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Bericht - Volksbank-Jestetten

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tätsauslastung lohnten sich Erweiterungsinvestitionen<br />

in vielen Bereichen nicht mehr. Lediglich<br />

einige stark binnenwirtschaftlich ausgerichtete<br />

Branchen wie das Ernährungsgewerbe waren<br />

davon weniger betroffen. Die Ausrüstungsinvestitionen<br />

nahmen um 20,5 % dramatisch ab, während<br />

die Bauinvestitionen nicht zuletzt aufgrund<br />

öffentlicher Maßnahmen relativ stabil blieben<br />

(0,8 %). Die in der Summe kräftig schrumpfenden<br />

Bruttoanlageinvestitionen steuerten damit<br />

1,7 Prozentpunkte zum Wirtschaftsrückgang bei.<br />

Auch die Vorratshaltung nahm deutlich ab, da<br />

im Zuge der Nachfrageabschwächung die Lager<br />

zunächst geleert wurden. Der Wachstumsbeitrag<br />

lag hier bei 0,9 Prozentpunkten.<br />

Neuverschuldung verletzt Maastricht-Quote<br />

von 3 %<br />

Der Staatssektor, der sich aus Bund, Ländern, Gemeinden<br />

und Sozialversicherungen zusammensetzt,<br />

wies im Jahr 2009 ein Finanzierungsdefizit<br />

in Höhe von 79,3 Milliarden Euro aus. Damit ergab<br />

sich, gemessen am nominalen Bruttoinlandsprodukt,<br />

eine Defizitquote von 3,3 %. Nachdem<br />

der Haushalt im Jahr 2008 ausgeglichen gewesen<br />

war, wurde der im Maastricht-Vertrag genannte<br />

Referenzwert von 3 % für das Verhältnis zwischen<br />

dem öffentlichen Defizit und dem Bruttoinlandsprodukt<br />

im Jahr 2009 erstmals seit vier<br />

Jahren wieder überschritten. Das Finanzierungsdefizit<br />

des Staates in 2009 resultierte einerseits<br />

aus einem konjunkturbedingten Rückgang der<br />

Einnahmen und einem gleichzeitigen markanten<br />

Anstieg der Ausgaben.<br />

Aufgeteilt auf die staatlichen Ebenen betrug das<br />

Defizit des Bundes 39,6 Milliarden Euro, das der<br />

Länder 20,2 Milliarden Euro, das der Gemeinden<br />

7,5 Milliarden Euro und das der Sozialversicherung<br />

12,1 Milliarden Euro.<br />

Arbeitsmarkt überrascht positiv<br />

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Jahr<br />

2009 verlief trotz der tiefen Rezession erstaunlich<br />

moderat. Zwar stieg die Arbeitslosigkeit<br />

gegenüber dem Vorjahr an, aber weit weniger<br />

stark als ursprünglich befürchtet wurde. Die<br />

Zahl der registrierten Arbeitslosen nahm im Jahresdurchschnitt<br />

um 155.000 auf 3,42 Millionen<br />

Personen zu. Die Arbeitslosenquote stieg von<br />

7,8 % im Jahr 2008 auf 8,2 % im Jahr 2009. Die<br />

Anpassung des Beschäftigungsbedarfs an die<br />

verringerte Nachfrage vollzog sich größtenteils<br />

über eine Korrektur der Arbeitszeit und weniger<br />

über einen Abbau der Beschäftigtenzahl. Eine<br />

ähnlich stabile Beschäftigungsentwicklung war<br />

in keinem anderen Land Europas festzustellen.<br />

Nicht nur durch die erhebliche ausgeweiteten<br />

Kurzarbeiterregelungen, sondern mindestens<br />

gleichgewichtig auch durch den Ausgleich von<br />

Arbeitszeitkonten, den Abbau von Überstunden<br />

und tarifliche Minderarbeitsregelungen konnten<br />

größere Entlassungswellen vermieden werden.<br />

Die Zahl der Erwerbstätigen blieb nahezu<br />

stabil und erreichte 40,3 Millionen. Nach Wirtschaftsbereichen<br />

unterteilt entwickelte sich die<br />

Erwerbstätigkeit gegenüber dem Vorjahr unterschiedlich.<br />

Im produzierenden Gewerbe (ohne<br />

Baugewerbe) sank die Zahl der Erwerbstätigen<br />

um 2,7 % gegenüber dem Vorjahr. Im primären<br />

Sektor, dem Baugewerbe und dem Dienstleistungssektor<br />

wurde die Beschäftigung hingegen<br />

leicht ausgeweitet.<br />

Inflation auf niedrigem Niveau<br />

Die Verbraucherpreise erhöhten sich 2009 lediglich<br />

um 0,4 %. Eine ähnlich niedrige Jahresteuerungsrate<br />

wurde zuletzt 1999 mit 0,6 %<br />

ermittelt. Aufgrund starker Preisrückgänge bei<br />

Kraftstoffen und leichtem Heizöl sowie bei Nahrungsmitteln<br />

und einer überwiegend moderaten<br />

Preisentwicklung bei anderen Waren und<br />

Dienstleistungen ging das Preisniveau in mehreren<br />

Monaten sogar zurück. Im Juli 2009 erreichte<br />

die Inflationsrate mit 0,5 % den niedrigsten<br />

Stand seit 1987. Zum Jahresende nahm der Preisauftrieb<br />

wieder leicht zu, da die Preise wichtiger<br />

Rohstoffe anstiegen, angesichts der immer noch<br />

schwachen Wirtschaftstätigkeit blieben die Inflationskräfte<br />

aber auch dann moderat.<br />

Verarbeitendes Gewerbe – größter Verlierer der<br />

Krise schöpft Hoffnung<br />

Das stark exportorientierte verarbeitende Gewerbe<br />

ist das Markenzeichen der deutschen<br />

Wirtschaft. Durch herbe Einbußen im Außenhandel<br />

musste es im Krisenjahr beträchtliche<br />

Wertschöpfungsverluste hinnehmen, die abgeschwächt<br />

auf die anderen Wirtschaftsbereiche<br />

ausstrahlten. Das Minus der realen Wertschöpfung<br />

lag bei über 18 % und warf die Branche<br />

fast auf den Stand des Jahres 1999 zurück. Entsprechend<br />

musste der Arbeitsaufwand ange-<br />

<strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG · 2010<br />

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