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Demonstrationen aus Anlass des Equal-
Pay-Day im März nach Köln gekommen
sind. Dabei geht es darum, dass Frauen
für die gleiche Arbeit den gleichen Lohn
wie Männer erhalten. Ein anderes Beispiel:
Bundesweit haben wir 98.000 Unterschriften
gesammelt mit dem Ziel, wiederverheiratete
Geschiedene wieder zu den Sakramenten
zuzulassen.
Was würden Sie als Erfolge des gesellschaftlichen
Engagements der kfd nennen?
Bungartz: Mit anderen gemeinsam haben
wir zum Beispiel die Einführung des Erziehungsgeldes
oder der Elternzeit erstritten.
Oder, dass es möglich ist, Auszeiten
vom Beruf zu nehmen,
um Angehörige zu pflegen
und dafür auch Rentenanrechnungszeiten
zu erhalten.
Wie groß ist die kfd bundesweit?
Bungartz: 600.000 Frauen, diözesanweit
sind es 70.000 in 500
Gemeinschaften vor Ort. Die
kfd ist der größte Frauenverband Deutschlands
und der größte Verband in der katholischen
Kirche.
Was ist die Hauptaufgabe der kfd hier in
der Region?
Bungartz: Bei den meisten Gruppen liegt
der Schwerpunkt noch darauf, die Frauen
vor Ort zu bespaßen. Der Gedanke, der darüber
hinaus geht, ist oft nicht vorhanden.
Wo sollte denn inhaltlich angesetzt werden?
Bungartz: Dass die Position der Frauen in
der Kirche gestärkt wird. Da gibt es noch
viel zu tun. Ein Beispiel: Der 29. April ist
der Tag der Diakonin, doch wir im Diöze-
sanverband Köln hatten große Schwierigkeiten,
diesen Tag zu begehen, etwa mit
einer Wortgottesfeier. Unser Diözesanpräses
hat uns, die wir in verantwortlichen
Positionen sind, in einem Brief geschrieben,
dass es von der Bischofskonferenz im
allgemeinen und von unserem Kardinal im
besonderen nicht gern gesehen wird, wenn
wir vor Ort Veranstaltungen zum Tag der
Diakonin machen.
Warum?
Bungartz: Weil es zu keiner Zeit zur Debatte
stünde, dass Frauen zu Diakoninnen geweiht
werden sollen. Es hieß, wir würden
den Dialogprozess zwischen
den Laien und der Bischofskonferenz
stören.
Und hier vor Ort?
Bungartz: Da werden wir auch
beschnitten. Wir arbeiten
zwar mit unserer geistlichen
Leiterin, Gemeindereferentin
Dorothea Koch, sehr gut zusammen,
aber von Pfarrer Peter Emontzpohl
hat sie uns mitteilen müssen, dass es
auch hier vor Ort nicht so gut käme, wenn
wir Veranstaltungen zum Tag der Diakonin
machten.
Was würden Sie denn dem Kardinal oder
anderen in der Kirchenleitung sagen, wenn
Sie hier mit am Tisch säßen?
Bungartz: Ich habe das Gefühl, dass ohne
Frauen in der Kirche überhaupt nichts
laufen würde. Nur zum Beispiel: Ich bin
Lektorin, Kommunionhelferin, habe vor
drei Jahren die Leitung der Fußwallfahrt
nach Ahrweiler übernommen, weil sich
kein Mann mehr gefunden hat. Andere
Frauen sind genauso aktiv, zum Beispiel
in der Kommunionvorbereitung. Eine
von uns hat jetzt die Gestaltung der Seniorennachmittage
übernommen. Gemeindeleben
ohne kfd wäre sicherlich sehr arm.
Trotzdem haben wir keine Möglichkeit,
wirklichen Einfluss zu nehmen. Ich würde
mir wünschen, dass der Arbeit der Frauen
mehr Achtung, mehr Wertschätzung entgegen
gebracht wird. Ansonsten verabschieden
sich sicherlich noch viel mehr
Frauen von der Arbeit für die Kirche.
Nochmal zur kfd hier in Sankt Augustin.
Arbeiten Sie auch mit den anderen Gruppen
im Seelsorgebereich zusammen?
Bungartz: Damit wir uns besser kennenlernen,
treffen wir uns in unregelmäßigen
Abständen gemeinsam in einer Kirche
Sankt Augustins, haben dort eine kleine
Führung und setzen uns anschließend zusammen.
Wie könnten jüngere Frauen für die kfd gewonnen
werden?
Bungartz: Es muss noch mehr rüberkommen,
was die kfd will, wofür sie steht, nicht
nur für Ausflüge oder Kuchenbacken fürs
Pfarrfest.
Wofür steht die kfd Menden?
Bungartz: Nur ein paar Beispiele: Im
Kontaktkreis haben wir uns zuletzt einen
Vormittag mit lyrischen Gedichten von
Mascha Kaleko beschäftigt. Vor einigen
Jahren haben wir den Frauentreff gegründet,
der sich abends trifft, damit auch berufstätige
Frauen daran teilnehmen können.
Diese Gruppe hat jüngst etwa die
Firma Solarworld in Bonn besucht und die
Fernsehsendung Kölner Treff. Dann haben
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wir einmal im Monat Frauenmessen mit
einer besonderen Liturgie und besonderen
Texten. Da unterstützen uns hier die Priester
ganz toll. Und ein besonders wichtiges
Ereignis ist für uns der Weltgebetstag der
Frauen, den wir jeweils Anfang März ökumenisch
begehen und an dem in diesem
Jahr über 100 Frauen teilgenommen haben.
Worin unterscheiden sich die kfd-Gruppen
von katholischen Frauengemeinschaften,
wie es sie in Meindorf gibt?
Bungartz: Der Verband, dem zum Beispiel
die Meindorfer nicht angeschlossen sind,
ist wie erwähnt gesellschaftspolitisch aktiv
und berät auch die Deutsche Bischofskonferenz.
Zudem ist die kfd im Deutschen
Frauenrat und im europäischen Frauenrat
vertreten. Der Mitgliedsbeitrag kostet 19
Euro pro Jahr. Dafür bekommt man noch
jeden Monat die Zeitschrift „Frau und
Mutter“.
Frauen, die sich für die kfd interessieren,
können sich wenden an
- elisabeth bungartz,
Fritz-Schröder-Straße 7, Telefon: 02241-
312682, E-Mail: e.bungartz@freenet.de
- für Menden an Sonja Feulner,
Boschstraße 1, Telefon: 02241-312789,
E-Mail: sonja-feulner@web.de
- für Mülldorf an Annelie Mann,
Dammstraße 5, Telefon: 02241-21651
oder schauen mal rein bei:
www.kfd-bundesverband.de