Innenausbau - Dachausbau - kathkirche-mmm.de
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Mülldorfer Schmuckstück<br />
Mülldorfer Segensaltar wie<strong>de</strong>r aufgestellt.<br />
40 Jahre war er in Vergessenheit geraten.<br />
Auch zum diesjährigen Fronleichnamsfest<br />
am 7. Juni wird sicherlich <strong>de</strong>r alte und schmucke<br />
Segensaltar wie<strong>de</strong>r hervorgeholt und<br />
aufgestellt wer<strong>de</strong>n. Damit entfällt <strong>de</strong>r früher<br />
umständliche Altaraufbau auf zwei Traktoranhängern<br />
durch die Kolpingfamilie.<br />
40 Jahre war <strong>de</strong>r neugotische Holzaltar in Vergessenheit<br />
geraten und lag in seinen Einzelteilen<br />
auf <strong>de</strong>m staubigen Speicher <strong>de</strong>s Bauernhofs<br />
Ben<strong>de</strong>r in Mülldorf.<br />
2007 wur<strong>de</strong> er aus seinem<br />
„Dornröschenschlaf “<br />
aufgeweckt und ist nach<br />
seiner Restaurierung<br />
heute ein sehenswertes<br />
Schmuckstück.<br />
Bei <strong>de</strong>m Fronleichnamsaltar<br />
han<strong>de</strong>lt es sich um<br />
einen filigranartigen geschnitzten<br />
neugotischen<br />
Altar, <strong>de</strong>r um das Jahr<br />
1900 entstan<strong>de</strong>n sein<br />
dürfte. Ursprünglich befand er sich im Besitz<br />
<strong>de</strong>r Familie Bernhard Umschlag, und wur<strong>de</strong><br />
in gut nachbarschaftlicher Zusammenarbeit<br />
mit <strong>de</strong>r Familie Josef Ben<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>m zwischen<br />
zwei Lin<strong>de</strong>n stehen<strong>de</strong>n „Ben<strong>de</strong>rs Steinkreuz“<br />
von 1718, an jener Kreuzung, wo sich<br />
heute das Elektrogeschäft Wiehlpütz befin<strong>de</strong>t,<br />
immer zum Fronleichnamsfest aufgestellt.<br />
Bei <strong>de</strong>r Prozession wur<strong>de</strong> an diesem Altar bis<br />
1964 einer <strong>de</strong>r insgesamt vier Segen erteilt.<br />
Lange war <strong>de</strong>r ehemalige Segensaltar in Vergessenheit<br />
geraten, bis Bert Stroß, Leiter <strong>de</strong>s<br />
Fachbereichs „Kultur und Sport“ und <strong>de</strong>r<br />
damalige Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Mülldorfer Orts-<br />
24 25<br />
kartells Paul Busch aufgrund eines alten Fotos<br />
und in Erinnerung an ihre Jugendzeit auf die<br />
Suche gingen, <strong>de</strong>nn irgendwo auf <strong>de</strong>r Hofanlage<br />
musste <strong>de</strong>r Altar noch sein. Auf <strong>de</strong>m<br />
dunklen Speicher wur<strong>de</strong>n sie fündig, fan<strong>de</strong>n<br />
die Einzelstücke und Roswitha Ben<strong>de</strong>r meinte:<br />
„Der schöne Altar lag mir sehr am Herzen,<br />
ich konnte ihn nicht wegwerfen.“ Besagter<br />
Altar war längst in <strong>de</strong>n Besitz <strong>de</strong>r Familie<br />
Ben<strong>de</strong>r übergegangen, da es bei <strong>de</strong>r Familie<br />
Umschlag keine Nachkommen mehr gab, die<br />
sich um ihn hätten kümmern können. Ein<br />
Gespräch mit <strong>de</strong>r Familie<br />
Ben<strong>de</strong>r führte dann dazu,<br />
dass <strong>de</strong>r Altar mit Unterstützung<br />
<strong>de</strong>r Unteren<br />
Denkmalbehör<strong>de</strong> und<br />
<strong>de</strong>r Stadt Sankt Augustin<br />
von Roland Koch aus<br />
Buisdorf neu aufgearbeitet<br />
und die dazu gehören<strong>de</strong>n<br />
Originalfiguren<br />
von Karl-Fred Zakrewski<br />
aus Hangelar restauriert<br />
wur<strong>de</strong>n.<br />
Nach seiner Renovierung fand <strong>de</strong>r Altar im<br />
Mai 2008 in <strong>de</strong>r Pfarrkirche St. Mariä Heimsuchung<br />
für ein paar Wochen seine Aufstellung,<br />
und war dann in <strong>de</strong>r Ausstellung<br />
„Katholisches Brauchtum in <strong>de</strong>r Stadt Sankt<br />
Augustin“ in <strong>de</strong>r Stadtbücherei im Juni/Juli<br />
2009 zweifelsohne ein Blickfang. Da man<br />
bisher noch keinen geeigneten Platz für <strong>de</strong>n<br />
Altar gefun<strong>de</strong>n hat, ist er <strong>de</strong>rzeit im Keller <strong>de</strong>r<br />
Raiffeisenbank untergebracht.<br />
Text: Hans Lahr<br />
Foto: Andrea Schwarz-Tang