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1 Energiecontrolling in öffentlichen Gebäuden

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1 <strong>Energiecontroll<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> <strong>öffentlichen</strong> <strong>Gebäuden</strong><br />

Für das typische Verwaltungsgebäude <strong>in</strong><br />

Frankfurt (Wärmeleistung 700 kW, Wärmearbeit<br />

1.050 MWh/Jahr) beträgt der Preis<br />

2010 für Erdgas brutto rund 5,59 Ct./kWh.<br />

Bei größeren <strong>Gebäuden</strong> liegt der Preis bis<br />

zu 25 % günstiger. Wie beim Strom gelten<br />

auch hier für erhöhten Energiebedarf<br />

günstigere Preise. Die Preisspanne ist<br />

allerd<strong>in</strong>gs nicht so groß wie bei elektrischer<br />

Energie.<br />

Etwa 15 % der e<strong>in</strong>gesetzten Heizenergie für<br />

öffentliche Gebäude wird <strong>in</strong> Form von<br />

Fernwärme geliefert. Die Abrechnung<br />

erfolgt, wie bei Gas, getrennt nach<br />

Leistungs- und Arbeitspreis. Bei Fernwärme<br />

berechnet sich der Leistungspreis<br />

ausschließlich nach e<strong>in</strong>er bestellten<br />

Anschlussleistung, die der <strong>Gebäuden</strong>utzer <strong>in</strong><br />

Absprache mit dem Energieversorger<br />

festlegt.<br />

Für e<strong>in</strong> typisches Verwaltungsgebäude <strong>in</strong><br />

Frankfurt beträgt der Durchschnittspreis für<br />

die Beheizung mit Fernwärme im Jahr 2010<br />

etwa 8,21 Ct./kWh. Wählt man bei großen<br />

<strong>Gebäuden</strong> die bereitgestellte Anschlussleistung<br />

gut aus (d.h. nur die tatsächlich<br />

benötigte Leistung), kann dieser Wert um<br />

etwa 20 % unterschritten werden.<br />

Die restlichen 15 % Heizenergie für die<br />

Wärmeversorgung öffentlicher Gebäude,<br />

Anwendung Preisregelung Arbeitspreis<br />

[Ct/kWh]<br />

Wärmepreis im<br />

Dampfnetz<br />

Wärmepreis im<br />

Heizwassernetz<br />

werden mit Heizöl gedeckt. Bei dieser<br />

Energieform hängt der Preis stark von der<br />

E<strong>in</strong>kaufsmenge ab. Der durchschnittliche<br />

Preis für das typische Verwaltungsgebäude<br />

lag 2010 bei rd. 6,55 Ct./kWh. Bei kle<strong>in</strong>en<br />

Liefermengen können die Preise um bis zu<br />

30 % höher liegen als bei großen Abnahmemengen<br />

über 30.000 Litern.<br />

E<strong>in</strong> direkter Vergleich der Energiepreise von<br />

Gas, Fernwärme und Öl ist schwierig. Auf<br />

den ersten Blick sche<strong>in</strong>t Heizöl die<br />

günstigste Art der Gebäudebeheizung zu<br />

se<strong>in</strong>. Die Energiepreise für Gas und<br />

Fernwärme liegen etwas bzw. deutlich<br />

höher. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d bei den<br />

Energiepreisen die Kosten für die Lagerung<br />

des Heizöls (Tank, Kapital für Vorabkauf des<br />

Heizöls) und wesentlich höhere<br />

Versicherungsbeiträge nicht berücksichtigt.<br />

Diese Kosten fallen für Gas und Fernwärme<br />

nicht an.<br />

Fernwärme unterscheidet sich von den<br />

anderen beiden Energiearten dadurch, dass<br />

lediglich e<strong>in</strong>e Fernwärmeübergabestation im<br />

Gebäude <strong>in</strong>stalliert wird. E<strong>in</strong>e Kessel- bzw.<br />

Abgasanlage ist nicht erforderlich. Dadurch<br />

wird e<strong>in</strong>erseits Raum gewonnen, außerdem<br />

s<strong>in</strong>d ger<strong>in</strong>gere Investitionen als bei Gas oder<br />

Öl notwendig.<br />

E<strong>in</strong> zusätzlicher Unterschied liegt im<br />

Thermo Bus<strong>in</strong>ess D 6,21 die ersten 100 kW<br />

Thermo Classic/<br />

Thermo Bus<strong>in</strong>ess H<br />

Leistungspreis [€/kW a]<br />

die weiteren 400 kW<br />

alle weiteren kW<br />

7,10 die ersten 100 kW<br />

die weiteren 400 kW<br />

alle weiteren kW<br />

19,86<br />

16,55<br />

13,24<br />

22,51<br />

19,21<br />

15,89<br />

Tab. 1.6: Preisregelungen der Ma<strong>in</strong>ova für den Fernwärmebezug (Preise brutto, Stand 08/2010)<br />

Sem<strong>in</strong>arprogramm für die Energiebeauftragten der Stadt Frankfurt am Ma<strong>in</strong> – Stand 08/2011 Kapitel 1 Seite 14

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