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Lebenslauf - OPUS - Universität Würzburg

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2. Kenntnisstand 8<br />

2. KENNTNISSTAND<br />

2.1 Geschichtlicher Hintergrund<br />

Laut dem Mineralienatlas [34] ist Struvit ein Mineral aus der Klasse „Phosphate, Ar-<br />

senate, Vanadate". Die in dieser Klasse zusammengefassten Minerale leiten sich<br />

vom Säuretyp H3RO4 ab. Das Zentralatom R ist dabei tetraedrisch von Sauerstoff<br />

umgeben. Als Kationen können große, bei Wassereinbau auch kleine dreiwertige<br />

Elemente und oft - unter Einbau zusätzlicher Anionen (OH - , F - , O 2 - und Cl - ) oder<br />

Protonen (H + ) - relativ große zweiwertige Elemente auftreten. Charakteristikum die-<br />

ser Minerale sind Verknüpfungen der Kationen-Koordinationspolyeder zu Gruppen,<br />

Ringen, Ketten, Bändern, Netzen und Gerüsten, wohingegen die Anionen-Koordina-<br />

tionspolyeder (RO4) meist inselartig, ohne gegenseitige Verknüpfung vorliegen.<br />

Wegen der unter den Phosphaten, Arsenaten und Vanadaten weit verbreiteten Iso-<br />

morphie ist diese Mineralklasse ausgesprochen artenreich. Allerdings treten nur we-<br />

nige dieser Minerale (z.B. Apatit und Monazit) besonders extensiv, d.h. weitverbrei-<br />

tet, aber wenig konzentriert bzw. intensiv, d.h. an wenigen Stellen der Erdkruste stark<br />

angereichert, auf.<br />

Von den Mineralen dieser Klasse kommen fast nur Phosphate als endogene Bildun-<br />

gen vor (z.B. Apatit, Monazit, Xenotim, Triphylin, Amblygonit), während die meisten<br />

Arsenate und Vanadate sowie viele Phosphate Produkte der Verwitterung sind. Auf-<br />

grund ihrer auffälligen Färbung besitzen diese „Sekundärbildungen" große Bedeu-<br />

tung als „Pfadfinder"-Minerale bei der Suche nach Erzlagerstätten (z.B. Eyrythrin und<br />

Annabergit für Cobalt bzw. Nickel sowie Torbernit und Autunit für Uran).<br />

Bei Struvit handelt sich um eine kristalline Substanz, die zuerst im 18. Jahrhundert<br />

bestimmt wurde und deren Zusammensetzung aus Magnesium, Ammonium und<br />

Phosphat besteht. Magnesiumammoniumphosphat zählt zu den besonders schwer-<br />

löslichen Verbindungen des Ammoniums und des Magnesiums. In der Kristallform<br />

des Struvits ist diese Verbindung so charakteristisch, dass sie im klassischen analy-<br />

tischen Trennungsgang zum Nachweis von Magnesium dient.<br />

Die Namensfindung „Struvit“ aus dem Jahr 1845 wird allgemein dem schwedischen<br />

Geologen Georg Ludwig Ulex zugeschrieben, der den geologischen Begriff zu Ehren<br />

des deutsch-russischen Diplomaten und Naturkundlers Heinrich Christoph Gottfried<br />

von Struve (* 10. Januar 1772; † 9. Januar 1851) prägte.

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