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Markov-Ketten - Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer ...

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<strong>Markov</strong>ketten und biologische Netzwerke<br />

Die <strong>Markov</strong>-Eigenschaft findet sich fast überall in der Natur. Viele Systeme können ausreichend über<br />

den aktuellen Zustand und die potentiellen Reaktionen beschrieben werden. Die Vergangenheit eines<br />

Systems spielt selten eine Rolle. (Auch nicht bei der Hysterese, da dort die Vergangenheit im System<br />

abgespeichert wird und somit im Zustand des Systems enthalten ist.)<br />

Beispiel: Geburten- und Sterbeprozess<br />

In biologischen Systemen interessiert häufig die Anzahl vorhandener Teilchen oder Tiere. Wenn man<br />

davon ausgeht, dass pro Zeitschritt nur ein Teil dazukommen oder verschwinden kann, sieht der dazugehörige<br />

Übergangsgraph wie folgt aus:<br />

0 1 2 3 4<br />

p10<br />

p12 p23 p34 p45<br />

p21<br />

p00 p11<br />

p22 p33 p44<br />

p32<br />

Abbildung 1: Übergangsgraph zu Geburten- und Sterbeprozess in diskreter Zeit<br />

Kontinuierliche Zeit<br />

Einzig die diskrete Beschreibung der Zeit ist unzureichend. Natürliche Prozesse spielen sich in kontinuierlicher<br />

Zeit ab. Und insbesondere <strong>für</strong> große n ist die Wahrscheinlichkeit, dass mehr als ein Ereignis<br />

pro Zeitschritt eintritt, recht groß.<br />

’Anpassung’:<br />

Die Übergangswahrscheinlichkeit pij wird auf ein Intervall △t bezogen und Propensity genannt. Propensities<br />

können auch größer als 1 werden, da sie (grob gesagt) auf die Frage antworten, wie viele<br />

Reaktionen dieser Art im Mittel im kommenden Zeitfenster △t stattfinden.<br />

Für jeden Zustand x lassen sich die Propensities <strong>für</strong> alle möglichen Nachfolgezustände direkt berechnen<br />

und werden entsprechend der dazugehörigen Übergangsfunktion Rµ mit aµ(x) bezeichnet.<br />

Die Wartezeit auf die nächste Reaktion ist damit exponentialverteilt mit Parameter λ(x) = � M<br />

µ=1 aµ(x).<br />

p43<br />

a1(1) a1(2) a1(3)<br />

0 1 2 3 4<br />

a2(1) a2(2) a2(3) a2(4) a2(5)<br />

Abbildung 2: Geburten- und Sterbeprozess in stetiger Zeit<br />

Die Propensities ergeben sich aus dem modellierten System. Jeder Zustand wird nach der Anzahl<br />

a vorhandener Teilchen vom Typ A benannt.<br />

R1 : A κ+<br />

−→ A + A a1(n) = a · κ +<br />

R2 : A κ−<br />

−→ ∅ a2(n) = a · κ −<br />

7<br />

p54<br />

a1(4)

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