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Uhr erst die kirchliche Trauung, das ist wohl in Deutschland nicht üblich.<br />

In der Lower Fort Street liegt das ehemalige Hotel 'Hero of Waterloo'<br />

und im Erdgeschoss befindet sich eine Pub (Deutsch sprechende Australier<br />

sagen 'die Pub'). Es ist die zweitälteste Pub von Australia, 1843 wurde<br />

das Hotel mit Pub gegründet (1884 das in Birdsville, als Vergleich).<br />

Das ganze Haus besteht aus roh behauenen Sandsteinblöcken, innen und<br />

aussen ohne Verputz. Das Holz der Fenster und Türen sieht aus, als ob<br />

es 150 Jahre alt wäre, die Treppenstufen sind ausgetreten und z.T. aus<br />

Sandstein.<br />

Viele Leute stehen in der Pub und an der Bar. Wir schlagen uns bis<br />

zum Kamin durch, wo ein Feuer angenehme Wärme spendet und finden<br />

an der Wand rechts neben dem Kamin nach einer Weile zwei leere Stühle<br />

und einen Tisch. Ein hervorragender Platz, denn links neben dem<br />

Kamin auf einem kleinen Holzpodest wird life Musik gemacht und die<br />

sorgt hier für eine mächtige Stimmung: Ein Mann am Klavier, einer am<br />

Schlagzeug und eine Lady an Saxophon und Trompete: Old Time Music<br />

von Old Time People: Keiner der Musiker ist jünger als 80 Jahre. Aber<br />

sie spielen Old Time Jazz und die Stücke von Louis Armstrong und das<br />

meist junge Publikum ist begeistert. Im Publikum sitzt eine schwarze,<br />

ebenfalls uralte Sängerin, die bei 'When the Saints go marching in ...' zum<br />

Mikrophon greift. Ein alter Mann mit Stock und roten Hosenträgern<br />

wird von seinen Freunden fast auf das Podest getragen. Er kann wirklich<br />

kaum laufen, aber noch hervorragend Klavier spielen! Diese Band in der<br />

verräucherten Pub mit der schönen Musik zu erleben, das ist wahrlich<br />

ein Erlebnis!<br />

Nach einer Stunde gucke ich mich in dem Haus mal um. Ein Hotel ist<br />

es seit Jahren schon nicht mehr. Oben gibt es ein feines Restaurant, unten<br />

neben der Bar ist die Küche und daneben kann man sich in ein nicht<br />

ganz so feines Restaurant setzen. Das obere Restaurant ist heute nicht<br />

geöffnet. Wir setzen uns hier her und lassen uns jeder ein Seafood Basket<br />

bringen. Das ist das teuerste Gericht neben Steak auf der Speisekarte<br />

(14 $). Ein Glas Chardonnay kostet 4 $ und man muss sich an die Bar<br />

durchkämpfen, um sich dort den Wein zu besorgen. Das Essen ist hervorragend<br />

und wird auf grossen, schweren Porzellantellern serviert. Besser<br />

kann man gar nicht essen und dabei hört man immer noch die Musik<br />

aus der Bar. Aber gegen 18:30 Uhr ist damit Schluss. Die alte Band zieht<br />

sich zurück und die nächste, mindestens 25 Jahre jünger, packt ihre Instrumente<br />

aus, Quetsche und Banjo.<br />

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