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nukleosidanaloger Reverse Transkriptase Hemmer - repOSitorium ...

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2.1.5 Cyclophosphamid – Metabolismus und Wirkungsweg<br />

Theoretische Grundlagen<br />

Cyclophosphamid gehört zur Gruppe der alkylierenden Cytostatika, deren<br />

Wirkung durch Alkylierung der DNA erreicht wird, so dass die Mitose in der S-<br />

oder der G2-Phase gehemmt wird (DINNENDAHL & FRICKE 1997). Die cytostatische<br />

Wirkung von Cyclophosphamid kommt erst während der Mitose zum Tragen,<br />

während die Alkylierung unabhängig von der Phase des Zellzyklusses stattfindet.<br />

Sie stellt einen wichtigen Teil des Wirkungsprinzips dar, da sie die clastogenen<br />

Eigenschaften von Cyclophosphamid bedingt. Therapieziel ist die Hemmung<br />

proliferierender Zellen und Induzierung von Apoptose in diesen Zellen. Darüber<br />

hinaus wurde das Auftreten von Riesenzellen während der Cyclophosphamid-<br />

Therapie beschrieben (ABDA 2003; DINNENDAHL & FRICKE 1997).<br />

Der Einsatz von Alkylanzien reicht bis zum Ersten Weltkrieg zurück, wo diese in<br />

Chemiewaffen Verwendung fanden (Senfgas oder Schwefel-Lost). Aufgrund der<br />

beobachteten Auswirkungen dieser Alkylanzien auf proliferierende Gewebe<br />

wurde die Synthese von weniger toxischen Substanzen angestrebt, um diese in der<br />

Behandlung von malignen Erkrankungen einzusetzen. 1942 wurden erste<br />

klinische Studien mit Stickstoff-Lost (Chlorethamin) durchgeführt. Jedoch wiesen<br />

diese ersten Verbindungen mit Stickstoff-Lost nur eine geringe Selektivität auf,<br />

das hieß, dass sie sowohl gesundes Gewebe als auch Tumorgewebe schädigten.<br />

Die Ursache bestand in der hohen Reaktivität und Basizität des Stickstoffatoms, so<br />

dass bei der weiteren Entwicklung die Methylgruppe durch aromatische<br />

(Chlorambucil) oder heterocyclische (Cyclophosphamid) Ringe ersetzt wurde.<br />

Viele Tumore besitzen eine erhöhte Phosphoroamidase-Aktivität, im Gegensatz zu<br />

gesundem Gewebe, welche zu einer Spaltung von Phosphat-<br />

Stickstoffverbindungen führt. Der Stickstoff-Lost wurde mit einer elektronegativsubstituierten<br />

Phosphorylgruppe konjugiert, die dann, nach Aktivierung in der<br />

Leber, die Transportform darstellt und bevorzugt im Tumor in die endgültige<br />

Wirkform, das Phosphorsäureamidlost, umgesetzt wird. Die erste nach diesem<br />

Prinzip tumorselektiv wirkende Substanz war Cyclophosphamid. Allerdings<br />

stellte sich heraus, dass Tumore in vitro nicht sensitiv gegenüber<br />

Cyclophosphamid sind (SLADEK 1988).<br />

Die Bildung von Phosphorsäureamidlost setzt die Ringöffnung von Cyclophosphamid<br />

voraus, die in der Leber durch Hydroxylierung von Cyclophosphamid zu<br />

4-Hydroxy- Cyclophosphamid, das mit dem ringoffenen Aldophosphamid im<br />

Gleichgewicht steht, ermöglicht wird. Die erforderliche Oxazaphosphorin-4-<br />

Hydroxylase-Aktivität wird hauptsächlich durch CYP-2B6 vermittelt (ROY et al.<br />

1999).<br />

Im Zielgewebe tritt die oben beschriebene nicht-enzymatische Spaltung in<br />

Acrolein und dem bifunktionalen Phosphorsäureamidlost, dem endgültigen<br />

Alkylans, ein. Acrolein wirkt stark urotoxisch und kann Cystitis und Hämaturie<br />

auslösen. In der Cyclophosphamid-Therapie wird zur Prävention dieser<br />

unerwünschten Wirkungen Mesna eingesetzt (DINNENDAHL & FRICKE 1997).<br />

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