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Dokumentation des Workshops - bremer und bremerhavener arbeit

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Ausbildung in Teilzeit – keine halbe Sache! Erfahrungen aus der Praxis<br />

Gesprächsr<strong>und</strong>e mit Unternehmen <strong>und</strong> Auszubildenden<br />

In der folgenden von Frau Dr. Schröder<br />

moderierten Gesprächsr<strong>und</strong>e wurden die<br />

praktischen Erfahrungen von ausbildenden<br />

Betrieben erörtert. Neben zwei Vertreterinnen<br />

von ausbildenden Betrieben konnte auch eine<br />

Teilzeitauszubildende für das Podium gewonnen<br />

werden.<br />

Fr. Gottwald, Personalleiterin der Scandinavian Tobacco Group Deutschland mit Sitz in Bremen,<br />

stellte dar, wie es dazu gekommen ist, dass ihre Auszubildende Frau Eke (alleinerziehende Mutter<br />

von drei Kindern) eine Teilzeitausbildung in ihrer Firma aufnehmen konnte. Frau Gottwald ist selber<br />

in Teilzeit tätig.<br />

Von der Möglichkeit Ausbildungen in Teilzeit habe sie durch einen Zufall erfahren, als sie im Rahmen<br />

ihrer Tätigkeit im Prüfungsausschuss auf ein Berichtsheft mit einer deutlich geringeren<br />

wöchentlichen Ausbildungszeit gestoßen sei.<br />

Ihre Auszubildende Frau Eke habe bereits einen Einstieg über eine EQJ‐Maßnahme in eine Ausbildung<br />

zur Kauffrau ‐ Groß‐ <strong>und</strong> Außenhandel bei Scandinavian Tobacco gef<strong>und</strong>en. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

Schwangerschaft sei das Ausbildungsverhältnis ruhend gestellt worden. Frau Eke habe sich nach<br />

einiger Zeit mit der Bitte an das Unternehmen gewandt, die Ausbildung in Teilzeit abschließen zu<br />

dürfen. Nach Klärung der entsprechenden Rahmenbedingungen mit der Ausbildungsberatung der<br />

Handelskammer sei u. a. festgestellt worden, dass das ursprüngliche Ausbildungsziel innerhalb der<br />

geplanten Teilzeitausbildung nur schwer erreichbar gewesen wäre. Aus diesem Gr<strong>und</strong> hätten sich die<br />

Beteiligten darauf geeinigt, das Ausbildungsziel zu ändern. Frau Eke absolviere nun eine Ausbildung<br />

zur Kauffrau – Bürokommunikation, mit der sie nach eigenen Aussagen sehr zufrieden sei. Zu ihrer<br />

Ausbildungssituation hob Fau Eke dabei vor allem die Unterstützung durch den Ausbildungsbetrieb<br />

hervor.<br />

Frau Gottwald erklärte, dass sich in der Praxis aber zeigen würde, dass es noch etliche Punkte gäbe,<br />

die für Alleinerziehende die Absolvierung einer Teilzeitausbildung schwierig machen würde.<br />

Berufsschule:<br />

Der in der Berufsschule vermittelte Lernstoff könne durch den Betrieb nicht vermittelt, sondern ggf.<br />

nur vertieft oder ergänzt werden. Deswegen habe der Besuch der Berufsschule absolute Priorität. Ein<br />

Fehlen z. B. wegen Krankheit der Kinder oder fehlender Kinderbetreuung würde vom Betrieb nicht<br />

gerne gesehen. Ein Fehlen während der übrigen Ausbildungszeit könne eher kompensiert werden.<br />

Die Berufsschulen seinen bisher auch nicht auf Teilzeitausbildungen eingestellt, Berufsschülerinnen<br />

mit Betreuungsverpflichtungen müssten trotzdem Vollzeit an den Berufsschultagen anwesend sein.<br />

Beratungsdienstleitungen:<br />

Frau Gottwald hätte sich in Zusammenhang mit der Teilzeitausbildung mehr<br />

Beratungsdienstleistungen für den Betrieb <strong>und</strong> die Auszubildende gewünscht. So habe die<br />

Handelskammer den Beginn <strong>des</strong> Ausbildungsverhältnisse zwar vorbildlich begleitet. Nach dem<br />

Abschluss <strong>des</strong> Vertrages sei aber keine Begleitung durch andere Stellen mehr erfolgt. Besonders bei<br />

Schwierigkeiten bei der Absicherung der Kinderbetreuung in „Notfällen“ oder bei Krankheit <strong>des</strong><br />

Kin<strong>des</strong> gäbe es noch sehr viel Beratungs‐ bzw. Nachholbedarf.<br />

Frau Giesecke ist Personalverantwortliche bei der Bremischen evangelischen Kirche in Bremen. Ihre<br />

Auszubildende absolviert eine Ausbildung zur Bürokauffrau, konnte aber leider nicht an der<br />

Veranstaltung teilnehmen. Frau Giesecke äußert, dass sie durch das „ Projekt Spagat –<br />

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