01.01.2013 Aufrufe

März 2010 - Niederlenz

März 2010 - Niederlenz

März 2010 - Niederlenz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Finanzierung mit gleichem Steuerfuss<br />

„Die Finanzierung der bis 2015 vorgesehenen Investitionen ist<br />

ohne Erhöhung des Steuerfusses von 120 Prozent möglich“,<br />

gibt sich Gemeindeammann Maurice Humard optimistisch.<br />

In Zweckoptimismus übt er sich dabei aber nicht, wie der Finanzplan<br />

für die kommenden fünf Jahre zeigt. Bis 2015 sind<br />

Investitionen von total 12,6 Millionen geplant, darunter als<br />

grösste Brocken die Sanierung von Hauptstrasse, Aabach und<br />

Dorfplatz, welche die Gemeindekasse mit 6,5 Mio. belastet , und<br />

die Sanierung des Sportplatzes, die 2,1 Mio. verschlingt. Hinzu<br />

kommen eine Reihe weiterer Vorhaben wie etwa die Schaffung<br />

einer Urnenwand auf dem Friedhof für 300 000 Franken, der<br />

Bau eines Veloweges auf dem alten Seetalbahngleis für 400 000<br />

Franken, der Beitrag von 900 000 Franken an die Verlängerung<br />

der Ringstrasse Nord, über welche der Schwerverkehr aus <strong>Niederlenz</strong>,<br />

u. a. aus der Hammermatte, fliessen soll, und eine Reihe<br />

kleinerer Investitionen. Nicht enthalten ist die grosse Frage, ob<br />

es neuen Schulraum braucht. Unsicherheit herrscht dazu seit<br />

dem Nein zum Bildungskleeblatt nicht nur in <strong>Niederlenz</strong>.<br />

Woher kommt das Geld?<br />

Woher <strong>Niederlenz</strong> die 6,5 Mio. für die Hauptstrasse, den Aabach<br />

und den Dorfplatz nehmen will, ist klar. Als erstes Standbein<br />

bezeichnet Humard das Industriegebiet Hammermatte, das<br />

die Gemeinde für 3,3 Mio. gekauft und bezahlt hat. Nach zurückhaltender<br />

Beurteilung dürfte beim Verkauf ein Erlös von<br />

Idee mit dem Hochwasserstollen. Dieses<br />

Vorhaben wurde erleichtert, nachdem am<br />

2. Juni 1984 der letzte Zug nach Lenzburg<br />

abgefahren war und die SBB danach keinerlei<br />

Einwände mehr hatten. Im Juni 1985<br />

stimmte die Gemeindeversammlung dem<br />

Projekt und dem Hochwasserstollen zu,<br />

worauf in einer ersten Etappe am<br />

22. September 1989 mit dem<br />

Pressvortrieb begonnen wurde.<br />

Fast zwei Jahre lang frassen sich<br />

die eigens für das <strong>Niederlenz</strong>er<br />

Projekt gebauten Maschinen<br />

unterirdisch durch das Erdreich,<br />

wobei laufend die Betonelemente<br />

mit einem Durchmesser von 2,7 m<br />

nachgeschoben wurden. 1992 wurde das<br />

Bauwerk in Betrieb genommen. Seither<br />

blieb <strong>Niederlenz</strong> gänzlich von den Hochwassern,<br />

die zuvor immer wieder Hauptstrasse<br />

und angrenzende Liegenschaften in<br />

Mitleidenschaft gezogen hatten, verschont.<br />

Der Stollen, der später von Lenzburg bis<br />

zum südlichen Stadtrand verlängert wurde,<br />

darf füglich als Pioniertat bezeichnet<br />

werden.<br />

Und wieder warten<br />

Für die zweite Etappe, die Hauptstrasse<br />

und den Aabach, war danach wieder einmal<br />

das lange Warten angesagt. Es fehlte beim<br />

Kanton und in der Gemeinde am nötigen<br />

Kleingeld – wiederum glücklicherweise. In<br />

den letzten zwei Jahren wurde das Projekt<br />

91 überarbeitet und führte zu neuen Erkenntnissen.<br />

Statt dem Durchgangsverkehr<br />

eine Rennbahn zur Verfügung zu stellen,<br />

wird die Strasse so gestaltet,<br />

dass alle aufeinander Rücksicht<br />

nehmen müssen. Das beginnt<br />

schon am Nordeingang des<br />

Dorfes mit einer Pforte, setzt<br />

sich fort über die Schürz, die mit<br />

einer Lichtsignalanlage versehen<br />

wird, und endet nach dem Dorfzentrum<br />

bei der Hetex. Besonders<br />

zwischen Müli und Hetex wird sich<br />

<strong>Niederlenz</strong> verändern. Die grüne Insel,<br />

die trotz der Aufhebung des Fabrikkanals<br />

bestehen bleibt, der attraktive Dorfplatz, die<br />

ausgeweiteten Brücken, die besseren Fussgängerquerungen,<br />

die Gehwege, in welche<br />

die Vorplätze auf der Ostseite der Strasse<br />

miteinbezogen werden, die verschmälerte<br />

Fahrbahn, die Bushaltestelle auf der Hauptstrasse,<br />

das Verschieben des Aabaches nach<br />

Westen und andere Massnahmen mehr<br />

werden dafür sorgen, dass der Charakter,<br />

das Gesicht des Dorfes gewinnt.<br />

ps `<br />

- 5 -<br />

läbigs <strong>Niederlenz</strong><br />

mindestens 4,3 Mio. zu erwarten sein. Zweites Standbein ist<br />

der Verkauf des Wohngebietes im oberen Steinler für 1,167 Mio.,<br />

und als drittes Standbein schliesslich darf ein happiger Zustupf<br />

von 1 bis 2 Mio. aus dem Agglomerationsprogramm des Bundes<br />

erwartet werden, sofern die eidgenössischen Räte zustimmen.<br />

Das Projekt von <strong>Niederlenz</strong> geniesst im Programm 1. Priorität<br />

– für die Gemeinde eine einmalige Chance. Humard fasst<br />

zusammen: „Für das Strassenprojekt steht die Finanzierung.“<br />

Denkbar wäre zudem, dass sich die Ortsbürgergemeinde an<br />

diesem Jahrhundertprojekt beteiligen könnte, da die zu erwartende<br />

Attraktivitätssteigerung des Dorfes auch in ihrem Interesse<br />

liegen dürfte.<br />

„Die Segel richtig setzen“<br />

Nach der finanziellen Zukunft von <strong>Niederlenz</strong> gefragt, greift<br />

Humard zu einer Weisheit von Aristoteles: „Wir können den<br />

Wind nicht ändern, aber wir können die Segel richtig setzen.“<br />

Wird der Wind rauer, gemässigter oder flaut er gar ganz ab? Propheten<br />

gibt es leider nicht, so dass die Steuererträge in fernerer<br />

Zukunft nicht abschätzbar sind. Für Humard ist klar, dass die<br />

relativ geringe Schuldenlast von 10 Mio. nicht abgebaut werden<br />

kann, dass aber eine Erhöhung des Steuerfusses mit etwas<br />

Glück nicht nötig sein wird. Der Gemeinderat, so ist Humard<br />

überzeugt, habe dazu die Segel richtig gesetzt.<br />

Der Plan, der das Gesicht des Dorfes im<br />

Zentrum verändern wird.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!