4. Indikatoren zur Bewertung der Standortqualität eines E-Bike
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Frischer Wind durch E-<strong>Bike</strong>s – Nordkirchen fährt mit Potential in die Zukunft<br />
Reisekomfort im ÖPNV<br />
Parallel zu den im Absatz <strong>der</strong> Erreichbarkeit beschriebenen Verkehrsträgern unterteilen sich<br />
die Verkehrsmittel in motorisierte Verkehrsmittel, wie beispielsweise Pkw, Motorrad, Bus,<br />
Bahn, Schiff und Flugzeug sowie in nicht motorisierte Verkehrsmittel, wie z.B. das Fahrrad.<br />
Auch hier bezieht sich <strong>der</strong> Fokus des Konzepts auf die im ländlichen Raum gängigen öffentli-<br />
chen Verkehrsmittel Bus und Bahn und schließt weitere motorisierte und nicht motorisierte<br />
Verkehrsmittel aus.<br />
Neben <strong>der</strong> Erreichbarkeit <strong>der</strong> Gemeinden ist <strong>der</strong> Reisekomfort im ÖPNV eine weitere wichtige<br />
Untervariable <strong>der</strong> Verkehrsinfrastruktur. Die Nutzung <strong>der</strong> öffentlichen Verkehrsmittel besitzt<br />
speziell für die zu betrachtende Zielgruppe <strong>der</strong> Senioren einen beson<strong>der</strong>en Stellenwert. Wäh-<br />
rend <strong>der</strong> ÖPNV <strong>zur</strong>zeit noch eine untergeordnete Rolle spielt, nimmt er auf Grund <strong>der</strong> steigen-<br />
den Altersstruktur zu. „Durch die zunehmend älter werdende Bevölkerung wird es in Zukunft<br />
*…+ eine wachsende Gruppe von Menschen geben, die *…+ eher eine multimodale Verkehrsmit-<br />
telwahl zeigen werden“ (Bertocchi 2009: 15). Reisekomfort ist vor allem für Senioren ein wich-<br />
tiger Bestandteil <strong>zur</strong> Verkehrsmittelwahl und leitet sich aus den zwei <strong>Indikatoren</strong> Taktung und<br />
Barrierefreiheit her.<br />
Eine regelmäßige Taktung <strong>der</strong> öffentlichen Verkehrsmittel sowohl Innerorts als auch Außer-<br />
orts, ist dabei als Indikator von Bedeutung. Nach einer Untersuchung des Deutschen Ver-<br />
kehrsforums aus dem Jahre 2003 sehen etwa 80 Prozent <strong>der</strong> Umfrageteilnehmer die Merk-<br />
male Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit als sehr wichtig an (vgl. ifmo 2006: 116). Das lässt da-<br />
rauf schließen, dass eine regelmäßige Taktung zu einer komfortableren und schnelleren Reise<br />
führt und somit auch zu einer größeren Nutzungshäufigkeit.<br />
Als Ausprägungsmerkmal wird die Messung <strong>der</strong> Zeitabstände <strong>der</strong> Verkehrslinien im ÖPNV an-<br />
gegeben. Ein Beispiel für die Regelung <strong>der</strong> Taktung <strong>eines</strong> Busliniennetzes sieht im ländlichen<br />
Raum drei unterschiedliche Taktgruppen vor, die jeweils 30 Minuten, 60 Minuten und 120<br />
Minuten für eine Rundfahrt von einem Verknüpfungspunkt zu demselben benötigt. Eine Ver-<br />
knüpfungsstelle dient <strong>der</strong> Umsteigemöglichkeit, wobei Richtung und Gegenrichtung des über-<br />
geordneten Linienverkehrs gleichzeitig an dieser Stelle eintreffen sollten, um die Wartezeit<br />
beim Umsteigen zu minimieren. Falls dies nicht <strong>der</strong> Fall ist, stellt sich die 30 Minuten-Taktung<br />
am vorteilhaftesten dar, da diese Wartezeit noch akzeptabel ist. Daher muss die Taktung <strong>der</strong><br />
Rundfahrten <strong>der</strong> Busse im ländlichen Raum ca. 30 Minuten betragen, höchstens aber 60. Bei<br />
120 Minuten tritt eine zu lange Wartezeit auf, die den Reisekomfort <strong>der</strong> öffentlichen Ver-<br />
kehrsmittel verringert. Die Reisezeit ist ausschlaggebend für die Verkehrsmittelwahl, wodurch<br />
sich eine unattraktiv lange Wartezeit negativ auswirkt. (vgl. Bertocchi 2009: 51f.)<br />
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