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nur, weil die riesengrosse 'dritte Welt' ihre natürlichen Recourcen für die<br />

'erste Welt' ruiniert. Woher kommt der Wohlstand der Australier, die<br />

hier Urlaub machen, wenn man in keiner Stadt auch nicht die geringsten<br />

Ansätze einer Industrie sieht? Wo hat der das Geld her, der sich Wein,<br />

Töpferwaren, Kunsthandwerk und Lebensmittel kaufen kann? Was für<br />

Waren habe z.B. ich produziert, für die ich mir jetzt im Austausch diese<br />

Erkundungstour durch Australien leisten kann? Nichts habe ich produziert.<br />

Mindestens in den letzten 20 Jahren nicht. Trotzdem reise ich hier<br />

wie ein Krösus, nur weil ich ein Europäer bin. Es ist die gleiche Frage,<br />

die sich überall in der 'ersten Welt' stellt: Auf wessen Kosten lebt die sogenannte<br />

'Dienstleistungsgesellschaft'. Wo kommt das Geld her, mit dem<br />

die schönen und angenehmen Dienstleistungen bezahlt werden?<br />

Zurück zur Natur. Ich will mich hier einfach nicht mit diesen Fragen<br />

beschäftigen. Es ist sowieso müssig. Auch die exakteste Analyse ändert<br />

nichts an den Verhältnissen, weil ich nicht die Macht habe, in das Getriebe<br />

einzugreifen. Das interessanteste daran ist wieder, dass keiner die<br />

Macht hat, diese Entwicklung zu steuern. Diese Gesellschaft ist ein '-<br />

Selbstläufer', Details können beeinflusst werden, aber nicht die generelle<br />

Entwicklungsrichtung. Trotzdem ist es interessant durch eine Landschaft<br />

zu fahren, die noch vor 100 Jahre so völlig anders ausgesehen hat. Das<br />

hat Europa schon fast 2000 Jahre hinter sich!<br />

Als ich an einem Strassenschild JOHANNA lese ist mir klar, ich bin zu<br />

weit gefahren und habe die Abzweigung nach Cape Otway übersehen.<br />

Das kommt davon, wenn man so viel nachdenkt ...! Aber wo ist das<br />

Problem, da fahre ich eben noch mal 20 Kilometer zurück. Auch das ist<br />

interessant, denn in der Gegenrichtung sieht die Landschaft teilweise<br />

ganz anders aus. Dann aber bin ich bei der richtigen Strasse: Otway<br />

Lighthous Road. Ich habe mich vorher wieder nicht ausreichend informiert:<br />

Lighthouse habe ich nämlich an der Strasse gelesen, ich wusste<br />

aber nicht, dass am Cape Otway ein Leuchtturm steht. 12 Kilometer ungefähr<br />

geht es durch den nicht abgeholzten Regenwald. Es sind ausschliesslich<br />

Eukalyptusbäume, die hier stehen, aber wahrscheinlich viele<br />

verschiedene Sorten. Am Anfang sind die Bäume dick und hoch, wenige<br />

Kilometer vor dem Strand nur noch halbhoch und die letzten zwei Kilometer<br />

fährt man wieder durch dieses undurchdringliche Buschwerk:<br />

Auch Eukalyptus und harte Sträucher, die wie Blaubeeren aussehen, aber<br />

2 Meter hoch sind!<br />

Vor dem Leuchtturm wird kassiert. Der Herr Pensionär braucht wieder<br />

nur 4 statt 6 Dollar zu bezahlen! Das Gelände ist eingezäunt, die<br />

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