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28. – 29.09.2012 Messe Stuttgart - ZM-Online

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32 Zahnmedizin<br />

Fotos: Aschenbrenner et al.<br />

Differenzialdiagnose einer schmerzlosen Gesichtsschwellung<br />

Manifestation eines<br />

follikulären Lymphoms<br />

Carina Aschenbrenner, Martin Gosau, Torsten E. Reichert<br />

Abbildung 1: Erstvorstellung des Patienten mit deutlich erkennbarer Schwellung im Bereich der<br />

rechten Temporalfläche<br />

Ein 73-jähriger Patient wurde mit einer<br />

seit sechs Monaten langsam größenprogredienten<br />

Schwellung rechts temporal und im<br />

Bereich der rechten Glandula parotis vom<br />

niedergelassenen Kollegen in die eigene<br />

Ambulanz überwiesen.<br />

Allgemeinanamnestisch lag beim Patienten<br />

eine koronare Herzerkrankung (KHK) mit<br />

Zustand nach Myokardinfarkt und Bypass-<br />

Operation im Jahr 2008 vor. Zudem waren<br />

ein Vorhofflimmern mit der Einnahme von<br />

Marcumar, eine Aorteninsuffizienz Grad I-II,<br />

eine arterielle Hypertonie und eine Hyper-<br />

Auch für diesen „aktuellen klinischen<br />

Fall” können Sie Fortbildungspunkte<br />

sammeln. Mehr auf www.zm-online.de<br />

unter Fortbildung.<br />

zm 102, Nr. 15 A, 1.8.2012, (1916)<br />

urikämie bekannt. Der Allgemeinzustand<br />

des Patienten war gut. Gewichtsverlust,<br />

Nachtschweißigkeit, Leistungsabfall und<br />

Fieber (B-Symptomatik) wurden nicht festgestellt.<br />

Bei der klinischen Untersuchung war im<br />

Seitenvergleich eine deutliche Asymmetrie<br />

des Gesichts zu erkennen (Abbildung 1). Im<br />

Bereich der rechten Gesichtshälfte konnten<br />

durch Palpation zwei Raumforderungen abgegrenzt<br />

werden, deren Größe im Durchmesser<br />

etwa fünf Zentimeter (Temporalregion)<br />

beziehungsweise zwei Zentimeter<br />

(Glandula parotis) betrugen. Das betroffene<br />

Gewebe stellte sich induriert und nicht<br />

schmerzhaft dar. Eine Funktionsstörung<br />

des Nervus facialis lag nicht vor. Der intraorale<br />

Befund einschließlich Zahnstatus und<br />

Speichelfluss war unauffällig. Eine generalisierte<br />

Lymphknotenschwellung (Lymphadenopathie)<br />

konnte durch Palpation ausgeschlossen<br />

werden. Laborchemisch waren<br />

Kliniker präsentieren Fälle mit hohem<br />

diagnostischem Schwierigkeitsgrad.<br />

im Blutbild des Patienten ebenfalls keine<br />

Auffälligkeiten zu diagnostizieren.<br />

Es erfolgte eine sonografische Untersuchung<br />

der betroffenen Region, die eine homogen<br />

strukturierte Raumforderung zeigte. Die<br />

Lymphknoten im Bereich Kopf/Hals waren<br />

in der Ultraschalldiagnostik unauffällig.<br />

Durch den überweisenden Kollegen wurde<br />

bereits zu Beginn des Auftretens der<br />

Schwellung vor sechs Monaten neben einer<br />

Panoramaschichtaufnahme eine weiterführende<br />

Bildgebung veranlasst. In den<br />

Befunden der Computertomografie und der<br />

Magnetresonanztomografie wurden eine<br />

extrakranielle, temporale Raumforderung<br />

rechts mit Kontakt zur Muskelfaszie sowie<br />

eine Raumforderung am Oberpol der<br />

rechten Glandula parotis ohne Hinweis auf<br />

ein infiltratives Wachstum beschrieben.<br />

In domo wurde zum Ausschluss eines<br />

malignen Geschehens eine Gewebeprobe<br />

in Lokalanästhesie aus dem Bereich der<br />

temporalen Schwellung entnommen. Das<br />

Ergebnis der histopathologischen Untersuchung<br />

ergab den Befund eines chronisch<br />

rezidivierten entzündlichen Infiltrats. Sowohl<br />

in der mikroskopischen Diagnostik als<br />

auch in den anschließenden molekularpathologischen<br />

Untersuchungen ergaben<br />

sich keine Hinweise für ein malignes<br />

Geschehen bei deutlich erhöhter B-Zellanreicherung.<br />

Nach Besprechung der Befunde<br />

wurde der Patient in die heimatnahe kieferchirurgische<br />

Nachsorge entlassen.<br />

Bei weiterer Größenprogredienz der unklaren<br />

Raumforderung wurde der Patient<br />

drei Monate später erneut durch den<br />

niedergelassenen Kollegen vorgestellt. In<br />

der klinischen Untersuchung stellte sich der

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