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Bachelorarbeit - Digitale Bibliothek - Hochschule Neubrandenburg

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2. Messverfahren<br />

Die Aufnahme einzelner Punkte ist ein wichtiger Gegenstand der Geodäsie und erfolgt<br />

durch spezielle Messsysteme. Am weitesten verbreitet sind dafür elektronische<br />

Tachymeter und GPS-Empfänger zur Positionsbestimmung durch den Empfang von<br />

Satellitensignalen. Im Rahmen dieser Arbeit wurden Messungen mit beiden Systemen<br />

durchgeführt, um Daten für das zu entwickelnde Ausgleichungsprogramm zu sammeln.<br />

Nachfolgend sollen sie deshalb kurz vorgestellt und erläutert werden.<br />

2.1. Tachymetrie<br />

Unter dem Begriff Tachymeter oder Totalstation werden elektronische Theodolite verstanden,<br />

die mit einem elektrooptischen Distanzmesser (EDM) ausgerüstet sind. Mit<br />

ihnen können nicht nur Richtungen sondern auch Distanzen bestimmt werden. Das<br />

Prinzip der Richtungsmessung ist bei Tachymetern – wenn auch elektronisch und automatisch<br />

– weitestgehend identisch mit dem von Theodoliten. Ein Sensor erfasst die<br />

Richtung entweder mit einem feststehenden Teilkreis (stationäre Methode) oder einem<br />

rotierenden Teilkreis bzw. einer rotierenden Marke (dynamische Methode).<br />

Bei der stationären Methode wird zwischen dem Codeverfahren mit einem binär codierten<br />

Teilkreis und dem Inkrementalverfahren mit einem Strichraster auf dem Teilkreis<br />

unterschieden. Der Teilkreis kann beim Codeverfahren durch elektrooptische<br />

oder magnetische Sensoren abgetastet werden. Die Codezeichen sind dabei auf konzentrischen<br />

Spuren angebracht. Nach einer Interpolation können sie in die jeweilige<br />

Richtung übersetzt werden. Bei dem Inkrementalverfahren tastet eine Lichtschranke<br />

das Strichraster des Teilkreises ab. Ein Zähler registriert die Hell-Dunkel-Wechsel<br />

und der Mikroprozessor des Tachymeters bestimmt daraus die Richtung. Die Absolutstellung<br />

des Teilkreises kann bei diesem Verfahren nicht erfasst werden. Es existiert<br />

somit keine physische Nullrichtung und die Orientierung des Gerätes geht nach dem<br />

Ausschalten verloren. 1<br />

Die dynamische Methode beruht auf dem Prinzip der Zeitmessung zwischen den<br />

Durchgängen einer rotierenden Blende durch zwei Lichtschranken. Die zweite Lichtschranke<br />

ist mit dem Mittelteil des Tachymeters (Alhidade) verbunden und dadurch<br />

drehbar. Die Richtung lässt sich direkt aus der gemessenen Zeit ableiten und ist abhängig<br />

von der Stellung der zweiten Lichtschranke.<br />

1 vgl. Joeckel u. a., 2008<br />

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