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Die Rolle von ehrenamtlicher Arbeit und Spenden in

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6 AUSPRÄGUNGSFORMEN EHRENAMTLICHER ARBEIT<br />

6.1 E<strong>in</strong>leitung<br />

Zur Ermittlung des <strong>Arbeit</strong>svolumens <strong>ehrenamtlicher</strong> <strong>Arbeit</strong> ist nicht nur die Zahl an<br />

Beteiligten sondern auch das <strong>von</strong> ihnen aufgewendete zeitliche Ausmaß vοn<br />

Bedeutung. <strong>Die</strong> alltägliche Erfahrung sowie frühere Studien zeigen e<strong>in</strong> sehr stark<br />

variierendes Verhalten Ehrenamtlicher h<strong>in</strong>sichtlich ihres Zeite<strong>in</strong>satzes für e<strong>in</strong><br />

ehrenamtliches Engagement. Während manche Personen sehr viel Zeit aufwenden'<br />

s<strong>in</strong>d andere nur gelegentlich aktiv. <strong>Die</strong>s kann e<strong>in</strong>erseits als Ausdruck der<br />

persönlichen Möglichkeiten <strong>und</strong> Präferenzen Ehrenamtlicher gesehen werden, die<br />

abhängig <strong>von</strong> Berufstätigkeit, Familienarbeit, Freizeitbeschäftigungen variieren.<br />

Andererseits können sich im unterschiedlichen Zeite<strong>in</strong>satz Ehrenamtlicher die<br />

jeweiligen Erfordemisse verschiedener Tätigkeiten zeigen. <strong>Die</strong> Vielfalt an<br />

ehrenamtlichen Aktivitäten spiegelt sich im Zeitverhaltensmuster der Personen wider.<br />

Während manche Tätigkeiten so strukturiert s<strong>in</strong>d, dass sie regelmäßig sehr viel Zeit<br />

erfordern, können andere Aktivitäten auch gelegentlich durchgeführt werden.<br />

Wie Menschen ihre Zeit verwenden, ist zu e<strong>in</strong>em wichtigen Thema sowohl <strong>in</strong> der<br />

geselischaftspolitischen Diskussion als auch <strong>in</strong> der Forschung avanciert. Ähnlich der<br />

Diskussion um neue Beschäftigungsformen <strong>in</strong> der Erwerbsarbeit werden <strong>in</strong> Bezug<br />

auf Freiwilligenarbeit verschiedene Entwicklungen diskutiert. <strong>Die</strong>se beziehen sich<br />

e<strong>in</strong>erseits auf die Dauer der Zugehörigkeit zu Organisationen <strong>und</strong> andererseits auf<br />

die <strong>Arbeit</strong>sorganisation der jeweiligen Aufgaben. Während mit dem „klassischen oder<br />

traditionellen Ehrenamt" Tätigkeiten assoziiert werden, die mit e<strong>in</strong>er jahrelangen<br />

Mitgliedschaft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vere<strong>in</strong> verb<strong>und</strong>en s<strong>in</strong>d, werden die „neuen Freiwilligen" als<br />

Personen beschrieben, die nicht mehr gewillt s<strong>in</strong>d' sich langfristig zu b<strong>in</strong>den, sondern<br />

eher kurzfristige' projektförmige Aufgaben übernehmen. Parallele Trends werden für<br />

die Erwerbsarbeit beschrieben. <strong>Die</strong>se äußern sich etwa im verstärkten Auftreten vοn<br />

atypischen Beschäftigungsverhältnissen (vgl. Tálos' 1999).<br />

im Gegensatz zur Erwerbsarbeit, die <strong>in</strong> Bezug auf die zeitliche Ausgestaltung stark<br />

reguliert ist, tritt ehrenamtliche <strong>Arbeit</strong> <strong>in</strong> ganz unterschiedlichen Formen auf. Es gibt<br />

kaum e<strong>in</strong>e "typische" ehrenamtliche Beschäftigungsform <strong>und</strong> auch ke<strong>in</strong>e<br />

vergleichbaren (rechtlichen) Unterscheidungen zwischen verschiedenen<br />

<strong>Arbeit</strong>sformen. Deshalb Iassen sich die beschriebenen EntwickIungen aus e<strong>in</strong>er<br />

Makroperspektive schwerer operationalisieren <strong>und</strong> darstellen. Es gibt nur wenig<br />

empirische Studien' die e<strong>in</strong>e solche langfristige Entwicklung <strong>in</strong> Bezug auf<br />

ehrenamtliche <strong>Arbeit</strong> belegen (vgl. Hust<strong>in</strong>x, Lammertyn, 2000). <strong>Die</strong>s ist vor allem<br />

durch die bisher spärliche Erfassung <strong>ehrenamtlicher</strong> <strong>Arbeit</strong> bed<strong>in</strong>gt, wodurch<br />

Gr<strong>und</strong>lagen für e<strong>in</strong>en empirischen Vergleich fehlen.<br />

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