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Lebenslauf - OPUS - Universität Würzburg

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2. Kenntnisstand 14<br />

2.4 Funktion und Aufbau des Knochens<br />

Knochen sind die wichtigsten Bestandteile des Skeletts und des Bewegungsappara-<br />

tes. Sie erfüllen entscheidende Stütz- und Schutzfunktionen. Dabei dienen sie den<br />

Skelettmuskeln als Ansatz, indem sich die Sehnen mit dem Periost des Knochens<br />

verbinden und mit Kollagenfasern in die Knochengrundsubstanz einstrahlen. Kno-<br />

chen gleichen einem System aus Hebeln, die die Kräfte, die während der Kontrak-<br />

tion der Skelettmuskulatur entstehen, vervielfältigen und in körperliche Bewegung<br />

umsetzen. Knochen ist fest gegen Zug, Druck, Biegung und Drehung; er gehört zu<br />

den härtesten Geweben des menschlichen Körpers. Knochen schützen insbesonde-<br />

re das ZNS, das im Schädel bzw. im Wirbelkanal liegt, aber auch das Knochenmark<br />

(z.B. in den langen Röhrenknochen) und die im Thorax gelegenen Organe. Nicht zu-<br />

letzt geben sie dem Körper Halt und Festigkeit. Vergleichbaren Belastungen wider-<br />

stehen nur noch die Zähne und – bis zu einem gewissen Grade – Knorpel. Knochen<br />

hat aber auch metabolische Aufgaben. Er ist der wichtigste Kalziumspeicher des Kör-<br />

pers; so enthält das Skelett 99% des gesamten Kalziums. Durch Knochenabbau und<br />

Knochenaufbau kann der Kalziumspiegel des Blutes den jeweiligen Bedürfnissen des<br />

Organismus angepasst werden [40].<br />

Knochengewebe besteht aus verschiedenen Zelltypen und mineralisierter extrazel-<br />

lulärer Matrix, deren Hauptkomponenten Kollagenfibrillen und Hydroxylapatitkristalle<br />

sind. Die chemische Zusammensetzung besteht aus 45% Mineralien, 30% organi-<br />

sches Material und 25% Wasser (Angaben in Gewichtsprozent) [41]. Unter den anor-<br />

ganischen Bestandteilen der Grundsubstanz herrschen anorganisches Phosphat (ca.<br />

50%) und Kalzium (ca. 35%) vor. Der Rest verteilt sich auf Zitrat, Karbonat (6-7%),<br />

Nitrat, Natrium, Magnesium, Fluor und Spurenelemente. Röntgenkristallographische<br />

und elektronenmikroskopische Untersuchungen haben ergeben, dass die Mineralien<br />

in Knochen in Form von Apatitkristallen vorliegen. Unter einem Apatit werden Kalzi-<br />

umphosphatverbindungen verstanden, die hexagonale, nach dem Prinzip eines<br />

Raumgitters gebaute Kristalle bilden. Es überwiegt Hydroxylapatit (Ca10(PO4)6(OH)2).<br />

An ihrer Oberfläche sind die Hydroxylapatitkristalle von einem Hydratmantel umge-<br />

ben, der durch die Hydratisierung der oberflächlichen Ionen des Hydroxylapatits ent-<br />

steht. Der Hydratmantel schafft die Voraussetzung für einen Ionenaustausch zwi-<br />

schen den Kristallen und der Umgebung, was bei der Einlagerung und Mobilisierung<br />

von Kalzium im Knochen eine wichtige Rolle spielt.

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