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LU-Wissen - cultivent

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Schadbilder vom Maiszünsler<br />

Nicht mehr zu<br />

übersehen<br />

Der Maiszünsler (Ostrinia nubialis) ist der weltweit größte<br />

Maisschädling. Auch in Deutschland ist er schon recht weit von<br />

Süden nach Norden vorgedrungen. Seine Spuren sind dabei kaum<br />

noch zu übersehen.<br />

Die Larve hat sich in der Spindel des<br />

Kolbens von der Kolbenspitze nach unten gebohrt<br />

und befindet sich im unteren Bild noch im<br />

Bohrgang der Spindel.<br />

Entliescht man den Kolben so<br />

werden die Verletzungen des<br />

Kolbens deutlicher sichtbar.<br />

Als Sekundärinfektion haben<br />

sich bereits auf den verletzten<br />

Pflanzenteilen Pilzmyzele entwickelt.<br />

Die Verletzung des<br />

Kolbens geht also mit einer<br />

Verschlechterung der Qualität<br />

der Ernteware einher.<br />

Maiszünsler<br />

Der Befall breitet sich mit dem Maisanbau<br />

sukzessive von Süden nach Norden aus,<br />

sodass nunmehr auch in Schleswig-Holstein<br />

erste Exemplare des Maiszünslers gefunden<br />

wurden. Die Befallshäufigkeiten sind im angrenzenden<br />

Niedersachsen in den betroffenen<br />

Kreisen mit Befallsraten von max. 17 % noch<br />

unter der Bekämpfungsschwelle (chemische<br />

Bekämpfung) von 30 %, ab der ein Einsatz von<br />

Insektiziden empfohlen wird. Dennoch gilt es,<br />

die Mais anbauenden Betriebe bereits früh auf<br />

die möglichen Schäden durch den Maiszünsler<br />

aufmerksam zu machen und für ackerbauliche<br />

Gegenmaßnahmen zu sensibilisieren.<br />

Befall unter 30 % drücken<br />

Ziel muss sein, mit überschaubarem Aufwand<br />

die Befallsraten langfristig unter 30 % zu<br />

halten. Da der Maiszünsler äußerst mobil ist,<br />

müssen alle Landwirte einer Region Bekämpfungsmaßnahmen<br />

durchführen, um einen guten<br />

Erfolg zu erzielen.<br />

Die Befallsraten hängen stark von der Bodenbearbeitung<br />

und der Erntetechnik ab. In<br />

seinem Entwicklungszyklus verursacht der<br />

Maiszünsler Schäden an der Pflanze, indem sich<br />

die Larven des Maiszünslers in der Pflanze von<br />

oben nach unten bohren, um dann im Stängelinneren<br />

zu überwintern. Im darauffolgenden Jahr<br />

verpuppt sich die Larve und die neue Generation<br />

Falter schlüpft.<br />

Durch das Einbohren wird das Stängelinnere<br />

mit seinen Leitungsbahnen zerstört, sodass<br />

Umlagerungsprozesse bei der Bildung von Stärke<br />

erheblich beeinträchtigt sind. Durch Fäulnis<br />

im Stängelmark kommt es zum Abknicken der<br />

Pflanze. Zudem ist der Maiszünsler auch in der<br />

Lage, die Kolben zu befallen und sich dort durch<br />

die Spindel hindurch zu fressen. Als Sekundärinfektionen<br />

entstehen an den durch Zünslerfraß<br />

verletzten Stellen oft Pilzerkrankungen, die<br />

zu minderwertigem, teilweise mykotoxinbelastetem<br />

Erntegut im Besonderen in der Körnernutzung<br />

führen können.<br />

In einer zweijährig durchgeführten Nacherntebonitur<br />

auf einer stark befallenen Fläche<br />

stellte die Landwirtschaftskammer NRW einen<br />

erhöhten Maiszünslerbefall in den oberen, auf<br />

dem Feld verbleibenden Stängelteilen fest.<br />

Das Ergebnis<br />

Je länger die Stoppel, desto höher ist die<br />

Zahl der Zünslerlarven. Für das Überwintern<br />

benötigt der Maiszünsler ein intaktes Internodium<br />

als Schutz und Hohlraum, indem er sich<br />

verpuppen kann. Die Bekämpfungswege sind<br />

vielfältig, zum Beispiel:<br />

Chemische Bekämpfung<br />

– Zielt auf frisch geschlüpfte Larven ab<br />

– Daher kurzer Zeitraum, in dem eine Wirkungsvolle<br />

Behandlung durchgeführt werden<br />

kann: Flughöhepunkt der Falter<br />

– Wuchshöhe des Maisbestandes erfordert<br />

Spezialtechnik (i. d. R. Stelzentraktor,<br />

Selbstfahrer mit hoher Bodenfreiheit)<br />

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