29.12.2012 Aufrufe

Montag, 7. 2. 2011 - Nr. 06/11 (947) - tip

Montag, 7. 2. 2011 - Nr. 06/11 (947) - tip

Montag, 7. 2. 2011 - Nr. 06/11 (947) - tip

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

counterschulung 1<br />

8 <strong>06</strong> | <strong>11</strong><br />

Reinigender<br />

Streit<br />

Wo im Team gearbeitet wird, fallen – naturgegebener Maßen –<br />

Späne. Menschen mit unterschiedlichem Erfahrungshintergrund<br />

reiben sich aneinander und es kann zum Konfl ikt kommen. Mit<br />

Blick auf das neue Jahr gibt die aktuelle <strong>tip</strong>-Counterschulung Tipps<br />

zur Konfl ikterkennung, -bewältigung und -vermeidung. Auf dass<br />

Sie und Ihr Team ein erfolgreiches <strong>20<strong>11</strong></strong> genießen.<br />

Ursache & Erkenntnis<br />

Sie beginnen als kleines Missverständnis und verstärken sich – verbunden mit Stress<br />

und der Ignoranz für das Problem – zum handfesten Konflikt. Die häufigsten Ursachen<br />

für Konflikte am Arbeitsplatz sind:<br />

• Informationsmangel<br />

• Stress & Termindruck<br />

• Unklare Aufgabenverteilung<br />

• Nicht erfüllbare Aufträge aufgrund fehlender Zeit & Mittel<br />

• Mangelnde Anerkennung und Abwertung durch Führung oder Kollegen<br />

• Fehlende Kooperation im Team<br />

• Grobe Umgangsformen – verbale Attacken, etc.<br />

• Konkurrenz im Team<br />

• Führungsmangel – Vernachlässigung des Teams durch den Chef<br />

Um Konflikte zu vermeiden, müssen Sie sie früh erkennen.<br />

Mögliche Konfliktsignale können unter Umständen sein:<br />

• veränderter Umgangston (Herzlichkeit geht verloren)<br />

• reduzierte Kommunikation (Mitarbeiter treffen sich nicht mehr zum Kaffeetratsch,<br />

beteiligen sich nicht mehr an Besprechungen, Blickkontakt wird vermieden)<br />

• Informationen werden nicht weitergegeben<br />

• Eigeninitiative der Mitarbeiter schwindet<br />

• Diskussionen bleiben ohne Ergebnis<br />

• Mitarbeiter versteifen sich auf ihre Standpunkte<br />

Konfliktfähigkeit & -typen<br />

Um Konflikte ohne Eskalation und mit zufriedenstellendem Ergebnis entschärfen zu<br />

können, brauchen Sie und ihre Teamkollegen eine ordentliche Portion Konfliktfähigkeit.<br />

Das bedeutet,<br />

• Sie erkennen zwischenmenschliche Spannungen und<br />

schätzen sich bzw. die daran Beteiligten realistisch ein<br />

• Sie können das eigene Anliegen (Wünsche, Meinungen, etc.)<br />

angemessen und klar vermitteln<br />

• Sie klären Standpunkte mit gezielten Fragen und räumen<br />

Unklarheiten aus dem Weg<br />

• Sie erkennen Grenzen. Sind die eigenen erreicht,<br />

hilft es, einen professionellen Konfliktcoach zu Rate zu ziehen.<br />

Menschen reagieren unterschiedlich auf Konflikte. Zwei Extreme:<br />

• konfliktscheue Personen gehen Auseinandersetzungen aus dem Weg, stellen<br />

keine direkten Forderungen, verdrängen Ärger und tun so, als wäre nichts. Ganze<br />

Teams können konfliktscheu sein. Die Folge sind „kalte Konflikte“ – spürbare<br />

Spannungen, die keiner anspricht und die sich negativ auf die Arbeit auswirken.<br />

• streitlustige Personen freut die Auseinandersetzung. Sie fordern, sind aggressiv<br />

und dominant, verstecken ihre Gefühle nicht. In streitlustigen Teams ist der<br />

Umgangston rau. Sie führen „heiße Konflikte“, verletzen und beleidigen sich.<br />

Die Arbeit kann hektisch werden, im Extremfall kämpft jeder gegen jeden.<br />

Es ist besser, sich Konfl ikten zu stellen, als sie zu negieren<br />

Konfliktmanagement ist Führungssache<br />

Dass der Konflikt und seine Lösung auch als Chance gesehen werden kann bzw. wie damit<br />

umgegangen wird, hängt vom Zugang zur Thematik in der Führungsebene ab. Sie<br />

hat es in der Hand, mittels Konfliktcoaching positive Resultate zu erzielen, indem sie<br />

• Konflikte erkennt und diese anspricht. Je länger geschwiegen wird,<br />

desto eher bauen sich Spannungen bzw. Angst auf<br />

• das Konfliktlösungsgespräch durchdacht vorbereitet (Teamgespräch/<br />

Einzelgespräch, Zeitaufwand). Dabei muss das Thema präzisiert werden:<br />

• Worum geht es?<br />

• Was macht wer wann mit wem?<br />

• Wer vertritt welche Interessen bzw. Meinungen?<br />

• Was wird wahrgenommen?<br />

• Differenzen & Gemeinsamkeiten herausarbeitet. Dabei muss die Führungskraft<br />

• auf die einzelnen Personen und Standpunkte eingehen<br />

• Platz für sachliche Diskussion schaffen<br />

• ungewöhnliche Blickwinkel ermöglichen – indem die Beteiligten den<br />

Konflikt als Film beschreiben, eine Körperhaltung zum Thema wählen, etc.<br />

• die Diskussion dokumentieren – auf einer Pinnwand Unterschiede und<br />

Gemeinsamkeiten notieren, die zentralen Differenzen herausarbeiten.<br />

• sich gemeinsam mit der Gruppe auf Lösungssuche begibt.<br />

Die Beteiligten sollen beschreiben<br />

• wo der Konflikt und wo eine mögliche Lösung liegen<br />

• was sie mit dem Konflikt bzw. einer Lösung verbinden<br />

Hier gilt es genau nachzufragen, Vorschläge zu machen und zu sammeln,<br />

Lösungswege in Schritte zu zerteilen bzw. auf ihre Realisierung zu untersuchen.<br />

• Vereinbarungen trifft. Dazu kann u.a. ein Konfliktlösungsvertrag unterschrieben<br />

werden, der die Vorgehensweise festhält und verbindlich gilt. Sollte es zu<br />

Rückfällen im Konfliktverhalten kommen, sollte die Führungsebene<br />

• die bisher getätigten Anstrengungen aller Beteiligten würdigen<br />

• den Auslöser für den Rückfall eruieren<br />

• die Ressourcen zur Konfliktlösung hinterfragen<br />

Mag. Eva Maria Sator<br />

Tipps von der Expertin<br />

Eva M. Sator ist Coach, Trainerin und Unternehmensberaterin.<br />

Sie berät Menschen und Teams<br />

bei Ihrer individuellen Weiterentwicklung und<br />

Unternehmen im Bereich Personalentwicklung<br />

und hat sich u.a. auf das Thema „Konfliktmanagement<br />

im Team“ spezialisiert.<br />

www.arteco.at, www.evasator.at<br />

Das umfangreiche Schulungsprogramm<br />

finden Sie auf www.ttc.at<br />

Foto: istockphoto.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!