1 Energiecontrolling in öffentlichen Gebäuden
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1 <strong>Energiecontroll<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> <strong>öffentlichen</strong> <strong>Gebäuden</strong><br />
1.1.2 Vermeidung von Emissionen<br />
E<strong>in</strong> Thema, das die Diskussion um die<br />
zukünftige Entwicklung zunehmend<br />
bestimmt, ist die Umweltbelastung. Der<br />
begrenzte Vorrat an Rohstoffen ist e<strong>in</strong><br />
entscheidender Faktor für unsere Zukunft.<br />
Maßgeblicher und früher werden jedoch<br />
Probleme unsere Entwicklung bee<strong>in</strong>flussen,<br />
die mit der Anhäufung von Müll und der<br />
Veränderung des Klimas durch Emissionen<br />
zusammenhängen. Deswegen wurde 1992<br />
auf dem „Erdengipfel“ <strong>in</strong> Rio de Janeiro e<strong>in</strong>e<br />
„nachhaltige Entwicklung“ als Leitbild für die<br />
Politik auf dem Weg <strong>in</strong> das nächste<br />
Jahrtausend gefordert.<br />
Wir Menschen tragen durch die Entsendung<br />
so genannter Treibhausgase nachweislich<br />
zur Veränderung des Klimas bei. Dazu<br />
zählen beispielsweise die Fluor-Chlor-<br />
Kohlenwasserstoffe (FCKWs), Methan (CH4)<br />
und vor allem Kohlendioxid (CO2). Wenn wir<br />
die Heizung aufdrehen, am Verkehr<br />
teilnehmen oder Strom verbrauchen, stets<br />
sorgen wir dabei für den Ausstoß von CO2 <strong>in</strong><br />
die Atmosphäre. Bei Verkehr und Heizung<br />
direkt, bei der Stromnutzung <strong>in</strong>direkt, da<br />
Kraftwerke zur Produktion von elektrischer<br />
Energie ebenfalls CO2 emittieren.<br />
Brennstoff<br />
CO2-Äquivalent<br />
[kg/MWh Endenergie]<br />
Erdgas 242<br />
Heizöl leicht 310<br />
Ste<strong>in</strong>kohle 476<br />
Braunkohle 491<br />
Brennholz 64<br />
Strom 666<br />
Tab 1.1: Endenergiebezogener CO2-Ausstoß<br />
bei Nutzung verschiedener<br />
Brennstoffe [Quelle: GEMIS 4.0]<br />
Etwa 50 % des jährlichen CO2-Ausstoßes ist<br />
auf den Bereich Energie e<strong>in</strong>schließlich<br />
Verkehr zurückzuführen.<br />
Immer wieder werden per Simulationsmodell<br />
Berechnungen angestellt, wie sich der<br />
steigende Gehalt an CO2 <strong>in</strong> der Atmosphäre<br />
auf die Temperatur an der Erdoberfläche<br />
auswirken wird. Unabhängig davon, ob die<br />
Temperatur <strong>in</strong> den nächsten 100 Jahren um<br />
2 oder 3°C steigen wird, der E<strong>in</strong>fluss auf die<br />
Erhöhung der Meeresspiegel ist gewiss. In<br />
den letzten hundert Jahren stieg der<br />
Meeresspiegel bereits um 10 bis 20 cm.<br />
Die Bundesregierung hat sich im Rahmen<br />
des Kyoto-Protokolls verpflichtet, den CO2-<br />
Ausstoß im Zeitraum von 2008 - 2012 um<br />
21 %, gemessen am Wert von 1990, zu<br />
reduzieren. Die Stadt Frankfurt am Ma<strong>in</strong> hat<br />
sich im Klimabündnis zu dem Ziel bekannt,<br />
die CO2-Emissionen alle 5 Jahre um 10 %<br />
zu senken.<br />
E<strong>in</strong> verändertes Verhalten, also alle<strong>in</strong> der<br />
bewusstere Umgang mit Energie kann<br />
dabei e<strong>in</strong>e Verm<strong>in</strong>derung des CO2-<br />
Ausstoßes von 10 - 20 % bewirken.<br />
Hält man sich gleichzeitig vor Augen, dass<br />
die Industrieländer für etwa 80 % der<br />
gesamten CO2-Emissionen verantwortlich<br />
s<strong>in</strong>d, und das, obwohl sie nur 25 % der<br />
Weltbevölkerung stellen, dann wird jedem<br />
klar, wie wertvoll die eigene Beteiligung am<br />
Energiesparen ist.<br />
1.1.3 E<strong>in</strong>sparung von Kosten<br />
Im Jahr 2009 wurden <strong>in</strong> Frankfurt für den<br />
Betrieb der <strong>öffentlichen</strong> E<strong>in</strong>richtungen 34,2<br />
Millionen € für Energie, Wasser und<br />
Abwasser aufgewendet. Das entspricht<br />
e<strong>in</strong>em Betrag von etwa 50 € je E<strong>in</strong>wohner.<br />
Neben der Entlastung der Umwelt haben<br />
Energiee<strong>in</strong>sparungen das wichtige Ziel,<br />
diese hohe Belastung für die Stadt und<br />
jeden Bürger zu verr<strong>in</strong>gern.<br />
1996 beschloss der Magistrat der Stadt<br />
Frankfurt, die Energiekosten durch verschiedene<br />
Programme zu senken. Es wurde e<strong>in</strong>e<br />
eigene Haushaltsstelle e<strong>in</strong>gerichtet, deren<br />
Mittel ausschließlich für Energie- und<br />
Wassersparmaßnahmen verwendet werden.<br />
Zur Senkung des Energieverbrauchs und<br />
der Energiekosten s<strong>in</strong>d aber nicht nur<br />
<strong>in</strong>vestive Maßnahmen geeignet. E<strong>in</strong> großes<br />
Potential liegt im Verhalten der Nutzer, also<br />
Sem<strong>in</strong>arprogramm für die Energiebeauftragten der Stadt Frankfurt am Ma<strong>in</strong> – Stand 08/2011 Kapitel 1 Seite 4