Ferienregelung für Lernende in der beruflichen ... - Berufsbildung.ch
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<strong>Lernende</strong> bis zum vollendeten 20. Altersjahr haben fünf Wo<strong>ch</strong>en, ältere <strong>Lernende</strong><br />
m<strong>in</strong>destens vier Wo<strong>ch</strong>en Ferien zugute.<br />
Gemäss Art. 345a Abs. 3 OR hat <strong>der</strong> Lehrbetrieb den <strong>Lernende</strong>n <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>berufli<strong>ch</strong>en</strong> Grundbildung<br />
bis zum vollendeten 20. Alterjahr <strong>für</strong> jedes Bildungsjahr fünf Wo<strong>ch</strong>en Ferien zu gewähren. Diese<br />
Regelung gilt laut Art. 329a Abs. 1 OR generell <strong>für</strong> alle Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer,<br />
und somit au<strong>ch</strong> <strong>für</strong> Anlehrl<strong>in</strong>ge*, Praktikant<strong>in</strong>nen und Praktikanten sowie Volontär<strong>in</strong>nen und<br />
Volontäre.<br />
<strong>Lernende</strong>, die älter als 20 Jahre alt s<strong>in</strong>d, haben e<strong>in</strong>en M<strong>in</strong>imalanspru<strong>ch</strong> von vier Wo<strong>ch</strong>en Ferien<br />
pro Jahr. Im offiziellen Lehr- bzw. Anlehrvertragsformular* <strong>der</strong> kantonalen <strong>Berufsbildung</strong>sämter<br />
ist unter <strong>der</strong> Rubrik Ferien und freie Tage <strong>der</strong> Ferienanspru<strong>ch</strong> <strong>in</strong> Wo<strong>ch</strong>en pro Bildungsjahr<br />
e<strong>in</strong>zutragen.<br />
Der Ferienanspru<strong>ch</strong> <strong>für</strong> <strong>Lernende</strong> gilt pro Bildungsjahr. In <strong>der</strong> Regel wird er jedo<strong>ch</strong> pro<br />
Kalen<strong>der</strong>jahr abgere<strong>ch</strong>net.<br />
Bei e<strong>in</strong>em Ferienanspru<strong>ch</strong> von fünf Wo<strong>ch</strong>en pro Bildungsjahr haben die <strong>Lernende</strong>n Anspru<strong>ch</strong><br />
auf<br />
2.08 Ferientage pro Monat bei e<strong>in</strong>er 5-Tage-Wo<strong>ch</strong>e<br />
2.29 Ferientage pro Monat bei e<strong>in</strong>er 51/2-Tage-Wo<strong>ch</strong>e<br />
Bei e<strong>in</strong>em Ferienanspru<strong>ch</strong> von vier Wo<strong>ch</strong>en pro Bildungsjahr haben die <strong>Lernende</strong>n Anspru<strong>ch</strong><br />
auf<br />
1.66 Ferientage pro Monat bei e<strong>in</strong>er 5-Tage-Wo<strong>ch</strong>e<br />
1.83 Ferientage pro Monat bei e<strong>in</strong>er 51/2-Tage-Wo<strong>ch</strong>e<br />
Damit genügend Erholung gewährleistet ist, müssen wenigstens zwei Ferienwo<strong>ch</strong>en pro Bildungsjahr<br />
zusammenhängend bezogen werden.<br />
Ferien dürfen ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> Bezahlung abgegolten werden.<br />
* Während e<strong>in</strong>er Übergangsfrist von fünf Jahren seit Inkrafttreten des neuen <strong>Berufsbildung</strong>sgesetzes und <strong>der</strong> Verordnung<br />
am 1. Januar 2004 können Anlehrl<strong>in</strong>ge im S<strong>in</strong>ne des alten <strong>Berufsbildung</strong>sgesetzes von 1978 ausgebildet werden. Ist<br />
e<strong>in</strong>e Bildungsverordnung <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e zweijährige berufli<strong>ch</strong>e Grundbildung <strong>in</strong> Kraft, werden im betreffenden Berufsfeld<br />
ke<strong>in</strong>e neuen Anlehrabs<strong>ch</strong>lüsse mehr eidgenössis<strong>ch</strong> anerkannt.<br />
merkblätter www.berufsbildung.<strong>ch</strong><br />
Merkblatt | 04<br />
<strong>Ferienregelung</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Lernende</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>berufli<strong>ch</strong>en</strong> Grundbildung<br />
1 |4
Der Lehrbetrieb kann den Zeitpunkt <strong>der</strong> Ferien festlegen.<br />
Grundsätzli<strong>ch</strong> kann <strong>der</strong> Lehrbetrieb den Zeitpunkt <strong>der</strong> Ferien <strong>der</strong> <strong>Lernende</strong>n festlegen, wobei er<br />
im Rahmen <strong>der</strong> betriebli<strong>ch</strong>en Bedürfnisse auf die Wüns<strong>ch</strong>e <strong>der</strong> <strong>Lernende</strong>n Rücksi<strong>ch</strong>t zu nehmen<br />
hat.<br />
Betriebsferien gelten au<strong>ch</strong> <strong>für</strong> <strong>Lernende</strong>.<br />
Ferien sollen während <strong>der</strong> s<strong>ch</strong>ulfreien Zeit genommen werden.<br />
Liegen die Ferien ausserhalb <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>ulferien, so s<strong>in</strong>d die <strong>Lernende</strong>n verpfli<strong>ch</strong>tet, den berufskundli<strong>ch</strong>en<br />
und allgeme<strong>in</strong>bildenden Unterri<strong>ch</strong>t zu besu<strong>ch</strong>en. S<strong>ch</strong>ultage während <strong>der</strong> Ferien können als Ferientage<br />
na<strong>ch</strong>bezogen werden.<br />
Ferien dürfen unter Umständen gekürzt werden.<br />
Werden <strong>Lernende</strong> ohne ihr Vers<strong>ch</strong>ulden an <strong>der</strong> Arbeitsleistung verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t (z.B. wegen Krankheit,<br />
Unfall, Militärdienst), so können die Ferien um e<strong>in</strong>en Zwölftel gekürzt werden, wenn die<br />
Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung zwei volle Monate gedauert hat; um zwei Zwölftel, wenn sie drei Monate gedauert<br />
hat usw.<br />
Bei S<strong>ch</strong>wangers<strong>ch</strong>aft und Geburt können die Ferien erst dann um e<strong>in</strong>en Zwölftel gekürzt werden,<br />
wenn die Arbeitsverh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung drei volle Monate gedauert hat.<br />
Bei Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Arbeitsleistung <strong>in</strong>folge eigenen Vers<strong>ch</strong>uldens können die Ferien um e<strong>in</strong>en<br />
Zwölftel gekürzt werden, wenn die Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>en vollen Monat gedauert hat; um zwei<br />
Zwölftel, wenn sie zwei volle Monate gedauert hat usw.<br />
Wegen Krankheit o<strong>der</strong> Unfall verpasste Ferientage s<strong>in</strong>d na<strong>ch</strong>trägli<strong>ch</strong> zu gewähren, wobei die<br />
<strong>Lernende</strong>n den entspre<strong>ch</strong>enden Na<strong>ch</strong>weis (z.B. Arztzeugnis) zu erbr<strong>in</strong>gen haben.<br />
Für gewisse ausserordentli<strong>ch</strong>e Anlässe wird zusätzli<strong>ch</strong> Freizeit gewährt.<br />
Dies gilt <strong>für</strong> Anlässe wie zum Beispiel Heirat, Todesfall, Wohnungswe<strong>ch</strong>sel, Arztbesu<strong>ch</strong> o<strong>der</strong><br />
Besu<strong>ch</strong> e<strong>in</strong>er Amtsstelle. Die <strong>Lernende</strong>n haben da<strong>für</strong> Anspru<strong>ch</strong> auf zusätzli<strong>ch</strong>e freie Stunden o<strong>der</strong><br />
Tage. Die Dauer <strong>der</strong> bezahlten Abwesenheit ri<strong>ch</strong>tet si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> betriebs-, orts- o<strong>der</strong> bran<strong>ch</strong>enübli<strong>ch</strong>en<br />
Gegebenheiten (Gesamtarbeitsvertrag).<br />
Feiertage.<br />
Je<strong>der</strong> Kanton kann maximal a<strong>ch</strong>t Feiertage den Sonntagen glei<strong>ch</strong>stellen. Müssen <strong>Lernende</strong><br />
ausnahmsweise an e<strong>in</strong>em sol<strong>ch</strong>en Tag arbeiten, so haben sie das Re<strong>ch</strong>t, den Feiertag zu kompensieren.<br />
Ni<strong>ch</strong>t kompensiert werden können Feiertage, die si<strong>ch</strong> mit dem übli<strong>ch</strong>en Frei-Tag decken.<br />
Fällt e<strong>in</strong> Feiertag <strong>in</strong> die Ferienzeit <strong>der</strong> <strong>Lernende</strong>n, kann <strong>der</strong> Ferientag na<strong>ch</strong>bezogen werden.<br />
Der 1. August ist e<strong>in</strong> bezahlter eidgenössis<strong>ch</strong>er Feiertag.<br />
Jugendarbeit bere<strong>ch</strong>tigt zu zusätzli<strong>ch</strong>em Jugendurlaub.<br />
Für unentgeltli<strong>ch</strong>e leitende, betreuende o<strong>der</strong> beratende Tätigkeiten im Rahmen aussers<strong>ch</strong>ulis<strong>ch</strong>er<br />
Jugendarbeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kulturellen o<strong>der</strong> sozialen Organisation sowie <strong>für</strong> die dazu notwendige Aus-<br />
und Weiterbildung können <strong>Lernende</strong> (o<strong>der</strong> Arbeitnehmende bis zum vollendeten 30. Altersjahr)<br />
maximal fünf Arbeitstage Jugendurlaub beantragen. Der Urlaub muss <strong>der</strong> Berufsbildner<strong>in</strong> o<strong>der</strong><br />
dem Berufsbildner im Lehrbetrieb zwei Monate im Voraus gemeldet werden. Grundsätzli<strong>ch</strong> ist<br />
<strong>der</strong> Jugendurlaub unbezahlt. Der Lehrbetrieb kann mit den <strong>Lernende</strong>n e<strong>in</strong>e Entlöhnung abspre<strong>ch</strong>en<br />
(Art. 329e OR).<br />
2 |4
Gesamtarbeitsverträge können abwei<strong>ch</strong>ende Bestimmungen vorsehen.<br />
Ist <strong>der</strong> Lehrbetrieb Mitglied e<strong>in</strong>es Verbands, <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Gesamtarbeitsvertrag unterzei<strong>ch</strong>net hat,<br />
kann au<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Lehrvertrag den diesbezügli<strong>ch</strong>en Bestimmungen unterliegen. In Gesamt-<br />
arbeitsverträgen können von diesem Merkblatt abwei<strong>ch</strong>ende <strong>Ferienregelung</strong>en vere<strong>in</strong>bart se<strong>in</strong>.<br />
Weiterführende Literatur<br />
Merkblatt zum Vorgehen beim Bezug von Urlaub <strong>für</strong> aussers<strong>ch</strong>ulis<strong>ch</strong>e Jugendarbeit.<br />
Bezugsquelle: Bundesamt <strong>für</strong> Sozialversi<strong>ch</strong>erungen BSV, Bern.<br />
Berei<strong>ch</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendfragen, Tel. 031 22 90 11<br />
www.bsv.adm<strong>in</strong>.<strong>ch</strong> (Themen > K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendfragen > Jugendför<strong>der</strong>ung)<br />
Merkblatt „Koord<strong>in</strong>ation von ziviler und militäris<strong>ch</strong>er Ausbildung“.<br />
Bezugsquelle: Eidg. Departement <strong>für</strong> Verteidigung, Bevölkerungss<strong>ch</strong>utz und Sport (VBS), Bern,<br />
Tel. 031 324 24 24.<br />
www.vtg.adm<strong>in</strong>.<strong>ch</strong> (Me<strong>in</strong> Militärdienst > Dienstleistende > Dienstvers<strong>ch</strong>iebung > Allgeme<strong>in</strong>e<br />
Informationen > Informationen <strong>für</strong> den AdA im Studium)<br />
SDBB. Lexikon <strong>der</strong> <strong>Berufsbildung</strong>.<br />
Bern : SDBB Verlag, 2011. 224 S. ISBN 978-3-03753-064-1.<br />
onl<strong>in</strong>e mit Spra<strong>ch</strong>we<strong>ch</strong>sel unter: www.lex.berufsbildung.<strong>ch</strong><br />
Bezugsquelle SDBB:<br />
SDBB Vertrieb, Industriestrasse 1, 3052 Zollikofen, Tel. 0848 999 001, Fax 031 320 29 38<br />
vertrieb@sdbb.<strong>ch</strong>, www.shop.sdbb.<strong>ch</strong><br />
Gastgewerbe<br />
Auskunft über die Spezialregelung im Gastgewerbe erteilen:<br />
hotelleriesuisse, Bern, Tel. 031 370 41 11<br />
Hotel&Gastro Union, Luzern, Tel. 041 418 22 22<br />
Hotel&Gastro formation, Weggis, Tel. 041 392 77 77<br />
Bauhauptgewerbe<br />
Anhang 1 "Protokollvere<strong>in</strong>barung zum Landesmantelvertrag zu den Lehr- und Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />
<strong>der</strong> Lehrl<strong>in</strong>ge" vom 26. Mai 2005 / 14. April 2008, Kap. 1 Art. 2<br />
Bezugsquelle: S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>er Baumeisterverband, Ges<strong>ch</strong>äftsstelle, Züri<strong>ch</strong>,<br />
Telefon 044 258 81 11, www.baumeister.<strong>ch</strong> (Gesamtarbeitsverträge > Landesmantelvertrag)<br />
Erteilte Globalbewilligungen des seco <strong>für</strong> Sonntags- und Na<strong>ch</strong>tarbeit <strong>für</strong><br />
<strong>Lernende</strong> <strong>in</strong> bestimmten Berufen<br />
Bezugsquelle: www.seco.adm<strong>in</strong>.<strong>ch</strong> (Arbeit > Arbeitnehmers<strong>ch</strong>utz > Son<strong>der</strong>s<strong>ch</strong>utz ><br />
Jugendarbeitss<strong>ch</strong>utz)<br />
3 |4
Merkblatt 04<br />
<strong>Ferienregelung</strong> <strong>für</strong> <strong>Lernende</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>berufli<strong>ch</strong>en</strong> Grundbildung<br />
www.mb.berufsbildung.<strong>ch</strong><br />
Ausgabe Februar 2012<br />
© SDBB Bern<br />
Ganzer o<strong>der</strong> teilweiser Na<strong>ch</strong>druck e<strong>in</strong>s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> Spei<strong>ch</strong>erung und Nutzung auf optis<strong>ch</strong>en<br />
und elektronis<strong>ch</strong>en Datenträgern <strong>für</strong> ni<strong>ch</strong>t kommerzielle Zwecke – mit entspre<strong>ch</strong>en<strong>der</strong><br />
Quellenangabe – erlaubt.<br />
SDBB | Haus <strong>der</strong> Kantone | Spei<strong>ch</strong>ergasse 6 | Postfa<strong>ch</strong> 583 | 3000 Bern 7<br />
Telefon 031 320 29 00 | Fax 031 320 29 01 | berufsbildung@sdbb.<strong>ch</strong><br />
www.berufsbildung.<strong>ch</strong>