstützt werden,<br />

möglichst lange produktiv zu sein.<br />

4. Können wir von der AARP lernen?<br />

Es liegt auf der Hand, dass sich das<br />

amerikanische Modell nicht ohne weiteres<br />

auf Deutschland übertragen lässt.<br />

Dazu sind sozialstaatliches Verständnis<br />

und die Erwartungshaltung der Bürger<br />

auf beiden Seiten zu verschieden. Dem<br />

dürfte auch die bei uns festgefügte Organisationsstruktur<br />

der Seniorenarbeit<br />

im Wege stehen. Gleichwohl lohnt sich<br />

das Nachdenken darüber, ob das Selbstverständnis<br />

und die Arbeit der AARP in<br />

30<br />

einigen Punkten nicht doch beispielhaft<br />

sein könnten:<br />

■ Auch in Deutschland zeichnet sich<br />

ab, dass die Leistungen der staatli-<br />

chen Altersvorsorge nicht ausreichen<br />

werden und der privaten<br />

Vorsorge ein wachsendes Gewicht<br />

zukommt. Das bedeutet, dass die<br />

Lobby-Arbeit für die älteren Men-<br />

schen noch wichtiger werden wird<br />

und auf Dauer eher von solchen<br />

Organisationen mit Erfolg<br />

geleistet werden kann, die in ihrer<br />

Existenz nicht überwiegend von der<br />

öffentlichen Hand abhängig sind.<br />

■ Dabei ist zu berücksichtigen, dass<br />

bei uns der Anteil der Älteren an<br />

der Bevölkerung weiter wachsen<br />

wird – noch schneller als in den<br />

USA – und damit ihr Einfluss<br />

potential sowohl in der Politik als<br />

auch am Markt ebenfalls zuneh-<br />

men wird. Warum sollte es den<br />

Älteren nicht auch in Deutschland<br />

gelingen, durch gemeinsame<br />

Anstrengungen stärker „Druck”<br />

auf politische Entscheidungen aus-<br />

zuüben und ihre Macht am Markt<br />

auszuspielen, um – wo immer<br />

– wirtschaftliche Vorteile für die<br />

älteren Verbraucher und in Verbin-<br />

dung damit auch finanzielle<br />

Leistungen für ihre Organisationen<br />

zu erhalten?<br />

■ Und schließlich: Würde es sich<br />

nicht auch in Deutschland lohnen<br />

darüber nachzudenken, ob am<br />

Arbeitsmarkt auf die lebenslangen<br />

Erfahrungen der Älteren auch<br />

weiterhin verzichtet und an der<br />

altersbedingten „Zwangspensionie-<br />

rung” festgehalten werden soll. Im<br />

internationalen Vergleich stehen<br />

hierzulande nur sehr wenige Alte<br />

noch im Arbeitsleben.<br />

Aus alledem folgt: Auch in der Seniorenpolitik<br />

gilt der Satz „Zukunft<br />

braucht Erfahrung”.<br />

Dr. Rudolf Schuster<br />

Vorsitzender des SES-Fördervereins e.V.<br />

Buschstr. 2, 53113 Bonn<br />

E-mail: ses@ses-bonn.de<br />

<strong>BAGSO</strong> Nachrichten / 2-2004

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