02.01.2013 Aufrufe

Lebenslauf - OPUS - Universität Würzburg

Lebenslauf - OPUS - Universität Würzburg

Lebenslauf - OPUS - Universität Würzburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1. Einleitung und Problemstellung 4<br />

delten Extraktionsalveolen ein verringerter Volumenverlust nachgewiesen [19, 20, 21,<br />

22]. In einer Tierstudie mit einer innovativen Kombination von β-Trikalziumphosphat<br />

mit PLGA, ein sogenanntes Komposit, konnte gezeigt werden, dass es zu einem voll-<br />

ständigen, knöchernen Verschluss der Extraktionsalveolen kam [23].<br />

Die entwickelten Knochenersatzwerkstoffe werden in Kontakt mit biologischem Ge-<br />

webe gebracht und sollen dort über einen mehr oder weniger langen Zeitraum Er-<br />

satzfunktionen für natürliche Gewebe übernehmen. Eine wichtige Voraussetzung für<br />

eine längerfristige Erfüllung dieser Funktionen besteht darin, dass die verschiedenen<br />

Materialien am Anwendungsort zu einer angemessenen Reaktion des Körpers füh-<br />

ren, d.h. die Gewebeverträglichkeit (Biokompatibilität) der Materialien muss gewähr-<br />

leistet sein [24].<br />

1.2 Biokompatibilität<br />

biokompatibel = „in Einklang mit den Lebensvorgängen“<br />

Die Biokompatibilität (Gewebeverträglichkeit) ist der Schlüssel zum Einsatz aller Werk-<br />

stoffe in einer biologischen Umgebung [25] und beschreibt die Fähigkeit dieser Stoffe,<br />

durch die Interaktion mit körpereigenen Proteinen und Zellen eine angemessene Wirts-<br />

reaktion auszulösen. Die Biokompatibilität eines Werkstoffes wird maßgeblich durch die<br />

Freisetzung von Substanzen (Löslichkeit/Korrosion) aus eben diesem Werkstoff be-<br />

stimmt. Diese Substanzen können Zellen schädigen oder, indem sie die zelluläre Syn-<br />

these bestimmter Proteine anregen (z.B. proinflammatorische Mediatoren wie die Inter-<br />

leukine 1 und 6), Entzündungen hervorrufen. Für das biologische Verhalten ebenso<br />

wichtig (z.B. für die Anlagerung von Zellen/Bakterien an Werkstoffoberflächen) ist die<br />

auf dem Werkstoff adsorbierte Proteinschicht bzw. die Interaktion des Werkstoffes mit<br />

der extrazellulären Matrix. Die Adsorption von Proteinen (in der Mundhöhle z.B. die Bil-<br />

dung einer Pellikel aus Speichelproteinen) wird durch die chemischen Eigenschaften<br />

der Werkstoffoberfläche ebenso beeinflusst wie durch die physikalischen (z.B. die Be-<br />

netzbarkeit/Oberflächenspannung) [26].<br />

Diese physikochemischen Eigenschaften der untersuchten Werkstoffe sind verant-<br />

wortlich für die biologischen Effekte auf Proteine, Zellen und Gewebe [27]. Die bio-<br />

logischen Effekte sind aufgrund ihrer vielfältigen und dynamischen Abläufe sehr viel<br />

schwieriger zu erfassen und bilden die andere Komponente der Biokompatibilität [28].

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!