4. Indikatoren zur Bewertung der Standortqualität eines E-Bike
4. Indikatoren zur Bewertung der Standortqualität eines E-Bike
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Frischer Wind durch E-<strong>Bike</strong>s – Nordkirchen fährt mit Potential in die Zukunft<br />
Ökologische Effekte<br />
Ein Fahrradtourismuskonzept ist nachhaltig, wenn die Eingriffe und die Auswirkungen auf das<br />
Ökosystem möglichst gering sind. Durch die Konversion von Grünflächen zu Fahrradwegen<br />
wird in die lokale Flora eingegriffen und somit nachhaltig die Natur beeinflusst. Dabei ist da-<br />
rauf hinzuweisen, dass auch schon vorhandene Infrastrukturen genutzt werden können, die<br />
gegebenenfalls ausgebaut werden. Allerdings ist die Flächeninanspruchnahme von Fahrradwe-<br />
gen im Vergleich zu Straßen des motorisierten Verkehrs geringer und die Lärm- und Schad-<br />
stoffemissionen fallen niedriger aus.<br />
Daneben kann durch die Lärmemissionen <strong>der</strong> Touristen die Fauna gestört werden. Zusätzliche<br />
Lärmbelastung ist, in jeglicher Form, schädlich für die Tierwelt. Lärm kann die akustische<br />
Kommunikation unter den Tieren behin<strong>der</strong>n, indem sie die störungsfreie Übermittelung von<br />
Signalen beeinträchtigt. Ein erhöhter Lärmpegel kann dazu führen, dass bei Tieren eine Flucht-<br />
reaktion ausgelöst wird und sie dadurch erhöhtem Stress ausgesetzt sind. (vgl. Polachowski<br />
2009: 5)<br />
Bei <strong>der</strong> Nutzung des Fahrrads wird unmittelbar keine Primärenergie verbraucht, was auf eine<br />
ökologisch nachhaltige Fortbewegungsart schließen lässt. Ausgenommen sind hierbei die Her-<br />
stellung, Wartung und Entsorgung des Fahrrads. Das E-<strong>Bike</strong> stellt allerdings eine Ausnahme<br />
dar, weil die elektrische Unterstützung des Fahrers einen Akku benötigt, <strong>der</strong> zuvor aufgeladen<br />
werden muss. Um die Auswirkungen des Stromverbrauchs auf die Umwelt beurteilen zu kön-<br />
nen ist es wichtig zu wissen, ob <strong>der</strong> Strom aus fossilen Energieträgern o<strong>der</strong> alternative Ener-<br />
gien gewonnen wurde. Die Entsorgung <strong>eines</strong> herkömmlichen Fahrrads ist außerdem weniger<br />
problematisch als die Entsorgung <strong>eines</strong> Akkus in dem viele Gefahrstoffe vorhanden sind. (vgl.<br />
Fachverband Batterien 2003: 16)<br />
Die Umweltverträglichkeit des Fahrradtourismus ist indirekt auch davon abhängig, wie die<br />
Touristen anreisen. So ist bei einer Anreise mit dem Pkw eine höhere Luftverschmutzung und<br />
Lärmbelästigung zu erwarten als bei einer Anreise mit dem Fahrrad. Eine unmittelbare Auswir-<br />
kung wäre beispielsweise die Abfallproduktion <strong>der</strong> Touristen.<br />
Wirtschaftliche Effekte<br />
Die wirtschaftlichen Effekte des Tourismus sind vielfältig und reichen von direkten Kapitaler-<br />
trägen bis <strong>zur</strong> Schaffung neuer Arbeitsplätze. Grundsätzlich wird zwischen Touristen unter-<br />
schieden, die in <strong>der</strong> Region übernachten und denen, die nur einen Tagesausflug machen. Ein<br />
Fahrradtourist, <strong>der</strong> nur einen Tag in <strong>der</strong> Region ist, gibt im Schnitt 16 Euro pro Tag aus wobei<br />
mit 9,10 Euro das Gastgewerbe am stärksten profitiert. Zusätzlich gibt er Geld für<br />
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