1 Energiecontrolling in öffentlichen Gebäuden
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1 <strong>Energiecontroll<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> <strong>öffentlichen</strong> <strong>Gebäuden</strong><br />
Die E<strong>in</strong>führung der Energiesteuer im Jahr<br />
1999 trug ebenfalls dazu bei, den<br />
Energiebezug zu verteuern. Während<br />
Großabnehmern <strong>in</strong> der Industrie diese<br />
Steuer teilweise erlassen wird, ist sie von<br />
Privatkunden und Kommunen im vollen<br />
Umfang zu entrichten. Die Energiesteuer<br />
erfolgte stufenweise von 1999 – 2003. Nach<br />
Erreichen der vorläufig letzten Stufe im Jahr<br />
2003 beträgt die Energiesteuer für Strom<br />
2,05 Ct./kWh, für Erdgas 0,55 Ct./kWh und<br />
für Heizöl 2,05 Ct./l.<br />
Ebenfalls tendenziell steigend verläuft der<br />
Trend bei den Wasser- und Abwasserpreisen.<br />
Durch strengere gesetzliche<br />
Auflagen s<strong>in</strong>d Aufwand und damit die Kosten<br />
für die Abwasserre<strong>in</strong>igung deutlich<br />
gestiegen.<br />
1.3 Bestimmung der eigenen<br />
Verbrauchswerte<br />
In jeder Liegenschaft s<strong>in</strong>d Zähler zur<br />
Kontrolle und zum Nachweis der<br />
Energiee<strong>in</strong>sätze und des Wasserverbrauchs<br />
<strong>in</strong>stalliert. M<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Zähler für jede<br />
Energieart und e<strong>in</strong> Zähler für den<br />
Wasserverbrauch sollte sich <strong>in</strong> jedem<br />
Gebäude bef<strong>in</strong>den.<br />
Damit rechnet das zuständige Energieversorgungsunternehmen<br />
den Energieverbrauch<br />
mit dem Eigentümer oder Nutzer des<br />
Gebäudes ab. Die Ablesung erfolgt je nach<br />
Gebäudetyp und Gebäudegröße, monatlich<br />
oder jährlich.<br />
S<strong>in</strong>d zusätzliche Zähler <strong>in</strong>stalliert, so s<strong>in</strong>d<br />
Haupt- und Unterzähler zu unterscheiden.<br />
Um e<strong>in</strong>e korrekte Abrechnung vornehmen zu<br />
können, müssen sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Zählerhierarchie<br />
e<strong>in</strong>geordnet werden, da ihre Werte nicht<br />
e<strong>in</strong>fach addiert werden können.<br />
1.3.1 Bestimmung der Zählerhierarchie<br />
Für jede Energieart und für Wasser ist<br />
m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Zähler vorhanden, der vom<br />
Energieversorger für die Abrechnung<br />
herangezogen wird. Dieser Zähler registriert<br />
den Energie- bzw. Wasserverbrauch für die<br />
gesamte Liegenschaft. Für e<strong>in</strong>en solchen<br />
Zähler wird die Bezeichnung Hauptzähler<br />
verwendet. In größeren Liegenschaften, die<br />
an verschiedenen Stellen mit Energie<br />
versorgt werden, können auch mehrere<br />
Hauptzähler <strong>in</strong>stalliert se<strong>in</strong>. Oftmals wird zur<br />
Erhöhung der Betriebssicherheit <strong>in</strong> großen<br />
<strong>Gebäuden</strong> e<strong>in</strong> zweiter Gasanschluss oder<br />
e<strong>in</strong>e zweite Strome<strong>in</strong>speisung vorgesehen.<br />
In diesem Fall müssen die Werte aller<br />
Hauptzähler e<strong>in</strong>er Energieart addiert<br />
werden, um den Energiee<strong>in</strong>satz für die<br />
ganze Liegenschaft zu bestimmen.<br />
Als Unterzähler werden solche Zähler<br />
bezeichnet, die den Energiee<strong>in</strong>satz <strong>in</strong><br />
getrennten Bereichen e<strong>in</strong>er Liegenschaft<br />
oder von e<strong>in</strong>zelnen Masch<strong>in</strong>en aufzeichnen.<br />
Ideal wäre es, für alle getrennten Bereiche je<br />
e<strong>in</strong>en Unterzähler und für das gesamte<br />
Gebäude e<strong>in</strong>en Hauptzähler zu haben. Die<br />
Summe der Werte auf den Unterzählern<br />
müsste dann den Wert des Hauptzählers<br />
und damit den Gesamtverbrauch ergeben.<br />
Erstens könnten Energieverbräuche und die<br />
zugehörigen Kosten dann den e<strong>in</strong>zelnen<br />
Bereichen zugeordnet werden, und zweitens<br />
wären Zählerdefekte schnell zu erkennen,<br />
da die Summe der Unterzähler nicht dem<br />
Wert des Hauptzählers entspräche.<br />
Bei der Wärmezählung von getrennten<br />
Gebäudebereichen f<strong>in</strong>det man teilweise e<strong>in</strong>e<br />
solche Aufteilung. In der Regel werden<br />
Teilbereiche aber nicht separat gezählt, so<br />
dass e<strong>in</strong>e Zuordnung zu den Bereichen<br />
relativ selten möglich ist.<br />
Um Energiee<strong>in</strong>sätze e<strong>in</strong>zelnen getrennten<br />
Gebäudebereichen zuordnen zu können, ist<br />
es wichtig zu wissen, welcher Zähler welche<br />
Verbräuche anzeigt.<br />
Sem<strong>in</strong>arprogramm für die Energiebeauftragten der Stadt Frankfurt am Ma<strong>in</strong> – Stand 08/2011 Kapitel 1 Seite 16