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Die Rolle von ehrenamtlicher Arbeit und Spenden in

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E<strong>in</strong>e wesentliche Voraussetzung für ehrenamtliches Engagement ist frei verfügbare<br />

Zeit. Es könnte daher vermutet werden, dass der Beteiligungsgrad Erwerbstätiger<br />

ger<strong>in</strong>ger ist als jener <strong>von</strong> Personen, die ke<strong>in</strong>er bezahlten <strong>Arbeit</strong> nachgehen. <strong>Die</strong><br />

meisten Studien belegen jedoch das Gegenteil. Es besteht zwar e<strong>in</strong> deutlicher<br />

Zusammenhang zwischen <strong>ehrenamtlicher</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> Erwerbstätigkeit, allerd<strong>in</strong>gs<br />

s<strong>in</strong>d Erwerbstätige zu e<strong>in</strong>em höheren Anteil ehrenamtlich engagiert als Nicht-<br />

Erwerbstätige. Weniger konsistent s<strong>in</strong>d die Ergebnisse verschiedener Studien<br />

h<strong>in</strong>sichtlich der Unterscheidung zwischen Vollzeit- <strong>und</strong> Teilzeitbeschäftigten. E<strong>in</strong>ige<br />

Studien belegen e<strong>in</strong>en höheren Beteiligungsgrad <strong>von</strong> Personen, die<br />

teilzeitbeschäftigt s<strong>in</strong>d während andere zu dem Ergebnis kommen' dass<br />

Vollzeitbeschäftigte besonders stark partizipieren (vgl. Gask<strong>in</strong>, Smith, 1995, S. 30).<br />

Ähnlich könnte vermutet werden, dass die Zeit, die für K<strong>in</strong>der aufgewendet wird, <strong>in</strong><br />

Konkurrenz zu e<strong>in</strong>em ehrenamtlichen Engagement steht. Aber auch diesbezüglich<br />

zeigt sich das Gegenteil, wie etwa die holländische <strong>und</strong> die Schweizer Studie<br />

belegen (vgl. Schmid' 1999' S. 241 <strong>und</strong> Dekker, 1999, S. 181). Personen mit K<strong>in</strong>dern<br />

weisen e<strong>in</strong>en höheren Beteiligungsgrad auf. Allerd<strong>in</strong>gs wird <strong>von</strong> e<strong>in</strong>igen Studien e<strong>in</strong><br />

zeitlich ger<strong>in</strong>geres Engagement <strong>von</strong> Personen mit K<strong>in</strong>der konstatiert (vgl. Ehl<strong>in</strong>g,<br />

Schmidt, 1999' S. 419).<br />

Verheiratete bzw. Personen <strong>in</strong> Lebensgeme<strong>in</strong>schaft weisen nach der Eurovol-Studie<br />

<strong>in</strong> den meisten Länder e<strong>in</strong>en höheren Partizipationsgrad auf als Alle<strong>in</strong>lebende (vgl.<br />

Gask<strong>in</strong>, Smith, 1995, S. 31). Allerd<strong>in</strong>gs gibt es auch Studien, die das Gegenteil<br />

belegen (z.B. Dekker' 1999, S. 181). Der Beteiligungsgrad steigt tendenziell mit<br />

höherem Bildungsgrad <strong>und</strong> höherem Haushaltse<strong>in</strong>kommen, allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d auch<br />

hier die Ergebnisse nicht überall konsistent. Ebenso gibt es unterschiedliche<br />

Resultate h<strong>in</strong>sichtlich des Beteiligungsgrads Ehrenamtlicher am Land <strong>und</strong> <strong>in</strong> der<br />

Stadt.<br />

<strong>Die</strong> holländische Studie h<strong>in</strong>terfragt Unterschiede im Beteiligungsgrad <strong>von</strong> Personen'<br />

die e<strong>in</strong>er Religionsgeme<strong>in</strong>schaft angehören <strong>und</strong> Personen ohne Bekenntnis. Bei<br />

ersteren wird zwischen "nom<strong>in</strong>ellen Mitgliedern" <strong>und</strong> Mitgliedern' die regelmäßig zur<br />

Kirche gehen' differenziert. Kirchgänger weisen den höchste Beteiligungsgrad auf,<br />

Personen die ke<strong>in</strong>er Religionsgeme<strong>in</strong>schaft angehören partizipieren am wenigsten<br />

(Dekker, 1999, S. 181).<br />

5.3 Ergebnisse der empirischen Erhebung<br />

5.3.1 Beteiligungsgrad – Gesamtbetrachtung <strong>ehrenamtlicher</strong> <strong>Arbeit</strong><br />

51'1 Prozent der österreichischen Bevölkerung ab 15 Jahren waren <strong>in</strong> den zwölf<br />

Monaten vor dem Zeitpunkt der Befragung ehrenamtlich tätig (siehe Tabelle A 14).<br />

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