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Mergler,M. – Indianepalis neu

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das Wetter und die Menschen auch und sie wären soooo alleine<br />

hier draußen. Er müsse nur mal schnell zurückwanken und in<br />

einem nahegelegenen Dorf den leergesoffenen Plastikkanister<br />

mit Dröhnfusel ‘Spiritus Sancti’ auffüllen, dann könnten wir alle<br />

unheimlich abfahren, fuchtelte er eindringlich mit seinem alten<br />

Karabiner vor unserer Nase herum. Oh, Mann. Das hatte uns zu<br />

unserem Glück gerade noch gefehlt. Wir waren richtig glücklich,<br />

daß uns diese Ehre zuteil wurde.<br />

Da die ‘Spezialeinheit’ partout kein Interesse zeigte uns gehen<br />

zu lassen, versicherten wir, wir würden nur mal schnell gucken,<br />

ob hinter der nächsten Wegbiegung tatsächlich das Ende der<br />

Welt zu finden sei, wie man uns erzählte, und wir wären gleich<br />

wieder da. Ja, er könne schon mal für Nachschub sorgen.<br />

Wir sollten aber bloß vorsichtig sein !<br />

Damit machten wir uns aus dem Staub und waren nicht mehr<br />

gesehen. Die feuchtfröhliche Episode kostete uns allerdings<br />

eineinhalb Stunden unserer kostbaren Zeit. Schließlich mußten<br />

wir zusehen, die Strecke hin und zurück in fünf Tagen zu<br />

schaffen, damit wir den Bus nicht verpaßten. Da hieß es Tempo<br />

zulegen, denn auf jeden Fall wollten wir eine Unterkunft für die<br />

Nacht finden.<br />

Weiter und stetig bergauf marschierten wir auf der Straße<br />

durch eine bisher noch recht eintönige Landschaft gen Norden,<br />

unserem schneebedeckten Ziel entgegen. Die Berghänge um<br />

uns herum waren in dieser Höhe dicht mit Nadelhölzern bestanden,<br />

links von der Straße, tief unter uns, floß träge das<br />

blaugrüne Wasser des Ganges in Richtung Süden. Ab und zu<br />

standen kleine Tempelchen am Wegesrand, wo die alljährlich<br />

nach Gangotri pilgernden Gläubigen ihre Opfergaben hinterlegten<br />

oder Gebetsfahnen aufhingen. Menschen sahen wir keine,<br />

nicht mal Dörfer an den Hängen.<br />

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