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Mergler,M. – Indianepalis neu

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Das alles endete damit, daß sein Essen nicht nur eiskalt und<br />

bretthart, sondern auch noch auf dem Teller festgefroren<br />

war, als er einen Bissen zu sich nehmen wollte. Mühsam<br />

mußte er es daher mit der biegsamen India-Qualitäts-Alugabel<br />

"Shiva´s trident strikes back" herunterkratzen.<br />

Nach eineinhalb Stunden verabschiedeten wir uns und machten<br />

uns wieder auf den Weg, denn es gab noch viel zu tun. In<br />

der Dunkelheit erreichten wir endlich ein Militärlager der Tibetan<br />

Mountain Militaries, wo uns die sehr hilfsbereiten Soldaten<br />

mit einem prima Abendessen versorgten und erlaubten, in<br />

ihrer Barracke am warmen Ofen zu übernachten. Wahnsinnig<br />

surreal und urgemütlich.<br />

Aufstehen mußten wir aber schon wieder mitten in der<br />

Nacht um fünf Uhr und nach der Morgentoilette spätestens<br />

um sechs Uhr weiter, denn erstens durften die Vorgesetzten<br />

unserer tibetischen Helfer keinen Wind davon kriegen, und<br />

dann hatten wir auch noch viel vor.<br />

Heute sollte und mußte der letzte Tag sein. Am Nachmittag<br />

kam bereits der Bus, der uns zurück in die Zivilisation brachte.<br />

Den durften wir auf keinen Fall verpassen - trotz nassen<br />

und defekten Schuhwerks, das mittlerweile aussah wie die<br />

Landschaft, kalten und demolierten Füßen, Regenwetter und<br />

den beiden Posten vom ersten Tag, die sich so dermaßen<br />

betrunken hatten. Um unseren Reisezeitplan nicht zu gefährden,<br />

schlichen wir heimlich, still und leise an deren Hütte<br />

vorbei.<br />

Die letzten Stunden eierte ich nur noch wie in Trance auf<br />

meinen wehen Füßen vorneweg, mit starrem Blick geradeaus.<br />

Gehen, gehen, gehen, bloß nicht stoppen und auf gar<br />

keinen Fall an die Schmerzen denken. Nichts anderes exi-<br />

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