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Am südlichsten Punkt von Australien<br />

Heute habe ich eine Wohnung mit herrlicher Aussicht: Vor meinem<br />

Fenster rollt der Southern Ocean gegen die Apollo Bay! Ich sitze 25 Meter<br />

höher als der Meeresspiegel, Cabins, niedrige Büsche, weiter unten<br />

ein paar hohe Strassenbäume. Ich sehe vorn und links die Horizontlinie<br />

des Oceans und rechts liegt an der Apollo Beach das kleine Städtchen<br />

Apollo Bay. So eine schöne Sicht wünsche ich mir täglich, aber ein<br />

Standplatz auf einem Lookout und dazu noch mit Steckdose und Wasseranschluss,<br />

der ist nicht alle Tage zu haben.<br />

Aber es ist herrlich, von hier aus zu beobachten, wie es langsam dunkel<br />

wird. Die Sonne ist hinter mir, hinter den Bergen, schon vor 20 Minuten<br />

verschwunden. Die wenigen hohen Wolken wurden rot und der gesamte<br />

Himmel über dem Wasser, eigentlich hellblau, erhielt einen Rotstich.<br />

Gleichzeitig wurde aus dem hellen Blau ein Blaugrau. Aus diesem blauen<br />

Grau verschwindet jetzt unmerklich aber stetig und unaufhaltsam das<br />

Blau. Noch ist ein violetter Schimmer dort oben als Hintergrund der hohen<br />

Wolken zu sehen. Aber nicht mehr lange. Das Grau nimmt von<br />

rechts nach links zu. Rechts ist die Sonne untergegangen, dort geht das<br />

blasse Violett sogar noch etwas in ein leichtes Gelb über. Dunkelgrau<br />

mit nur noch wenig Blau der Ocean. Lange, 2 Meter hohe Wellen rollen<br />

im Abstand von vielleicht 50 Metern gegen die Küste. Hier ist sie eine<br />

Beach ohne Felsen. Ein ideales Surfgebiet. Am Strand gibt es eine starke<br />

Brandung, wo man richtig sieht, wie sich Wasser und Sand wie in einer<br />

Kugelmühle mischen. Da muss man sicher beim Surfen aufpassen, sonst<br />

gerät man in eine mächtige Waschmaschine. Die Brandung produziert<br />

einen regelrechten Wassernebel, der an Land getrieben wird und der wegen<br />

des Salzgehalts zu extremer Korrosion führt. Diesen Neben konnte<br />

man heute über allen Beaches sehen, besonders im Gegenlicht. Ich bin<br />

gespannt, ob man das auf den Fotos erkennen kann.<br />

Jetzt gehen die Lichter an. Es wird dunkel. Noch kann man aber die<br />

Mole von Apollo Bay erkennen und auch das dunkle Wasser setzt sich<br />

noch deutlich vom Himmel ab. Um 19 Uhr ist es dunkel, die Horizontlinie<br />

der See ist nicht mehr zu sehen. Dafür fällt jetzt das Rauschen der<br />

Brandung stärker auf als vorher. Wie laut das ist! Ausserdem quaken jetzt<br />

hier auch jede Menge Frösche! Das Kreuz des Südens steht - noch etwas<br />

blass - am Himmel, darüber hell die beiden Sterne, die immer zuerst zu<br />

sehen sind: Rigel und Beta Kentaurus. An der Mole blinkt von Ferne ei-<br />

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