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Mergler,M. – Indianepalis neu

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zu kam die drückende schwüle Hitze - es war äußerst ungemütlich.<br />

Doch für heute mußte es einfach reichen.<br />

Mein Zimmer kostete 60 Rupies. Es besaß kein Bad, kein<br />

WC und keine Fenster nach draußen, sondern nur welche,<br />

die in die Vorhalle des Etablissements führten - also keine<br />

frische Luft. Diese waren zudem - genau wie die Tür - nicht<br />

verschließbar, und das war absolut indiskutabel !<br />

Der Besitzer versprach jedoch hoch und heilig, bis zum<br />

Abend alles in Ordnung gebracht zu haben. Auch wollte er<br />

die beiden frisch bezogenen Betten reinigen lassen, da sie mit<br />

feinstem Steinglimmer überzogen waren. So schlug ich in den<br />

Handel ein, und mein Gepäck wanderte solange in den Raum<br />

von Renate und André.<br />

Nachdem das alles geklärt war, düste ich mit Sher zur Sightseeing-Tour<br />

in die Umgebung.<br />

Ein Erlebnis, was sich mir von damals besonders stark einprägte,<br />

war ein alter Mann, der mitsamt seiner Habe in einem<br />

Bett direkt neben der total belebten Straße lag. Das war<br />

eine Szene wie nicht von dieser Welt, und ich fand das irgendwie<br />

schlimmer als all die Habenichtse, die gar nichts besaßen<br />

und einfach irgendwo im Dreck auf den Straßen herumlagen<br />

um zu schlafen. In Indien war das aber vollkommen<br />

normal; niemand machte sich etwas daraus.<br />

Ein anderes war die Begegnung mit einem ziemlich heruntergekommen<br />

aussehenden jungen Inder, der mich am Nachmittag<br />

direkt vorm Hotel in perfektem Deutsch anquatschte<br />

und sich in kumpelhafter Weise Geld von mir pumpen wollte<br />

(!), da er ja auf dem Goethe-Institut Deutsch gelernt hatte, er<br />

die Deutschen liebte und all so´n Gefasel. Der wiederum<br />

erinnerte mich irgendwie an die verschlagenen beiden Katzen<br />

aus "Pinocchio".<br />

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